Der Börsen-Tag
29. Juni 2021
imageHeute mit Wolfram Neidhard und Thomas Badtke
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17:40 Uhr

Inflation bleibt Thema auf Parkett: Dax im Höhenflug

Getrieben von günstigeren Inflationszahlen hat der Dax deutliche Gewinne eingefahren und so das kleine Minus vom Wochenauftakt direkt wettgemacht. Besser noch: Mit seinem Tageshoch von fast 15.753 Punkten klopft er merklich an sein Allzeithoch an, das nur etwa 50 Punkte darüber liegt. Aus dem Dienstagshandel verabschiedet sich der deutsche Börsenleitindex 0,9 Prozent im Plus mit 15.691 Zählern. Neben der etwas geringeren Teuerung gibt auch eine Wall Street in Rekordlaune dem Dax Auftrieb. Die Verbraucherpreise lagen 2,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.

"Der Dax wollte heute hoch hinaus", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Sabrina Marggraf. "Er ist nun nicht mehr weit von seinem Rekordstand entfernt." "Die Teuerung hat etwas nachgelassen. Allerdings rechnen Ökonomen in den kommenden Monaten mit einer anziehenden Inflation", erläutert sie. "Aktuell treiben die Energiepreise die Teuerung."

Bei den Einzelwerten im Dax legen etwa die Aktien von Infineon, Siemens Energy und Delivery Hero jeweils mehr als drei Prozent zu. Auch Adidas ziehen deutlich an. Auf der Verliererseite stehen dagegen Eon und FMC, deren Abgaben vergleichsweise gering ausfallen.

Infineon

17:29 Uhr

Banken vergeben immer weniger Kredite

Die Kreditvergabe der deutschen Banken schrumpft weiter. Nach einer Prognose der KfW fiel das Kreditneugeschäft mit Unternehmen und Selbstständigen im dieser Woche zu Ende gehenden zweiten Quartal um neun Prozent, wie die staatliche Förderbank mitteilt. Im ersten Quartal kam es zu Einbußen von 6,5 Prozent. Für Banken ist eine geringere Darlehensvergabe problematisch, weil sie weniger Zinsen einnehmen und die ohnehin unter Druck stehenden Erträge noch stärker belastet werden. Volkswirtschaftlich kann eine sinkende Kreditnachfrage darauf hindeuten, dass Unternehmen weniger investieren und damit weniger wachsen.

KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib ist allerdings nicht beunruhigt. "Ich gehe davon aus, dass die Veränderungsrate des Kreditneugeschäfts im Sommer ihren Tiefpunkt durchschreitet", erklärt sie. Angesichts der zuletzt starken Aufhellung der wirtschaftlichen Stimmung könne die Investitionstätigkeit der Firmen schneller zurückkehren als derzeit erwartet.

17:18 Uhr

Kurssturz: Interesse an Hella verschreckt Knorr-Bremse-Anleger

Das Kaufinteresse des Bremsenkonzerns Knorr-Bremse an dem Scheinwerfer-Spezialisten Hella schlägt Anleger in die Flucht. Knorr-Bremse-Aktien brechen nach der Interssensbekundung um bis zu zehn Prozent ein. Dagegen ziehen die Anteilsscheine von Hella in der Spitze um etwa neun Prozent an. Der Vorstoß von Knorr-Bremse sei überraschend gekommen, sagte ein Händler. "Die Frage der Finanzierung steht ja noch im Raum." Knorr-Bremse zeigte sich "grundsätzlich am Erwerb des von der Gründerfamilie gehaltenen Pakets von 60 Prozent" an Hella interessiert. 60 Prozent an Hella sind mehr als vier Milliarden Euro wert.

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16:44 Uhr

Vor EM-Achtelfinale England-Deutschland: Adidas-Aktien setzen Zeichen

Die Wiederaufnahme der Aktienrückkäufe gibt Adidas Zusatzschub. Die Titel des Sportartikel-Herstellers bauen ihre Kursgewinne aus und steigen um drei Prozent auf ein Rekordhoch von 319,15 Euro.

16:25 Uhr

US-Verbraucherstimmung steigt deutlich

Trotz zuletzt rasant gestiegener Inflation hat sich die Stimmung der US-Konsumenten im Juni deutlich aufgehellt. Das Barometer für die Verbraucherlaune stieg auf 127,3 Punkte von revidiert 120,0 Zählern im Mai, wie das Institut Conference Board zu seiner monatlichen Umfrage mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Anstieg auf 119,0 Zähler gerechnet, nachdem zunächst für Mai ein Wert von 117,2 ermittelt worden war.

Die Verbraucher schätzten ihre aktuelle Lage im Juni besser ein als zuletzt und auch ihre Erwartungen für die kommenden Monate. Allerdings befürchten sie eine höhere Inflation. Steigende Preise hatten die Konsumlaune der Amerikaner zuletzt gedämpft. Ihre Ausgaben stagnierten im Mai zum Vormonat. Die Notenbank strebt eine Teuerungsrate von zwei Prozent an, diese lag im Mai allerdings bei 3,4 Prozent.

17:08 Uhr

Anleihe aufgestockt: Tui-Aktien unter Druck

Der Ausverkauf beim Reisekonzern Tui hält an. Die Aktien geben in der Spitze um 4,2 Prozent nach, nachdem sie bereits am Vortag knapp sechs Prozent eingebüßt hatten. Neben der Furcht vor schärferen Reiseauflagen wegen der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus, drückt auch die Aufstockung einer Wandelanleihe um 190 Millionen Euro auf die Stimmung der Anleger. Das zusätzlich eingesammelte Geld soll in die Refinanzierung fließen.

15:49 Uhr

Wall Street jagt weiter die Rekorde

Gestützt auf Kursgewinne der Finanzwerte geht die Rekordjagd der Wall Street in die nächste Runde. Der Leitindex S&P-500 steigt 0,2 Prozent und markiert mit 4299,80 Punkten den vierten Tag in Folge ein Rekordhoch. Der technologielastige Nasdaq gewinnt 0,1 Prozent und erreicht mit 14.515,60 Zählern ebenfalls eine Bestmarke.

S&P 500

15:26 Uhr

Vorübergehende Inflation - vorübergehende Gold-Delle?

15:05 Uhr

Gold testet Unterstützung

Gold hat genau auf der Mega-Unterstützung bei 1764 Dollar aufgesetzt, diese mit einem Tief von 1764,30 Dollar aber nicht unterschritten. In den Mußler-Briefen hieß es bereits am Sonntag, ein False-Break unter 1764 mit einem anschließenden Reversal könnte neue Trading-Chancen bieten. Aktuell verliert die Feinunze etwa 8 auf etwas 1770 Dollar.

14:53 Uhr

Deutsche Inflation sinkt leicht auf 2,3 Prozent

Trotz eines leichten Rückgangs bleibt die Inflation in Deutschland vergleichsweise hoch. Waren und Dienstleistungen kosteten im Juni durchschnittlich 2,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt in seiner ersten Schätzung mitteilt. Im Mai war die Teuerungsrate noch mit 2,5 Prozent auf den höchsten Stand seit September 2011 geklettert. Von Reuters befragte Ökonomen hatten für Juni mit einem Rückgang auf 2,3 Prozent gerechnet.

Experten gehen davon aus, dass die Inflation in den kommenden Monaten wieder steigt und in der zweiten Jahreshälfte drei oder vier Prozent erreicht. Nicht zuletzt deshalb, weil die Preise in der zweiten Jahreshälfte 2020 von der vorübergehend gesenkten Mehrwertsteuer gedrückt wurden und sich dieser Effekt dann umkehrt. Die Finanzmärkte beobachten die in vielen Regionen gestiegene Inflation sehr genau, die Europäische Zentralbank sieht einen Preisanstieg von knapp unter zwei Prozent als mittelfristig ideal für die Wirtschaft im Euro-Raum.

14:42 Uhr

Fed-Vize. Digitaler Dollar birgt "erhebliche Risiken" für Finanzsystem

Ein hochrangiger US-Notenbanker hat vor Gefahren eines digitalen Dollar gewarnt. Der oberste Aufseher der Fed über das Bankensystem - der stellvertretende Fed-Vorsitzende Randal Quarles - sagt, dass er keine Vorteile für einen digitalen Dollar sieht und dass das neue Produkt "erhebliche Risiken" für das Finanzsystem mit sich bringen würde. An den Märkten wird derzeit viel davon geredet, dass die Federal Reserve einen digitalen Dollar entwickeln sollte.

Quarles macht seine Skepsis zu Beginn seiner Rede vor Bankern in Utah deutlich, indem er sagte, dass Amerikaner dazu neigten, sich in Modeerscheinungen wie "Fallschirmhosen" in den 1980er Jahren zu verlieben. Ernsthafter sagte Quarles, dass der Vorschlag die Fed in eine "Einzelkundenbank für die Allgemeinheit" verwandeln würde, was das Bankensystem verändern könnte.

14:16 Uhr

"Sicherer Hafen" gefragt: Delta pusht Dollar

Die Furcht vor erneuten Einschränkungen wegen der Ausbreitung von Varianten des Coronavirus lässt Anleger vermehrt zu Dollar greifen. Die als "sicherer Hafen" angesehene US-Währung steigt gegenüber einem Währungskorb um 0,2 Prozent auf 92,052 und nähert sich damit ihrem Drei-Monats-Hoch. Im Gegenzug gibt der Euro um 0,2 Prozent auf 1,19 Dollar nach. Prognosen, dass sich die Delta-Variante in den Sommermonaten in Europa ausbreiten könnte, sorgten für Unsicherheit, sagt Rabobank-Strategin Jane Foley.

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13:35 Uhr

Siemens Energy ist Top-Gewinner im Dax

Die Aktien des Kraftwerks- und Turbinenbauers Siemens Energy stehen mit einem Plus von 3,2 Prozent an der Dax-Spitze. Börsianern zufolge sind Anleger nach einer Hochstufung von Vestas optimistisch für den Sektor gestimmt. JP Morgan hat die Aktien des dänischen Windturbinenbauers auf "Neutral" von "Underweight" hochgenommen. Die Titel legen über vier Prozent zu.

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13:13 Uhr

Bleibt die Wall Street weiter im Konsolidierungsmodus gefangen?

Der lustlose Handel der Wall Street steht am Dienstag vor einer neuen Runde. Der Aktienterminmarkt lässt auf kaum veränderte Kurse zum Handelsbeginn am Kassamarkt schließen. Damit bewegen sich die Indizes weiter dicht an ihren Rekordständen, nachdem am Vortag S&P-500 und Nasdaq mit neuen Rekordhochs aufgewartet hatten. Trotz der geringen Bewegung schloss der marktbreite S&P-500 zum 32. Mal in diesem Jahr auf Allzeithoch. Allerdings steht das wichtige Verbrauchervertrauen für Juni im frühen Verlauf als Impulsgeber auf der Agenda.

Trotz der aktuellen Konsolidierungsphase glauben viele Marktteilnehmer an weiter steigende Kurse. Denn die weiterhin niedrigen Realzinsen und die unterstützende Geldpolitik sprächen unverändert für Anlagen in Aktien, heißt es. "Aktien dürften weiterlaufen, aber es kommt eine Art von Sommerlethargie auf und es dürften einen gewissen Zickzackkurs geben", sagt Chefinvestmentstratege Daniel Egger von St Gotthard Fund Management. Sorge bereite allerdings die Ausbreitung der Delta-Variante in der Coronapandemie, zumal die Impfkampagnen in vielen Teilen der Welt kaum vorankämen, heißt es im Handel.

12:52 Uhr

Teurer Service: Corona treibt Dienstleistungspreise nach oben

Die Corona-Krise treibt auch die Preise der Service-Branche in Deutschland nach oben. Die Erzeugerpreise für Dienstleistungen lagen im ersten Quartal 2021 um 4,2 Prozent höher als vor Jahresfrist und 2,4 Prozent höher als Ende 2020, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Besonders deutlich stiegen die Preise in der See- und Küstenschifffahrt mit 37,3 Prozent auf Jahressicht. Als Grund nannten die Statistiker etwa coronabedingte längere Entladezeiten bei Schiffen sowie die Anstauung leerer Container, auch in europäischen Häfen. Dies habe insbesondere bei Lieferungen aus China nach Europa zu Kapazitätsengpässen geführt, die sich in steigenden Frachtraten widerspiegelten.

Auch die Preisentwicklung in der Luftfahrt stehe mit plus 13,5 Prozent weiter unter dem Stern der globalen Pandemie-Folgen. Bei Speditionen wirkten sich die Preissteigerungen für Leistungen der See- und Küstenschifffahrt sowie der Luftfahrt mit insgesamt plus 7,8 Prozent ebenfalls deutlich aus.

12:36 Uhr

Euroraum-Wirtschaftsstimmung auf höchstem Stand seit 21 Jahren

Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone ist im Juni erneut stark gestiegen und hat den höchsten Stand seit 21 Jahren erklommen. Der von der Europäischen Kommission veröffentlichte Sammelindex zur Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung stieg auf 117,9 Punkte von 114,5 im Vormonat. Der Index liegt jetzt weit über dem langfristigen Durchschnitt und auch über dem Vorkrisenniveau. Volkswirte hatten nur mit einem Indexanstieg auf 116,5 Zähler gerechnet. Der für die gesamte Europäische Union (EU) berechnete Indikator verbesserte sich auf 117,0 Punkte von 114,0 im Vormonat.

11:45 Uhr

Dax legt Zwischensprint auf das Parkett

Der Dax kann seine Startgewinne ausbauen. Der deutsche Börsenleitindex notiert fast 130 Punkte fester bei 15.680 Zählern. Er liegt damit auf Tageshochniveau. "Das Thema Delta spielt eine Rolle am Markt", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Katja Dofel. "Positive Konjunkturdaten und das übliche 'window dressing' zum Ende eines Quartals oder Halbjahrs sorgen aber dafür, dass der Dax ganz solide unterwegs ist."

11:18 Uhr

Mister Spex vor erfolgreichem IPO

Bei dem Online-Optiker Mister Spex zeichnet sich ein Erfolg des Börsengangs ab. Die Aktien würden voraussichtlich zu einem Preis zwischen 25 und 26 Euro ausgegeben, teilen die begleitenden Banken den potenziellen Investoren mit. Der Zuteilungspreis läge damit in der oberen Hälfte der offiziellen Preisspanne, die von 23 bis 27 Euro reicht. Das Emissionsvolumen würde zum absehbaren Preis zwischen 375 und 390 Millionen Euro betragen. Die Aktien können noch bis Mittwoch gezeichnet werden, die Erstnotiz ist für Freitag geplant.

10:58 Uhr

Vertippt: Cherry mit schwachem Börsendebüt

Ein eher enttäuschendes Börsendebüt hat am Dienstag die Cherry AG verzeichnet. Der erste Kurs wurde bei 32,00 Euro festgestellt und entsprach damit exakt dem Ausgabepreis. Dieser hatte bereits am unteren Ende der Angebotsspanne von 30 bis 38 Euro gelegen. Aktuell notieren die Aktien im Regulierten Markt (Prime Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse bei 32,32 Euro, ein Plus von lediglich einem Prozent zum Ausgabepreis. Die Marktkapitalisierung des Herstellers von Computer-Mäusen und mechanischen Tastaturen liegt damit bei 778 Millionen Euro.

Im Rahmen des Angebots wurden 4.300.000 neue Inhaberaktien aus einer Kapitalerhöhung der Gesellschaft und 8.695.000 bestehende Inhaberaktien des verkaufenden Shareholders platziert, davon 2.000.000 aus der Ausübung einer Aufstockungsoption und 1.695.000 zur Deckung der Mehrzuteilung. Die Lieferung der angebotenen Aktien an die Investoren soll am 29. Juni erfolgen.

10:41 Uhr

Frankreichs EM-Aus schießt TV-Sender ins Abseits

Das überraschende Ausscheiden Frankreichs bei der Fußball-Europameisterschaft setzt den Aktien französischer Fernsehsender zu. Die Anteilsscheine der Sender TF1 und M6 geben rund ein Prozent ab. Die Schweiz warf den Weltmeister am Montagabend mit einem Sieg nach Elfmeterschießen aus dem Turnier und sicherte sich den Einzug ins Viertelfinale.

Schweiz-Keeper haut Frankreich raus

10:30 Uhr

Kauflaune steigt stärker als erwartet

Die Kauflaune der Franzosen hellt sich in der abklingenden Corona-Pandemie deutlicher auf als erwartet. Das Barometer für das Verbrauchervertrauen stieg im Juni zum Vormonat um vier Punkte auf 102 Zähler, wie das nationale Statistikamt mitteilt. Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg auf 100 gerechnet. Die Regierung in Paris hatte angesichts gesunkener Corona-Infektionszahlen Lockerungen nach dem dritten Lockdown in die Wege geleitet. Seit Anfang Juni durften Restaurants, Bars und Cafes erstmals nach sieben Monaten wieder im Innenbereich Gäste empfangen.

Die Regierung geht davon aus, dass die Wirtschaftsleistung in Frankreich dieses Jahr um 5 Prozent zulegen wird. Doch die Gefahr einer vierten Welle im Zuge der Verbreitung der Delta-Variante des Virus ist laut Finanzminister Bruno Le Maire noch nicht gebannt, wie er im Gespräch mit dem Fernsehsender CNews TV betont.

10:12 Uhr

Lieferengpässe kosten deutsche Wirtschaft rund 25 Milliarden

Die Lieferengpässe dürften der deutschen Wirtschaft laut IfW-Institut im laufenden Jahr Verluste von rund 25 Milliarden Euro einbrocken. Die Industrieproduktion liege derzeit deutlich unter dem Niveau, das die Auftragslage hergebe, teilen die KielerForscher mit. Maßgeblicher Grund dürften fehlende Zulieferungen sein - etwa aufgrund der Transportengpässe in der Schifffahrt. "Die Schätzungen legen nahe, dass die deutsche Industrieproduktion mindestens fünf Prozent höher sein könnte, als sie es derzeit ist, wenn ausreichend Produktionsmaterialien und Zwischenprodukte zur Verfügung stünden", sagt Klaus-Jürgen Gern, Leiter der internationalen Konjunkturanalyse am IfW Kiel.

"Voraussichtlich werden die Lieferengpässe die Industrieproduktion noch bis weit ins dritte Quartal hinein belasten." Erst danach dürfte es eine deutliche Besserung geben. "Für das gesamte Jahr 2021 dürften sich die Verluste für die deutsche Volkswirtschaft auf rund 25 Milliarden Euro belaufen", erläuterte Gern. Ein großer Teil der derzeit verhinderten Produktion könne aber nachgeholt werden und die Konjunktur dann im kommenden Jahr unterstützen.

09:46 Uhr

Deutscher Jobmotor dreht auf

Mit dem Abflauen der Corona-Krise in der Wirtschaft suchen die deutschen Unternehmen verstärkt neue Mitarbeiter. Das Ifo-Beschäftigungsbarometer dazu stieg von Mai auf Juni kräftig um 3,5 auf 103,7 Punkte, wie das Münchner Forschungsinstitut mitteilt. "Die Öffnungen und die boomende Industrie heizen die Nachfrage nach Arbeitskräften an." Im Verarbeitenden Gewerbe setzte sich der Anstieg des Beschäftigungsbarometers fort. Demnach haben Betriebe im Maschinenbau und in der Elektroindustrie sehr expansive Beschäftigungspläne.

Auch im Dienstleistungssektor habe die Arbeitskräftenachfrage einen deutlichen Sprung nach oben gemacht, erklärte das Ifo-Institut. Insbesondere Personaldienstleister suchten neues Personal. Auch der von der Virus-Pandemie arg gebeutelte Handel gehe vorsichtig in die Offensive bei Neueinstellungen. "Und auf dem Bau gibt es weiterhin eine leicht positive Tendenz bei der Beschäftigung."

09:26 Uhr

Gericht weist Monopolvorwürfe gegen Facebook zurück

09:09 Uhr

Delta-Angst und Rekordfieber: Dax hin- und hergerissen

Das leichte Minus vom Wochenauftakt kann der Dax zum Start in den Dienstagshandel auf Anhieb kompensieren: Am Montag war der deutsche Börsenleitindex 0,3 Prozent schwächer mit 15.554 Punkten aus dem Handel gegangen - derzeit notiert er 0,4 Prozent fester mit 15.620 Zählern.

"Auf der einen Seite gibt es weitere Lockdowns in Australien und damit schwächelnde Kurse an den asiatischen Börsen", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Katja Dofel. "Von der Wall Street aber gab es neue Rekorde: Corona ist aber auch an den US-Börsen ein Thema und beschäftigt auch hierzulande die Börsianer."

08:53 Uhr

Chinas Zentralbanker stellen Gießkanne in die Ecke

Die chinesische Notenbank will die Geldpolitik gezielter und flexibler gestalten. Die People's Bank of China (PBoc) wolle von diversen geldpolitischen Instrumenten Gebrauch machen, um kleinen Unternehmen des Landes direkt zu helfen, teilte das Geldinstitut nach seiner vierteljährlichen geldpolitischen Sitzung in Peking mit.

So solle die Verschuldungsquote der Wirtschaft stabil gehalten werden. Auch sollten Banken angewiesen werden, mittel- und langfristige Kredite an Unternehmen zu erhöhen. Außerdem kündigte die PBoC an, eine stärkere internationale wirtschaftspolitische Koordination anzustreben. Dadurch solle der Wechselkurs des Yuan flexibler gehalten werden.

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PBoc-Zentrale in Peking. (Foto: picture alliance / dpa)
08:33 Uhr

Firmenchefs rüsten sich für Angriffe von "Aktivisten"

Nach einer Beruhigung im Vorjahr rechnet die US-Investmentbank JP Morgan nun wieder mit deutlich mehr Vorstößen von aktivistischen Investoren.

  • "Bei den Firmen ist die Angst vor Aktivisten deutlich gestiegen", sagte Dirk Albersmeier, Co-Chef des weltweiten Fusionsberatungsgeschäfts des Geldinstituts.

  • "Wir schätzen, dass wir in Europa in der zweiten Jahreshälfte rund ein halbes Dutzend prominente Fälle sehen werden." Unter Einschluss von kleineren und nicht öffentlichen Angriffen dürfte diese Zahl ein Vielfaches davon erreichen, so der Banker.

Laut Albersmeier haben sich viele Fonds im vergangenen Jahr zurückgehalten, weil sie in anderen Bereichen einfacher Geld verdienen konnten und sie wenig Unterstützung von anderen Investoren erhalten hatten. Ein Schwerpunkt aktivistischer Vorstöße sei nun die europäische Finanzbranche. So drängt Elliott Advisors etwa beim niederländischen Versicherer NN Group und der finnischen Sampo auf Bereichsverkäufe.

08:18 Uhr

Ölpreise vor Treffen von Opec+ unter Druck

Für die Ölpreise ist es im Vorfeld eines Treffens der großen Förderländer weiter bergab gegangen. Die Nordseesorte Brent verbilligte sich im frühen Handel um bis zu 0,6 Prozent auf 74,20 US-Dollar je Barrel (159 Liter). Der Preis für die US-Sorte WTI gab in der Spitze ebenfalls um 0,6 Prozent 72,46 Dollar je Fass nach. Gestern waren die Preise bereits um zwei beziehungsweise 1,5 Prozent abgerutscht.

Die Gruppe Opec+, zu der neben den Mitgliedern des Exportkartells auch Länder wie Russland gehören, dürfte am Donnerstag laut Analysten eine Ausweitung ihrer Rohöl-Produktion bekanntgeben, um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden.

08:00 Uhr

Sprachlern-App soll an die Börse gehen

Die Sprachlern-App Duolingo peilt einen Börsengang in den USA an. Die Notierung sei für die Technologiebörse Nasdaq geplant, teilt das in Pittsburgh ansässige Unternehmen mit.

Die Firma wurde 2011 gegründet. Bei der letzten Finanzierungsrunde wurde das Unternehmen mit 2,4 Milliarden US-Dollar bewertet. In den ersten drei Monaten betrug der Umsatz von Duolingo 55,4 Millionen Dollar bei einem Verlust von 13,5 Millionen Dollar.

07:39 Uhr

Euro etwas unter Druck - Dollar und Yen fester

Euro / DollarDer Kurs des Euro ist im frühen Handel leicht gesunken, hat sich aber weiter über der Marke von 1,19 US-Dollar gehalten. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung zu 1,1912 Dollar gehandelt und damit etwas niedriger als am Vorabend. Die EZB hatte den Referenzkurs gestern Nachmittag auf 1,1910 Dollar festgesetzt.

Der Eurokurs von einer allgemein etwas trüberen Stimmung an den asiatischen Finanzmärkten mit nach unten gezogen. Der japanische Yen und der US-Dollar, die von Anlegern als vergleichsweise sichere Anlagen geschätzt werden, konnten dagegen zulegen.

Im Tagesverlauf dürfte die Preisentwicklung stärker in den Fokus der Anleger am Devisenmarkt rücken. Auf dem Programm stehen Inflationsdaten aus Deutschland für Juni. Analysten erwarten in der größten Volkswirtschaft der Eurozone eine Inflationsrate von 2,4 Prozent und damit einen leichten Rückgang nach 2,5 Prozent im Mai.

07:30 Uhr

Schlammschlacht im SAP-Betriebsrat

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(Foto: Uwe Anspach/dpa/Archivbild)

Beim größten europäischen Softwarekonzern SAP droht Zeitungsberichten zufolge die Schlammschlacht im Betriebsrat zu einem Problem für den Aufsichtsrat zu werden. Am Wochenende hat der Streit um die möglicherweise manipulierte Aufsichtsratswahl 2012 ein weiteres Opfer gefordert. Ralf Zeiger, Betriebsratsvorsitzender der SAP SE, ist ohne Angaben von Gründen überraschend von seinem Amt zurückgetreten.

Über weitere Details seiner Entscheidung habe er das Gremium nicht informiert, zitierten "Frankfurter Allgemeine Zeitung" und "Handelsblatt" aus einer Mail der bisherigen Stellvertreterin und neuen Interims-Betriebsratschefin Nathalie Boulay an die Beschäftigten.

07:19 Uhr

Geringe Dax-Bewegung erwartet

Die europäischen Aktienmärkte werden zum Start kaum verändert erwartet. So stellt IG den Dax aktuell bei 15.555 Punkten und damit nahe des Vortagesschlusses. Ein Blick auf die Vorgaben zeigt, dass an der Wall Street der S&P-500 und die Nasdaq auf Rekordhochs notierten. In Asien sorgen sich die Anleger um die Ausbreitung der Delta-Variante, in Australien befinden sich mehrere Großstädte wieder im Lockdown. Sollte das Risiko-Pendel in Europa in Richtung der gefährlicheren Virus-Mutation ausschlagen, wie am Vortag bereits bei den Reisewerten zu beobachten, dürfte das Aufwärtspotenzial begrenzt sein.

Der Blick richtet sich zudem auf das Halbjahresultimo zur Wochenmitte. Die Performance der Aktienmärkte kann sich sehen lassen. So stieg der Dax seit Jahresbeginn um gut 13 Prozent, der breite EuroStoxx600 sogar um 14 Prozent. Hier könnte es in den kommenden beiden Sitzungen zu Portfolio-Anpassungen kommen und zum Beispiel sogenannte Underperformer verkauft werden.

07:03 Uhr

Angst vor Inflation: "Börse denkt zu emotional"

06:41 Uhr

Weltbank hebt Wachstumsprognose für China an

Die wirtschaftliche Erholung in China könnte in diesem Jahr noch stärker ausfallen als bisher angenommen. Die Weltbank hob in einer neuen Analyse zur wirtschaftlichen Lage in der Volksrepublik ihr Wachstumsziel auf 8,5 Prozent an. Das sind 0,4 Prozentpunkte mehr als bei einer vorangegangenen Analyse der Weltbank. Für kommendes Jahr rechnet die Weltbank mit einem Wachstum von 5,4 Prozent und damit zu einer Rückkehr zum langfristigen Trend vor der Pandemie.

Sowohl das Vertrauen von Verbrauchern als auch Unternehmen habe sich zuletzt weiter verbessert, weshalb von besseren Arbeitsmarktbedingungen und einer steigenden Binnennachfrage auszugehen sei. Auch Chinas Exporte dürften sich laut der Vorhersage weiterhin gut entwickeln. Jedoch warnte die Weltbank davor, dass ein neuer Ausbruch des Coronavirus die Wirtschaftstätigkeit stören könnte.

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Am Hafen von Shenzhen. (Foto: imago images/VCG)
06:20 Uhr

Pleite-Airline bekommt wohl neuen Namen

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(Foto: REUTERS)

Na, das ist auch eine Art der Krisenbewältigung: Der italienische Staat will Insidern zufolge die bankrotte Fluggesellschaft Alitalia im Oktober durch einen neuen Staatskonzern mit dem Namen ITA ersetzen. Bis der Nachfolger startklar sei, könnte die Regierung in Rom Alitalia mit einem weiteren Überbrückungskredit unter die Arme greifen, hieß es weiter.

Eigentlich sollte ITA bereits im August anstelle von Alitalia abheben und so vom Geschäft in der ausklingenden Urlaubssaison profitieren.

05:58 Uhr

Delta-Angst an den asiatischen Aktienmärkten

Befürchtungen über die Ausbreitung der Delta-Virus-Variante haben die Stimmung der Anleger an den asiatischen Börsen gedrückt. Australien kämpft mit kurzfristigen Abriegelungen in mehreren Städten gegen kleine, aber schnell wachsende Infektions-Cluster, Indonesien meldet Rekordzahlen bei den Ansteckungen, Malaysia wird den Lockdown verlängern und Thailand hat neue Einschränkungen angekündigt. Vor dem Hintergrund blicken die Anleger besorgt auf US-Daten zur Beschäftigung.

In Tokio lag der Nikkei 0,9 Prozent tiefer bei 28.791 Punkten. Der breiter gefasste Topix sank um 0,9 Prozent auf 1949 Zähler. Die Börse in Shanghai lag 0,6 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen verlor 0,9 Prozent.

Im asiatischen Devisenhandel verlor der US-Dollar 0,1 Prozent auf 110,52 Yen und legte 0,1 Prozent auf 6,4614 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent höher bei 0,9202 Franken. Parallel dazu fiel der Euro um 0,1 Prozent auf 1,1912 Dollar und notierte kaum verändert bei 1,0962 Franken. Das Pfund Sterling verlor 0,1 Prozent auf 1,3866 Dollar.

05:41 Uhr

Das wird für den Dax heute wichtig

Zum Start in die letzte Juniwoche macht sich am deutschen Aktienmarkt sommerliche Lethargie breit. Der Dax bröckelt um 0,3 Prozent auf 15.554 Punkte ab. Zunehmende Sorgen bereitete vor allem die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus in Europa. Am Markt hieß es außerdem, vor wichtigen Konjunkturdaten gingen Investoren vorerst kein Risiko mehr ein. Die im Laufe der Woche erwarteten Daten könnten neue Hinweise zum Inflationsdruck vermitteln.

Für heute ist allerdings erstmal der Börsengang des Tastaturherstellers Cherry geplant. Einen Teil der erhofften Einnahmen will das Management in das Wachstum oder den Schuldenabbau stecken.

BGH verhandelt zudem erstmals über eine Schadenersatz-Klage gegen Daimler wegen des "Thermofensters" in Diesel-Autos. Mehrere Verhandlungstermine waren geplatzt, weil die Kläger ihre Revision zurückzogen. Im Januar hatte sich der Senat schließlich schriftlich zur Thematik geäußert. Danach sehen die Richter tendenziell keine Ansprüche wegen sittenwidriger Schädigung. Ob es schon ein Urteil gibt, ist offen.

Außerdem wird der Prozess gegen Ex-Audi-Chef Stadler und drei Ingenieure fortgesetzt. Die Staatsanwaltschaft hat sie wegen manipulierter Abgaswerte bei Dieselmotoren des Betrugs angeklagt. Der Prozess soll bis Dezember 2022 dauern.

An der Spitze des Stahlkonzerns Salzgitter gibt es in diesen Tagen einen Wechsel. Nach zehn Jahren an der Spitze des Unternehmens geht Heinz Jörg Fuhrmann in Ruhestand.