Der Börsen-Tag
11. September 2018
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17:48 Uhr

Phantasie kann den Dax nicht retten

Den Anlegern am deutschen Aktienmarkt bleibt ja immer noch ihre Phantasie! Genauer: ihre "Fusionsphantasie". Die pusht Commerzbank am Nachmittag mit plus 2,3 Prozent an die Dax-Spitze und auch Deutsche Bank gewinnen 0,5 Prozent.

  • Auch die Versorgeraktien von RWE und Eon verbuchen als sogenannte defensive Papiere, die sich Anleger in konjunkturell schlechten Zeiten ins Depot legen, deutliche Aufschläge.

  • Doch insgesamt überwiegen die Minuszeichen. Die Stimmung bleibt trübe. Die 12.000-er Marke, die der Dax am Morgen erklommen, aber bald wieder aufgegeben hatte, kann er bis zum Handelsschluss nicht zurückerobern. Der Leitindex geht mit einem Minus von 0,12 Prozent bei 11.970 Punkten in den Feierabend. Der MDax schließt bei 26.347 Punkten nahezu unverändert. Der TecDax verliert 0,5 Prozent auf 2895 Punkte.

  • Die Wall-Street-Indizes weisen dagegen am Nachmittag nach einem verhaltenen Start Pluszeichen auf. Der Dow Jones liegt 0,3 Prozent im Plus bei 25.937 Punkten. Der S&P500 legt 0,2 Prozent auf 2884 Punkte zu. Der Nasdaq 100 gewinnt 0,3 Prozent bei 7469 Punkten.

17:15 Uhr

Mr. Dax: Die "größte Blase der Weltgeschichte" wird platzen

Dirk Müller hält vor allem die Verschuldung in den Schwellenländern für einen möglichen Auslöser einer neuen Finanz- und Wirtschaftskrise. Das größte Risiko sieht er in China.

16:28 Uhr

Euro stabil

Der Euro zeigt sich wenig verändert knapp unter der Marke von 1,16 Dollar. Zwischenzeitlich kletterte die Gemeinschaftswährung bis auf 1,1644 Dollar, konnte dieses Niveau aber nicht behaupten. Der besser als erwartet ausgefallene ZEW-Index in Deutschland hat dagegen kaum Einfluss.

Das britische Pfund gibt einen großen Teil der Vortagesgewinne wieder ab und notiert bei 1,2989 Dollar. Hoffnungen auf eine baldige Einigung auf die Modalitäten des Brexits hatten das Pfund am Montag bis auf 1,3050 Dollar nach oben getrieben.

15:30 Uhr

US-Kult-Lautsprechermarke crasht

Der US-Börsenneuling Sonos hat im dritten Geschäftsquartal bei niedrigeren Erlösen einen deutlich höheren Verlust verbucht als im Vorjahreszeitraum. Der Kurs knickte daraufhin nachbörslich auf Nasdaq.com um 13,6 Prozent ein auf 18,35 Dollar.

Sonos meldete für die drei Monate per Ende Juni einen Verlust von 27 Millionen US-Dollar nach 14,5 Millionen im Vorjahreszeitraum. Das bereinigte EBITDA lag bei minus 1,5 Millionen Dollar. Der Umsatz fiel auf 208,4 von 223,1 Millionen Dollar. Mit Drahtlos-Lautsprechern, dem größten Segment, erzielte Sonos einen Umsatz von 93,9 Millionen Dollar, das war etwas mehr als im Vorjahreszeitraum.

15:17 Uhr

Lufthansa wächst ungebremst

Ein Jahr ist der innerdeutsche Konkurrent Air Berlin nun Pleite, und bei der Lufthansa ist im Jahresvergleich der Wachstumsschub gut zu erkennen: t

Dank ihres vergrößerten Flugangebots und eines steigenden Ticketabsatzes beförderte die Kranich-Linie samt ihren Töchtern wie Swiss, Austrian Airlines in dem Ferienmonat rund 13,8 Millionen Fluggäste und damit 10 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie der Dax-Konzern in Frankfurt mitteilte. Die Auslastung der Maschinen verbesserte sich dabei um 0,5 Prozentpunkte auf 86,4 Prozent.

Im Frachtgeschäft ging es erneut abwärts. Bei einem vergrößerten Angebot sank die Verkehrsleistung um 0,7 Prozent auf 895 Millionen Tonnenkilometer. Die Auslastung der Frachträume verschlechterte sich um 2,7 Punkte auf 63,2 Prozent.

14:29 Uhr

Florence macht US-Anleger vorsichtig

Die Zurückhaltung dürfte heute auch an der Wall Street dominieren. Unverändert stehen die schwelenden Handelsstreitigkeiten im Fokus, bei denen es jederzeit zu einer weiteren Verschärfung kommen kann.

Der Future auf den S&P-500 deutet aktuell auf einen knapp behaupteten Start am Kassamarkt hin. Erneut stehen keine wichtigen US-Konjunkturdaten zur Veröffentlichung an. Dagegen schauen die Investoren weiter gespannt auf die Entwicklung von Hurrikan "Florence", der am Vorabend auf Kategorie 4 hochgestuft wurde. Er soll voraussichtlich am Donnerstag die Südostküste der USA erreichen.

Auf Unternehmensseite dürfte vor allem der Chip-Sektor im Fokus stehen. Der japanische Chiphersteller Renesas Electronics übernimmt für 6,7 Milliarden Dollar Integrated Device Technology (IDT). Analysten bewerten die Übernahme generell positiv, sie sehen vor allem Synergien zwischen den Produktlinien von Renesas, IDT und Intersil - letztere haben die Japaner vergangenes Jahr für rund 3,2 Milliarden Dollar übernommen.

12:53 Uhr

Ryanair droht bei Streik mit Jobabbau in Deutschland

Bisher gab bis Ryanair betont cool anlässlich der europaweiten Streikwelle, die das Geschäft angeblich bislang kaum beeinträchtigt haben. Nun kommen rauere Töne aus Dublin: t

Der Billigflieger hat mit einem Stellenabbau in Deutschland gedroht, sollte es weitere Pilotenstreiks geben. Solche Arbeitskampfmaßnahmen würden zur Streichung von Standorten und Stellen für Piloten und Flugbegleiter führen, erklärte Ryanair.

Die Gewerkschaften Vereinigung Cockpit und Verdi hatten am Montagabend zu einem 24-Stunden-Streik ab Mittwoch aufgerufen.

12:04 Uhr

Hacker knacken Tesla in wenigen Sekunden

Hacker stellen heutzutage für alle Aspekte des Lebens eine Gefahr da - auch für Autos. Tesla rühmt sich, diesem Problem besonders viel Aufmerksamkeit zu schenken. Einem Bericht der Zeitschrift "Wired" zufolge hat der Hersteller in dem ewigen Hase-und-Igel-Rennen allerdings wieder einmal eine spektakuläre Niederlage eingesteckt.

Sicherheitsforscher der Uni Leuven in Belgien konnten demzufolge innerhalb weniger Sekunden den elektrischen Schlüssel eines Model S kopieren, den Wagen öffnen und wegfahren. Alles was sie dazu brauchten, war Funk- und Computerausrüstung im Wert von einigen Hundert Dollar.

11:37 Uhr

Guter Indikator - schlechtes Zeichen für den Dax

"Eigentlich positiv" müsste der bessere ZEW-Index an den Börsen augenommen werden. "Es ist ein schlechtes Zeichen für einen schwachen Markt, wenn der Dax weiter abrutscht bei so deutlich besseren Daten", kommentiert ein Händler. Der Börsen-Tag

Der Dax baut sein Minus zeitweise auf 0,9 Prozent aus, obwohl sich der ZEW-Index im September stärker verbessert hat als erwartet. Er reduzierte sein Minus auf -10,6 nach -13,7 im August. Erwartet war aber nur eine Reduktion auf -12,9. Sorgen hatte am Morgen vor allem eine mögliche weitere Beschleunigung in den negativen Bereich gemacht. Diese hätte Konjunkturängste aufkommen lassen. Nun aber reiche selbst ein besserer ZEW-Wert nicht, um den Markt zu stützen.

11:18 Uhr

Dürre legt Kalibergbau lahm

Die starke Trockenheit beeinträchtigt die Produktion des Düngemittelkonzerns K+S im Verbundwerk Werra stärker als bisher. Wie das Unternehmen mitteilte, muss es seine Produktion nun auch am Standort Hattorf unterbrechen.

K+S finden sich mit einem Minus von 2,3 Prozent am Ende des MDax wieder.

Wegen der außergewöhnlich niedrigen Wasserführung der Werra hat K+S die Produktion bereits Ende August am Standort Wintershall heruntergefahren. Der Standort Unterbreizbach könne hingegen nach aktueller Prognose weiter produzieren, so das MDAX-Unternehmen.

K+S will die Produktion im Werk Werra so schnell wie möglich wieder steigern. Zusätzliche Maßnahmen, wie eine Erhöhung der standortfernen Entsorgung seien bereits im Einsatz. Weitere Optionen zur Salzwasserentsorgung würden derzeit geprüft.

11:17 Uhr

Geldwäscheskandal kostet ING-Finanzchef den Job

Der Geldwäsche-Skandal bei der ING Groep hat personelle Konsequenzen. Wie die niederländische Bank mitteilte, ist Finanzvorstand Koos Timmermans von seinem Posten zurückgetreten und wird die Bank verlassen.

Vergangene Woche war die ING von den heimischen Behörden wegen Geldwäsche-Verfehlungen zu einer Rekordstrafe von 775 Millionen Euro verdonnert worden. Die niederländischen Ermittler sind zu der Auffassung gelangt, dass die Vorkehrungen der ING "deutlich unzureichend" gewesen seien.

Während des fraglichen Zeitraums war Timmermans Mitglied des Vorstands und jahrelang letztlich der Verantwortliche für das Niederlande-Geschäft der Bank. Timmermans bleibe aber zunächst im Amt, bis der Nachfolgeprozess abgeschlossen ist, so die ING.

11:07 Uhr

"Harter Knochen" verschafft Pfund "Verschnaufpause"

Hoffnungen auf eine baldige Einigung auf die Modalitäten des Brexit haben das Pfund am Montag kräftig nach oben getrieben. k

  • EU-Chefunterhändler Michel Barnier hatte verlauten lassen, eine Einigung mit Großbritannien sei realistischerweise binnen sechs bis acht Wochen möglich - auch wenn noch einige Fragen offen seien. Von Kursen um 1,2950 Dollar stieg die britische Währung daraufhin um etwa 1 US-Cent. Am Morgen legt das Pfund nochmals leicht zu auf rund 1,3060 Dollar.

  • Die Commerzbank will die Äußerungen Barniers derweil nicht überbewerten. Es sei nicht das erste Mal, dass der "harte Knochen" Barnier Hoffnungen am Markt aufkeimen lasse, dass alles noch ein gutes Ende finden könnte. Zugegebenermaßen häuften sich jetzt aber Aussagen seinerseits in diese Richtung, nachdem zuvor eher kategorische Kommentare von ihm zu hören gewesen seien, die den Anschein harter Fronten und unnachgiebiger Positionen vermittelt hätten. Vielleicht habe die EU ihm ja neue Anweisungen gegeben, "endlich zu Potte zu kommen und sich konzilianter zu zeigen", vermutet Analystin Antje Praefcke. o

  • Trotz allem seien es auch diesmal wieder nicht wirklich große Neuigkeiten, denn es sei ja sowieso geplant gewesen, bis Ende Oktober-Anfang November eine Einigung zu erzielen. Aber eine willkommene Verschnaufpause für das Pfund seien Barniers Aussagen allemal.

10:10 Uhr

Übernahme unter deutschen Banken begeistert Anleger

Positiv reagieren die Anleger bei der Aareal Bank nach dem Kauf der Düsseldorfer Hypothekenbank AG für rund 162 Millionen Euro. "Der Betrag ist mini und die Verbindung der beiden schon lange erwartet worden", sagt ein Händler.

Positiv sei jedoch, dass die Bank damit ihren unternehmerisch "ruhigen aber stetigen" Wachstumskurs fortsetze. Dies dürfte von langfristigen Anlegern sehr positiv honoriert werden.

Aareal steigen im MDax mehr als 2 Prozent.

09:07 Uhr

Neue Diesel-Gate-Dokumente erschüttern Position der Autobauer

In zahlreichen Prozessen stemmt sich Volkswagen immer noch gegen Milliardenforderungen der Anleger und Kunden infolge des Dieselskandals. Auch Daimler und BMW sehen sich Vorwürfen ausgesetzt. Eine wichtige Verteidigungslinie bisher: Die Konzernführung wusste angeblich von nichts und handelte entschlossen, sobald sie von den Manipulationen erfuhr. e

Neue Dokumente der Staatsanwaltschaft Braunschweig, über die das "Handelsblatt" berichtet, legen nun nahe. Dass bei VW und seinen Töchtern die Führungsetagen eingeweiht waren und es zudem Absprachen über ein gemeinsames Vorgehen mit den Konkurrenten gab.

Es gebe einen "Vorstandsauftrag zur Kostenreduzierung" bei der Abgasreinigung, heißt es demzufolge in einer internen Mail bei Audi. In den Dokumenten geht es offenbar vor allem um die Größte der Tanks für den Harnstoffzusatz. Dass die so schnell leer waren, war ja ein Hauptgrund, die Abgasreinigung zu manipulieren.

Gegenüber deutschen Autowerten dürften Händler an der Börse heute Vorsicht walten lassen. "Der Bericht über frühe Absprachen beim Thema Abgasreinigung dürfte das Sentiment belasten", sagt ein Händler.

08:50 Uhr

Dax setzt zum Angriff auf die 12.000 an

Brokerhäuser und Banken sehen gute Chancen für den Dax, die 12.000 Punkte Marke zurückzuerobern. Der Leitindex wird ihren Berechnungen zufolge höher in den Handel starten. Am Montag hatte er unter anderem dank Spekulationen auf einen EU-konformen italienischen Staatshaushalt 0,2 Prozent im Plus bei 11.986,34 Punkten geschlossen.

  • Anleger warten unter anderem auf den ZEW-Index. Von ihm erhoffen sie sich Hinweise, wie stark sich der Handelsstreit zwischen den USA und China sowie die Kursturbulenzen der türkischen Lira auf die Stimmung der Börsenprofis ausgewirkt haben.

  • An der Wall Street rutschte der Dow Jones Index nach Börsenschluss in Europa ins Minus. Er schloss 0,2 Prozent tiefer bei 25.857 Punkten. Der S&P-500 legte 0,2 Prozent auf 2877 Zähler zu und der Index der Nasdaq kletterte um 0,3 Prozent auf 7924 Stellen.

  • In Tokio zog der Nikkei-Index am Dienstag um 1,1 Prozent auf 22.630 Zähler an. Der chinesische Shanghai Composite stieg um 0,1 Prozent auf 2672 Punkte.

08:28 Uhr

Hurrikan "Florence" lässt Ölpreise steigen

Die Ölpreise sind am Dienstag leicht gestiegen. Eine Rolle dabei spiele die Sorge vor den Folgen eines starken tropischen Wirbelsturms in den USA, hieß es von Marktbeobachtern. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 77,54 US-Dollar. Das waren 17 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Oktober-Lieferung stieg um vier Cent auf 67,58 Dollar.

Nach Einschätzung von Experten dürfte der Hurrikan "Florence" die Ölanlagen an der Südküste der USA nicht treffen. Allerdings wird der Wirbelsturm als vergleichsweise stark eingeschätzt, und es könnte in den betroffenen Gebieten zu Engpässen bei Treibstoff-Lieferungen kommen. In der Vergangenheit hatten starke Wirbelstürme bereits einen massiven Anstieg der Benzinpreise in den USA ausgelöst.

07:54 Uhr

Euro profitiert weiter von möglicher Brexit-Einigung

Der Euro hat die Gewinne vom Wochenauftakt gehalten. Am Dienstagmorgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,16 US-Dollar gehandelt und damit etwa zum gleichen Kurs wie am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Montagnachmittag auf 1,1571 Dollar festgesetzt.

Am Montag hatte der Euro von Hinweisen profitiert, die auf eine Einigung bei den Austrittsverhandlungen zwischen der Europäischen Union und Großbritannien hingedeutet haben. Zeitweise war der Kurs der Gemeinschaftswährung um etwa ein halbes Prozent gestiegen. Am späten Vormittag könnte der Konjunkturindikator des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) etwas mehr Bewegung in den Handel mit dem Euro bringen.

07:22 Uhr

Handelsstreit bremst Asiens Börsen aus

Der amerikanisch-chinesische Handelsstreit trübt weiter die Stimmung an Asiens Aktienmärkten. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans sank am Dienstag 0,3 Prozent. Im Zollkonflikt zwischen den beiden größten Wirtschaftsmächten der Welt ist keine Entspannung absehbar. Zu Wochenbeginn hatte die chinesische Führung mit Vergeltungsmaßnahmen für jeden weiteren Eskalationsschritt der USA gedroht.

In Tokio stieg der 225 Werte umfassende Nikkei-Index um ein Prozent auf 22.596 Punkte. Er wurde gestützt von Kursverlusten des Yen, von denen die exportorientierten japanischen Unternehmen profitieren. Im Fokus stand der japanische Chiphersteller Renesas Electronics, dessen Kurs um sechs Prozent anzog. Der Konzern kauft für 6,7 Milliarden Dollar den US-Rivalen Integrated Device Technology (IDT).