Nahe seines Rekordhochs dürften in der neuen Woche neben der Geopolitik und der Berichtssaison auch Notenbanken die weitere Richtung des Dax bestimmen. Zum Oktober-Ausklang könnten die Weichen für eine mögliche Jahresendrally neu gestellt werden, wenn am Mittwoch die US-Notenbank Fed den Reigen eröffnet, der am Donnerstag von der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bank of Japan abgerundet wird.
Aus dem Handel ging der Dax am Freitag 0,1 Prozent höher bei 24.239 Punkten. Damit verblieb er unterhalb des Rekordes von 24.771 Punkten in seiner jüngsten Handelsspanne, die in den vergangenen Tagen bis nahe an die Marke von 24.400 Zählern reichte. Mit einem Anstieg um 1,7 Prozent sieht seine Wochenbilanz ansehnlich aus.
Michael Krautzberger vom Vermögensverwalter Allianz Global Investors erwartet wie andere Experten auch, dass die Fed den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte senken wird. Damit bleibe die Notenbank auf ihrem Kurs "vorsichtsbedingter Absicherungs-Zinssenkungen." DWS-Volkswirt Christian Scherrmann sieht die US-Währungshüter dabei "aufgrund des Verwaltungsstillstands quasi im Blindflug", weil viele längst fällige Wirtschaftsdaten noch ausstehen. Er glaubt, dass die Risiken für die Beschäftigung größer bleiben als die Inflationsrisiken. Am Freitag war der Anstieg der Verbraucherpreise in den USA im September geringer als von Ökonomen gedacht.
Von der EZB wird keine Zinssenkung erwartet.
Und heute?
Die Stimmung in den Chefetagen dürfte sich im Oktober leicht aufgehellt haben. Von Reuters befragte Experten erwarten, dass der Geschäftsklimaindex des Münchner Ifo Instituts gestiegen sein dürfte - und zwar auf 87,9 Punkte, nach 87,7 Zählern im Vormonat. Im September war der Frühindikator nach zuvor sechs Anstiegen in Folge überraschend gesunken. Starke Signale für den erhofften Aufschwung in Deutschland lassen damit weiter auf sich warten.
In Frankreich drohen die Sozialisten mit dem Sturz der Regierung, sollte Premierminister Sébastien Lecornu nicht auf ihre Forderungen im Haushaltsstreit eingehen. Sollte er keine Kompromissbereitschaft bei der Besteuerung von Milliardären signalisieren, werde die Partei einen Misstrauensantrag stellen, kündigte Parteichef Olivier Faure an.
US-Präsident Donald Trump reist im Rahmen seiner mehrtägigen Asienreise nach Japan. Dort trifft er die neu gewählte Premierministerin Sanae Takaichi. Es wird erwartet, dass sie die Pläne ihres Vorgängers zur Erhöhung der Militärausgaben sowie Investitionen in Höhe von 550 Milliarden Dollar in den USA bestätigen wird.