Montag, 03. Februar 2025Der Börsen-Tag

mit Juliane Kipper
Juliane Kipper
18:02 Uhr

Trump-Zölle beenden DAX-Rekordrally

Dax
Dax 23.359,18

Die Angst vor einem globalen Handelskrieg hat den deutschen Aktienmarkt zu Wochenbeginn schwer belastet. US-Präsident Donald Trump hat Zölle von 25 Prozent auf Einfuhren aus Mexiko und Kanada in Kraft gesetzt, auf Energie aus Kanada sind es 10 Prozent. Auch auf Einfuhren aus China hat Trump Zölle von 10 Prozent verhängt.

Nach einem Telefonat zwischen der mexikanischen Präsidentin Claudia Sheinbaum und Trump wurde aber vereinbart, die Zölle auf mexikanische Importe um einen Monat zu verschieben. Das nährte die Hoffnung am Markt, dass es letztendlich einen Deal geben werde. Der DAX verliert 1,4 Prozent auf 21.428 Punkte - und stoppt damit jäh seine jüngsten Rekordrally, die am Freitag bei gut 21.800 Punkten gegipfelt hatte. Im Tagestief stand der Index heute bei 21.253 Punkten.

Trump hatte zudem klargemacht, dass auch Zölle auf europäische Einfuhren folgen werden, und zwar "recht bald". Sollten Importzölle von 10 Prozent auf europäische Einfuhren verhängt werden, würde dies nach Einschätzung der Deutschen Bank die europäische Wirtschaftsleistung um 0,5 bis 0,9 Prozent verringern. Das hätte auch Auswirkungen auf die Geldpolitik. Für einen solchen Fall glauben die Analysten, dass der EZB-Einlagensatz bis Ende des Jahres auf 1,50 Prozent fallen würde. Derzeit wird am Markt eine Zinserwartung von 2,00 Prozent eingepreist.

"Sie stehen mit den verhängten Zöllen besonders im Brennpunkt", so ein Marktteilnehmer zu Volkswagen. VW ist einer der größten Autobauer in Mexiko und fertigt dort auch für den US-Markt. Hinzu kommt laut Beobachtern eine Batteriezellenfabrik, die von der Konzerntochter PowerCo in Kanada gebaut wird. Der Kurs gab 4,1 Prozent ab.

Daneben fielen Daimler Truck um 3 Prozent, BMW um 2,4 Prozent und Porsche AG um 3,5 Prozent. Porsche AG standen aber auch mit Personalien im Blick, mit denen das Unternehmen auf die schwache operative Entwicklung reagiert. Der langjährige Finanzvorstand Lutz Meschke und Vertriebschef Detlev von Platen sollen aus dem Vorstand ausscheiden. Porsche steckt, wie viele andere Autohersteller auch, besonders in China momentan in der Krise.

VW Vorzüge
VW Vorzüge 99,04

Rüstungsaktien lagen dagegen gut im Markt. Rheinmetall stiegen um 1,1 Prozent und Hensoldt um 1,7 Prozent. Händler verwiesen auf US-Außenminister Marco Rubio. Der sagte, Deutschland solle mehr für die Verteidigung ausgeben und weniger für Sozialprogramme. Die USA subventionierten in Deutschland und Frankreich die Möglichkeiten der teuren Frühverrentung. Länder wie Polen, Litauen, Estland und Finnland bemühten sich stärker.

Deutsche Börse gewannen 0,6 Prozent. Hintergrund war die gestiegene Volatilität an den Finanzmärkten nach der Ankündigung von Importzöllen durch die US-Regierung. In dem Risk-off-Umfeld stieg der Absicherungsbedarf durch die Anleger über derivative Instrumente.

Gut hielten sich auch Deutsche Telekom mit plus 0,6 Prozent - die Aktie gilt als sehr gut aufgestellt angesichts der Tochter US-Mobile US. Im SDAX stiegen Atoss Software mit Kaufempfehlungen um 3,3 Prozent. Das Minus von 5,7 Prozent bei Thyssenkrupp war teilweise dem Dividendenabschlag geschuldet.

17:38 Uhr

Mexikanischer Peso legt nach Zoll-Aussetzung zu

Mexikanischer Peso / US-Dollar
Mexikanischer Peso / US-Dollar ,05

Nach Aussetzung der US-Zölle gegen Mexiko um einen Monat steigt der mexikanische Peso um rund ein Prozent. Zuvor ist die mexikanische Währung auf ein Dreijahrestief gefallen, nachdem Trump am Wochenende Zölle gegen die wichtigsten Handelspartner der USA verhängt und damit die Sorge vor einem globalen Handelskrieg geschürt hat.

17:07 Uhr

US-Industrie wächst nach langer Durststrecke wieder

Die US-Industrie ist im Januar einer Umfrage zufolge erstmals seit mehr als zwei Jahren wieder gewachsen. Der Einkaufsmanagerindex für den Wirtschaftssektor stieg auf 50,9 Punkte von 49,2 Zählern im Vormonat, wie aus der am Montag veröffentlichten Firmenumfrage des Institute for Supply Management (ISM) hervorgeht.

Damit stieg das Barometer wieder über die Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Zuletzt war der Industriesektor im Oktober 2022 über dieser magischen Marke. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Anstieg auf 49,8 Punkte gerechnet. Der Industriebereich macht in den USA gut zehn Prozent der Wirtschaftsleistung aus.

16:12 Uhr

Deutsche Börse sind Tagesgewinner im DAX

Mit Aufschlägen von 0,6 Prozent sind Deutsche Börse Tagesgewinner im DAX. Hintergrund ist die gestiegene Volatilität an den Finanzmärkten nach der Ankündigung von Importzöllen auf Einfuhren aus Kanada, Mexiko und China durch die US-Regierung. In dem Risk-off-Umfeld steigt der Absicherungsbedarf durch die Anleger über derivative Instrumente.

Deutsche Börse
Deutsche Börse 231,70

15:55 Uhr

Trumps Zollankündigung sorgt an Wall Street für kräftige Abgben

Die Ankündigung hoher Importzölle auf Produkte aus Kanada, Mexiko und China durch US-Präsident Donald Trump sorgt zu Wochenbeginn für kräftige Abgaben an der Wall Street. Der Dow-Jones-Index verliert 0,9 Prozent auf 44.141 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite geben um 1,4 bzw. 1,9 Prozent nach.

Die Entscheidung dürfte Vergeltungsmaßnahmen auslösen, so die Einschätzung von Vasu Menon, Managing Director für Investmentstrategie bei OCBC. Trumps Anordnungen enthielten zudem Vergeltungsklauseln, die die US-Zölle erhöhen würden, sollten die Länder ihrerseits mit Gegenmaßnahmen reagieren. "Sollte er diese Klauseln umsetzen, könnten wir eine Eskalation des Handelskrieges erleben", fügt Menon hinzu. Auch gegen die EU hat Trump hohe Importzölle angekündigt.

15:47 Uhr

Januar gut, alles gut?

Donald Trump hat mit seiner Zollpolitik dem DAX zwar einen Dämpfer versetzt, der Januar lief aber sehr gut. Was das für den weiteren Jahresverlauf bedeutet, bespricht Raimund Brichta mit Annchristin Jahnel von der HSBC.

15:26 Uhr

Wäre Europa immun gegen Zölle von Trump?

US-Präsident Donald Trump hat nach seinen Entscheidungen zu Zollschranken gegen die Nachbarländer Mexiko und Kanada sowie China auch Handelszölle für die Länder der Europäischen Union angekündigt. "Das wird definitiv für die Europäische Union passieren", sagte Trump am späten Abend (Ortszeit) in der Nähe von Washington.

Europa dürfte nach Einschätzung von John Plassard von der Mirabaud Group kaum immun gegen die Zölle von Trump sein. Die Antwort auf die Frage, ob Europa zittern sollte, laute "ja (leider)", sagt der Investmentstratege.

Ein Zoll von 10 Prozent auf europäische Produkte wäre ein direkter Stich ins Herz des europäischen Wirtschaftsmotors, der potenziell zu einer Schrumpfung des BIP der Eurozone um 1 Prozent führen könnte. "Die Unsicherheit im Geschäftsleben wirkt wie ein langsames Gift, das in die Vorstandsetagen sickert und Investitionsentscheidungen blockiert", sagt er.

14:43 Uhr

US-Futures leiden unter Trump-Zöllen

Die neuen US-Zölle gegen Mexiko, Kanada und China machen die Anleger an der Wall Street nervös. Die Futures für die wichtigsten US-Indizes geben jeweils rund 1,5 Prozent nach. Unter Druck im vorbörslichen Handel geraten vor allem Aktien von Unternehmen mit Produktionsanlagen und Zulieferern in den betroffenen Ländern.

Die Titel der Autobauer General Motors und Ford bröckeln beispielsweise um fast sieben und knapp vier Prozent ab. Um gut sechs Prozent nach unten geht es auch für den "Corona"-Bier-Eigner Constellation Brands. Der Ausverkauf am Kryptomarkt drückt indes die Papiere der Kryptobörse Coinbase, des Bitcoin-Investors MicroStrategy und des Miners Mara um 5,5 bis 5,8 Prozent nach unten.

Aus den Depots fliegen ebenfalls die Medizingeräte-Hersteller Intuitive Surgical und Boston Scientific, die gut drei bis 1,3 Prozent verlieren. Auch US-Technologieriesen wie Nvidia, Broadcom und Apple geben knapp zwei bis 2,5 Prozent nach.

General Motors (GM)
General Motors (GM) 58,73
Coinbase
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14:09 Uhr

Lufthansa-Chef ist sich sicher: Fliegen wird nicht billiger

Fliegen wird nach Einschätzung von Lufthansa-Chef Carsten Spohr angesichts der Kostenentwicklung und guten Nachfrage nicht billiger. Mit Zusatzkosten wie der Anschaffung des teureren nachhaltigen Flugbenzins, anderen regulatorischen Ausgaben oder höheren Kosten für die Infrastruktur an Flughäfen gehe der Trend bei den Ticketpreisen eher aufwärts, sagte Spohr bei einer Pressekonferenz zur Aufnahme von ITA Airways in die Lufthansa-Gruppe.

Lufthansa
Lufthansa 7,47

Zur Nachfrage äußerte er sich zuversichtlich. "Ich glaube, es wird ein sehr gutes Jahr für die Luftfahrt." Die Lufthansa verdiene pro Passagier sieben Euro, sagte Spohr. Auch mit ITA wolle die Lufthansa-Gruppe von Anfang an Geld verdienen. Die italienische Staatsairline gehört seit Kurzem zu 41 Prozent der Lufthansa. Sie wird in den kommenden anderthalb Jahren vollständig in den Luftfahrtkonzern integriert, auch wenn die komplette Übernahme der Airline noch nicht für dieses Jahr geplant ist.

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13:34 Uhr

Knapper Rohkaffee treibt Preise bei Tchibo

Der Kaffeehändler Tchibo erhöht erneut seine Preise. Kunden müssen von Mitte Februar an je nach Sorte zwischen 50 Cent und 1 Euro pro Pfund mehr bezahlen, wie das Unternehmen in Hamburg mitteilte.

Rohkaffee sei deutlich knapper geworden, das Wetter habe für schwächere Ernten und höhere Preise gesorgt, sagte ein Sprecher von Tchibo. Um den Kunden weiterhin die gewohnte Qualität zu bieten, müsse man handeln. Im April 2024 hatte Tchibo schon einmal die Kaffeepreise erhöht.

Ein Preisanstieg für Kaffee hatte sich bereits Ende des vergangenen Jahres abgezeichnet. Der an der Rohstoffbörse ICE in New York gehandelte Preis für Arabica-Bohnen kletterte im November auf den höchsten Wert seit Jahrzehnten. Allein im Jahr 2024 sind die Rohkaffeepreise um rund 70 Prozent gestiegen.

12:58 Uhr

Anleger flüchten in Bundesanleihen

Auf der Suche nach einem "sicheren Hafen" flüchten Anleger in deutsche Staatsanleihen. Dies drückt die Rendite der zehnjährigen und zweijährigen Titel auf 2,409 beziehungsweise 2,074 Prozent.

Auslöser dieser Entwicklung sind die angekündigten US-Schutzzölle, die die Furcht vor einem Handelskrieg nähren. Investoren ziehen sich daher aus spekulativen Anlagen wie Aktien oder Kryptowährungen zurück und stecken sie in als sicher geltende Schuldtitel.

12:33 Uhr

Reaktion auf neue Zölle: DHL nimmt es gelassen

DHL Group
DHL Group 38,34

Der weltweit agierende Logistik-Riese DHL reagiert gelassen auf die vom US-Präsidenten Donald Trump verhängten neuen Zölle. DHL werde seinen Kunden dabei helfen, die Auswirkungen der neuen Regeln der US-Regierung zu verstehen, teilte DHL mit.

Der Konzern sei dafür gut aufgestellt, habe er doch lange Erfahrung damit, Unternehmen dabei zu helfen, weltweit mit sich ändernden Marktbedingungen und politischen Entscheidungen umzugehen. Insgesamt sehe DHL den freien Handel als zentral für wirtschaftliches Wachstum an. Zölle könnten Lieferketten dagegen komplexer machen. Der Welthandel habe sich indes als robust erwiesen und Krisen wie den Brexit oder die Covid-Pandemie überstanden. "Auch wenn sich die USA weiter isolieren sollten: Der Welthandel hängt nicht allein an den USA", betonte der Bonner Konzern.

12:10 Uhr

US-Zölle machen Stahlfirmen zu schaffen

Outokumpu
Outokumpu 3,61

Die neuen US-Zölle machen den Aktien der Stahlkonzerne ArcelorMittal und Outokumpu zu schaffen. Die Titel der Unternehmen aus Luxemburg und Finnland verlieren 3,6 und 1,6 Prozent. Den Experten der US-Großbank JPMorgan zufolge generiert ArcelorMittal etwa 15 Prozent seines Umsatzes in den USA, wovon der Großteil auf Stahlexporte aus Mexiko und Kanada entfalle. Outokumpu erwirtschafte indes rund 30 Prozent des Umsatzes in Nordamerika und betreibe zudem ein Edelstahlwerk in Mexiko.

Die Papiere der Rivalen Acerinox in Spanien und SSAB in Schweden, die Produktionsanlagen in den USA betreiben, rücken indes um je rund ein Prozent vor.

11:14 Uhr

Inflationsrate in Eurozone steigt überraschend

Die Inflation in der Eurozone ist zu Jahresbeginn überraschend gestiegen. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich im Januar um 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das EU-Statistikamt Eurostat auf Basis einer ersten Schätzzahl mitteilte. Im Dezember hatte die Teuerungsrate nur bei 2,4 Prozent gelegen.

Von Reuters befragte Experten hatten auch für Januar mit einer Inflationsrate von 2,4 Prozent gerechnet. Der aktuelle Wert von 2,5 Prozent ist ein gutes Stück von der von der Europäischen Zentralbank (EZB) angepeilten Marke von zwei Prozent entfernt. Die Währungshüter sind jedoch zuversichtlich, das Ziel im Laufe des Jahres zu erreichen.

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10:48 Uhr

Ausverkauf: Kanada-Dollar auf 22-Jahres-Tief

Die angekündigten US-Schutzzölle lösen einen Ausverkauf bei den Währungen Kanadas und Mexikos aus. Im Gegenzug steigt der US-Dollar auf ein 22-Jahres-Hoch von 1,4793 kanadischen Dollar. Zur mexikanischen Valuta erreicht er mit 21,2882 Peso den höchsten Kurs seit drei Jahren. "Die Überraschung für die Märkte ist, dass Kanada und Mexiko sofort Vergeltungsmaßnahmen ergriffen haben", sagt Analyst Tony Sycamore vom Brokerhaus IG. "China und die EU könnten ihrem Beispiel folgen, was zu einem starken Rückgang des Welthandels führen würde."

10:11 Uhr

US-Zölle womöglich bald auf höchstem Stand seit Weltwirtschaftskrise

Das Weiße Haus unter Präsident Trump hat nach Einschätzung von Kieran Davies, Ökonom bei Coolabah Capital, eine Entwicklung eingeleitet, die zu dem größten globalen Handelskrieg seit Jahrzehnten eskalieren könnte. Kanada, Mexiko und China machen zusammen 42 Prozent der US-amerikanischen Warenimporte aus. Die bisherigen Maßnahmen heben den effektiven US-Zollsatz von 2,5 Prozent auf 11 Prozent an, den höchsten Stand seit dem Zweiten Weltkrieg, so Davies. Sollte die EU hinzukommen, steige der Importanteil auf 61 Prozent, was den effektiven US-Zollsatz auf 16 Prozent anheben würde, den höchsten Wert seit der Weltwirtschaftskrise, so der Ökonom.

09:48 Uhr

Preissprung am Ölmarkt

Am Rohstoffmarkt ziehen die Ölpreise stark an. So verteuert sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 0,7 Prozent auf 76,20 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notiert 1,7 Prozent fester bei 73,78 Dollar.

Rohöl WTI
Rohöl WTI 63,93
Brent
Brent 67,93

09:33 Uhr

"Januar-Effekt" im DAX

Mit einem Plus von 9,4 Prozent hat der DAX im Januar bereits mehr Gewinn erzielt als eine durchschnittliche Jahresperformance. Und das, nachdem bereits die beiden vergangenen Jahre mit Gewinnen von je etwa 20 Prozent sehr stark gewesen waren. "Trotzdem bleiben die Aussichten günstig", sagt ein Händler mit Blick auf den sogenannten Januar-Effekt. Dieser beschreibt das Motto "wie der Januar, so das ganze Jahr". Zwar führten die US-Zölle nun zu einem Rücksetzer, der sich aber als temporär herausstellen sollte. Die Marktbreite am deutschen Aktienmarkt habe sich zuletzt bereits verbessert.

DAX
DAX 23.359,18

09:16 Uhr

DAX bricht ein

Zum Start in den Februar geht es für den DAX zunächst abwärts. Der deutsche Börsenleitindex, der im Januar mehr als neun Prozent zugelegt hatte, notiert aktuell gut 2 Prozent im Minus bei Kursen um 21.285 Punkte. Schwachen US-Vorgaben folgten heute noch deutliche Verluste an der Tokioter Börse.

ntv-Börsenkorrespondentin Sabrina Marggraf spricht von einem "spürbaren Rücksetzer". Sie verweist aber auch auf die "starke Januar-Performance", die nun Gelegenheit böte, "ein paar Gewinne mitzunehmen": "Die große Frage lautet nun: Ist das ganze nur ein temporärer Effekt oder der Beginn einer länger anhaltenden Konsolidierung?"

08:42 Uhr

Trump-Zölle schicken Autoaktien in den Keller

Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien zeigen sich auf breiter Front mit kräftigen Kursverlusten. US-Präsident Donald Trump hatte angekündigt, ab Dienstag Zölle von 25 Prozent auf Einfuhren aus Kanada und Mexiko und einen zusätzlichen Zoll von 10 Prozent auf Waren aus China zu erheben. Bei Anlegern schürt dies Angst vor einem aufziehenden Handelskrieg. Kanada und Mexiko haben bereits Vergeltungsmaßnahmen angekündigt. Auch China will Gegenmaßnahmen ergreifen.

Toyota
Toyota 16,77

An der Börse in Tokio rutscht der Nikkei-Index um 2,9 Prozent auf 38.441 Punkte ab. Vor allem Aktien von Autoherstellern stehen unter Abgabedruck. So büßen Nissan Motor und Toyota Motor 5,9 bzw. 5,3 Prozent ein. Der Yen gibt zum US-Dollar um 0,4 Prozent nach auf 155,56.

Nicht besser sieht es in Südkorea aus. Hier geht es mit dem Kospi um 2,7 Prozent abwärts. Unter Abgabedruck stehen auch hier Autowerte: Hyundai Motor verlieren 1,7 Prozent, Kia 5,8 Prozent. Die beiden Autohersteller hatten zuletzt ihr Geschäft in Nordamerika ausgebaut. Die Titel des Nvidia-Zulieferers SK Hynix verlieren 5,2 Prozent. Für die Aktie des Stahlherstellers Posco Hondings geht es vor Veröffentlichung von Viertquartalszahlen um 4,2 Prozent nach unten.

Hyundai Motor
Hyundai Motor 215.000,00

In Hongkong gibt der Hang-Seng-Index um 1,0 Prozent nach, zeigt sich damit aber von höheren Abgaben wieder etwas erholt. Kräftige Kursverluste verzeichnen hier Technologiewerte. So rutschen Baidu um 5,7 Prozent ab und Meituan um 4,3 Prozent. Die Börsen auf dem chinesischen Festland haben indessen wegen der Goldenen Woche im Rahmen des Chinesischen Neujahrs- und Frühlingsfests noch geschlossen.

08:25 Uhr

Bitcoin ist wieder fünfstellig

Die Kryptowährung Bitcoin fällt und notiert mit knapp 94.800 Dollar wieder unter der psychologisch wichtigen 100.000-Dollar-Marke. Das ist der niedrigste Stand seit fast drei Wochen.

US-Präsident Donald Trump hatte am Wochenende die Einführung von Sonderzöllen angekündigt. Kanada und Mexiko wollten daraufhin mit Vergeltungsmaßnahmen reagieren. China wiederum will die US-Zölle vor der Welthandelsorganisation anfechten.

Bitcoin
Bitcoin 115.841,50

08:04 Uhr

Habeck: "Können uns ja nicht rumschubsen lassen"

Angesichts der Zölle gegen China, Mexiko und Kanada warnt Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck die US-Regierung vor einem Handelskrieg mit Europa. "Als Europäer sind wir auf Gegenzölle vorbereitet", sagt der Grünen-Politiker dem "Kölner Stadt-Anzeiger". "Die Amerikaner müssen wissen: Das ist eine ganz schlechte Alternative."

Habeck weist darauf hin, dass Zölle die Inflation in die Höhe trieben - auch für Verbraucher und Unternehmen in den USA. Das werde man den Amerikanern deutlich machen. "Aber wenn das nicht gelingt, dann können wir uns ja nicht rumschubsen lassen", so der Vizekanzler.

Trump hatte zuvor seine Drohung wahr gemacht und weitreichende Zölle auf Waren aus Kanada, Mexiko und China verhängt. Die drei Länder kündigten umgehend Gegenmaßnahmen an.

07:46 Uhr

Zölle und Inflation beschäftigen den DAX

Der DAX wird mit Verlusten starten. Am Freitag war er um bis zu 0,3 Prozent auf ein Allzeithoch von rund 21.800 Punkten vorgerückt. Danach baute er allerdings seine Gewinne nach und nach wieder ab, bevor er mit 21.732,05 Zählern kaum verändert aus dem Handel ging.

Für Nervosität an den Börsen dies- und jenseits des Atlantiks sorgte die US-Handelspolitik. Präsident Donald Trump hatte am Wochenende drastische Zoll-Erhöhungen für Einfuhren aus Mexiko, Kanada und China verkündet und damit Sorgen vor einem Handelskrieg geschürt. Die betroffenen Länder kündigten Gegenmaßnahmen an. Befürchtet wird nun, dass das Wirtschaftswachstum weltweit gelähmt und die Inflation nach oben getrieben wird. Trump will heute mit dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau und der mexikanischen Präsidentin Claudia Sheinbaum über die Zölle sprechen.

Im Fokus bei den Konjunkturdaten steht die Veröffentlichung der Zahlen zur Inflation im Euroraum im Januar. Experten erwarten für Januar eine Jahresteuerungsrate von 2,4 Prozent - ein Wert, der auch im Dezember erreicht wurde. Ebenfalls zum Wochenstart warten Anleger zudem auf die Einkaufsmanagerindizes für die Industrie in Deutschland, der Eurozone und den USA im Januar.

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07:29 Uhr

Aktienkurse in Tokio brechen ein

Aus Furcht vor einem bevorstehenden Handelskrieg wegen der umfassenden Zölle gegen Mexiko, Kanada und China brechen die asiatischen Börsen stark ein. In Tokio gibt der Nikkei-Index 2,6 Prozent auf 38.545,95 Punkte nach und der breiter gefasste Topix notiert 2,2 Prozent niedriger bei 2.726,32 Zählern. In Japan diskutieren Entscheidungsträger der Notenbank Bank of Japan (BOJ) über die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinserhöhung, wie eine Zusammenfassung der Meinungen auf ihrer Januar-Sitzung zeigt. Die Debatte unterstrich die zunehmende Wahrscheinlichkeit, dass die Zentralbank die Kreditkosten in mehreren Schritten weiter anheben wird, selbst nachdem sie die kurzfristigen Zinssätze auf der Sitzung am 23. und 24. Januar auf 0,5 Prozent angehoben hat - den höchsten Stand in Japan seit 17 Jahren.

Die Börse Shanghai bleibt wegen des chinesischen Neujahrsfestes geschlossen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen werde ebenfalls nicht gehandelt. Der chinesische Yuan fällt am Montag allerdings im außerbörslichen Handel auf ein Rekordtief.

Nikkei
Nikkei 44.790,38

07:13 Uhr

OpenAI stellt neues KI-Tool "Deep Research" vor

OpenAI hat ein neues KI-Werkzeug namens "Deep Research" vorgestellt. Wie das Unternehmen mitteilt, schafft es das Programm, komplexe Aufgaben in mehreren Schritten im Internet zu recherchieren. "Es schafft in wenigen Minuten, wofür ein Mensch viele Stunden brauchen würde", so OpenAI. Das KI-Startup fügt hinzu, dass "Deep Research" aber noch in den Kinderschuhen stecke und deswegen an Grenzen stoße. So könne das Programm zum Beispiel Schwierigkeiten haben, glaubwürdige Informationen von Gerüchten zu unterscheiden. "Deep Research" ist von einer Version des OpenAI o3-Modells angetrieben, das für das Browsen im Internet und die Datenanalyse optimiert ist, so OpenAI.

06:53 Uhr

"Sofortige Vergeltung": So reagieren Dollar und Euro

Im asiatischen Devisenhandel gewinnt der Dollar 0,3 Prozent auf 155,73 Yen und legt leicht auf 7,2507 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notiert er 0,8 Prozent höher bei 0,9175 Franken. Parallel dazu fällt der Euro um 1,4 Prozent auf 1,0215 Dollar und gibt 0,7 Prozent auf 0,9371 Franken nach. "Die Überraschung für die Märkte ist, dass Kanada und Mexiko sofort Vergeltung geübt haben, und dass andere, wie China und die EU, ihrem Beispiel folgen könnten, was zu einem starken Rückgang des Welthandels führen würde", sagt Tony Sycamore, ein Marktanalyst bei IG.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,18
US-Dollar / Yen
US-Dollar / Yen 146,95

06:35 Uhr

Unicredit steigt bei Generali ein

Mitten im Ringen um die deutsche Commerzbank sowie eine Neuordnung der italienischen Finanzbranche steigt die Großbank Unicredit auch bei Italiens größtem Versicherer Generali ein. Die italienische Mutter der deutschen Hypovereinsbank erklärt überraschend, sie habe an der Börse 4,1 Prozent der Generali-Aktien gekauft und halte weitere 0,6 Prozent im Rahmen von Dienstleistungen für ihre Kunden.

" Unicredit hat kein strategisches Interesse an Generali", so die Großbank. Es handle sich um eine reine Finanzbeteiligung. Unicredit konzentriere sich weiterhin auf ihr Übernahmeangebot für den italienischen Konkurrenten Banco BPM und ihre Beteiligung an der Commerzbank. Allerdings könnte Unicredit-Chef Andrea Orcel den Generali-Anteil als Verhandlungsmasse im Ringen um andere Firmenbeteiligungen nutzen. So ist an Generali auch die Mediobanca beteiligt. Sie liegt wiederum im Streit mit anderen Aktionären, denen ihrerseits ein Interesse an der Banco BPM nachgesagt wird, auf die auch Unicredit ein Auge geworfen hat.

06:17 Uhr

Trumps Zölle sind da - und nun?

Nach den von US-Präsident Donald Trump am Wochenende angeordneten Sonderzöllen auf Importe aus Kanada, Mexiko und China richtet sich die Aufmerksamkeit der Anleger auf die Reaktionen der Finanzmärkte. Experten sehen in den Abgaben Gefahren für die beteiligten Länder und die Weltwirtschaft insgesamt. Heute will Mexiko Details zu seinen Vergeltungsmaßnahmen bekannt geben. Kanada hat bereits am Wochenende Zölle auf US-Importe angekündigt. China will vor der Welthandelsorganisation WTO klagen und weitere, nicht beschriebene Maßnahmen einleiten. Die neuen US-Zölle sollen morgen in Kraft treten.

Trumps Schritt, hohe Zölle für die drei Länder einzuführen, kön nte einen globalen Handelskrieg lostreten, was zu einem Anstieg der Inflation in den USA führen würde. Dieser Anstieg könne dann noch schneller und stärker ausfallen, als ursprünglich erwartet, sagt Paul Ashworth von Capital Economics. Ein Modell des EY-Chefvolkswirts Greg Daco, das die wirtschaftlichen Auswirkungen von Trumps Zollplan abschätzt, geht davon aus, dass sich das US-Wirtschaftswachstum in diesem Jahr um 1,5 Prozentpunkte verringert, Kanada und Mexiko in eine Rezession stürzen und eine "Stagflation" im eigenen Land eingeleitet würde. Barclays-Strategen hatten zuvor geschätzt, dass die Zölle die Gewinne der S&P 500-Unternehmen um 2,8 Prozent belasten könnten, einschließlich der voraussichtlichen Auswirkungen von Vergeltungsmaßnahmen der betroffenen Länder.

05:59 Uhr

Die Luft wird sehr dünn

Ein anhaltender Rekordhunger der Anleger könnte den DAX Strategen zufolge in der ersten Februar-Woche über die Schallmauer von 22.000 Punkten tragen. "Das Ausbleiben schneller Zollerhöhungen durch US-Präsident Donald Trump, die Aussicht auf weiter fallende EZB-Leitzinsen, die zuletzt verbesserten Frühindikatoren für die Industrie im Euroraum und die geringere Abhängigkeit von der durch Deepseek ausgelösten Unsicherheit im Technologiesektor haben dem DAX zu einem furiosen Start in das Börsenjahr 2025 verholfen", sagt Commerzbank-Stratege Andreas Hürkamp. Auch ermutigende Firmenbilanzen bildeten den Nährboden für weiter steigende Kurse, sagt Jürgen Molnar von RoboMarkets.

In der abgelaufenen Woche markierte der DAX am Freitag ein Rekordhoch von 21.799,80 Punkten. Ins Wochenende ging der deutsche Börsenleitindex mit einem Stand von 21.732 Zählern. Das Wochenplus lag damit bei mehr als zwei Prozent. "Nachhaltig höhere Notierungen sind fundamental künftig nur durch sich verbessernde Unternehmensgewinne zu rechtfertigen."

Wie schnell die Euphorie der Anleger in Höhenangst umschlagen kann, zeigte sich am vergangenen Montag, als die steigende Popularität des Modells für Künstliche Intelligenz (KI) des chinesischen Startups Deepseek die Anleger verschreckte. Zu einem Belastungsfaktor für die Weltkonjunktur könnte zudem die in Aussicht gestellte Schutzzollpolitik der USA werden, heißt es bei den LBBW-Strategen. Trump erwägt gegen Mexiko und Kanada, die größten Handelspartner der USA, ab 1. Februar Zölle in Höhe von 25 Prozent zu erheben.

In der neuen Woche müssen Anleger jede Menge wichtiger Wirtschaftsdaten verdauen. Die relevantesten dürften die für Freitag avisierten Zahlen zum offiziellen US-Januar-Arbeitsmarktbericht sein, der auch Hinweise für die künftige geldpolitische Richtung der US-Notenbank Fed enthalten dürfte. Heute steht zunächst der Verbraucherpreisindex im Euroraum an. Die Inflationsrate im Euroraum dürfte sich zu Jahresbeginn auf leicht erhöhtem Niveau stabilisiert haben. Experten erwarten für Januar eine Jahresteuerungsrate von 2,4 Prozent - ein Wert, der auch im Dezember erreicht wurde. Aus den USA und China werden Einkaufsmanagerindizes zum verarbeitenden Gewerbe erwartet.

Bei den Unternehmen erreicht die Bilanzsaison in den USA ihren vorläufigen Höhepunkt. Etliche US-Konzerne, darunter Alphabet, Pfizer, Amazon, Walt Disney, legen ihre Zahlen vor. Gleichzeitig nimmt der Zahlenreigen in Europa langsam Fahrt auf. Einblick in ihre Bücher gewähren unter anderem Infineon, Qiagen und Siemens Healthineers.

Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.

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