Dax mit kleinem Plus - andere feiern Börsenpartys
Während an anderen Orten wahre Börsen-Partys gefeiert werden, schafft es der Dax immerhin mit einem kleinen Plus ins Ziel. Der deutsche Leitindex schließt am ersten Handelstag der Woche knapp 0,3 Prozent höher bei 24.308 Punkten. Dagegen fiel der MDax für die mittelgroßen Börsenunternehmen um 0,50 Prozent auf 30.141 Zähler. Die positiven Schlagzeilen der US-China-Handelsgespräche setzen in Europa keine nachhaltigen Impulse. Auch der besser als erwartet ausgefallene Ifo-Index sorgt kaum für Schwung.
Anders an den asiatischen Börsen, am US-Aktienmarkt, wo die Leitindizes neue Rekordstände markieren. Ein regelrechtes Feuerwerk entfachen unterdessen die Anleger in Argentinien. Nach dem deutlichen Wahlsieg der Partei des libertären Präsidenten Javier Milei wertet die argentinische Währung, der Peso, um mehr als zehn Prozent zum Dollar auf und steuert auf einen der stärksten Handelstage in ihrer Geschichte zu. In den USA gehandelte Aktien argentinischer Unternehmen schossen um 40 Prozent in die Höhe, wobei Finanzwerte um bis zu 50 Prozent zulegten. Die internationalen Anleihen des Landes legten um zehn bis 15 Punkte zu.
Tesla warnt: Ohne Billionenvergütung könnte Musk gehen
Tesla verstärkt den Druck auf die Aktionäre, kommende Woche ein beispielloses Aktienpaket für Firmenchef Elon Musk anzunehmen. Die Verwaltungsratsvorsitzende Robyn Denholm warnte, dass Musk die Chefetage verlassen könnte, wenn der Vergütungsplan nicht bewilligt werde.
Das Paket, das am 6. November bei der Hauptversammlung zur Abstimmung steht, könnte rund eine Billion Dollar wert sein - jedenfalls, wenn der Autobauer in zehn Jahren an der Börse etwa fünfeinhalbmal mehr wert ist als jetzt. Zu weiteren Voraussetzungen gehört, dass Musk das Jahrzehnt an der Firmenspitze bleibt - sowie dass Tesla eine Million Robotaxis im Einsatz hat und eine Million KI-Roboter ausliefert.
Denholm betonte im US-Sender CNBC, Musk werde leer ausgehen, wenn Tesla die Ziele nicht erreiche. Musk selbst sagt, mehr als das Geld interessiere ihn, seine Tesla-Beteiligung auf 25 Prozent zu erhöhen und damit seinen Einfluss bei dem Unternehmen zu sichern.
Goldpreis fällt unter 4000 Dollar: Wie heftig wird die Korrektur?
Der Goldrausch an der Börse hat einen Knick bekommen. Der Preis für eine Feinunze fällt wieder unter die Marke von 4000 Dollar. Paulina Michel von J.P. Morgan zu den Hintergründen und den Aussichten für den Goldpreis.
Mobilfunkchip-Spezialist Qualcomm sagt Nvidia den Kampf an - Aktie springt nach oben
Qualcomm steigt in den Kampf um Künstliche Intelligenz (KI) in Rechenzentren ein. Das Halbleiterunternehmen stellte seine Rack-Server-Produktreihen AI200 und AI250 vor. Diese sogenannten KI-Beschleunigerchips dürften Konkurrenz für Nvidia und Advanced Micro Devices (AMD) bedeuten.
"Mit Qualcomm AI200 und AI250 definieren wir neu, was für KI-Inferenzen im Rackmaßstab möglich ist", erklärte Qualcomm-Managerin Durga Malladi in einer Pressemitteilung. Die neuen KI-Chips bedeuten für Qualcomm einen Strategieschwenk, da der Konzern sich bisher auf Halbleiter für drahtlose Konnektivität und mobile Geräte konzentriert hat, nicht aber auf große Rechenzentren. Der Qualcomm-Aktienkurs klettert nach dieser Nachricht teilweise um über 19 Prozent.
UBS will erste Schweizer Bank mit nationaler US-Lizenz werden
Die Schweizer Großbank UBS macht einen wichtigen Schritt zur Ausweitung ihres US-Vermögensverwaltungsgeschäfts. Das Institut hat in den USA eine nationale Banklizenz beantragt, hieß es in einer Reuters vorliegenden internen Mitteilung von Rob Karofsky, dem Leiter von UBS Americas, sowie Michael Camacho, der das Vermögensverwaltungsgeschäft in den USA führt.
Die neue Tochtergesellschaft UBS Bank USA soll demnach künftig unter anderem Zahlungsdienste sowie Giro- und Sparkonten anbieten. Mit dem Schritt will UBS die Beziehungen zu ihren US-Kunden vertiefen, die für ihre alltäglichen Bankgeschäfte bislang weitgehend auf andere Institute angewiesen sind.
Die UBS rechnet mit einer Genehmigung durch die Aufsichtsbehörden im Jahr 2026. Bei einer Bewilligung wäre UBS die erste Schweizer Bank, die eine solche nationale Banklizenz in den USA erhält.
Getränkegigant bekommt sieben Milliarden Dollar - Kurs springt in die Höhe
Die Aktien von Keurig Dr Pepper sprangen um bis zu 10,5 Prozent nach oben, nachdem der Getränkekonzern seine Jahresumsatzprognose angehoben hatte. Zudem sicherte sich die Firma eine Investition von rund sieben Milliarden Dollar von den Finanzinvestoren KKR und Apollo. Mit dem Geld soll die Übernahme des niederländischen Kaffee-Konzerns JDE Peet's finanziert werden.
Von einer der schwächsten zur stärksten Anlageklasse: Goldboom ist "historische Anomalie"
Etwas scheint nicht in Ordnung zu sein. Wie der jüngsten jährlichen Langfriststudie der Deutschen Bank zu entnehmen ist, ist Gold seit dem Jahrtausendwechsel die Asset-Klasse mit der mit Abstand besten Entwicklung. Seit dem Jahr 2000 liegt der inflationsbereinigte Wertzuwachs des Edelmetalls bei 7,45 Prozent jährlich. US-Aktien kommen laut der Studie lediglich auf 5,8 Prozent jährlich, deutsche Aktien auf 3,9 Prozent und britische auf 3,3 Prozent. Die Performance der entsprechenden Staatsanleihen liegt bei 0,9 bzw. 0,8 sowie 0,6 Prozent per annum.
Die Outperformance von Gold ist eine historische Anomalie. Wie es in der Studie der Deutschen Bank weiter heißt, liegt der inflationsbereinigte Wertzuwachs von Gold über einen Zeitraum von 200 Jahren gerade einmal bei 0,4 Prozent jährlich. Nur Bargeld hat sich mit minus 2,0 Prozent schwächer entwickelt. Die Performance von Aktien weltweit liege bei 4,9 Prozent jährlich über diesen Zeitraum, das klassische 60/40-Portfolio komme auf 4,2 Prozent und Staatsanleihen auf 2,6 Prozent, so die Analysten weiter. Die historisch besten Anlageorte seien Schweden und die USA gewesen.
Wall-Street-Indizes stellen neue Rekorde auf
Wall Street setzt ihren jüngsten Rekordlauf fort.
Zum Vorwochenschluss hatten günstige Inflationsdaten die US-Börsen auf Allzeithochs getrieben, womit eine Zinssenkung an diesem Mittwoch praktisch als ausgemacht gilt. Nun stützt zusätzlich die Hoffnung auf eine Entschärfung des US-chinesischen Zollkonflikts, wenn sich US-Präsident Donald Trump am Donnerstag mit dem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping trifft. Hochrangige Vertreter beider Staaten schlagen nach Handelsgesprächen positive Töne angeschlagen. Alle drei Indizes markieren Allzeithochs. Gegen Kanada verhängte 10-prozentigen Zusatzzölle gehen vor diesem Hintergrund unter.
Im frühen Handel steigt der Dow-Jones-Index um 0,5 Prozent auf 47.426 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite klettern um 0,9 bzw. 1,4 Prozent.
IWF warnt: US-Schuldenlast übersteigt bald die von Griechenland und Italien
Die Schuldenquote der USA wird laut einer Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) bis zum Ende dieses Jahrzehnts erstmals höher ausfallen als die von Italien und Griechenland. Laut IWF-Daten wird die US-Schuldenquote bis 2030 auf 143,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigen.
Während Italien und Griechenland ihre Schuldenquoten dank strikter Haushaltsdisziplin voraussichtlich senken können, wird in den USA mit weiter steigender Verschuldung gerechnet. Der IWF warnt zudem, dass das jährliche Haushaltsdefizit der USA bis 2030 bei über sieben Prozent des BIP liegen wird - der höchste Wert aller Industrieländer.
Kurssprünge bei Argentiniens Währung und Anleihen nach Parlamentswahl
Nach dem klaren Sieg der Partei von Präsident Javier Milei bei den Parlamentswahlen in Argentinien sind der Peso und die Staatsanleihen des Landes deutlich gestiegen.
Der Peso legte zum Handelsstart in Buenos Aires um rund 6 Prozent zu und notierte bei 1.405 zum US-Dollar.
Die Kurse argentinischer Staatsanleihen zogen kräftig an: Die Rendite der Dollaranleihen fiel unter 10 Prozent, was einen deutlichen Preisanstieg widerspiegelt. Die 2035-Anleihe sprang um 14 Cent auf 71 Cent pro Dollar, die 2029-Anleihe stieg um mehr als 10 Cent auf 85 Cent - die höchsten Werte seit Mileis Amtsantritt 2023 nach dem Staatsbankrott von 2020.
Anleger sehen in dem Wahlausgang eine Stärkung der Reformpläne Mileis und rechnen kurzfristig nicht mit einer weiteren Peso-Abwertung. Argentinien muss im kommenden Jahr rund 18 Milliarden Dollar an Auslandsschulden bedienen, davon 4 Milliarden bereits im Januar. Die Währungsreserven des Landes sind jedoch weiterhin stark belastet.
Mitten im Übernahmekampf: Ex-CoBa-Chef traf heimlich UniCredit-Boss
Der Aufsichtsrat der Commerzbank prüft einem Bericht zufolge mögliche Konsequenzen aus einem Treffen des damaligen Vorstandschefs Manfred Knof mit seinem UniCredit-Kollegen Andrea Orcel vor einem Jahr. Knof hatte sich Ende September 2024 mit Orcel getroffen, wenige Wochen nachdem die italienische Großbank überraschend bei der Commerzbank eingestiegen war.
"Das Gremium lässt juristisch prüfen, ob es eine Pflichtverletzung war, dass Manfred Knof nichts davon gesagt hat", berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf Finanzkreise. Aus einer Pflichtverletzung könnten haftungsrechtliche Ansprüche entstehen, wenn der Bank dadurch ein Schaden entsteht.
Knof hatte zum angeblichen Zeitpunkt des Treffens mit Orcel zwar schon seinen Rücktritt zum Jahresende angekündigt, war aber noch im Amt. Dass er bereits vorzeitig zum 1. Oktober sein Amt an Finanzvorständin Bettina Orlopp übergeben würde, wurde aber erst einige Tage später entschieden.
Ein Sprecher Knofs sagte der Zeitung, er habe sich nie mit Orcel verabredet. Dieser habe sich laut Knof "unabgestimmt einem uns gemeinsam bekannten Bankier angeschlossen", der mit dem Commerzbank-Chef verabredet gewesen sei.
Fuest: "Das ist die Definition von wirtschaftlichem Niedergang!"
Trump: Haben mit Argentinien-Wahl "eine Menge Geld verdient"
US-Präsident Donald Trump schreibt sich den überraschenden Sieg seines Amtskollegen Javier Milei bei den Zwischenwahlen in Argentinien auf seine Fahnen. "Er hat eine Menge Hilfe von uns bekommen", sagte Trump am Montag während einer Reise nach Asien an Bord des Präsidentenflugzeugs Air Force One. "Ich habe ihn unterstützt, sehr stark unterstützt." Trump lobte das Ergebnis als einen "großen Sieg" und eine "großartige Sache". Er verwies dabei auch auf die Rolle seines Finanzministers Scott Bessent, der die Finanzhilfen für Argentinien beaufsichtigt hatte.
Die US-Regierung hatte Milei vor der Wahl ein Hilfspaket im Umfang von bis zu 40 Milliarden Dollar angeboten, um dessen Position zu stärken. Geknüpft wurde es an einen Erfolg Mileis. Das Paket umfasst einen bereits unterzeichneten Währungstausch von 20 Milliarden Dollar sowie eine Kreditlinie über weitere 20 Milliarden Dollar. Finanzminister Bessent bezeichnete die Hilfe als eine "Brücke" für Mileis Wirtschaftsprojekt.
Trump sagte nun, die USA hätten mit der Wahl "eine Menge Geld verdient", da der Wert argentinischer Anleihen gestiegen sei. Man sei aber "nicht per se wegen des Geldes" engagiert.
Entspannung zwischen USA und China stützt Europas Börsen
Die Aussicht auf eine Lösung im US-Handelsstreit mit China schiebt die Börsen zum Wochenstart ins Plus. Der Dax rückt gegen Mittag leicht vor und liegt bei 24.266 Punkten. Der EuroStoxx50 legt um ein halbes Prozent auf 5702 Zähler zu. Auch die Futures für die wichtigsten US-Indizes liegen im Plus.
US-Präsident Donald Trump zeigte sich zuversichtlich, dass die USA und China ein Handelsabkommen abschließen würden. Hochrangige Unterhändler der USA und Chinas hatten am Sonntag den Rahmen für eine Vereinbarung ausgearbeitet, über die Trump und sein chinesischer Amtskollege Xi Jinping im Laufe der Woche bei einem Treffen in Südkorea entscheiden sollen. "Das ist ein guter Ausgangspunkt, und hoffentlich werden im Laufe der Woche auch Fundamentaldaten die Märkte antreiben", sagte Michael Field vom US-Analysehaus Morningstar.
Die Anleger warten auf eine Reihe wichtiger Termine in den kommenden Tagen - darunter die Zinsentscheide der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB), die Zahlen zum Wirtschaftswachstum dies- und jenseits des Atlantiks sowie die Geschäftsergebnisse wichtiger US-Technologiekonzerne.
Pharmariese an der "Patentklippe": Novartis plant Milliardenübernahme
Die 12-Milliarden-Dollar-Übernahme des US-Biotech-Konzerns Avidity Biosciences wertet Jefferies als einen weiteren Schritt von Novartis zur Bewältigung der für 2028 erwarteten "Patentklippe". Es handele sich aber um einen Deal, der ein gewisses Restrisiko beinhalte. Der Schweizer Pharmakonzern füge dem Portfolio drei RNA-Programme in der späten Entwicklungsphase für genetische neuromuskuläre Erkrankungen hinzu.
Von Morgan Stanley heißt es, der Zukauf berge Risiken bei der Zulassung und der kommerziellen Umsetzung, passe aber zur Vertriebsinfrastruktur von Novartis. Die Transaktion sei ein strategischer Schritt, um der Welle von Patentabläufen im Zeitraum 2029 bis 2031 zu begegnen. Novartis behalte auch nach der Übernahmen eine erhebliche finanzielle Flexibilität.
Novartis will Avidity Biosciences nach eigenen Angaben übernehmen, um seine langfristige Ausrichtung auf die Behandlung neuromuskulärer Erkrankungen weiter zu stärken. Wie der Schweizer Pharmakonzern mitteilte, hat er eine Vereinbarung getroffen, im Rahmen derer die Avidity-Aktionäre 72 Dollar pro Aktie erhalten sollen, eine Prämie von 46 Prozent auf den Schlusskurs vom Freitag.
Wall Street auf Kurs für neue Rekorde
Die Wall Street dürfte ihren jüngsten Rekordlauf fortsetzen.
Zum Wochenschluss hatten günstige Inflationsdaten die US-Börsen auf Allzeithochs getrieben. Nun stützt die Hoffnung auf eine Beilegung des US-chinesischen Zollkonflikts, wenn sich US-Präsident Donald Trump in dieser Woche mit dem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping trifft. Denn hochrangige Vertreter beider Staaten haben nach den Handelsgesprächen am Wochenende positive Töne angeschlagen. Sie sprechen von konstruktiven Gesprächen im Vorfeld des geplanten Treffens zwischen Trump und Xi. Unter anderem äußerten sich US-Finanzminister Scott Bessent und der stellvertretende chinesische Handelsminister Li Chenggang positiv zum Verlauf der Verhandlungen. Die 10-prozentigen Zusatzzölle von Trump auf kanadische Importe gehen vor diesem Hintergrund unter.
Der Aktienterminmarkt lässt auf einen freundlichen bis festen Start am Kassamarkt schließen. "Die Märkte befinden sich heute Morgen in einer optimistischen Stimmung, da US- und China-Vertreter angegeben haben, dass sie im Großen und Ganzen eine Vereinbarung abgestimmt haben", erläutert Ökonom Peter Sidorov von der Deutschen Bank das positive Sentiment an den US-Börsen. Gestützt wird der Markt aber auch von der Erwartung einer weiteren Zinssenkung um 25 Basispunkte am Mittwoch - gerade nach den jüngst unerwartet positiven Inflationsdaten.
Warum Bitcoin zulegt und der Gold-Preis abrutscht
Spekulationen auf ein Handelsabkommen zwischen den USA und China ermuntern Anleger zum Einstieg am Kryptomarkt. Aus den Depots fliegt hingegen die "Antikrisen-Währung" Gold. Die umsatzstärkste Cyber-Devise, der Bitcoin, verteuert sich in der Spitze um 2,5 Prozent auf 116.272 Dollar. Gefragt ist auch Ether mit einem Plus von bis zu 4,6 Prozent. Der Goldpreis rutscht hingegen um fast zwei Prozent auf 4039 Dollar je Feinunze ab.
"Die Aussicht auf einen US-China-Handelsdeal stützt risikoreiche Anlagen und belastet Gold", erläutert UBS-Analyst Giovanni Staunovo. "Man sollte aber auch bedenken, dass niedrigere Zölle der US-Notenbank Fed weiteren Spielraum für Zinssenkungen geben würden." Niedrigere Zinssätze kurbeln die Nachfrage nach Gold an, da es keine Zinsen abwirft, und stützen so den Preis.
Zinssenkung eingepreist: Dollar kaum verändert
Der Dollar zeigt sich vor der geldpolitischen Entscheidung der US-Notenbank kaum verändert, bei der allgemein eine weitere Zinssenkung erwartet wird. Die US-Inflationsdaten vom Freitag sind niedriger als erwartet ausgefallen, was die Erwartungen weiterer Zinssenkungen zementiert hat. Der Markt preist eine 97-prozentige Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte in dieser Woche ein, wie Daten von LSEG zeigen.
Anleger warten zudem auf ein Treffen zwischen US-Präsident Trump und dem chinesischen Staatschef Xi Jinping am Donnerstag in Südkorea. Im Vorfeld des Treffens haben US-Finanzminister Scott Bessent und der stellvertretende chinesische Handelsminister Li Chenggang mitgeteilt, dass sie am Wochenende konstruktive Gespräche geführt hätten. Dies schürt die Hoffnung auf eine Einigung zur Beendigung des Handelskriegs.
"Klarer Kauf": Porsche verspricht Comeback nach Krise
Gefragt bei den Einzelwerten an der Frankfurter Börse sind unter anderem die Aktien von Porsche, die um mehr als vier Prozent zulegen. Der in eine Krise geratene Sportwagenbauer wird sich nach eigener Einschätzung im kommenden Jahr deutlich erholen, auch wenn er noch nicht zu alter Stärke zurückfinden dürfte. Zudem fiel im dritten Quartal der bereinigte operative Verlust mit 967 Millionen Euro geringer als befürchtet aus - Analysten hatten im Schnitt mit 1,094 Milliarden Euro gerechnet.
Porsche AG bleibe in einem schwierigen Sektor mit Tiefstständen bei den Gewinnen und einem nachhaltig positiven freien Cashflow ein klarer Kauf, schreiben auch die Analysten der Citi. Die Aktien notieren nun bei einem Drittel ihres Höchstkurses. Die EBIT-Margen würden sich in absehbarer Zeit, wenn überhaupt, nicht auf das Niveau des Börsengangs erholen. Nach Ansicht der Bank seien jedoch allein die Marke und das Unternehmensmodell mehr wert als die derzeitige Marktkapitalisierung.
Ifo-Index: Wirtschaft leidet und hofft auf nächstes Jahr
Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Unternehmen hat sich im Oktober kräftiger als erwartet aufgehellt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg auf 88,4 Zähler, nach 87,7 Punkten im September, wie das Münchner Ifo-Institut am Montag zu seiner Umfrage unter rund 9000 Führungskräften mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten für Oktober mit einem Anstieg auf 88,0 Zähler gerechnet. Grund für die Aufhellung der Stimmung im Oktober waren laut Ifo die besseren Erwartungen für die kommenden Monate. Die aktuelle Geschäftslage wurde hingegen etwas schlechter beurteilt. "Die deutsche Wirtschaft hofft weiter auf eine Belebung der Konjunktur im kommenden Jahr", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest.
"Schreckens-Gleichgewicht" - verzockt sich Trump mit China?
Die nächste Zinssenkung naht
Angesichts der Schwächesignale vom Jobmarkt steht die US-Notenbank Fed vor der zweiten Zinssenkung im laufenden Jahr. Viele Experten gehen davon aus, dass die Federal Reserve den Schlüsselsatz am Mittwoch um einen Viertelprozentpunkt auf die neue Spanne von 3,75 Prozent bis 4,00 Prozent heruntersetzen wird.
Die Währungshüter hatten ihre erste Senkung im laufenden Jahr angesichts der unklaren Folgen des von US-Präsident Donald Trump ausgelösten Handelskriegs bis September hinausgezögert - und wird nun wohl nachlegen. Denn der lange Zeit rundlaufende Jobmotor geriet zuletzt ins Stottern.
Zugleich muss die Notenbank aber auch die Inflationsgefahren im Auge behalten, da sich die Teuerung mit zuletzt 3 Prozent schon recht weit vom Zielwert der Fed von 2 Prozent entfernt hat.
Dax startet optimistisch.
Der Frankfurter Aktienmarkt geht mit Gewinnen in den Tag. Der Dax legt 0,3 Prozent auf 24.297 Punkte zu.
Bei Toyota läuft es - vor allem in den USA
Ein starkes US-Geschäft hat dem Autobauer Toyota im September zu einem deutlichen Produktionsplus verholfen. Die weltweite Fertigung sei den vierten Monat in Folge gestiegen und habe um elf Prozent auf 918.146 Fahrzeuge zugelegt, teilte der japanische Konzern mit. In den USA, dem wichtigsten Markt für Toyota, sei die Produktion sogar um 29 Prozent gestiegen. Gründe dafür seien eine robuste Nachfrage nach Hybridfahrzeugen und die Erholung von einem Produktionsstopp zweier Modelle im Vorjahr.
Auch der Absatz legte zu: Während die weltweiten Verkäufe um drei Prozent stiegen, legten sie in den USA um 14 Prozent zu. Damit konnten Rückgänge in China (minus ein Prozent) und Japan (minus fünf Prozent) mehr als ausgeglichen werden. Die Zahlen umfassen auch die Luxusmarke Lexus.
Gold setzt Talfahrt fort
Für Gold geht es nach einer beeindruckenden Rallye weiter abwärts. Der Preis für eine Feinunze fällt um 0,7 Prozent auf 4081 Dollar. Damit ist der Preis in den vergangenen fünf Tagen um rund 5 Prozent gefallen. Seit Jahresbeginn hat er allerdings mehr als 50 Prozent zugelegt.
Die Börsen zünden den Turbo
An den Aktienmärkten geht es angesichts der möglichen Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China aufwärts. Der japanische Nikkei 225-Index überwand heute zum ersten Mal in seiner Geschichte die Marke von 50.000 Punkten, auch der südkoreanische Kospi erreichte ein Rekordhoch.
An den chinesischen Börsen gibt es ebenfalls Kursgewinne. Die Futures auf den S&P 500 und den Nasdaq Composite steigen jeweils um fast 1 Prozent.
Vor diesem Hintergrund dürfte auch der Dax fester in den Handel gehen. An den Terminmärkten zeichnet sich zur Eröffnung ein leichtes Plus ab.
Öl wird teurer
Am Rohstoffmarkt verteuert sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 0,6 Prozent auf 66,33 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notiert 0,6 Prozent fester bei 61,58 Dollar. Grund dafür ist Optimismus hinsichtlich eines Handelsabkommens zwischen den USA und China.
Nikkei durchbricht 50.000er Schallmauer
Die Hoffnung auf eine Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China gibt den Börsen in Asien Auftrieb. Hochrangige Unterhändler beider Länder hatten am Sonntag den Rahmen für ein Handelsabkommen ausgearbeitet, über das US-Präsident Donald Trump und sein chinesischer Amtskollege Xi Jinping im Laufe der Woche bei einem Treffen in Südkorea entscheiden sollen.
Der japanische Nikkei-Index überschreitet erstmals die Marke von 50.000 Punkten, er steigt derzeit um mehr als 2 Prozent auf 50.291 Punkte. Der breiter gefasste Topix notiert 1,5 Prozent höher bei 3.319 Zählern. Die Gewinne des Nikkei werden auch durch den Optimismus hinsichtlich der Wachstumspolitik der neuen Premierministerin Sanae Takaichi beflügelt.
Die Börse Shanghai gewinnt 1,0 Prozent auf 3.991 Punkte. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen steigt um 1,1 Prozent auf 4.709 Punkte.
Milei triumphiert - Peso steigt kräftig
Der argentinische Präsident Javier Milei hat bei den Zwischenwahlen einen deutlichen Sieg davongetragen und damit ein Mandat für seinen radikalen wirtschaftlichen Umbau erhalten. Das Ergebnis ist starke Rückendeckung für seine marktwirtschaftlichen Reformen und seinen harten Sparkurs, trotz weit verbreiteter Unzufriedenheit in der Bevölkerung.
An den Finanzmärkten wird für heute mit Kursgewinnen bei Anleihen und Aktien gerechnet, da das Ergebnis Milei das nötige politische Kapital gibt, um seine Reformen zu beschleunigen. Der Peso hat bereits kräftig aufgewertet.
Fed, Trump, Frankreich - der Dax muss vieles verarbeiten
Nahe seines Rekordhochs dürften in der neuen Woche neben der Geopolitik und der Berichtssaison auch Notenbanken die weitere Richtung des Dax bestimmen. Zum Oktober-Ausklang könnten die Weichen für eine mögliche Jahresendrally neu gestellt werden, wenn am Mittwoch die US-Notenbank Fed den Reigen eröffnet, der am Donnerstag von der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bank of Japan abgerundet wird.
Aus dem Handel ging der Dax am Freitag 0,1 Prozent höher bei 24.239 Punkten. Damit verblieb er unterhalb des Rekordes von 24.771 Punkten in seiner jüngsten Handelsspanne, die in den vergangenen Tagen bis nahe an die Marke von 24.400 Zählern reichte. Mit einem Anstieg um 1,7 Prozent sieht seine Wochenbilanz ansehnlich aus.
Michael Krautzberger vom Vermögensverwalter Allianz Global Investors erwartet wie andere Experten auch, dass die Fed den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte senken wird. Damit bleibe die Notenbank auf ihrem Kurs "vorsichtsbedingter Absicherungs-Zinssenkungen." DWS-Volkswirt Christian Scherrmann sieht die US-Währungshüter dabei "aufgrund des Verwaltungsstillstands quasi im Blindflug", weil viele längst fällige Wirtschaftsdaten noch ausstehen. Er glaubt, dass die Risiken für die Beschäftigung größer bleiben als die Inflationsrisiken. Am Freitag war der Anstieg der Verbraucherpreise in den USA im September geringer als von Ökonomen gedacht.
Von der EZB wird keine Zinssenkung erwartet.
Und heute?
Die Stimmung in den Chefetagen dürfte sich im Oktober leicht aufgehellt haben. Von Reuters befragte Experten erwarten, dass der Geschäftsklimaindex des Münchner Ifo Instituts gestiegen sein dürfte - und zwar auf 87,9 Punkte, nach 87,7 Zählern im Vormonat. Im September war der Frühindikator nach zuvor sechs Anstiegen in Folge überraschend gesunken. Starke Signale für den erhofften Aufschwung in Deutschland lassen damit weiter auf sich warten.
In Frankreich drohen die Sozialisten mit dem Sturz der Regierung, sollte Premierminister Sébastien Lecornu nicht auf ihre Forderungen im Haushaltsstreit eingehen. Sollte er keine Kompromissbereitschaft bei der Besteuerung von Milliardären signalisieren, werde die Partei einen Misstrauensantrag stellen, kündigte Parteichef Olivier Faure an.
US-Präsident Donald Trump reist im Rahmen seiner mehrtägigen Asienreise nach Japan. Dort trifft er die neu gewählte Premierministerin Sanae Takaichi. Es wird erwartet, dass sie die Pläne ihres Vorgängers zur Erhöhung der Militärausgaben sowie Investitionen in Höhe von 550 Milliarden Dollar in den USA bestätigen wird.