Dax bekommt Aufwind - Fed schiebt Finanzwerte an
Am deutschen Aktienmarkt ist es heute wieder aufwärts gegangen. Dem Vermögensverwalter Blackrock zufolge lassen die steigenden Kurse an der Börse darauf schließen, dass eine Mehrheit der Kapitalmarktteilnehmer eine drastische Wirtschaftsabschwächung als wenig wahrscheinlich erachtet und Teile des Marktes eine diplomatische Lösung in der Ukraine zumindest für gut möglich halten.
Falkenhafte Kommentare aus der US-Notenbank wurden auf dem Frankfurter Parkett weitgehend ausgeblendet. Fed-Chef Jerome Powell hatte am Vorabend die Bereitschaft unterstrichen, bei stärkerer Inflation auch mehrfach größere Zinsschritte als 25 Basispunkte vorzunehmen. Die US-Renditen schossen darauf weiter nach oben. Davon profitieren aber die Finanztitel, allen voran die Aktien der Banken und Versicherungen.
Der Dax ging mit einem Zuschlag von ein Prozent auf 14.473 Punkte aus dem Handel, sein Tageshoch lag bei 14.508 Stellen. Der EuroStoxx50 zog um ebenfalls ein Prozent auf 3920 Zähler an.
Deutsche Bank gewannen 5,6 Prozent und Commerzbank 3,6 Prozent. Hannover Rück zogen um weitere 2,1 Prozent an und Munich Re um 1,9 Prozent. Unter den Autoaktien verteuerten sich BMW um 2,1 Prozent.
Auf der Verliererseite im Dax gaben Delivery Hero um 0,4 Prozent nach. Merck KGaA fielen um 0,9 Prozent und Daimler Truck um ein Prozent. Im SDax brachen Morphosys um 9,3 Prozent ein: "Die steigenden Renditen machen Unternehmen ohne nachhaltige Gewinne zu schaffen", so ein Händler.
Adidas gewannen 1,5 Prozent und Puma 3,2 Prozent. Grund waren überzeugende Zahlen des großen US-Konkurrenten Nike.
Die Aktien der Conti-Abspaltung Vitesco stiegen um 9,8 Prozent auf 35,20 Euro. Nach dem jüngsten Rücksetzer raten Analysten zum Einstieg: Die Citigroup empfiehlt die Aktien mit einem Kursziel von 72 Euro zum Kauf. Positiv kam im Handel die Jahresprognose von Nemetschek an, die Aktie legte um 9,1 Prozent zu.
"Börse ist immer Spiel zwischen Hoffnung und Panik"
EZB hat im Fall Russland Kryptos im Visier
Kryptowährungen werden laut EZB-Präsidentin Christine Lagarde genutzt, um die Russland-Sanktionen vieler Länder zu umgehen. Bestimmte Unternehmen und Personen würden versuchen, ihre Rubel in Kryptowährungen umzutauschen, sagte Lagarde auf einer Veranstaltung der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ).
"Hier in Europa haben wir Schritte eingeleitet, um all denjenigen zu signalisieren, die umtauschen, Transaktionen betreiben, Dienstleistungen mit Bezug auf Kryptowährungen anbieten, dass sie Komplizen sind beim Versuch Sanktionen zu umgehen."
Überraschend kräftige Zinsanhebung in Ungarn
Die ungarische Zentralbank hat im Kampf gegen die Inflation den Leitzins überraschend um einen vollen Punkt von 3,4 auf 4,4 Prozent angehoben. Ökonomen waren nur von einem Anstieg um 0,75 Punkte ausgegangen. Die Landeswährung Forint wertete unmittelbar nach dem Zinsentscheid auf, nachdem sie Anfang März noch auf Rekordtiefstände zum Euro gefallen war.
Grund für den Schritt der Zentralbank ist die starke Inflation, die sich zuletzt trotz Preisobergrenzen für einige Grundnahrungsmittel, Kraftstoffe und Energie weiter erhöht hat. Im Februar lag die Teuerungsrate in Ungarn bei 8,3 Prozent. Da sich Energie seither wegen der russischen Invasion in der Ukraine merklich verteuert hat, dürfte die Teuerung weiter anziehen.
Dürre und riesige Nachfrage lassen Baumwollpreis explodieren
Die Baumwollpreise in den USA sind angesichts einer langen Dürre in zentralen Teilen des Landes auf ein Zehn-Jahres-Hoch geklettert. Der Preis pro Pfund (453 Gramm) betrug 1,3171 Dollar. Das waren 50 Prozent mehr als Mitte September und der höchste Stand seit Juli 2011. Auch damals wirkte sich eine schwere Dürre auf den Baumwollanbau aus, der Pfundpreis kletterte bis auf 2,27 Dollar.
Vor allem in nordwestlichen Teilen von Texas fiel seit Anfang Januar dieses Jahres nur extrem wenig Regen, die Region steht für 40 Prozent der US-Baumwollproduktion. Die Dürre trifft nun einen ohnehin angespannten Sektor, da die weltweite Nachfrage nach Baumwolle derzeit steigt, besonders aus China.
Märkte zwischen Krieg, Inflation und Zinswende
Um die Inflation zu bekämpfen, hat die US-Notenbank zum ersten Mal seit 2018 den Leitzins angehoben. Weitere Zinserhöhungen sind geplant. Werden die Notenbanker die Inflation damit in den Griff bekommen? Und was bedeutet die Zinswende für die Geldanlage? Darüber spricht Raimund Brichta mit Nicolai Tietze von Morgan Stanley.
Ukraine-Hilfe beschert Aktie von Drohnenbauer Kursexplosion
Ein Auftrag zur Lieferung von bis zu 200 Drohnen für eine Ukraine-Hilfsorganisation beschert Draganfly den zweitgrößten Kurssprung der Firmengeschichte. Die Aktie des Anbieters von Transport- und Beobachtungsdrohnen verteuerte sich an der Wall Street um rund 126 Prozent auf 3,78 Dollar. Besteller ist den Angaben zufolge Coldchain Delivery Systems, ein Spezialist für Medikamenten-Kühltransporte. Die Geräte sollen der Hilfsorganisation Revived Soldiers Ukraine zur Verfügung gestellt werden.
Grüner Beginn an der Wall Street
US-Anleger haben den ersten Schreck über eventuell aggressivere Zinserhöhungen der Notenbank Fed überwunden. Sie kehrten an die Wall Street zurück und bescherten den Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 Kursgewinne von jeweils gut einem halben Prozent. Am Montag hatte Fed-Chef Jerome Powell Börsianer mit der Aussage überrascht, dass er für die kommenden Monate Zinserhöhungen um einen halben Prozentpunkt nicht ausschließe.
Vor diesem Hintergrund griffen Investoren unter anderem bei Finanzwerten zu, denen bei steigenden Zinsen höhere Gewinne aus dem klassischen Kreditgeschäft winken. Die Aktien von Bank of America, Citigroup und JPMorgan stiegen um jeweils etwa zwei Prozent. Stark gefragt waren auch die Papiere von Nike, nachdem der Sportartikel-Hersteller ein Quartalsergebnis über Markterwartungen vorgelegt hatte.
Air Canada setzt auf kleinen Airbus-Langstreckenjet
Die Air Canada favorisiert bei der Erholung des Luftverkehrs von der Pandemie Airbus' kleinen Langstreckenjet A321XLR. Das Unternehmen bestellte sechs Maschinen des Typs direkt beim Hersteller und least 20 weitere von den Flugzeugfinanzierern ALC und Aercap.
Die neue A321XLR könne dank einer Reichweite von rund 8700 Kilometern jegliche Ziele in Nordamerika ohne Zwischenstopp erreichen und sei auch für Flüge über den Atlantik geeignet.
An Moskauer Börse tut sich was, aber noch kein Aktienhandel
Die russische Zentralbank hat heute den Handel an der Moskauer Börse ausgeweitet, nachdem sie diesen am Montag erstmals seit dem 25. Februar wieder aufgenommen hatte. Dies betraf aber im Wesentlichen den Handel mit russischen Staatsanleihen. Der Haupthandel laufe ab 9.50 bis 18.50 Uhr Moskauer Zeit, hieß es. Eine Eröffnungsauktion werde von 9.50 bis 10.00 Uhr durchgeführt und eine Schlussauktion zwischen 18.40 und 18.50 Uhr. Leerverkäufe bei den nun wieder gehandelten Instrumenten am Rentenmarkt bleiben laut Zentralbank untersagt.
Andere Wertpapiere und Instrumente sollen nach den eingeschränkten Vortageshandelszeiten gehandelt werden, wie die Zentralbank weiter mitteilte. Am Vortag war der Aktienhandel noch nicht wieder aufgenommen worden. Der Handelsplan der Moskauer Börse für die folgenden Tage soll später veröffentlicht werden.
Nickel-Markt nach Chaos-Wochen auf Normalisierungskurs
Nach zwei chaotischen Wochen wird Nickel an der Londoner Metallbörse (LME) wieder in größerem Umfang gehandelt. Das zur Stahlherstellung benötigte Metall wechselt mit einem Preisabschlag von rund zehn Prozent für 28.375 US-Dollar je Tonne den Besitzer.
Anfang März hatte die LME den Handel zeitweise ausgesetzt, als der Preis wegen des russischen Einmarschs in die Ukraine auf mehr als 100.000 Dollar explodiert war. Nach der Wiederaufnahme des Handels eine Woche später fiel der Preis in den vergangenen Tagen unmittelbar nach Markteröffnung um die maximal möglichen 15 Prozent, sodass nur wenige Kontrakte den Besitzer wechselten.
Tut sich etwas hinter den Kulissen? Rubel erholt sich leicht
Die aktuellen Rubel-Kursgewinne spiegeln laut den Analysten von MUFG den wachsenden Optimismus für eine diplomatische Lösung des Russland-Ukraine-Konflikts wider. Hintergrund seien Berichte, wonach sich beide Seiten auf eine Einigung über eine Neutralitätserklärung der Ukraine und die Aufgabe ihres Strebens nach einer Nato-Mitgliedschaft zubewegen.
Die Experten der japanischen Bank warnen jedoch, dass es auch Befürchtungen gebe, dass der russische Präsident Wladimir Putin mit den Gesprächen nur Zeit gewinnen wolle, um die russischen Streitkräfte aufzustocken und eine breitere Offensive zu starten.
Der US-Dollar wurde mit 104,40 Rubel notiert, nach gut 107 am Vorabend. Derweil geht der Greenback auf breiter Front etwas fester, der Dollarindex gewinnt knapp 0,2 Prozent.
Erste Tesla-Autos aus Grünheide
Im Eiltempo stampft Tesla im brandenburgischen Grünheide eine riesige E-Auto-Fabrik aus dem Boden - quasi ohne staatliche Hilfe, wie Wirtschaftsminister Robert Habeck einräumt. Nun rollen die ersten Autos vom Band. Der Grünen-Politiker sieht darin ein wichtiges Zeichen für den Standort Deutschland.
Softwarefirma prüft möglichen Hackerangriff
Die Identitätsmanagement-Plattform Okta ist möglicherweise Opfer eines Hackerangriffs geworden. Die Firma untersuche einen Bericht über einen möglichen Übergriff, nachdem Hacker Screenshots veröffentlicht haben, die angeblich Interna des Unternehmens zeigten. Das könnte mit einem Angriff im Januar zusammenhängen, den Okta habe abwehren können, teilte das US-Unternehmen mit.
Bisherige Untersuchungen hätten keine Hinweise auf anhaltende böswillige Aktivitäten gegeben, die über die im Januar festgestellten hinausgingen. Die Screenshots wurden am späten Montag von einer Gruppe Lösegeld fordernder Hacker namens LAPSUS$ auf ihrem Telegram-Kanal gepostet. Laut Sicherheitsexperten sind die Screenshots wohl authentisch.
Tesla-Fabrik geht in Grünheide in Betrieb
Der US-Elektroautopionier Tesla nimmt mit mehr als 3000 Mitarbeitern die Produktion in seinem ersten europäischen Werk in Grünheide bei Berlin auf. "Tesla wird in den kommenden Monaten Tausende weitere Mitarbeiter einstellen", erklärte das Unternehmen zur Eröffnung der Fabrik. Bei Vollauslastung würden bis zu 12.000 Beschäftigte dort tätig sein. Kunden sollten heute die ersten 30 Autos des Model Y in Empfang nehmen.
Die fünfte große Tesla-Fabrik weltweit wurde in Rekordzeit von nur zwei Jahren errichtet, indem das Unternehmen auf eigenes Risiko baute, ohne dass alle Genehmigungen vorlagen. Diese wurden trotz der Proteste von Bürgern und Umweltverbänden, die schädliche Folgen für die Wasserversorgung, Tier- und Pflanzenwelt befürchten, Anfang März endgültig erteilt.
Verband: Stahlproduktion ohne Russen-Gas nicht möglich
Die deutsche Stahlindustrie mit Schwergewichten wie Thyssenkrupp und Salzgitter hat vor den Folgen eines Embargos russischer Erdgasimporte gewarnt. "Ohne Erdgas aus Russland wäre eine Stahlproduktion zurzeit nicht möglich", erklärte die Wirtschaftsvereinigung Stahl.
Der Angriff auf den Frieden in Europa lege schonungslos offen, dass Deutschland rasch Abhängigkeiten reduzieren und die Versorgungssicherheit stärker in den Blick nehmen müsse, betonte Verbandspräsident Hans Jürgen Kerkhoff. "Ein Importstopp für Erdgaslieferungen aus Russland ohne gesicherte Alternativen würde jedoch die Unternehmen der Stahlindustrie in der jetzigen Situation dem Risiko von Zwangsabschaltungen aussetzen." Dies würde direkt zu Produktionsunterbrechungen, Kurzarbeit und gegebenenfalls Beschäftigungsverlusten führen.
VW schickt Fahrzeugschwarm zum Datensammeln auf die Straße
Volkswagen treibt die Entwicklung einer einheitlichen Softwareplattform voran und schickt eine Fahrzeugflotte für die Datensammlung in den Straßenverkehr. Nachdem erste Wagen in Deutschland und dem Silicon Valley in den USA bereits unterwegs sind, wird die Entwicklungsflotte nun auf mehrere hundert Serienfahrzeuge verschiedener Marken ausgeweitet, wie die VW-Softwaretochter Cariad mitteilte.
Diese erhalten zusätzliche Sensoren und werden mit einem Hochleistungsrechner ausgestattet, der die Cloud mit Daten aus dem Straßenverkehr speist. Ziel ist, die Entwicklung des automatisierten Fahrens zu beschleunigen.
Smartphone-Hersteller mit massivem Gewinneinbruch
Der Nettogewinn des chinesischen Smartphone-Herstellers Xiaomi ist im vierten Quartal 2021 trotz höherer Umsätze regelrecht eingebrochen. Wegen Wertminderungen in Höhe von 3,14 Milliarden Yuan auf Investitionen sackte der Gewinn unterm Strich um 72 Prozent auf 2,44 Milliarden Yuan (umgerechnet rund 347 Millionen Euro) ab, wie Xiaomi mitteilte.
Der Umsatz kletterte dagegen, getrieben von einem stark gestiegenen Smartphone-Absatz in Kombination mit höheren Verkaufspreisen, um 21 Prozent auf 85,58 Milliarden Yuan.
Jetzt auf steigende Zinsen setzen - aber wie?
Die US-Notenbank hat die Zinswende nach oben eingeleitet. Für langfristige Geldanlagen steigt der Zins aber schon seit längerer Zeit. Warum ist das so und was bedeutet das für Anleger, die auf steigende Zinsen setzen wollen? Raimund Brichta spricht darüber mit Anouch Wilhelms von der Société Générale.
Evergrande-Milliarden sind blockiert
Der hoch verschuldete chinesische Immobilienkonzern Evergrande steckt in größeren Schwierigkeiten als bisher bekannt. Seine Tochterfirma Evergrande Property Services entdeckte bei der Erstellung ihres Jahresabschlusses ein milliardenschweres Problem: Bankguthaben von 13,4 Milliarden Yuan (1,9 Milliarden Euro) seien als Sicherheit für Garantien verpfändet worden, teilte der konzerneigene Gebäudedienstleister mit. Die betreffenden Banken blockierten das Geld.
Der Mutterkonzern sprach von einem "großen Vorfall". Der Handel mit Aktien von Evergrande und seinen Töchtern in Hongkong war am Montag überraschend ausgesetzt worden. Evergrande Property Services galt lange als Goldesel des Konzerns.
Russland für IWF kein Schwergewicht im Finanzsystem
Russland hat eigenen Angaben zufolge eine weitere Zinszahlung für eine Fremdwährungsanleihe an seine Gläubiger überwiesen. Das fällige Geld für die bis 2029 laufende Staatsanleihe sei vollständig gezahlt worden, teilte das Finanzministerium in Moskau mit. Insgesamt seien 65,63 Millionen US-Dollar gezahlt worden.
Derzeit sind russische Fremdwährungsanleihen im Gesamtvolumen von etwa 40 Milliarden Dollar im Umlauf. Rund die Hälfte davon wird von ausländischen Investoren gehalten. Mehrere Ratingagenturen hatten ihre Bewertung für die Kreditwürdigkeit Russlands zuletzt tief in den Ramsch-Bereich gedrückt. Der Internationale Währungsfonds hält gravierende Folgen für das weltweite Finanzsystem im Fall einer Staatspleite Russlands jedoch für wenig wahrscheinlich.
Fed-Chef Powell befeuert Ausverkauf bei Anleihen
Die Aussicht auf schneller steigende US-Zinsen hat die Anleger aus Anleihen vertrieben. Dies hievte die Rendite der zehnjährigen Bundestitel auf 0,51 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit Oktober 2018. Ihre italienischen Pendants rentierten mit 2,05 Prozent und damit so hoch wie seit April 2020 nicht mehr.
Der Chef der US-Notenbank, Jerome Powell, befeuerte zuvor die Wetten auf zügige Zinserhöhungen und löste damit einen Ausverkauf bei US-Anleihen aus. Im Gegenzug kletterte die Rendite der zehnjährigen Titel bis auf 2,352 Prozent.
Sind Aktien in Krisenzeiten guter Inflationsschutz?
Dax baut Gewinn aus
Nach dem beginnen Absinken der Ölpreise hat der Dax im Verlauf des Vormittags sein Plus vergrößern können. Der deutsche Börsenleitindex stieg um 1,1 Prozent auf 14.480 Punkte. Der EuroStoxx50 notierte 0,9 Prozent höher bei 3918 Stellen.
An der Dax-Spitze standen Puma mit plus drei Prozent. Adidas legten um 2,2 Prozent zu. Beide Werte profitierten von guten Zahlen des US-Konkurrenten Nike. Gut liefen auch Finanzwerte: Deutsche Bank gewannen 2,9 Prozent, Munich Re 2,7 Prozent und Hannover Rück 2,2 Prozent.
Ölpreise gehen in den roten Modus über - WTI fällt kräftig
Nach zuletzt kräftigen Steigerungsraten ist es mit den Ölpreisen bergab gegangen. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete am Vormittag 114,62 US-Dollar. Das waren 1,5 Prozent weniger als am Montag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel sogar um 3,5 Prozent auf 108,81 Dollar.
Wegen des Ukraine-Kriegs ist die Lage am Ölmarkt derzeit allerdings höchst angespannt. Russland gehört zu den größten Rohölproduzenten der Welt. Nach dem Einmarsch des Landes in die Ukraine sind die Ölpreise insgesamt stark gestiegen. Vor zwei Wochen hatte ein Fass Brent in der Spitze rund 139 Dollar gekostet und damit so viel wie zuletzt im Jahr 2008.
Brent Rohöl I
Bitcoin steigt auf höchsten Stand seit Anfang März
Die Digitalwährung Bitcoin hat den höchsten Stand seit Anfang März erreicht. In der Spitze stieg der Kurs der ältesten und nach Marktwert größten Kryptowährung auf der Handelsplattform Bitfinex auf rund 43.300 US-Dollar. Die zweitgrößte Digitalanlage Ethereum stieg auf rund 3000 Dollar. Der Wert aller rund 18.000 Kryptowerte betrug nach Angaben von Coinmarktetcap rund 1,9 Billionen Dollar. Das Rekordhoch vom vergangenen November von gut 2,9 Billionen Dollar liegt jedoch weit entfernt.
Digitalwährungen haben in den vergangenen Wochen stark mit der allgemeinen Stimmung auf den Finanzmärkten geschwankt. Da der Ukraine-Krieg eine dominierende Rolle einnimmt, spielen entsprechende Entwicklungen auch auf dem Kryptomarkt eine große Rolle.
Nike macht der Adidas-Aktie richtig Beine
Nach einem überraschend starken Quartal des US-Rivalen Nike haben Anleger auch bei Adidas zugegriffen. Die Titel des Sportartikelkonzerns zogen um 3,1 Prozent an und lagen damit an der Dax-Spitze.
Nike selbst hatte mit einem deutlichen Kursplus im nachbörslichen US-Handel am Montag auf die Geschäftszahlen reagiert, die der Sportartikelhersteller nach der Schlussglocke vorgelegt hatte. Umsatz und Gewinn hatten im dritten Geschäftsquartal die Erwartungen übertroffen. Die Aktie legte daraufhin um 5,3 Prozent zu.
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Auch in den Supermärkten schlägt die Inflation massiv zu
Verbraucher müssen immer tiefer in die Tasche greifen. Nicht nur die Preise für Öl und Gas, fürs Tanken und fürs Heizen steigen immer weiter, auch im Supermarkt wird vieles teurer. Welche Produkte betroffen sind und was die Ursachen sind, erläutert Hans-Jürgen Schulz von der "Lebensmittel Zeitung".
Dax startet mit kleinem Plus
Der den gestrigen Verlusten ist der deutsche Aktienmarkt mit leichten Zuschlägen in den Handel gestartet. Der Dax gewann 0,3 Prozent auf 14.364 Punkte. MDax, SDax und TecDax legten zwischen 0,1 und 0,4 Prozent zu.
Für Zurückhaltung neben dem Ukraine-Krieg dürften vor allem weiter steigende Ölpreise und falkenhafte Kommentare aus der US-Notenbank sorgen. Fed-Chef Jerome Powell hatte am Montag die Bereitschaft unterstrichen, bei stärkerer Inflation auch mehrfach größere Zinsschritte als 25 Basispunkte vorzunehmen. Die Fed hatte seit Mai 2000 die Zinsen nicht mehr um 50 Basispunkte in einem Schritt erhöht. Die US-Renditen schossen darauf weiter nach oben.
Nike hat ein Problem in China
Nike hat in seinem dritten Geschäftsquartal die Erwartungen der Experten bei Umsatz und Gewinn übertroffen, getragen von einem starken Feiertags-Geschäft in Nordamerika. Der Umsatz in dem Vierteljahr bis Ende Februar stieg auf dem größten Markt des Adidas-Konkurrenten um neun Prozent. Dagegen ging es in China um acht Prozent abwärts, wie der US-Konzern Montag mitteilt. Nike hatte angesichts von Fabrik-Schließungen vergangenes Jahr in Vietnam dem Nordamerika-Geschäft Vorrang vor dem chinesischen Markt bei Lieferungen eingeräumt.
Der Gesamtumsatz stieg um fünf Prozent auf knapp 10,9 Milliarden Dollar. Erwartet worden waren 10,6 Milliarden. Der Netto-Gewinn ging um vier Prozent auf knapp 1,4 Milliarden Dollar zurück. Pro Aktie verdiente der Konzern 87 Cent und übertraf damit die Vorhersagen von 71 Cent.
Die Nike-Aktie stieg nachbörslich zunächst um 4,9 Prozent.
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Nemetschek-Ausblick überzeugt Anleger
Positiv kommt im Handel die Jahresprognose von Nemetschek an. "Immer schön von jemandem zu hören, der nicht unter Ukrainekrise und Inflation leidet", sagt ein Händler. Solche Aktien dürften von Umschichtungen und erhöhten Bewertungen profitieren. Nemetschek könne die Ausgabenfreude im boomenden Bausektor voll mitnehmen, zudem werde die Inflation von einem Margenanstieg gekontert. Für 2022 erwartet Nemetschek ein Umsatzplus um 12 bis 14 Prozent. Nemetschek-Aktien steigen im vorbörslichen Handel 2,3 Prozent.
Evergrande kann Jahresergebnis nicht fristgerecht vorlegen
Der hochverschuldete Immobilienkonzern China Evergrande ist nicht in der Lage, den Jahresabschluss 2021 bis zum 31. März zu veröffentlichen und wird damit gegen Börsenvorschriften verstoßen. Grund sei, dass interne Überprüfungen noch nicht abgeschlossen seien. Demnach müssen Wirtschaftsprüfer wegen "drastischer Veränderungen" in der Geschäftstätigkeit seit der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres zusätzliche Kontrollen durchführen. Das Ergebnis 2021 werde so schnell wie möglich nachgereicht, teilte Evergrande mit. Bis dahin bleibe der Handel mit seinen Aktien ausgesetzt. Der Konzern hat Schulden von über 300 Milliarden Dollar.
Starker Dollar gibt Asien-Aktien Auftrieb
Positive Vorzeichen dominieren an den Börsen in Ostasien und Australien. Die Aktienmärkte der Region profitieren von einem stärkeren Dollar. Die im Gegenzug schwächeren heimischen Währungen verbessern die Chancen der exportorientierten asiatischen Unternehmen auf den internationalen Märkten.
US-Notenbankpräsident Jerome Powell hatte deutlich falkenhafte Töne angeschlagen. Nachdem die Federal Reserve bei ihrer jüngsten Sitzung in der vergangenen Woche den Zinserhöhungszyklus mit einer Anhebung um moderate 25 Basispunkte eingeleitet hatte, stimmte Powell die Märkte nun auf ein aggressiveres Vorgehen mit höheren Zinsschritten ein.
Nutznießer ist vor allem die japanische Börse, wo der Nikkei-225-Index nach der langen Feiertagspause um 1,4 Prozent steigt. Die japanische Währung hat zum Dollar im Vergleich zum Vortag kräftig abgewertet. Wurden am Montag um die gleiche Zeit noch etwa 119,25 Yen je Dollar gezahlt, so sind es nun 120,35 Yen. Die gestiegenen US-Anleiherenditen verhelfen den Aktien japanischer Finanzwerte zu Kursgewinnen. Mitsubishi UFJ verbessern sich um 4,7 Prozent und Tokio Marine Holdings um 5,5 Prozent.
Am australischen Aktienmarkt schloss der S&P/ASX-200 mit einem Plus von 0,9 Prozent. Angeführt wurde der Index von Aktien der Rohstoff- und Energiebranche, die mit durchschnittlichen Kursgewinnen von 3,3 und 1,7 Prozent den Preisen für Öl und andere Rohstoffe nach oben folgten.
Euro / Dollar o
Dax sammelt Kräfte
Der Dax wird Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge erneut niedriger starten. Der deutsche Börsenleitindex wird aktuell mit einem Stand von etwa 14.315 Punkten taxiert und damit wenige Zähler im Minus.
Zum Wochenauftakt hatte der deutsche Leitindex 0,6 Prozent auf 14.327 Punkte nachgegeben. "Die Hoffnungen auf weitere Fortschritte in den Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine haben sich bislang nicht erfüllt", konstatierte Timo Emden von Emden Research. Im Fokus der Anleger stehen weiterhin die Lage in der Ukraine und die Bemühungen um eine diplomatische Lösung. Verdauen müssen Investoren zudem Äußerungen vom Chef der US-Notenbank, Jerome Powell, der am Vorabend betonte, im Kampf gegen die hochschießende Inflation zügig gegensteuern zu wollen. Bei Bedarf könnte die Fed sogar zu aggressiveren Zinserhöhungen als üblich greifen, sagt Powell am Montag in einer Rede für eine Veranstaltung der Association for Business Economics (NABE).
Die Notenbank hatte erst in der vergangenen Woche die Zinswende vollzogen und den geldpolitischen Schlüsselsatz um einen Viertel Punkt auf die neue Spanne von 0,25 bis 0,50 Prozent angehoben. Einblick in die Bücher gewährt unter anderem die Bau- und Unterhaltungs-Softwarefirma Nemetschek. Am Abend folgt das Softwarehaus Adobe.
BDI-Chef: Tesla-Tempo sollte Vorbild sein
Zur Eröffnung des neuen Tesla-Werks im brandenburgischen Grünheide hat der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, den raschen Ablauf des Projekts gelobt. "Das Tempo bei Tesla muss als Vorbild für Investitionsprojekte in Deutschland dienen", sagt Russwurm. Die intensive Unterstützung durch die Landesregierung habe das Verfahren erheblich beschleunigt. "Die deutschen Industrieunternehmen wünschen sich derartigen Rückhalt für jedes Genehmigungsverfahren in allen Bundesländern."
Der US-Elektroautobauer Tesla will nach etwas mehr als zwei Jahren Bauzeit am Dienstag in Grünheide seine erste Fabrik in Europa eröffnen. Ursprünglich sollte die Produktion sogar schon im vergangenen Sommer starten, doch die Genehmigung zog sich hin - auch weil Tesla eine Batteriefabrik in der Planung ergänzte. Das Projekt gilt als Vorzeigemodell für Brandenburg und ganz Ostdeutschland.
Russwurm sagte mit Blick auf den beschleunigten Umbau der Energieversorgung einen "gewaltigen Genehmigungsmarathon" für Infrastruktur- und Industrieprojekte voraus. "Bund und Länder müssen für die Versorgungssicherheit und angestrebte Unabhängigkeit von russischen Energielieferungen bei Planungen und Genehmigungen viel mehr Geschwindigkeit als bisher erreichen", betonte der BDI-Präsident. Umfangreiche Umbaumaßnahmen brauche es rasch vor allem in den energieintensiven Industrien wie Stahl, Chemie, Zement sowie der Energieerzeugung. "Die Bundesregierung sollte schon in ihrem Osterpaket eine massive Beschleunigung der Genehmigungsverfahren angehen." Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will noch vor Ostern eine Reihe an Gesetzesinitiativen präsentieren.
Asien-Börsen bewegen sich aufwärts
Die asiatischen Börsen starteten nach Gewinnen bei Banken, Energie- und Bergbau-Aktien mit leichtem Plus in den Handelstag. Eingepreist waren darin Erwartungen, die US-Notenbank Fed werde womöglich den Leitzins schneller als erwartet anheben und der Krieg in der Ukraine mit seinen weltweiten Auswirkungen auf die Energieversorgung.
Der MSCI-Index für asiatisch-pazifische Aktien außerhalb Japans steigt 0,2 Prozent, angeführt von Gewinnen im australischen Bergbau- und Bankenindex, der ein Zweimonatshoch erreichte. Der japanische Nikkei legt 1,7 Prozent auf 27.276 Punkte zu. Der chinesische Blue-Chip-Index eröffnet 0,2 Prozent niedriger, während der HSI in Hongkong um 0,7 Prozent klettert.
Anleger hätten sich mit der Tatsache abgefunden, dass die Zentralbanken der Industrieländer ihre Geldpolitik normalisieren würden, sagte der Asien-Pazifik-Aktienspezialist Manishi Raychaudhuri bei BNP Paribas. Die US-Notenbank wird nach Angaben von Fed-Chef Jerome Powell zügig gegen die hochschießende Inflation steuern.
Bank of Japan bleibt locker
Der japanische Zentralbankchef Haruhiko Kuroda hält es noch für zu früh, um Details über den Ausstieg aus der geldpolitischen Lockerung zu diskutieren. Die Inflation liege immer noch unter dem 2-Prozent-Ziel der Bank, sagte er.
Auf die Frage eines parlamentarischen Ausschusses, ob die Zentralbank erwäge, ihre Bestände an börsengehandelten Aktienfonds zu verkaufen, sagte Kuroda, sie werde das Aktienkaufprogramm vorerst fortsetzen. Aber wenn die Zeit reif sei, werde die Bank of Japan Anstrengungen unternehmen, um Verluste oder Verwirrung auf dem Markt zu vermeiden, fügte er hinzu.
Kuroda sagte auch, dass der Anstieg der Energie- und Lebensmittelpreise die Reallöhne und die Gesamtwirtschaft belasten könnte. Zuvor war der Yen gegenüber dem Dollar gefallen, was die Besorgnis über höhere Preise und mögliche Auswirkungen auf die japanische Wirtschaft noch verstärkte.
Russlands Staatspleite zunächst abgewendet
Russland ist es offenbar gelungen, ein zweites Mal eine Staatspleite infolge westlicher Sanktionen zunächst abwenden zu können. Die US-Bank JPMorgan Chase & Co. habe Russlands anstehende Zinszahlungen auf eine 2029 fällige Staatsanleihe in die Wege geleitet, sagt ein Finanzmarktteilnehmer. Russland sollte am Montag eine Zahlung in Höhe von 66 Millionen Dollar für die Anleihe an die Gläubiger leisten.
JPMorgan arbeitete mit dem US-Finanzministerium an den erforderlichen Genehmigungen, sagte der mit dem Vorgang vertraute Finanzmarktteilnehmer. Die Zahlung sei zum nächsten Schritt übergegangen, bevor das Geld an die Anleihegläubiger ausgezahlt werde.
Vergangene Woche hatte Russland in einem ersten Fall die Eigner von Teilen einer Anleihe bedient. Die Zahlungen werden als Test gewertet, ob die Regierung in Moskau ihren internationalen Schuldenverpflichtungen nachkommen kann, nachdem der Westen auch den russischen Finanzmarkt mit Sanktionen treffen will.
Die Ruhe vor dem Sturm? Das wird für den Dax heute wichtig
Zum Start in die neue Handelswoche hat es den Dax bis auf ein Tageshoch von 14.457 Punkten und damit nahe an die charttechnisch wichtige 14.500er-Marke getrieben. Am Ende schloss er aber mit einem Minus von 0,8 Prozent oder fast 90 Zählern bei 14.327. Damit fand sich der deutsche Börsenleitindex deutlich näher an seinem Tagestief von 13.306 Stellen. Positiv aber: Der Dow-Jones-Index verabschiedete sich dann doch mit einem leichten Aufschlag in den Feierabend. Die asiatischen Börsen bewegen sich zudem aufwärts, sodass der Dax aktuell kaum verändert taxiert wird. Das deutet auf einen ruhigen Handelstag hin - und auch die absehbare Nachrichtenlage lässt das erahnen.
Unternehmensseitig blicken die Anleger voraus und in die USA: Dort präsentiert nach US-Börsenschluss Adobe seine Geschäftszahlen. Hierzulande stellen etwa Stada, Deutsche Euroshop, Hornbach und Nemetscheck ihre Zahlen vor. Auf der Konjunkturagenda stehen nur die EU-Leistungsbilanz am Vormittag um 10:00 Uhr sowie die wöchentlichen US-Rohöllagerbestandsdaten um 21.30 Uhr MEZ.