Montag, 09. September 2024Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Wolfram Neidhard
17:38 Uhr

DAX berappelt sich

Der deutsche Aktienmarkt hat sich zu Wochenbeginn gut unterstützt gezeigt. Nach dem Kursrutsch vom Freitag versuchten sich die Anleger an einer zaghaften Erholungsbewegung. Echte Kaufargumente gab es nicht. "Die Verunsicherung unter Anlegerinnen und Anlegern ist aktuell riesig. Das Vertrauen gegenüber Aktien hat spürbar nachgelassen", so der Vermögensverwalter QC Partners.

DAX
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Der DAX ging mit einem Aufschlag von 0,8 Prozent auf 18.444 Zähler aus dem Xetra-Handel. Der EUROSTOXX50 notierte 0,7 Prozent höher bei 4771 Stellen. Am Devisenmarkt stand der Euro unter Druck und fiel auf 1,1037 US-Dollar zurück.

Gegenwind kam zum Wochenanfang aus China. Zwar stiegen die Verbraucherpreise wegen teurer Lebensmittel so stark an wie seit sechs Monaten nicht mehr. Im Gegensatz zu anderen Ländern sei die Inflation in der Volksrepublik aber weiter sehr niedrig, konstatierte Commerzbank-Analyst Volkmar Baur. "In dieser Entwicklung spiegelt sich die schwache Binnennachfrage in China wider, die auch weiterhin das Wachstum in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt belastet."

Bei den Einzelwerten verloren Kion im MDAX 3,1 Prozent. Eine Herabstufung machte den Aktien des Gabelstaplerbauers zu schaffen, nachdem die Analysten der Citi-Bank die Titel auf "neutral" von zuvor "buy" herabgestuft und vor einem schleppenden Wachstum im Heimatmarkt in der nahen Zukunft gewarnt hatten.

17:20 Uhr

Fraport zieht sich aus Delhi zurück

Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport verkauft nach 18 Jahren seine Beteiligung am Airport der indischen Hauptstadt Delhi. Der zehnprozentige Anteil gehe für 126 Millionen Dollar an den Mehrheitseigner GMR Airports Infrastructure, teilte Fraport mit. Der Deal soll in den kommenden sechs Monaten unter Dach und Fach kommen. Trotz des Verkaufs bleibe der Betreibervertrag (Airport Operator Agreement) am Flughafen Delhi bestehen.

17:10 Uhr

Altersvorsorge mit Wertpapieren auf der Zielgeraden

In Sachen Altersvorsorge bewegt sich offenbar etwas im politischen Berlin. Eine Neuregelung der gesetzlichen Förderung könnte durchaus auch positive Folgen für die Wertpapierkultur in Deutschland haben. Auf dem Forum des Bundesverbands für strukturierte Wertpapiere in Frankfurt spricht Friedhelm Tilgen mit dem Geschäftsführer Christian Vollmuth.

16:54 Uhr

VW-Turbulenzen sind Thema in Brüssel

Die schwierige Situation der Autoindustrie beunruhigt die EU-Kommission. Die Lage der Branche sei "nicht rosig", es bringe nichts, sie zu beschönigen, sagte der scheidende Industriekommissar Thierry Breton dem "Handelsblatt". Die Nervosität sei groß, was sich an den aktuellen Entwicklungen in der deutschen Automobilindustrie zeige.

Der Franzose bezieht sich dabei auf umfassende Sparpläne, die der Volkswagen-Konzern verkündet hat. "Die Ankündigungen von Werkschließungen besorgen mich sehr", betonte Breton. Er führt die Krise darauf zurück, dass es europäischen Herstellern nicht gelingt, ihre Kunden von der Elektromobilität zu überzeugen.

16:32 Uhr

Deichmann hat Interesse an Schuhmarkenrechten von Esprit

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(Foto: picture alliance / Snowfield Photography)

Der Schuhhändler Deichmann hat ein Auge auf die Schuhmarkenrechte der insolventen Modekette Esprit geworfen. Deichmann habe Interesse an den Schuhmarkenrechten von Esprit, erklärte ein Unternehmenssprecher. "Das Angebot bezieht sich ausschließlich auf Markenrechte und nicht auf operative Firmenanteile des Unternehmens." Die Schuhe von Esprit passten "hervorragend" in das Portfolio des Essener Familienkonzerns.

Beide Unternehmen seien bereits seit fünf Jahren Partner im Schuhbereich. Seit 2019 führe Deichmann Schuhe von Esprit im Sortiment, seit 2020 hätten beide Unternehmen gemeinsame Kollektionen entwickelt.

16:19 Uhr

US-Anleger streifen Konjunkturpessimismus ab

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(Foto: AP)

Nach den jüngsten Kursverlusten geht die Wall Street zum Wochenstart auf Erholungskurs. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte eröffnete ein halbes Prozent fester mit 40.540 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 sowie der Index der Technologiebörse Nasdaq legten zur Eröffnung am Montag jeweils ein Prozent auf 5457 beziehungsweise 16.885 Punkte zu. Investoren zeigten sich optimistisch, dass der US-Wirtschaft eine sanfte Landung gelingt.

Bei den Einzelwerten legte Boeing in den ersten Handelsminuten rund vier Prozent zu, nachdem der US-Flugzeughersteller und seine größte Gewerkschaft eine vorläufige Einigung für mehr als 32.000 Beschäftigte erzielt und damit einen möglichen Streik abgewendet hatten. Tesla legten mehr als drei Prozent zu und gehörten damit zu den größten Gewinnern. Der überwiegende Teil der Chip-Aktien, die vergangene Woche besonders Federn gelassen hatten, erholten sich. Die Anteilsscheine von KI-Vorreiter Nvidia verteuerten sich um mehr als drei Prozent.

16:02 Uhr

Draghi-Bericht hat es in sich - Europa droht Anschluss zu verlieren

Mario Draghi übergibt den Bericht an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.

Mario Draghi übergibt den Bericht an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.

(Foto: REUTERS)

Konkurrenzkampf mit den USA und China, gigantischer Investitionsbedarf und dazu der Klimawandel: Die europäische Wirtschaft muss nach Ansicht des ehemaligen italienischen Regierungschefs und EZB-Chefs Mario Draghi deutlich innovativer werden, um nicht den Anschluss zu verlieren. Die EU stehe vor einer "existenziellen Herausforderung", schreibt der 77-Jährige in einem von der Europäischen Kommission vor rund einem Jahr in Auftrag gegebenen Bericht.

Wenn die hiesige Wirtschaft nicht produktiver werde, werde man gezwungen sein, die eigenen Ansprüche etwa in Bezug auf Klimaschutz, die Entwicklung innovativer Technologien oder das eigene Sozialmodell zurückzuschrauben. Europa stecke in einer statischen Industriestruktur fest, so der Italiener. Es tauchten nur wenige neue Unternehmen auf, die die bestehenden Industrien veränderten oder neue Wachstumsmotoren entwickelten.

15:31 Uhr

Dudenhöffer: Autoindustrie findet in China neue Heimat

Ferdinand Dudenhöffer

Ferdinand Dudenhöffer

Auto-Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer sieht die deutsche Autoindustrie immer mehr an Boden verlieren. "Es ist eine toxische Mischung aus Berlin und Brüssel, die langfristig dem Autostandort Deutschland großen Schaden zufügt", sagt Dudenhöffer. Gewinner sei die Autoindustrie in China, die ihren Kostenvorteil bei den E-Autos immer weiter ausbaue.

In China sei der Anteil der Batterieautos (BEV) an den verkauften Neuwagen im ersten Halbjahr auf 25,7 Prozent gestiegen, in den USA bei 7,7 Prozent geblieben und in der EU auf 12,5 Prozent gesunken. "Der Kostenvorsprung von China bei der Elektromobilität wird damit weiter ausgebaut, Europa fällt weiter zurück."

15:08 Uhr

Volkswagen und Seat tauschen Finanzvorstände aus

VW Vorzüge
VW Vorzüge 101,40

Bei Volkswagen kommt es zu einem internen Wechsel im Finanzressort der Kernmarke und Seat: David Powels, bisher Vorstand für Finanzen und IT bei der spanischen Marke, übernimmt laut Mitteilung per Oktober das Finanzressort der Kernmarke VW. Im Gegenzug übernehme Patrik Andreas Mayer die bisherigen Aufgaben von Powels bei Seat.

"Davids Beitrag war entscheidend für die Transformation unseres Unternehmens und hat dazu beigetragen, unsere bisher besten Finanzergebnisse zu erzielen", sagte Seat-Chef Wayne Griffiths laut Mitteilung. "Seine Rolle bei der Rückkehr zur Profitabilität von Seat war der Schlüssel zum Wachstum unseres Unternehmens." Patrik Mayer habe als CFO der Marke Volkswagen wesentlich dazu beigetragen, das Performance-Programm strukturiert und erfolgreich auf den Weg zu bringen. Darauf werde Powels aufbauen, so Thomas Schäfer, Chef der Marke VW.

14:44 Uhr

Herabstufung drückt Gabelstaplerhersteller-Aktie kräftig runter

Eine Herabstufung drückt Kion um 3,2 Prozent nach unten. Damit fährt der Gabelstaplerbauer allen anderen MDAX-Werten hinterher. Die Analysten der Citi-Bank stuften die Titel auf "neutral" von zuvor "buy" herab und warnten vor einem schleppenden Wachstum im Heimatmarkt in der nahen Zukunft. Die schwierige wirtschaftliche Lage in Deutschland könnte das Wachstum von Kion dämpfen, da der Konzern dort über 17 Prozent seines Umsatzes erwirtschafte.

Kion
Kion 56,80

14:21 Uhr

Sartorius-Aktie schießt an die DAX-Spitze

Nach der jüngsten Kursschwäche starten Sartorius in einer technischen Gegenbewegung 5,8 Prozent auf 251,40 Euro fester in die neue Woche. Damit sind die Papiere im DAX ganz vorn. Die Erholung dürfte unterstützt werden durch den Anstieg über die Marke von 240 Euro. Nun gilt es, das Niveau von 250 Euro nachhaltig zu überwinden. Von Entspannung kann bei dem Papier aber keine Rede sein, dieses liegt seit Jahresbeginn fast 30 Prozent hinten. Die Aktie befindet sich seit Monaten in einer volatilen Seitwärtsbewegung.

Sartorius
Sartorius 198,45

13:58 Uhr

Bewegung am Geldmarkt vor Zinsentscheidungen

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(Foto: picture alliance / blickwinkel/McPHOTO/H. Richter)

Der 12-Monats-Euribor ist zu Wochenbeginn am europäischen Geldmarkt unter 3,00 Prozent gefallen. Mit 2,9860 ist es zugleich das niedrigste Fixing des Jahres. Die Anleger erwarten taubenhafte Töne von den anstehenden geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank beziehungsweise der EZB. Bei der Fed ist die Frage, ob die Währungshüter die Zinsen nur um 25 oder gleich um 50 Basispunkte (Bp) senken werden. Bei der EZB gilt eine Senkung um 25 Bp als ausgemachte Sache. Dennoch glauben die Anleger, dass die EZB das Tempo bei den Zinssenkungen verschärfen wird. Laut der Deutschen Bank preisen die Märkte in der Zwischenzeit bis Juni 2025 Zinssenkungen von 151 Bp ein nach nur 133 Bp eine Woche zuvor. Mit anderen Worten: Die Märkte preisen praktisch einen zusätzlichen Zinsschritt nach unten ein.

Hier die jüngsten Daten: Tagesgeld: 3,55 - 3,90 (3,64 - 3,84), Wochengeld: 3,55 - 3,90 (3,58 - 3,80), 1-Monats-Geld: 3,43 - 3,95 (3,53 - 3,73), 3-Monats-Geld: 3,46 - 3,68 (3,40 - 3,70), 6-Monats-Geld: 3,33 - 3,57 (3,25 - 3,55), 12-Monats-Geld: 3,00 - 3,27 (2,90 - 3,20), Euribors: 3 Monate: 3,4620 (3,4680), 6 Monate: 3,3070 (3,3460), 12 Monate: 2,9860 (3,0250)

13:31 Uhr

Analyst: Für E-Auto-Problem braucht es keine Subventionen

Bei dem trägen Absatz von Elektroautos handele es sich "zurzeit um eine ziemlich normale Konjunkturkrise", so Autoanalyst Jürgen Pieper. Ein langfristiges Problem sei, dass sich deutsche Autobauer nur schwer von ihrem Erfolgsgaranten - dem Verbrenner - lösen können. China hingegen habe solche Altlasten nicht.

Mehr dazu lesen Sie hier.
13:15 Uhr

Verbrenner in China auf dem absteigenden Ast

Auf dem chinesischen Automarkt sind im August erstmals mehr Fahrzeuge mit Elektro- als mit Verbrennermotor verkauft worden. Der Anteil der sogenannten New Energy Vehicles (NEV), zu denen neben reinen Elektroautos auch Plug-In-Hybride zählen, lag mit 53,5 Prozent so hoch wie nie zuvor, wie aus Daten hervorgeht. Aufwärts ging es insbesondere für den chinesischen Hersteller BYD, der einen Absatzrekord schaffte. Der US-Elektroautobauer Tesla setzte so viele Autos ab wie seit Jahresauftakt nicht in einem Monat.

Der gesamte Automarkt schwächelt im Reich der Mitte unterdessen weiter. Der gesamte Fahrzeugabsatz sank um 1,1 Prozent auf 1,92 Millionen Autos. Es ist damit das fünfte Minus in Folge.

12:53 Uhr

Wichtiger Stützpfeiler der deutschen Wirtschaft bröckelt

Der Maschinenbau gilt in Deutschland als Schlüsselindustrie.

Der Maschinenbau gilt in Deutschland als Schlüsselindustrie.

(Foto: Oliver Berg/dpa)

Die deutschen Maschinenbauer haben angesichts der schwachen Auftragseingänge ihre Produktionsprognose für das laufende Jahr gesenkt. Statt eines Rückgangs um vier Prozent erwarte die Branche 2024 ein Minus von acht Prozent, teilte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mit. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres sei die Produktion um 6,8 Prozent geschrumpft.

Eine Trendwende erwarteten die Hersteller von Maschinen "Made in Germany" erst im Laufe des kommenden Jahres. Die Produktion werde aber mit einem geschätzten Minus von zwei Prozent im negativen Bereich bleiben. Die Branche ist einer der Stützpfeiler der deutschen Wirtschaft.

12:39 Uhr

Aufschläge an der Wall Street erwartet

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(Foto: AP)

Schnäppchenjäger dürften die Wall Street ins Plus hieven. Der Aktienterminmarkt lässt auf einen freundlichen Start setzen, wobei die am Freitag besonders abgestürzten Technologietitel die Nase vorn haben dürften. Zum Wochenschluss hatte der schwache Arbeitsmarktbericht Rezessionsängste und das etwas stärkere Lohnwachstum zugleich Inflationssorgen geschürt - eine für die Börse sehr unvorteilhafte Kombination.

Mehr Klarheit erhoffen sich Anleger in der Inflationsdebatte am Mittwoch, wenn die Verbrauerpreisentwicklung bekannt gegeben wird. Aber schon am Dienstag steht das erste TV-Duell der beiden Präsidentschaftsbewerber Donald Trump und Kamala Harris an. Abgesehen von Details zu ihren wirtschaftspolitischen Kursen wird es wichtig sein, die Kommentare der Kandidaten zur Inflation und zur Fed vor der nächsten Zinssatzentscheidung der Zentralbank zu beobachten. Letztlich kann der Präsident den Zentralbankchef bestimmen.

12:01 Uhr

DAX mit solidem Plus

Erholt hat sich der DAX auch am Mittag präsentiert. Der deutsche Leitindex zog nach den kräftigen Verlusten der Vorwoche um 0,7 Prozent auf 18.432 Punkte an. Der EUROSTOXX50 notierte 1,0 Prozent höher bei 4783 Stellen.

11:41 Uhr

Dieser Titel ist der größte DAX-Verlierer

Größter DAX-Verlierer sind aktuell die Titel von Adidas mit einem Minus von 4,0 Prozent auf 211,80 Euro. Dem Sportartikelhersteller macht eine Herabstufung durch die Analysten von Barclays zu schaffen, die den Titel auf "equal weight" von zuvor "overweight" setzten und das Kursziel auf 215 Euro von zuvor 254 Euro senkten. Die Experten begründeten den Schritt mit den schwächeren Aussichten in China sowie den Unsicherheiten in den USA.

Adidas
Adidas 178,80

10:57 Uhr

Versicherer sorgen sich um US-Schadenersatzurteile

Der Trend zu höheren Schadenersatzurteilen in den USA ist nach Einschätzung des Rückversicherers Swiss Re ein wachsendes Problem für die Haftpflichtversicherungsbranche. Wegen der steigenden Zahl hoher Schadenersatzurteile habe das Wachstum der US-Haftpflichtschäden in den vergangenen zehn Jahren die Teuerung übertroffen, teilt das Schweizer Unternehmen mit. Nichts spreche dafür, dass dieser Trend nachlasse. Im Jahr 2023 hätten Gerichte Klägern in 27 Fällen eine Entschädigung von über 100 Millionen Dollar zugesprochen.

10:35 Uhr

"Die deutsche Konjunktur befindet sich im freien Fall"

Die deutsche Wirtschaft ist im zweiten Quartal geschrumpft.

Die deutsche Wirtschaft ist im zweiten Quartal geschrumpft.

(Foto: Monika Skolimowska/dpa)

Die Konjunktur im Euroraum mit dem wirtschaftlichen Sorgenkind Deutschland bleibt einer Umfrage unter Börsenprofis nach unter Druck. Das entsprechende Barometer sank den dritten Monat in Folge und fiel um 1,5 Zähler auf minus 15,4 Punkte, wie die Beratungsfirma Sentix zu ihrer monatlichen Umfrage unter 1142 Investoren mitteilte. Dies ist der niedrigste Wert seit Januar. Experten hatten lediglich einen Rückgang auf minus 12,5 Punkte erwartet. "Die Euro-Zone steht weiter an der Schwelle zur Rezession", so Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner. Das Sentix-Barometer für Deutschland fiel ebenfalls den dritten Monat in Folge und markierte mit minus 34,7 Zählern den niedrigsten Wert seit Oktober 2022. "Die deutsche Konjunktur befindet sich im freien Fall", so die Bewertung von Hübner.

"Der Sentix lässt die Alarmglocken für die Weltwirtschaft noch lauter schrillen", sagte Alexander Krüger, Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank, zu ntv.de: "Letztlich sind es zu viele Regionen, die konjunkturell zu kämpfen haben. Besonders die Situation in Deutschland wird immer kritischer. Die Umfrage ist eine Absage an globale Dynamik und eine Ansage für Schwerfälligkeit."

10:15 Uhr

Zwischen Mythos und Wahrheit: Wie technische Signale zu lesen sind

Die sprichwörtliche Glaskugel hätte manch einer an der Börse sicher gerne, aber natürlich ist nichts sicher vorhersagbar. Mithilfe der sogenannten Technischen Analyse lassen sich aber manchmal bestimmte Muster und Signale erkennen, die die Grundlage für ein Investment liefern könnten. Über verschiedene Chartarten, wie sie zu lesen sind und wie Anlegerinnen und Anleger mit den gewonnen Erkenntnissen eine Investmententscheidung treffen könnten, diskutiert Nancy Lanzendörfer mit Matthias Hüppe von der HSBC und Alexander Arnt von Flame Finance.

09:52 Uhr

Schlechtes Omen für Konjunktur

Die krisengeplagte deutsche Industrie hat auch im August voraussichtlich keine Trendwende geschafft. Darauf deutet der Rückgang der Fahrleistung mautpflichtiger Lastkraftwagen mit mindestens vier Achsen auf Bundesautobahnen hin, die als Vorbote für die Industriekonjunktur gilt. Diese sank um 0,3 Prozent im Vergleich zum Juli, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Das Niveau lag damit um 0,7 Prozent unter dem vom August 2023.

Die Lkw-Fahrleistung auf Autobahnen gibt sehr frühe Hinweise zur aktuellen Konjunkturentwicklung in der Industrie. "Wirtschaftliche Aktivität erzeugt und benötigt Verkehrsleistungen", erklären die Statistiker dazu. "Daher besteht ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Lkw-Maut-Fahrleistungsindex und Indizes zur wirtschaftlichen Aktivität, insbesondere zur Industrieproduktion." Da die Lkw-Maut-Entwicklung etwa einen Monat früher verfügbar ist als die Produktionsdaten, eignet sie sich als Frühindikator für die Konjunkturentwicklung.

09:32 Uhr

"Krise im Wohnungsbau wird sich noch lange hinziehen"

Der Auftragsmangel im deutschen Wohnungsbau hat im August nur wenig abgenommen. 50,6 Prozent der Unternehmen klagten darüber, nach 51,3 Prozent im Juli, wie das IFO-Institut zu seiner Umfrage unter Führungskräften mitteilte. Der Anteil verharrt damit bereits seit neun Monaten über der 50-Prozent-Marke. "Die Krise im Wohnungsbau wird sich noch lange hinziehen", sagt IFO-Umfragechef Klaus Wohlrabe voraus. "Die Unternehmen suchen weiterhin nach Hoffnungssignalen."

Auch das Geschäftsklima im Wohnungsbau hat sich im August verschlechtert. Jedes zweite Unternehmen blickt pessimistisch auf die kommenden Monate. "Es gibt aktuell nur wenig positive Nachrichten", so das IFO-Institut. Zumindest sinke die Stornoquote bei Aufträgen seit einem halben Jahr kontinuierlich: Aktuell berichten noch 11,7 Prozent der Unternehmen von gestrichenen Aufträgen. Zum Vergleich: Im Oktober vergangenen Jahres lag der Anteil mit 22,2 Prozent noch fast doppelt so hoch. "Viele Unternehmen versuchen, die Krise im Wohnungsbau durch Aufträge aus dem Straßenbau auszugleichen", erläutert Wohlrabe.

09:16 Uhr

"Das war eine sehr schwache letzte Woche"

Der DAX startet mit Aufschlägen in den Handel. Der deutsche Börsenleitindex notiert aktuell 0,3 Prozent fester bei Kursen um 18.365 Punkte. Vor einer Woche hatte der DAX nahe der 19.000er-Marke noch ein Allzeithoch markiert, am Freitag war er dann nur knapp über 18.300 ins Wochenende gegangen. "Das war eine sehr schwache letzte Woche", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Frank Meyer. "Etwas Erholung tut da ganz gut", erläutert er. "In dieser Woche steht die EZB im Blick und ihre nächste Zinssenkung, wohl um 25 Basispunkte."

DAX
DAX 23.632,95

 

09:00 Uhr

Preisverfall am Ölmarkt gestoppt?

Am Rohstoffmarkt finden die Ölpreise etwas Halt, nachdem sie in der vergangenen Woche wegen anhaltender Sorgen um die weltweite Nachfrage den größten Wochenverlust seit elf Monaten verzeichnet hatten. Rohöl der Nordseesorte Brent verteuert sich um 1,3 Prozent auf 71,97 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Öl der Sorte WTI notiert 1,4 Prozent fester bei 68,61 Dollar.

Brent
Brent 67,60
Rohöl WTI
Rohöl WTI 63,73

 

08:44 Uhr

Tech-Aktien stehen ganz oben auf den Verkaufslisten

Zum Start in die neue Woche dominieren negative Vorzeichen an den Börsen in Ostasien und Australien. Die Aktienmärkte der Region folgen der Wall Street nach unten, wo Rezessionssorgen am Freitag die Kurse kräftig gedrückt hatten, nachdem die Arbeitsmarktdaten für August schwächer ausgefallen waren als erwartet. In Asien lösen sich derweil vielerorts die Indizes von ihren Tagestiefs, nachdem die Futures auf die großen US-Aktienindizes ins Plus gedreht haben.

Tokyo Electron
Tokyo Electron 122,15

In Tokio setzt der Nikkei seine Verlustserie fort und fällt um 1,2 Prozent auf 35.950 Punkte, nachdem das japanische Bruttoinlandsprodukt für das zweite Kalenderquartal nach unten revidiert wurde. Wie in den USA stehen auch in Japan Technologiewerte ganz oben auf den Verkaufslisten. Sony verbilligen sich um 2,3 Prozent und Advantest um 2,7 Prozent. Softbank Group geben um 1,2 Prozent nach.

In Shanghai verliert der Composite-Index 0,9 Prozent. Die chinesischen Verbraucherpreise stiegen im August etwas weniger stark als von Volkswirten geschätzt, die Erzeugerpreise verzeichneten hingegen den 23. Rückgang in Folge. Der Hang-Seng-Index in Hongkong liegt 2 Prozent im Minus.

An der Börse in Seoul gibt der Kospi um 0,4 Prozent nach. Die Kurse der Chiphersteller Samsung Electronics und SK Hynix büßen 2,3 und 1,3 Prozent ein.

08:25 Uhr

Trader sind wieder am Zug

Umstufungen dürften nach Händlerangaben wieder zu den größten Kursbewegern werden. "Fast keine Unternehmensnachrichten und nur Makro und Sektorbewegungen im Fokus der Profis, da konzentrieren sich Trader meist auf Umstufungen", so ein Händler. Vor allem nach unten könnten größere Ausschläge erzeugt werden, da das Orderbuch auf der Kaufseite dünn sei.

Kion
Kion 56,80

Kandidaten dafür seien zum Beispiel Kion, nachdem die Citigroup ihr die Kaufempfehlung entzogen und sie auf Neutral eingestuft hat. Beim Luxusgüter-Hertsteller Kering hat RBC sie auf Sector Perform nach Outperform abgesenkt.

Etwas "counter intuitive" könnten Stahlwerte gegen die Konjunktursorgen positiv gesehen werden. Denn hier habe sich JP Morgen positiv zu den US-Stahlherstellern geäußert und von den Verkaufslisten genommen oder sogar zum Übergewichten empfohlen. "So was kann oft Short-Eindeckungen auslösen", so der Händler.

08:08 Uhr

VW-Krise: SPD sieht EU-Kommission in der Pflicht

Vor dem Hintergrund der aktuellen Probleme bei Volkswagen plädieren Politiker der Ampel-Koalition für mehr Hilfe aus Brüssel. "Ursula von der Leyen muss schnell eine ambitionierte Industriestrategie vorlegen, die die europäische Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich stärkt", sagt SPD-Chef Lars Klingbeil mit Blick auf die EU-Kommissionspräsidentin der "Süddeutschen Zeitung". "Europa muss mithalten können bei den internationalen Entwicklungen und dafür muss Frau von der Leyen jetzt vorangehen."

Auch die FDP sieht die Kommission in der Pflicht, wenn auch mit anderer Stoßrichtung als die SPD. "Der Grund für diese Krise ist die absurde europäische Politik, die den Automobilherstellern unzählige Steine in den Weg legt", sagt FDP-Fraktionschef Christian Dürr der Zeitung. "Der Staat hilft VW am besten, indem er dafür sorgt, dass die Flottenregulierung abgeschafft wird." Denn sie führe "zu irrsinniger Bürokratie", aber spare nicht ein Gramm CO2 ein. "Dafür werden wir uns auf europäischer Ebene einsetzen. Nur mit Technologieoffenheit können wir Unternehmen wie VW helfen."

Die Betriebsratschefin von VW, Daniela Cavallo, werde sich heute zur Sitzung des SPD-Präsidiums digital zuschalten, berichtet die Zeitung. Cavallo kämpft gegen die Kürzungspläne beim größten deutschen Autobauer und stößt damit bei den Sozialdemokraten auf großes Interesse. Volkswagen hatte zuletzt erklärt, wegen der schwierigen wirtschaftlichen Lage und mauer Aufträge notfalls auch Werke in Deutschland zu schließen. Dies galt bisher als Tabu.

07:54 Uhr

25 Prozent mehr Lohn für Boeing-Mitarbeiter

Boeing hat einer großen Gewerkschaft mit mehr als 32.000 Beschäftigten wenige Tage vor einem drohenden Streik ein Gehaltsplus von 25 Prozent versprochen. Das teilt der verlustreiche Flugzeugbauer und Airbus-Konkurrent mit. Die Gewerkschaft IAM hatte ursprünglich eine Erhöhung um 40 Prozent verlangt. Das Lohnplus sowie weitere Verbesserungen wie eine zwölfwöchige Elternzeit sollen vier Jahre lang gelten. Zudem sagt Boeing zu, ein neues Modell in den gewerkschaftlich organisierten Werken im Raum Seattle herzustellen. Das war eine zentrale Forderung der Gewerkschaft. Der bisherige Tarifvertrag läuft am Donnerstag aus. Dann sind die Gewerkschaftsmitglieder aufgerufen, über die Offerte abzustimmen.

Boeing kämpft mit einer Reputationskrise nicht erst, seit sich Anfang des Jahres in einer Boeing 737 MAX-9 von Alaska Airlines mit 171 Passagieren an Bord mitten im Flug ein Teil der Kabinenwand gelöst hatte. Seither hat die US-Luftfahrtaufsicht FAA die Vorgaben für Boeing nochmals verschärft. So darf Boeing monatlich nur 38 737-MAX-Flugzeuge bauen. Unklar ist, wie lange diese Begrenzung gilt. Das Unternehmen steckt tief in den roten Zahlen, der Verlust verzehnfachte sich auf rund 1,4 Milliarden Dollar. Abgesehen vom Geschäft mit Verkehrsflugzeugen steckt auch das Rüstungsgeschäft in Schwierigkeiten. Die Sparte verlor in den vergangenen beiden Jahren Milliarden, weil sie Verträge zu Festpreisen geschlossen hatte und Kostensteigerungen bei Energie und Rohstoffen nicht an die Kunden weiterreichen konnte. Zuletzt kündigte das Unternehmen an, den Kurs zu ändern.

07:38 Uhr

Markt ist zutiefst verunsichert

Mit einer leichten Erholung rechnen Händler zum Handelsstart an Europas Börsen. Nach dem Kursrutsch vom Freitag dürften zunächst Absicherungen eingedeckt werden. Der DAX wird knapp über der 18.300er-Marke erwartet. Echte Kaufargumente gebe es für Aktionäre aber weiter nicht. In den USA gehörten Tech-Werte zu den Hauptverlierern, jedoch auch die ansonsten eher als sichere Häfen betrachteten Telekom- und Konsumwerte. Dies zeige einen zutiefst verunsicherten Markt, heißt es im Handel.

DAX
DAX 23.632,95

Die US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag hatten die Hoffnungen enttäuscht, dass von ihnen klare Signale für die Fed-Politik ausgehen. Während die August-Daten im erwarteten Rahmen lagen, wurde der Vormonat aber deutlich abwärts revidiert. Gleichzeitig nahm der Lohnanstieg wieder zu. "Wirtschaftsschwäche plus steigende Preise wecken schnell Sorgen vor einer Stagflation", kommentiert ein Händler. Dies wäre die "schlechteste aller Welten". Lindsay Rosner von Goldman Sachs Asset Management betont, der Bericht vom Freitag "hat nicht klargemacht, ob die erste Zinssenkung bei 25 oder 50 Basispunkten liegen wird - eine Antwort, die der Markt zu bekommen erwartet hatte".

Ähnliches zeigt sich am Montagmorgen in Asien: Dort wurde das BIP in Japan zum zweiten Quartal nach unten revidiert und in China beschleunigte sich der Verfall der Erzeugerpreise (PPI) so stark, dass ihr Erholungstrend zu Ende sein könnte.

Wichtigstes Datum der Woche dürften daher die US-Verbraucherpreise (CPI) am Mittwoch (noch vor der EZB am Donnerstag) sein. Die Analysten der LBBW erwarten zwar einen Rückgang im Gesamtwert, die Kernrate der Inflation könne jedoch nun nach vier Monaten Rückgang stagnieren. In Europa stehen am Montag keine wichtigen Konjunkturdaten an. In Deutschland wird aber auf den Sentix-Index geblickt, der als Vorlauf-Indikator für den Ifo-Index gesehen wird.

07:21 Uhr

"September wird seinem Ruf gerecht"

Die Wall Street blickt auf eine sehr schlechte Handelswoche zurück: Beim S&P 500 war es die schlechteste seit März 2023. Es gab schwache Industriedaten, unter den Erwartungen ausgefallene US-Arbeitsmarktdaten sowie einen Ausverkauf im Tech-Bereich. "Ich bin gespannt, ob wir uns wieder erholen", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Jens Korte in New York und blickt auf die neue Woche voraus.

07:04 Uhr

Nikkei reißt psychologisch wichtige Marke

Sorgen über eine mögliche Abschwächung der US-Wirtschaft drücken die asiatischen Aktienmärkte ins Minus. "Die Ergebnisse des US-Arbeitsmarktberichts haben zwar keine plötzliche Verschlechterung der US-Wirtschaft gezeigt, aber bei den Händlern tiefe Unsicherheit über die Aussichten hinterlassen", sagt Maki Sawada von Nomura Securities. In Tokio verliert der Nikkei-Index 2,1 Prozent auf 35.613,32 Punkte und fällt damit erstmals seit dem 13. August unter die psychologisch wichtige Marke von 36.000 Punkten. Der breiter gefasste Topix gibt 2,0 Prozent auf 2545,64 Punkte nach. In China trüben sinkende Erzeugerpreise die Stimmung zusätzlich ein. Der Shanghai Composite verliert 0,9 Prozent auf 2740,14 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen gibt 1,1 Prozent auf 3196,05 Punkte nach.

Der Chiptest-Ausrüster Lasertec ist in Tokio mit einem Minus von 7,57 Prozent der größte Verlierer im Nikkei, gefolgt vom Chiphersteller Renesas Electronics mit einem Minus von 6,68 Prozent.

06:48 Uhr

Japan revidiert Wirtschaftswachstum

Die japanische Wirtschaft ist im zweiten Quartal etwas langsamer gewachsen als zunächst angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der viertgrößten Volkswirtschaft der Welt stieg von April bis Juni auf das Jahr hochgerechnet um 2,9 Prozent, wie aus revidierten Regierungsdaten hervorgeht. Das liegt unter der ursprünglichen Schätzung von 3,1 Prozent und unter den Prognosen der Ökonomen, die ein Wachstum von 3,2 Prozent erwartet hatten. Die Revision zeigt, dass sowohl die Unternehmens- als auch die Haushaltsausgaben nach unten korrigiert wurden, was auf ein schwierigeres zweites Halbjahr für den Konsum und die Zinspläne der Zentralbank hindeutet.

06:32 Uhr

Chinas Inflation beschleunigt sich

Der Anstieg der Verbraucherpreise in China hat sich aufgrund der wetterbedingten Verteuerung von Lebensmitteln auf das schnellste Tempo seit sechs Monaten beschleunigt. Der Verbraucherpreisindex stieg im vergangenen Monat um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr, verglichen mit einem Anstieg von 0,5 Prozent im Juli, wie Daten des Nationalen Statistikbüros (NBS) zeigen. Dies lag jedoch unter der Prognose der Ökonomen von 0,7 Prozent. Extreme Wetterbedingungen in diesem Sommer, von tödlichen Überschwemmungen bis zu sengender Hitze, haben die Preise für landwirtschaftliche Produkte in die Höhe getrieben und zur Beschleunigung der Inflation beigetragen. Im August stiegen die Lebensmittelpreise im Jahresvergleich um 2,8 Prozent. Die Kerninflation, die die volatilen Lebensmittel- und Energiepreise ausschließt, lag im August bei 0,3 Prozent, nach 0,4 Prozent im Juli.

06:14 Uhr

142-Yen-Marke im Blick

Im asiatischen Devisenhandel gewinnt der Dollar 0,3 Prozent auf 142,76 Yen. "Solange der Yen nicht über 142 steigt, wird der Nikkei seine Verluste eher verringern als ausweiten", sagt ein Analyst. Der Dollar legt 0,3 Prozent auf 7,1093 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notiert er 0,3 Prozent höher bei 0,8450 Franken. Gleichzeitig bleibt der Euro fast unverändert bei 1,1081 Dollar und steigt 0,2 Prozent auf 0,9364 Franken.

Nikkei
Nikkei 43.837,67
US-Dollar / Yen
US-Dollar / Yen 147,31

06:00 Uhr

Rezessionsängste übernehmen das DAX-Ruder

Mit der Sitzung der Europäischen Zentralbank ist das Highlight der neuen Börsenwoche bereits gesetzt. Eine große Mehrheit der Börsianer rechnet am Donnerstag mit einer weiteren Zinssenkung, nachdem die Euro-Hüter im Juli die Füße stillgehalten hatten. Zuletzt hatten mehr und mehr EZB-Vertreter für eine weitere Senkung plädiert. Rückläufige Inflationsdaten dürften ebenfalls grünes Licht dafür geben. Ob der DAX in der neuen Woche ausreichend Rückenwind für einen neuerlichen Angriff auf die 19.000 Punkte erhält, wird Experten zufolge aber vor allem von den ausblickenden Kommentaren von EZB-Präsidentin Christine Lagarde abhängen.

In der alten Woche hatte der deutsche Leitindex es zunächst auf ein Allzeithoch von 18.990,78 Zählern geschafft und blieb damit weniger als zehn Punkte unter der psychologisch wichtigen Marke. Enttäuschende Daten zur Entwicklung der US-Industrie hatten der Börsen-Euphorie dann aber einen Dämpfer versetzt. Am Freitagabend schloss er dann mit nur noch 18.302 Punkten. Das Wochenminus liegt bei um die 3,5 Prozent, wovon allein 1,5 Prozent auf den Wochenschluss entfielen.

Leicht fallen dürfte der EZB das Abstecken der weiteren Zinsroute nicht. Die Inflationsentwicklung erfordere angesichts nominal hoher Stundenlöhne und gestiegenen Dienstleistungspreisen eigentlich ein Festhalten an hohen Zinsen, sagt Volkswirt Axel Angermann von Feri Economics. Deswegen werden Investoren die endgültigen Inflationsdaten für Deutschland heute genau unter die Lupe nehmen. Auch aus China stehen Preisdaten an. Die anhaltend schwache konjunkturelle Dynamik im Euroraum könne wiederum das Argument fördern, mit weiteren Zinssenkungen die Wirkung der restriktiven Geldpolitik auf die Wirtschaft abzuschwächen. Erfahrungsgemäß gebe es im EZB-Rat Verfechter für beide Ansätze, welches Lager sich durchsetze und welche Position Christine Lagarde einnehme, sei kaum abzuschätzen, so der Ökonom. "Für Finanzmärkte wie auch für Unternehmen bedeutet dies ein zusätzliches Unsicherheitsmoment."

Auch für die USA rechnen die Marktteilnehmer mehrheitlich mit sinkenden Zinsen, wenn die Notenbank Fed am 18. September zusammentritt. Im Fokus stehen deswegen die Verbraucherpreise, die am Mittwoch veröffentlicht werden. Ökonomen rechnen damit, dass sich der Preisdruck im August weiter beruhigt hat. Börsianer rätseln, ob die US-Notenbank die erwartete Zinswende mit einer Senkung um einen halben oder um einen Viertel Prozentpunkt einleitet.

Die Sorgen um den Zustand der Weltwirtschaft dürften die Anleger jedenfalls weiterhin umtreiben. "Auch wenn wir eine Rezession für unwahrscheinlich halten, dürften in den nächsten Wochen schwächere Konjunkturdaten regelmäßig Rezessionsängste am Aktienmarkt auslösen", sagt Commerzbank-Stratege Andreas Hürkamp. "Wir erwarten daher eine nervöse, von Rückschlägen geprägte Aktienmarktentwicklung – also einen typischen September." Am Freitag stehen noch weitere Daten an: Im Euroraum wird die Industrieproduktion für Juli veröffentlicht und das von der Uni Michigan erhobene US-Verbrauchervertrauen.

Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.

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