Der Börsen-Tag
3. November 2025
imageHeute mit Thomas Badtke und Wolfram Neidhard
Zum Archiv
17:37 Uhr

Dax hat wieder Luft unter den Flügeln

Die jüngste Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China lässt Anleger an der Frankfurter Börse bei Aktien zugreifen. Mit dem Start in den als starker Börsenmonat geltenden November ließ der Dax erneut die Marke von 24.000 Punkten hinter sich und arbeitete sich bis auf fast 24.250 Zähler nach oben. Danach gab der Leitindex einen Teil seines Gewinns wieder ab.

Den Xetra-Handel verließ der Dax 0,7 Prozent fester mit 24.132 Punkten. Der EuroStoxx50 notierte 0,3 Prozent höher bei 5677 Stellen. Der Euro lag stabil bei 1,1528 US-Dollar.

"Der Lieferstreit um Halbleiter aus China, der die Autoindustrie zuletzt in Unruhe versetzte, scheint sich zu entspannen", konstatierten die Analysten der Landesbank Baden-Württemberg. Der zum chinesischen Wingtech-Konzern gehörende niederländische Chiphersteller Nexperia teilte bereits am Sonntag mit, dass Hindernisse für die Lieferung seiner Chips beseitigt worden seien. Die Firma wolle sich nun auf eine stabile Versorgung der Kunden konzentrieren.

Vor allem der Automobilsektor profitierte von beruhigenden Äußerungen des Chipherstellers Nexperia über die Aufhebung einer Liefersperre. Siemens Energy gewannen 2,5 Prozent auf 110 Euro. Der Energietechnikkonzern profitierte dabei von positiven Äußerungen von Morgan Stanley im Vorfeld der Quartalszahlen in der kommenden Woche. Die Experten der Investmentbank setzten das Kursziel auf 120 von zuvor 112 Euro. Zugleich hielten sie Händlern zufolge an ihrer Empfehlung "Overweight" fest.

17:27 Uhr

Flaute bei Kryptowährungen

Anleger, die im Oktober mit einem Anstieg bei Kryptowährungen gerechnet hatten, sind eher enttäuscht worden. Denn viele Kryptowährungen entwickelten sich zuletzt eher seitwärts. Wie groß sind die Chancen für bald wieder steigende Notierungen? Friedhelm Tilgen spricht darüber mit Dirk Heß von NxtAssets.

17:16 Uhr

Analysten äußern sich zu EZB-Zinspolitik in den letzten beiden Monaten 2025

Die regelmäßig von der EZB befragten geldpolitischen Analysten haben im Vorfeld der Ratssitzung in der vergangenen Woche nicht mehr damit gerechnet, dass die Euro-Notenbank ihren Leitzins im aktuellen Zyklus noch einmal senken wird. Im Vorfeld der September-Sitzung hatten sie noch eine Senkung auf 1,75 (derzeit: 2,00) Prozent für März 2026 prognostiziert. Wie die EZB im Ergebnis einer entsprechenden Umfrage weiter mitteilte, wird für das zweite Quartal 2028 weiterhin eine Zinsanhebung auf 2,25 Prozent erwartet.

Die Inflation im Euroraum wird ihrer Erwartung nach im vierten Quartal bei 2,0 Prozent liegen und im ersten Quartal 2026 auf 1,7 Prozent sinken. Bis Ende 2026 wird die Inflation dann ihrer Prognose nach zwischen 1,8 und 1,9 Prozent liegen, also unterhalb des EZB-Zielwerts von 2,0 Prozent. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird nach Meinung der Analysten im vierten Quartal um 0,2 Prozent steigen und im ersten Quartal 2026 um 0,3 Prozent.

16:52 Uhr

Chef von Kryptobörse Bitpanda tritt zurück

473161468
(Foto: picture alliance / Karl Schöndorfer / picturedesk.com)

Der Umbau an der Führungsspitze des europäischen Finanzdienstleisters Bitpanda geht in die nächste Phase. Bitpanda ist eine der größten und bedeutendsten Kryptobörsen in Europa. Mitbegründer Eric Demuth tritt als CEO der Bitpanda Group AG zurück und wechselt als Executive Chairman und Präsident in den Verwaltungsrat des Unternehmens. Im Zuge dieses Wechsels übernimmt Lukas Enzersdorfer-Konrad die Position des alleinigen CEO.

Demuth schrieb auf der Plattform X, in seiner neuen Rolle werde er sich auf die Gestaltung der Strategie, die Förderung der globalen Expansion und die Entwicklung von Produkten konzentrieren.

16:31 Uhr

Talfahrt der US-Industrie beschleunigt sich überraschend

Die US-Industrie hat ihre Talfahrt im Oktober unerwartet in höherem Tempo fortgesetzt. Der Einkaufsmanagerindex für den Sektor sank auf 48,7 Punkte, nach 49,1 Zählern im Vormonat, wie das Institute for Supply Management (ISM) mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten hingegen mit einem Anstieg auf 49,5 Zähler gerechnet. Das Barometer blieb damit den achten Monat in Folge unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Auf das Verarbeitende Gewerbe entfallen gut zehn Prozent der Wirtschaftsleistung der USA.

16:15 Uhr

Börsenorakel Buffett schenkt Nachfolger kräftiges Plus

Star-Investor Warren Buffett hinterlässt seinem Nachfolger ein großes Geschenk: Die Firma Berkshire Hathaway kann zum Jahresende kräftige Gewinne verzeichnen. Dennoch wird seine eher zurückhaltende Art des Investierens auch kritisiert.

15:52 Uhr

Kenvue-Aktie geht in New York durch die Decke

WallstreetSymbol
(Foto: imago images/UPI Photo)

Mit einem leichten Plus ist die Wall Street gestartet und baut damit ihre Gewinne vom Freitag weiter aus. Der Dow-Jones-Index verliert kurz nach der Startglocke neun Punkte auf 47.554 Punkte. Für den S&P-500 geht es dagegen um 0,4 Prozent nach oben, der Nasdaq-Composite steigt um 0,9 Prozent. Investoren setzten weiter auf einen überwiegend positiven Verlauf der Berichtsperiode der Unternehmen, heißt es. Die US-Börsen haben die beste Oktober-Entwicklung seit vielen Jahren verbucht. Die Kauflaune erklären Händler aber auch mit einer Abkühlung der Handelsspannungen zwischen den USA und China und den soliden Geschäftsausweisen aus dem Technologiebereich.

Zu Wochenbeginn ist die Liste der Unternehmen, die Zahlen vorlegen, noch sehr kurz. Im Blick steht dafür eine Übernahme. Kimberly-Clark kauft für 48,7 Milliarden Dollar Kenvue. Der Hersteller von Gesundheits- und Körperpflegemarken wie Neutrogena oder Listerine war erst 2023 von Johnson & Johnson abgespalten worden. Die Kenvue-Aktie springt um 16,1 Prozent nach oben. Kimberly-Clark fallen dagegen um 12,1 Prozent.

15:37 Uhr

Rheinmetall produziert in Rumänien ab 2028 Treibladungspulver

Angesichts der Engpässe bei Treibladungspulver baut Rheinmetall die Kapazitäten weiter aus. Mit dem rumänischen Unternehmen Pirochim Victoria wird ein Gemeinschaftsunternehmen zur Herstellung von Treibladungspulver und von modularen Treibladungen gegründet, wie der Düsseldorfer Dax-Konzern mitteilte. Die Gesamtinvestitionen für das Pulverwerk belaufen sich auf mehr als 500 Millionen Euro. Rheinmetall werde 51 Prozent an dem Unternehmen halten, Pirochim Victoria den Rest.

Mit der Fertigungsstätte in Rumänien mache das Unternehmen "einen weiteren Schritt nach vorne" und komme dem Ziel näher, bis 2030 eine jährliche Produktionskapazität von 20.000 Tonnen Treibladungspulver zu erreichen, so Rheinmetall-Chef Armin Papperger. Das Werk soll eine jährliche Produktionskapazität von rund 300.000 modularen Treibladungen haben, wofür etwa 750 Tonnen Pulver benötigt würden. Darüber hinaus sollen 200 Tonnen Treibladungspulver für den lokalen Bedarf hergestellt werden.

15:24 Uhr

Chip-Krise: Bosch meldet Kurzarbeit für Werk Salzgitter an

Der Autozulieferer Bosch hat für das Werk Salzgitter wegen des Lieferengpasses bei Chips Kurzarbeit bei der Bundesagentur für Arbeit angemeldet. "Im Werk Salzgitter reagieren wir flexibel auf Produktionsanpassungen. Dazu können wir bedarfsabhängig auf das bewährte Instrument der Kurzarbeit zurückgreifen, die wir entsprechend angemeldet haben", erklärte Bosch. Die aktuelle Situation stelle Bosch weiterhin vor große Herausforderungen, erklärte das Unternehmen mit Blick auf die Versorgungsprobleme mit den Halbleitern des Unternehmens Nexperia.

15:00 Uhr

Wall Street vor grünem Wochenstart

Die Wall Street dürfte ihre Aufschläge vom Wochenschluss ausbauen. Der Aktienterminmarkt deutet einen etwas festeren Handelsbeginn am Kassamarkt an. Investoren setzten weiter auf einen überwiegend positiven Verlauf der Berichtsperiode der Unternehmen. Die US-Börsen haben die beste Oktober-Entwicklung seit vielen Jahren verbucht. Die Kauflaune erklären Händler mit einer Abkühlung der Handelsspannungen zwischen den USA und China und den soliden Geschäftsausweisen aus dem Technologiebereich.

14:38 Uhr

Schweiz droht 2026 Minuszins - Franken fällt

441354712
(Foto: picture alliance / CHROMORANGE)

Der Schweizer Franken fällt auf ein Zweieinhalbwochentief zum Euro und ein Dreieinhalbwochentief zum US-Dollar. Der Euro zieht um 0,2 Prozent auf 0,9293 Franken an. Im Handel verweist man auf eine unerwartete Abschwächung der eidgenössischen Inflation. Die Inflation ist im Oktober gefallen und hat sich damit unter den Schätzungen der Volkswirte bewegt.

"Wir erwarten, dass die Inflation noch einige Zeit sehr niedrig bleiben und im nächsten Jahr aufgrund eines Rückgangs der Mietinflation im Durchschnitt bei Null liegen wird", urteilt Volkswirt Adrian Prettejohn von Capital Economics. Dies könnte die Schweizerische Nationalbank veranlassen, die Zinssätze bis Juni 2026 um 25 Basispunkte auf dann minus 0,25 Prozent zu senken, meint er.

14:07 Uhr

Italiens Steuerpolizei bei Campari-Großaktionär - Kurs zeitweise tiefrot

Steuerermittlungen gegen den Campari-Großaktionär Lagfin SCA schicken die Aktien des italienischen Spirituosenkonzerns auf Talfahrt. Die Papiere rutschen um bis zu sechs Prozent ab, nachdem die italienische Steuerpolizei im Zuge der Ermittlungen wegen mutmaßlicher Steuerhinterziehung Campari-Aktien im Wert von 1,29 Milliarden Euro bei der in Luxemburg ansässigen Holding beschlagnahmt hat. Danach erholten sie sich wieder.

Lagfin wies jegliches Fehlverhalten zurück, Campari erklärte, weder das Unternehmen noch seine Tochtergesellschaften seien in den Fall verwickelt. "Obwohl die Campari-Gruppe selbst nicht betroffen ist, dürfte die Nachricht den Aktienkurs belasten, und es wird ein Schatten auf die Aktie bleiben, bis der Steuerstreit geklärt ist", teilten JP Morgan-Analysten mit.

13:46 Uhr

Chip-Krise: Kurzarbeit bei Autozulieferer ZF

Der Autozulieferer ZF Friedrichshafen hat nach Informationen der IG Metall für seinen Standort Schweinfurt Kurzarbeit wegen Engpässen bei Halbleitern angekündigt. "Die konkreten Regelungen werden derzeit mit dem Betriebsrat verhandelt", erklärte ein Vertreter der Gewerkschaft. Am Freitag hatte das Unternehmen mitgeteilt, in Schweinfurt die Arbeitszeit abzusenken - aber nicht wegen der Versorgungsprobleme mit Chips des Herstellers Nexperia, sondern aufgrund rückläufiger Kundennachfrage. Der Standort ist einer der größten von ZF in Deutschland und fertigt unter anderem Komponenten für Fahrzeugantriebe.

Die in vielen Elektronikprodukten verbauten Basischips von Nexperia wurden wegen des Handelsstreits zwischen China und den USA seit Anfang Oktober nicht mehr aus China exportiert. Das Handelsministerium in Peking hatte am Wochenende angekündigt, Ausnahmen für die blockierten Exporte zu prüfen. China, die USA und die EU bemühten sich um eine diplomatische Lösung des Konflikts, der vor allem die Lieferketten in der Autoindustrie weltweit stark beeinträchtigt.

13:35 Uhr

Megadeal: Kleenex-Mutter Kimberly-Clark will Kenvue schlucken

Der US-Konsumgüterkonzern Kimberly-Clark will den Konkurrenten Kenvue übernehmen und damit einen neuen Riesen im Geschäft mit Gesundheits- und Pflegeprodukten schmieden. Bei dem Deal wird Kenvue mit rund 48,7 Milliarden Dollar bewertet, wie beide Unternehmen mitteilten. Zu Kimberly-Clark gehören Marken wie Kleenex-Taschentücher und Huggies-Windeln. Kenvue, die frühere Konsumgütersparte von Johnson & Johnson, ist für Produkte wie Listerine-Mundspülung, Neutrogena-Hautpflege und o.b.-Tampons bekannt.

Die Aktionäre von Kenvue sollen 3,50 Dollar in bar sowie 0,14625 Kimberly-Clark-Aktien für jedes ihrer Papiere erhalten. Dies entspreche einem Gesamtwert von 21,01 Dollar je Aktie, basierend auf dem Schlusskurs von Kimberly-Clark vom 31. Oktober. Nach Abschluss der Transaktion sollen die bisherigen Kimberly-Clark-Aktionäre etwa 54 Prozent und die Kenvue-Aktionäre rund 46 Prozent an dem neuen Konzern halten. Der Abschluss des Deals wird für die zweite Jahreshälfte 2026 erwartet.

13:16 Uhr

Griechenlands Post wird rigoros saniert

Von den rund 1000 Filialen der griechischen Post (Elta) soll ein Fünftel geschlossen werden. Den Auftakt machen 46 Filialen hauptsächlich in Athen und Thessaloniki. Der Aufschrei im Land ist groß, auch wenn die Situation in den völlig veralteten, unterbesetzten Filialen teils katastrophal ist.

Die Art und Weise, in der Elta-Chef Grigoris Sklikas den Kahlschlag bekannt gab, ist für das staatseigene Unternehmen bezeichnend. Vor vier Tagen kündigte er die Schließungen in einem TV-Sender an - nachdem er am Tag zuvor das zuständige Ministerium per Fax informiert hatte, wie griechische Medien berichten. Bereits heute standen viele Kunden vor verschlossenen Türen.

daa7875a529e4ccaaac7784acd7020c8
(Foto: dpa)
12:54 Uhr

Biontech macht weniger Verlust - Geld von US-Konzern

Die Zusammenarbeit mit dem US-Konzern Bristol Myers Squibb (BMS) bringt Biontech reichlich Geld für die weitere Entwicklung von Krebsmedikamenten. Im Zuge dessen konnten die Mainzer im dritten Quartal den Nettoverlust verringern: Er belief sich auf 28,7 Millionen Euro nach 198,1 Millionen im Vorjahresquartal, wie Biontech mitteilte.

In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres kam nach Unternehmensangaben ein Minus von 831,1 Millionen Euro zusammen (Vorjahr: 924,8 Mio.). Angesichts weiter hohen Ausgaben geht Biontech auch für das Gesamtjahr unter dem Strich von einem Verlust aus. 2026 könnte dann ein erster Krebs-Zulassungsantrag gestellt werden, was ein wichtiger Schritt wäre hin zu einem ersten onkologischen Produkt am Markt.

12:30 Uhr

Neues vom Geldmarkt

imago194804631
(Foto: IMAGO/Zoonar)

Ruhig ist der europäische Geldmarkt in die neue Woche gestartet. Nach den geldpolitischen Sitzungen von Fed sowie EZB fehlen zunächst die Impulse. Am Donnerstag entscheidet die Bank of England über den weiteren geldpolitischen Kurs. Erwartet wird eine Bestätigung der aktuellen Geldpolitik. Angesichts des anhaltenden US-Regierungsstillstandes erreichen US-Daten die Finanzmärkte auch weiterhin nur eingeschränkt. Es ist unklar, ob der wichtige US-Arbeitsbericht am Freitag veröffentlicht wird.

Hier die jüngsten Daten: Tagesgeld: 1,80 - 2,05 (1,90 - 2,07), Wochengeld: 1,88 - 2,23 (1,90 - 2,07), 1-Monats-Geld: 1,86 - 2,28 (1,92 - 2,10), 3-Monats-Geld: 1,93 - 2,33 (2,00 - 2,20), 6-Monats-Geld: 2,01 - 2,41 (2,06 - 2,26), 12-Monats-Geld: 2,07 - 2,47 (2,15 - 2,35), Euribors: 31.10. 30.10. 3 Monate: 2,0400 2,0500, 6 Monate: 2,1380 2,1270, 12 Monate: 2,1960 2,1860

12:10 Uhr

Dax springt mühelos wieder über die 24.000

Update von der Frankfurter Börse: Der Dax hat zu Wochenbeginn kräftig zulegen können. Der deutsche Leitindex gewann am Mittag 1,2 Prozent auf 24.244 Punkte. Der EuroStoxx50 stieg um 0,7 Prozent auf 5700 Zähler. Der Euro lag etwas leichter bei 1,1516 US-Dollar. Die Preise für die Ölsorten WTI und Brent bewegten sich nur ganz leicht nach oben.

11:57 Uhr

Bleibt noch Pulver trocken für die Jahresendrally?

Trotz einiger Höhen und Tiefen ist das Aktienjahr bislang ziemlich gut gelaufen. Die Frage ist nur: Hat der Markt sein Pulver schon verschossen oder bleibt noch genug übrig für eine Jahresendrally? Die Statistik spricht dafür, aber auch die Statistik kann sich irren. Was spricht vielleicht eher dagegen? Über das Für und Wider und mögliche Strategien für den Jahresendspurt diskutiert Friedhelm Tilgen mit Anja Schneider von der Société Générale, Tim Oechsner vom Börsenmakler Steubing und Andreas Woelfl von Imaps.

11:32 Uhr

Automobilwerte heiß begehrt

Für Automobilwerte geht es zum Start in die Woche deutlich nach oben. Hier hilft, dass der Lieferstreit um Halbleiter aus China, der die Autoindustrie zuletzt in Unruhe versetzt hatte, sich entspannt. Der niederländische Chiphersteller Nexperia vermeldete am Sonntag, dass Hürden für Exporte seiner Chips beseitigt worden seien. Mercedes-Benz legen 3,3 Prozent zu, VW um 2,6, BMW um 1,1 und Porsche AG um 2,2 Prozent.

11:14 Uhr

Singulus nur ein Schatten früherer Tage - Aktie verliert kräftig

Die am Freitagabend gemeldete Gewinnwarnung von Singulus sei "keine Überraschung", so ein Marktteilnehmer. Das Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von inzwischen nur noch 14 Millionen Euro sei ein Schatten früherer Tage. In der Vergangenheit hätten die Kahler eine Serie von Gewinnwarnungen geliefert. Das Ebit werde für 2025 nun zwischen minus 4,5 und plus 0,5 Millionen Euro erwartet. Die Aktie verliert 7,3 Prozent.

10:49 Uhr

Deutsche Industrie bleibt schwach im Oktober

Die deutsche Industrie tut sich weiterhin schwer, richtig in Schwung zu kommen. Im Oktober stieg der von S&P Global in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex minimal auf 49,6 von 49,5 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 49,6 erwartet. In erster Veröffentlichung war ein Wert von 49,6 ermittelt worden. Ab 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung.

Die Produktion wurde zwar gesteigert, allerdings langsamer als im Vormonat. Auch bei den Neuaufträgen gab es lediglich ein leichtes Wachstum. Die Geschäftsaussichten fielen auf den niedrigsten Stand seit Jahresbeginn, womit sich der Abwärtstrend fortsetzte. Auch die Beschäftigung schrumpfte ein weiteres Mal.

10:26 Uhr

Trump: Ohne Zölle fährt unsere Wirtschaft zur Hölle

4562af2294b3e1a2358962fa377b21c6
Donald Trump würde den Gerichtstermin gerne selbst bestreiten. (Foto: AP)

Wenige Tage vor einem entscheidenden Gerichtstermin zur Rechtmäßigkeit seiner Zölle hat US-Präsident Donald Trump vor schwersten Folgen für die US-Wirtschaft gewarnt, sollten die Abgaben vom obersten US-Gericht gekippt werden. Auf die Frage, was dann passiere, sagte Trump in einem Interview mit dem US-Sender CBS: "Ich denke, unsere Wirtschaft wird unermesslichen Schaden nehmen. Sie wird zur Hölle fahren." Die Zölle seien "das wichtigste Thema, das der Oberste Gerichtshof in 100 Jahren behandelt", sagte Trump.

Am Mittwoch wird der Supreme Court sich erstmals mit der Rechtmäßigkeit der Zölle befassen. Trump wollte eigenen Worten zufolge ursprünglich anwesend sein. Doch an Bord der Regierungsmaschine Air Force One sagte er laut einer BBC-Reporterin zu Journalisten: "Ich wollte so gerne hingehen ... Ich möchte nur nichts tun, das die Bedeutung dieser Entscheidung schmälern könnte. Es geht nicht um mich, es geht um unser Land."

10:12 Uhr

Deutsche Maschinenbauer beklagen Einbruch bei Aufträgen

537172919
(Foto: picture alliance / Rupert Oberhäuser)

Deutschlands Maschinenbauer steuern nach einem äußerst schwachen September unvermindert auf ein Produktionsminus von fünf Prozent im laufenden Jahr zu. Die exportorientierte Branche leide weiterhin unter einer spürbaren Nachfrageflaute und Unterauslastung, ordnete der Chefvolkswirt des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Johannes Gernandt, die Auftragszahlen bis zum Ende des dritten Quartals ein.

Im September lagen die Auftragseingänge der Unternehmen nach Angaben des Verbandes bereinigt um Preissteigerungen (real) um 19 Prozent unter dem Wert des Vorjahresmonats. Das lag zwar auch daran, dass ein Jahr zuvor Bestellungen für Großanlagen für Auftrieb gesorgt hatten, was sich so nicht wiederholte. Dennoch werde sich die schwierige Situation für den Maschinen- und Anlagenbau "grundsätzlich erst auflösen, wenn die vielen Krisen im globalen Handel etwa rund um die US-Strafzölle gelöst werden und in Deutschland und Europa Reformen durchgeführt werden, die die Unternehmen wirklich entlasten", sagte Gernandt weiter.

09:49 Uhr

Lufthansa-Rivale überrascht

Ryanair hat seinen Nettogewinn in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres stärker gesteigert als am Markt erwartet. Der irische Billigflieger erklärte, er werde in der Lage sein, mehr Passagiere zu befördern als bisher angenommen, weil bestellte Boeing-Flugzeuge früher als geplant ausgeliefert worden seien.

Ryanair wies für die ersten sechs Monate des laufenden Geschäftsjahres einen Nettogewinn von 2,54 Milliarden Euro aus, 42 Prozent mehr als im Vorjahr und auch über der Konsensschätzung von Analysten. Das Unternehmen beförderte in der ersten Jahreshälfte 119 Millionen Passagiere und übertraf damit die 115,3 Millionen Passagiere des vergleichbaren Vorjahreszeitraums.

Ryanair hob seine Passagierprognose für das laufende Geschäftsjahr von bisher 206 Millionen auf nun 207 Millionen an und begründete dies mit der unerwartet frühen Auslieferung von Boeing-Flugzeugen und starker Nachfrage.

09:33 Uhr

Dax müht sich nach oben

Der Dax startet etwas fester in das heutige Geschäft. Der deutsche Börsenleitindex, der am Freitag mit 23.959 Punkten ins Wochenende gegangen war, notiert aktuell im Bereich von 24.050 Zählern.

"Die 24.000er Marke hat der Dax zunächst zurückerobert", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Corinna Wohlfeil. "Im laufenden Jahr hat der Dax 20 Prozent zugelegt, in den vergangenen drei Jahren 80 Prozent", erläutert sie. "Die Luft wird dünner."

09:18 Uhr

Kartell lässt Ölpreise klettern

Die Entscheidung der OPEC+, ihre Fördererhöhungen im ersten Quartal 2026 auszusetzen, treibt den Ölpreis an. Die Nordseesorte Brent und US-Leichtöl WTI verteuern sich jeweils um 0,8 Prozent auf 65,27 beziehungsweise 61,48 Dollar je Barrel. Das Ölkartell und seine Verbündeten hatten sich darauf verständigt, die Förderung im Dezember um 137.000 Barrel pro Tag anzuheben. Im ersten Quartal 2026 werde die Produktion dann nicht weiter erhöht, teilte die Gruppe mit. Allerdings: Schwache Fabrikdaten in Asien begrenzten die Gewinne beim Ölpreis.

08:58 Uhr

Gedrückte Stimmung im Einzelhandel

Kurz vor dem umsatzstarken Weihnachtsgeschäft bleibt die Stimmung im deutschen Einzelhandel gedämpft. Das Barometer für das Geschäftsklima stieg im Oktober leicht auf minus 23,2 Punkte, von minus 23,8 Zählern im September, wie das Ifo-Institut zu seiner Unternehmensumfrage mitteilte. Die Betriebe beurteilten ihre aktuelle Lage etwas besser, blicken jedoch zurückhaltend nach vorn. "Das Geschäftsklima bei den Einzelhändlern bewegt sich auf niedrigem Niveau seitwärts", sagt Ifo-Experte Patrick Höppner. "Besonders die Erwartungen bleiben eingetrübt. Viele Händler gehen davon aus, dass die Geschäftssituation bis ins Jahr 2026 sehr herausfordernd bleiben wird." Im November und Dezember fahren viele Geschäfte mit dem Weihnachtsgeschäft einen großen Teil ihres Umsatzes ein.

08:40 Uhr

Chipwerte sorgen in Asien für Rekordjagd

An den Börsen in Asien bleibt die Grundstimmung auch zum Start in die neue Woche freundlich. Zwar ist die Börse in Tokio nach dem jüngsten Höhenflug am Montag noch geschlossen. Dafür setzt der Markt in Korea seine Rekordjagd fort, nach starken Exportdaten steigt der Kospi um 2,5 Prozent auf 4211 Punkte. Der Index in Schanghai zeigt sich nach schwachen Konjunkturdaten kaum verändert, in Hongkong zieht der Hang Seng dagegen um 0,6 Prozent an. Sydney tendiert gut behauptet.

Die südkoreanischen Exporte dürften auch im kommenden Jahr trotz einer erwarteten Verlangsamung der US-Nachfrage wachsen, urteilt die leitende ING-Volkswirtin Min Joo Kang. Das Abkommen zwischen den USA und Südkorea der vergangenen Woche über die Senkung von Zöllen dürfte den Druck auf die koreanischen Autoexporte lindern, meint sie. Nachlassende Handelsspannungen zwischen den USA und China könnten sich ebenfalls positiv auswirken.

Kang zeigt sich optimistisch, dass die großen koreanischen Chiphersteller ihre Auftragsbücher für 2026 bereits gefüllt hätten und die koreanischen Schiffbauer in den vergangenen Jahren rege Aufträge erhalten hätten. ING hebt ihre Prognose für das BIP-Wachstum Südkoreas für 2026 von 1,8 Prozent auf 2,0 Prozent an und verweist dabei auf einen optimistischeren Ausblick für Exporte und Binnennachfrage. Auch Technologietitel setzen ihre Rally fort: SK Hynix steigen um 10,1 Prozent und Samsung Electronics um 3,3 Prozent. Bei den Autotiteln können sich Hyundai knapp behaupten, Kia verlieren knapp 2 Prozent.

08:23 Uhr

Dax zielt auf die 24.000

Die europäischen Aktienmärkte werden zum Start in den November einen Tick höher erwartet. Nach dem Rutsch unter die 24.000er Marke zum Wochenschluss wird der Dax am Morgen mit 24.020 Punkten wieder knapp darüber gesehen. Auch der EuroStoxx50 sollte im Plus starten.

Für einen Montagmorgen ist die Nachrichtenlage recht dünn. In den USA hält der "Government Shutdown" weiter an, für den Aktienmarkt hatte dies in der Vergangenheit allenfalls geringen Einfluss. Aus China gab es bereits den ersten Einkaufsmanagerindex (PMI) des Tages, weitere folgen. Die Berichtssaison in Europa pausiert zum Wochenstart, nimmt aber schnell Fahrt auf. Aus dem Euro-Stoxx-600 legt rund ein Sechstel der Unternehmen in dieser Woche Geschäftszahlen vor, aus dem Dax sind es 14 Unternehmen, die berichten.

08:03 Uhr

Konfliktfall: Airbus fordert Vorbereitungen

Der Chef der Airbus-Militärsparte Airbus Defence and Space fordert die Branche angesichts der angespannten geopolitischen Situation zur Vorsorge auf. Es gehe nun darum, "unter anderem auch Rohstoffe und Komponenten auf Lager" zu halten, sagte Michael Schöllhorn der "Süddeutschen Zeitung", "so wie es im Kalten Krieg auch schon der Fall war". Man müsse nun "eine gewisse Grundreserve verfügbar halten, auch wenn das Geld kostet".

Viele Rohstoffe für Europas Industrie kommen aus China, Halbleiter in großen Mengen aus Taiwan. Auf die Frage, wie lange die Unternehmen weiter produzieren könnten, wenn Rohstoffe aus China ausblieben, sagte Schöllhorn: "Wir haben das Risiko bereits länger im Auge." Insgesamt sei die Branche heute "schon besser aufgestellt als vor drei Jahren, aber noch lange nicht da, wo wir sein müssten". Auch die Unternehmen müssten dazu "ihren Teil beitragen". Denn sollte es zu einem bewaffneten Konflikt kommen, hätte Europa nicht viel Zeit. "Das Ziel müsste sein, einen Krieg möglichst rasch zu gewinnen, nicht zuletzt, um die Leidenszeit einer Bevölkerung zu minimieren", sagte Schöllhorn. Daher müsse man "sicherstellen, dass ein solcher Konflikt in wenigen Wochen zu Ende ist und wir dabei nicht verloren haben". Auf einen "fünfjährigen Abnutzungskrieg" sei man "nicht vorbereitet".

07:45 Uhr

Klingbeil fordert Ende von Stahlimporten aus Russland

Vizekanzler Lars Klingbeil fordert vor dem "Stahlgipfel" im Kanzleramt an diesem Donnerstag härtere Maßnahmen gegen Russland. Es müsse schnell ein "vollständiges Ende aller Stahlimporte aus Russland geben", sagte der SPD-Politiker. "Noch immer sind Stahlbrammen, die in Russland produziert und in der EU weiterverarbeitet werden, von Sanktionen ausgenommen", kritisierte Klingbeil, der auch Bundesfinanzminister ist. "Man kann keinem Beschäftigten bei uns in der Stahlindustrie erklären, dass Europa immer noch den Markt für Putin offenhält." Stahlbrammen sind ein Vormaterial für Bleche und Bänder.

Die Antwort auf weltweite Überkapazitäten und Dumpingpreise müsse zugleich "mehr europäischer Patriotismus" sein, sagte Klingbeil weiter, "mehr heimische Produktion, ein klarer Fokus auf klimafreundlichen Qualitätsstahl aus Deutschland und Europa. Wir müssen in wichtigen Bereichen wie unserer Infrastruktur und der Autoindustrie bevorzugt Stahl nutzen, der hier produziert wird." Beim Stahldialog mit der Industrie werde man über Lösungen beraten, darunter niedrigere Energiepreise, vor allem durch einen Industriestrompreis.

07:27 Uhr

Bundesbankchef fordert längere Lebensarbeitszeit

Bundesbank-Präsident Joachim Nagel fordert eine längere Lebensarbeitszeit. "Wir müssen uns ehrlich machen. Wir sind eine alternde Gesellschaft. Wir müssen länger arbeiten, um uns den Wohlstand zu erhalten, den die Generationen nach dem Krieg aufgebaut haben", sagte Nagel "Table.Briefings". "Man muss den Menschen zutrauen, zu verstehen, wo die Herausforderungen liegen." Wenn zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit nicht auch unangenehme Fragen beantwortet würden, würden Deutschland und Europa zurückfallen.

Wie andere Ökonomen äußerte sich Nagel zuversichtlich über die wirtschaftliche Entwicklung im kommenden Jahr. "Die deutsche Wirtschaft kann jetzt auf einen moderaten Wachstumspfad einschwenken. Wir werden im nächsten Jahr mehr Wachstum sehen, wenn die Zukunftsausgaben richtig gesetzt werden. Dann kann aus dem zarten Pflänzlein mehr werden." Die Bundesregierung sagt für 2026 ein Plus von 1,3 Prozent voraus. Es wird erwartet, dass die geplanten milliardenschweren Investitionen des Staates aus dem Infrastruktur- und Aufrüstungspaket die Konjunktur anschieben.

07:12 Uhr

"Wir raten Anlegern zu Gewinnmitnahmen"

Die Hoffnung auf eine Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China sowie hohe Ausgaben für Künstliche Intelligenz (KI) geben den asiatischen Aktienmärkten keine einheitliche Richtung. Der Shanghai Composite bewegt sich kaum, bleibt fast unverändert bei 3956,72 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fällt 0,4 Prozent auf 4619,67 Punkte.

Die Anleger verarbeiten weiterhin die Entwicklungen der vergangenen Woche, zu denen die Einigung auf einen einjährigen Handelsfrieden zwischen den beiden weltgrößten Volkswirtschaften zählte. Es bestehen jedoch Zweifel, ob die Vereinbarung über die gesamte Dauer halten wird. "Wir raten Anlegern, bei Kursanstiegen Gewinne mitzunehmen, bei Korrekturen wieder einzusteigen und zum Jahresende in defensivere Positionen umzuschichten", sagten Strategen der Bank of America. Der Optimismus im Zusammenhang mit dem Handelsfrieden sei bereits eingepreist. Die Börsen in Japan bleiben wegen eines Feiertags geschlossen.

06:54 Uhr

Hohe Zinsen treiben US-Wohnungsmarkt in Rezession

US-Finanzminister Scott Bessent sieht Teile der US-Wirtschaft in einer Rezession und pocht deswegen auf weitere Zinssenkungen der Notenbank Fed. Dies gelte besonders für den Wohnungsmarkt, sagte Bessent CNN. "Ich denke, wir sind in einer guten Verfassung, aber ich denke auch, dass es Wirtschaftssektoren gibt, die sich in einer Rezession befinden", sagte Bessent. "Die Fed hat mit ihrer Politik eine Menge Verteilungsprobleme verursacht."

Bessent sagte, hohe Hypothekenzinsen bremsten den Immobilienmarkt. Der Wohnungsmarkt befinde sich praktisch in einer Rezession. Das treffe vor allem einkommensschwächere Verbraucher, da diese Schulden und keine Vermögenswerte hätten. Nach Angaben des nationalen Maklerverbands stagnierten die Verkäufe von Bestandsimmobilien in den USA im September.

Fed-Chef Jerome Powell hatte vergangene Woche signalisiert, dass die Zentralbank auf ihrer Sitzung im Dezember die Zinsen möglicherweise nicht weiter senken werde. Dies rief scharfe Kritik von Bessent und anderen Vertretern der Regierung von Präsident Donald Trump hervor.

06:34 Uhr

Trump fährt Nvidia in die Parade

US-Präsident Donald Trump will den Verkauf des neuen KI-Chips Blackwell von Nvidia ins Ausland beschränken. "Der neue Blackwell, der kürzlich vorgestellt wurde, ist jedem anderen Chip zehn Jahre voraus, aber nein, wir geben diesen Chip nicht an andere weiter", sagte Trump. Die Äußerungen an Bord der Air Force One deuten darauf hin, dass die Regierung die Ausfuhr des hochentwickelten Chips nicht ohne Weiteres genehmigen wird. Trump fügte hinzu, er treffe sich regelmäßig mit Nvidia-Chef Jensen Huang.

06:17 Uhr

Dollar am Devisenmarkt im Fokus

Im asiatischen Devisenhandel hält sich der Dollar unterdessen in der Nähe eines Drei-Monats-Hochs. Grund dafür waren Äußerungen von US-Notenbankchef Jerome Powell. Dieser hatte nach der Zinssitzung in der vergangenen Woche gesagt, eine Zinssenkung im Dezember sei "keine ausgemachte Sache". Händler sehen die Wahrscheinlichkeit für einen solchen Schritt nun bei 68 Prozent, nachdem sie ihn vor der Fed-Sitzung als nahezu sicher angesehen hatten. So gewinnt der Dollar geringfügig auf 154,04 Yen und legte leicht auf 7,1160 Yuan zu. Zur Schweizer Währung rückt er etwas auf 0,8046 Franken vor. Parallel dazu bleibt der Euro fast unverändert bei 1,1530 Dollar und zieht leicht auf 0,9278 Franken an.

Euro / Dollar

05:59 Uhr

Wie stehen die Chancen für eine Jahresendrally?

Mit stärkerem Rückenwind der Bilanzsaison könnte die Börse Strategen zufolge in dieser Woche wieder Fahrt aufnehmen. Dafür spricht unter anderem die Saisonalität, der November gilt traditionell als guter Börsenmonat. Für Schwung könnten eine ganze Reihe von Unternehmenszahlen sorgen, darunter etliche Dax-Mitglieder. Dafür ist die Makro-Agenda eher dünn, da wegen des weitgehenden US-Regierungsstillstands viele ursprünglich geplante Datenveröffentlichungen ausfallen.

In der abgelaufenen Woche hatte sich der Dax lange über der 24.000er Marke gehalten. Am Freitag rutschte er dann wieder darunter. Der deutsche Börsenleitindex verabschiedete sich mit einem Stand von 23.959 Zählern ins Wochenende - auf Wochensicht kaum verändert.

Nach der zweiten US-Leitzinssenkung in Folge dämpfte Fed-Chef Jerome Powell die Hoffnungen der Anleger auf einen weiteren Schritt im Dezember. Die Zinsfantasie sollte als Kurstreiber aber dennoch nicht ausgedient haben, sagen die Strategen der LBBW. Auch die zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem chinesischen Amtsinhaber Xi Jinping vereinbarte Annäherung im Handelsstreit sollte den Märkten helfen, obwohl Details der Ausgestaltung noch unklar seien. "Eine weitere Eskalation im Handelsstreit der Großmächte USA und China scheint damit vom Tisch", heißt es bei der LBBW.

So könnten die Aktienkurse Fahrt aufnehmen und langsam eine Jahresendrally einläuten. Als eine der Ursachen machen Marktteilnehmer das sogenannte Window Dressing aus, bei dem Fondsmanager kurz vor Ende des Jahres verstärkt gut performende Aktien kaufen, um ihre Bestände zu "schönen". Andere verweisen auf die Vorweihnachtsstimmung, die tendenziell zu mehr Kauflaune führt.

Doch es gibt auch einige Faktoren, die den Anlegern einen Strich durch die Rechnung machen können. "Planungssicherheit ist derzeit nur schwer zu bekommen", urteilen die Helaba-Analysten. Das geopolitische Umfeld bleibt fragil. Anleger sorgten sich mittlerweile auch, ob die Euphorie rund um das Thema Künstliche Intelligenz (KI) und die stark gestiegenen Aktienkurse der Tech-Firmen sich auszahlen werden. Seit Jahresbeginn hat der Dax bereits rund 20 Prozent zugelegt.

Auf der Unternehmensseite legen eine ganze Reihe von Dax-Konzernen ihre Geschäftsberichte vor. Morgen warten Anleger auf die Quartalsergebnisse von Qiagen. Zur Wochenmitte folgen die Bilanzen von BMW, Fresenius, Siemens Healthineers und Vonovia. Am Donnerstag stehen unter anderem die Zahlen von Rheinmetall, Heidelberg Materials, Zalando, Henkel, der Commerzbank und der DHL Group an. Zum Wochenausklang öffnet Daimler Truck seine Bücher. In den USA stehen im Wochenverlauf unter anderem die Bilanzen des Pharmakonzerns Pfizer, der Halbleiterhersteller AMD und Qualcomm sowie der Schnellrestaurantkette McDonald's auf dem Plan. Heute stehen aber zunächst die Einkaufsmanagerindizes für die Industrie in China, der Eurozone und in den USA an.

Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.