Dienstag, 11. September 2018Der Börsen-Tag

17:48 Uhr

Phantasie kann den Dax nicht retten

Den Anlegern am deutschen Aktienmarkt bleibt ja immer noch ihre Phantasie! Genauer: ihre "Fusionsphantasie". Die pusht Commerzbank am Nachmittag mit plus 2,3 Prozent an die Dax-Spitze und auch Deutsche Bank gewinnen 0,5 Prozent.

  • Auch die Versorgeraktien von RWE und Eon verbuchen als sogenannte defensive Papiere, die sich Anleger in konjunkturell schlechten Zeiten ins Depot legen, deutliche Aufschläge.
  • Doch insgesamt überwiegen die Minuszeichen. Die Stimmung bleibt trübe. Die 12.000-er Marke, die der Dax am Morgen erklommen, aber bald wieder aufgegeben hatte, kann er bis zum Handelsschluss nicht zurückerobern. Der Leitindex geht mit einem Minus von 0,12 Prozent bei 11.970 Punkten in den Feierabend. Der MDax schließt bei 26.347 Punkten nahezu unverändert. Der TecDax verliert 0,5 Prozent auf 2895 Punkte.
  • Die Wall-Street-Indizes weisen dagegen am Nachmittag nach einem verhaltenen Start Pluszeichen auf. Der Dow Jones liegt 0,3 Prozent im Plus bei 25.937 Punkten. Der S&P500 legt 0,2 Prozent auf 2884 Punkte zu. Der Nasdaq 100 gewinnt 0,3 Prozent bei 7469 Punkten.
17:08 Uhr

Angst vor Brexit: Milka-Hersteller legt Keks-Vorrat an

Für die Allgemeinheit scheint es vielleicht nicht so dramatisch wie Meldungen über mögliche Lieferschwierigkeiten bei lebenswichtigen Medikamenten: Doch für eine einzelne Firma kann auch die Knappheit so banaler Dinge wie Kekse schlimme Folgen haben. Genau das befürchtet der Süßwarenriese Mondelez infolge des Brexit - und sorgt mit einem Keksvorrat vor.

Mondelez
Mondelez 53,74

Auch Zutaten für Schokolade oder Bonbons würden bereits gehortet, berichtete die "Times" am Dienstag. "Wir bereiten uns auf einen harten Brexit vor und lagern höhere Bestände an Zutaten und Fertigprodukten", sagte Mondelez-Europachef Hubert Weber der Zeitung.

Wie alle anderen Lebensmittel- und Getränkehersteller in Großbritannien "würden auch wir eine Abmachung bevorzugen, die den freien Warenfluss ermöglicht". Die Auswirkungen für die Verbraucher wären nicht so groß, sagte der Manager der "Times". Jedoch: Für den Fall eines Austritts aus der EU ohne Verträge "haben wir einen Notfallplan in der Schublade". Großbritannien sei in Sachen Nahrungsmittel kein Selbstversorger.

17:00 Uhr

Fielmann fallen auf Jahrestief

Konzernleitung, Familiendynastie und Brillenmodels: Fielmann sen. und jr. haben allerdings Schwierigkeiten, genügend Mitarbeiter außerhalb der Familie für ihren zu finden. Das fürchten zumindest Analysten.

Konzernleitung, Familiendynastie und Brillenmodels: Fielmann sen. und jr. haben allerdings Schwierigkeiten, genügend Mitarbeiter außerhalb der Familie für ihren zu finden. Das fürchten zumindest Analysten.

(Foto: picture alliance / Christophe Ga)

Fielmann setzen ihre Abwärtsbewegung fort und haben bei 52,80 Euro ein neues Jahrestief markiert. Seit den schwachen Halbjahreszahlen sind die Anleger der Aktie skeptisch gegenüber eingestellt.

Die DZ Bank hat den Titel unlängst in ihre Equity-Short-Liste aufgenommen. Die Analysten sehen ein erhöhtes Risiko, dass Fielmann das selbstgesteckte Ziel für das Vorsteuerergebnis (EBT) im Jahr 2018 nicht erreichen wird.

Zudem geht die DZ Bank davon aus, dass der Fachkräftemangel im augenoptischen Sektor zunehmend das Umsatz- und Gewinnwachstum von Fielmann begrenzt. Fielmann verlieren 4,8 Prozent auf 52,85 Euro.

16:29 Uhr

Terroranschlag treibt Ölpreis

Für die Ölpreise geht es nach oben.

Händler verweisen zur Begründung auf die jüngsten Entwicklungen in Libyen, wo es am Montag offenbar zu einem Terroranschlag auf den Hauptsitz der staatlichen Ölgesellschaft Libyens (NOC) gekommen war. Dazu kämen die erwarteten Auswirkungen durch die erneuten Iran-Sanktionen. Der Spread zwischen der US-Sorte WTI und der globalen Marke Brent läuft dabei immer weiter auseinander, er beträgt aktuell rund 10 Dollar. Der Preis für ein Barrel WTI gewinnt 0,3 Prozent auf 67,77 Dollar, für Brent geht es um 0,4 Prozent auf 77,70 Dollar nach oben.

16:28 Uhr

Euro stabil

Der Euro zeigt sich wenig verändert knapp unter der Marke von 1,16 Dollar. Zwischenzeitlich kletterte die Gemeinschaftswährung bis auf 1,1644 Dollar, konnte dieses Niveau aber nicht behaupten. Der besser als erwartet ausgefallene ZEW-Index in Deutschland hat dagegen kaum Einfluss.

Das britische Pfund gibt einen großen Teil der Vortagesgewinne wieder ab und notiert bei 1,2989 Dollar. Hoffnungen auf eine baldige Einigung auf die Modalitäten des Brexits hatten das Pfund am Montag bis auf 1,3050 Dollar nach oben getrieben.

16:16 Uhr

Gold weiter im Sinkflug

Der Goldpreis zeigt sich bereits den dritten Handelstag in Folge mit Abschlägen. Der anhaltend starke Dollar und die Aussicht auf steigende Zinsen in den USA drücken weiterhin auf das Sentiment. Der Preis für die Feinunze gibt um 0,2 Prozent auf 1.193 Dollar nach.

16:04 Uhr

US-Anleger gehen in Deckung

Zu Handelsbeginn dominiert die Zurückhaltung an der Wall Street - Stichwort: Handelsstreit. Zudem macht auch Hurrikan "Florence" den Anlegern sorgen. 

Der Dow-Jones-Index verliert kurz nach dem Start 0,3 Prozent auf 25.774 Punkte. Für den S&P-500 geht es um 0,3 Prozent nach unten und der Nasdaq-Composite büßt 0,5 Prozent ein.

 

15:30 Uhr

US-Kult-Lautsprechermarke crasht

Der US-Börsenneuling Sonos hat im dritten Geschäftsquartal bei niedrigeren Erlösen einen deutlich höheren Verlust verbucht als im Vorjahreszeitraum. Der Kurs knickte daraufhin nachbörslich auf Nasdaq.com um 13,6 Prozent ein auf 18,35 Dollar.

Sonos meldete für die drei Monate per Ende Juni einen Verlust von 27 Millionen US-Dollar nach 14,5 Millionen im Vorjahreszeitraum. Das bereinigte EBITDA lag bei minus 1,5 Millionen Dollar. Der Umsatz fiel auf 208,4 von 223,1 Millionen Dollar. Mit Drahtlos-Lautsprechern, dem größten Segment, erzielte Sonos einen Umsatz von 93,9 Millionen Dollar, das war etwas mehr als im Vorjahreszeitraum.

15:17 Uhr

Lufthansa wächst ungebremst

Ein Jahr ist der innerdeutsche Konkurrent Air Berlin nun Pleite, und bei der Lufthansa ist im Jahresvergleich der Wachstumsschub gut zu erkennen:

Dank ihres vergrößerten Flugangebots und eines steigenden Ticketabsatzes beförderte die Kranich-Linie samt ihren Töchtern wie Swiss, Austrian Airlines in dem Ferienmonat rund 13,8 Millionen Fluggäste und damit 10 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie der Dax-Konzern in Frankfurt mitteilte. Die Auslastung der Maschinen verbesserte sich dabei um 0,5 Prozentpunkte auf 86,4 Prozent.

Im Frachtgeschäft ging es erneut abwärts. Bei einem vergrößerten Angebot sank die Verkehrsleistung um 0,7 Prozent auf 895 Millionen Tonnenkilometer. Die Auslastung der Frachträume verschlechterte sich um 2,7 Punkte auf 63,2 Prozent.

14:42 Uhr

Bayer wird brutal abgestraft

Der Abverkauf der Bayer-Aktie setzt sich unvermindert fort. Bei hohen Volumina verliert die Aktie 2,7 Prozent auf 70,46 Euro.

Bayer
Bayer 28,80

Im Handel heißt es, dass sich offensichtlich strategische Anleger aus der Aktie geordnet zurückziehen.

Ein Teilnehmer spricht von "brutal hohen Restrisiken" mit Blick auf die Klagewelle, der sich die Tochter Monsanto ausgesetzt sieht. Zuletzt hat BNP Exane Paribas die Aktie mit einem harschen Urteil heruntergestuft. Für viele Investoren scheint die Aktie daher derzeit nicht investierbar zu sein.

Seit dem Allzeithoch 2015 ging inzwischen die Hälfte des Börsenwertes verloren

14:29 Uhr

Florence macht US-Anleger vorsichtig

Die Zurückhaltung dürfte heute auch an der Wall Street dominieren. Unverändert stehen die schwelenden Handelsstreitigkeiten im Fokus, bei denen es jederzeit zu einer weiteren Verschärfung kommen kann.

SPDR S&P 500 ETF
SPDR S&P 500 ETF 453,00

Der Future auf den S&P-500 deutet aktuell auf einen knapp behaupteten Start am Kassamarkt hin. Erneut stehen keine wichtigen US-Konjunkturdaten zur Veröffentlichung an. Dagegen schauen die Investoren weiter gespannt auf die Entwicklung von Hurrikan "Florence", der am Vorabend auf Kategorie 4 hochgestuft wurde. Er soll voraussichtlich am Donnerstag die Südostküste der USA erreichen.

Auf Unternehmensseite dürfte vor allem der Chip-Sektor im Fokus stehen. Der japanische Chiphersteller Renesas Electronics übernimmt für 6,7 Milliarden Dollar Integrated Device Technology (IDT). Analysten bewerten die Übernahme generell positiv, sie sehen vor allem Synergien zwischen den Produktlinien von Renesas, IDT und Intersil  - letztere haben die Japaner vergangenes Jahr für rund 3,2 Milliarden Dollar übernommen.

14:22 Uhr

Was bedeutet japanische Milliardenfusion für Infineon?

Einen genauen Blick warfen Anleger am Morgen auf die Aktien des im Dax notierten Chipherstellers Infineon, nachdem der japanische Konkurrent Renesas die 6,7 Milliarden Dollar schwere Übernahme der US-Firma Integrated Device Technology (IDT) angekündigt hat.

"Da der Konzern wie Infineon auf die Automobilindustrie spezialisiert sei, entsteht für Infineon womöglich ein neuer großer Konkurrent", sagte in Händler. Die Titel des Münchener Konzerns verlieren 2,2 Prozent.

13:31 Uhr

Tesla wegen Musks Eskapaden "nicht mehr investierbar"

Tesla kommen vorbörslich in den USA unter Druck. Immer mehr Beobachter gehen laut der "FT" davon aus, dass Musk entgegen aller Versprechungen neues Geld am Kapitalmarkt beschaffen muss. Hacker knacken das Model S.

Tesla Motors (USD)
Tesla Motors (USD) 429,83

Zudem berichtet "Bloomberg" dass ausgerechnet Normura-Analyst Romit Shah einer der bislang größten Tesla- und Musk-Unterstützer die Aktie für "no longer investable" erklärt habe. Zwar habe das Unternehmen weiter das Potenzial, die Wettbewerber im Automarkt zu schlagen. Doch Anleger seien gut beraten, die Finger von der Aktie zu lassen, solange Musk Chef sei. Shah erwähnt unter anderem Musks Kiffen vor laufender Kamera, seine Beleidigung eines an der Rettung thailändischer Kinder beteiligten Tauchers, seinen Ausraster bei einem Analysten-Call und vieles mehr.

12:59 Uhr

Kampf gegen Netflix: Apple kauft Kinofilme

"Content" - Inhalte - heißt das Schlüsselwort im Kampf der Tech-Giganten um den Videomarkt. Apple kündigte bereits an, bis zu einer Milliarde Dollar in Serien zu investieren und bezeichnet "Netflix" ausdrücklich als Konkurrenten. Nun stößt Apple auch ins Spielfilmgeschäft vor. Der Konzern kauft die Rechte an zwei Kinoproduktionen - den Zeichentrickfilm "Wolfwalker" und die Dokumentation "The Elephant Queen". Amazon will unterdessen offenbar eine ganze Kinokette übernehmen.

 

12:53 Uhr

Ryanair droht bei Streik mit Jobabbau in Deutschland

Bisher gab bis Ryanair betont cool anlässlich der europaweiten Streikwelle, die das Geschäft angeblich bislang kaum beeinträchtigt haben. Nun kommen rauere Töne aus Dublin:

Der Billigflieger hat mit einem Stellenabbau in Deutschland gedroht, sollte es weitere Pilotenstreiks geben. Solche Arbeitskampfmaßnahmen würden zur Streichung von Standorten und Stellen für Piloten und Flugbegleiter führen, erklärte Ryanair.

Die Gewerkschaften Vereinigung Cockpit und Verdi hatten am Montagabend zu einem 24-Stunden-Streik ab Mittwoch aufgerufen.

12:49 Uhr

Versorger sind Lichtblick im Dax

Versorger setzen Europaweit ihre Rally fort. Mit dem Ausbruch aus ihrem fast zwei Monate andauernden Abwärtstrend am Montagmorgen sei neues Momentum in den Sektor gekommen sagt ein Händler: "Sie stellen gerade die beste Kombination aus guter Bewertung und defensiven Eigenschaften dar." Dazu passend seien die Versorger nun auch von Morgan Stanley hochgestuft worden.

Der Stoxx-600-Sektorindex steigt um 0,4 Prozent und ist damit zweitstärkster Index nach den Öl-&-Gas-Werten. Im DAX setzen sich Eon mit 1,1 Prozent und RWE mit 0,5 Prozent an die Kursspitze.

12:04 Uhr

Hacker knacken Tesla in wenigen Sekunden

Hacker stellen heutzutage für alle Aspekte des Lebens eine Gefahr da - auch für Autos. Tesla rühmt sich, diesem Problem besonders viel Aufmerksamkeit zu schenken. Einem Bericht der Zeitschrift "Wired" zufolge hat der Hersteller in dem ewigen Hase-und-Igel-Rennen allerdings wieder einmal eine spektakuläre Niederlage eingesteckt.

Sicherheitsforscher der Uni Leuven in Belgien konnten demzufolge innerhalb weniger Sekunden den elektrischen Schlüssel eines Model S kopieren, den Wagen öffnen und wegfahren. Alles was sie dazu brauchten, war Funk- und Computerausrüstung im Wert von einigen Hundert Dollar.

11:48 Uhr

Deutsche Banken: Brexit kann Finanzkrise auslösen

Die Brexit-Deadline rückt näher, ohne das greifbare Ergebnisse der Verhandlungen zu erkennen sind (Auch wenn EU-Unterhändler Barnier sich mal etwas versöhnlicher geäußert hat). Das macht deutschen Banken große Sorgen. Sie warnen vor Chaos an den Finanzmärkten:

Ohne ein Anschlussabkommen "drohen Verwerfungen an den europäischen Kapitalmärkten – übrigens nicht nur in London, sondern auch in Frankfurt, Paris und Amsterdam", sagte der Hauptgeschäftsführer des deutschen Bankenverbands BdB, Andreas Krautscheid, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (Dienstagausgaben).

Fortschritte in den Verhandlungen über den für Ende März 2019 geplanten Austritt Großbritanniens aus der EU seien dringend nötig. "Der Brexit beschäftigt die meisten unserer Mitgliedsbanken, und die Sorge bei allen wächst", betonte Krautscheid.

Er verwies darauf, dass zahlreiche komplexe Kapitalmarktgeschäfte über London laufen. "Jede Nacht werden Millionen von Datensätzen zwischen London und dem Kontinent transferiert", erläuterte Krautscheid. "Ohne eine Brexit-Einigung beziehungsweise eine Übergangsregelung müssten Ende März von einem Tag auf den anderen die Leitungen gekappt werden, weil die europäische Datenschutzgrundverordnung den Datenaustausch mit einem Drittstaat nicht zulässt." Das könnte nicht nur für die Finanzwirtschaft erhebliche Konsequenzen haben, sondern für die gesamte Industrie, betonte Krautscheid.

11:37 Uhr

Guter Indikator - schlechtes Zeichen für den Dax

"Eigentlich positiv" müsste der bessere ZEW-Index an den Börsen augenommen werden. "Es ist ein schlechtes Zeichen für einen schwachen Markt, wenn der Dax weiter abrutscht bei so deutlich besseren Daten", kommentiert ein Händler.

Der Dax baut sein Minus zeitweise auf 0,9 Prozent aus, obwohl sich der ZEW-Index im September stärker verbessert hat als erwartet. Er reduzierte sein Minus auf -10,6 nach -13,7 im August. Erwartet war aber nur eine Reduktion auf -12,9. Sorgen hatte am Morgen vor allem eine mögliche weitere Beschleunigung in den negativen Bereich gemacht. Diese hätte Konjunkturängste aufkommen lassen. Nun aber reiche selbst ein besserer ZEW-Wert nicht, um den Markt zu stützen.

11:18 Uhr

Dürre legt Kalibergbau lahm

Die starke Trockenheit beeinträchtigt die Produktion des Düngemittelkonzerns K+S im Verbundwerk Werra stärker als bisher. Wie das Unternehmen mitteilte, muss es seine Produktion nun auch am Standort Hattorf unterbrechen.

K+S finden sich mit einem Minus von 2,3 Prozent am Ende des MDax wieder.

Wegen der außergewöhnlich niedrigen Wasserführung der Werra hat K+S die Produktion bereits Ende August am Standort Wintershall heruntergefahren. Der Standort Unterbreizbach könne hingegen nach aktueller Prognose weiter produzieren, so das MDAX-Unternehmen.

K+S will die Produktion im Werk Werra so schnell wie möglich wieder steigern. Zusätzliche Maßnahmen, wie eine Erhöhung der standortfernen Entsorgung seien bereits im Einsatz. Weitere Optionen zur Salzwasserentsorgung würden derzeit geprüft.

11:17 Uhr

Geldwäscheskandal kostet ING-Finanzchef den Job

Der Geldwäsche-Skandal bei der ING Groep hat personelle Konsequenzen. Wie die niederländische Bank mitteilte, ist Finanzvorstand Koos Timmermans von seinem Posten zurückgetreten und wird die Bank verlassen.

ING Groep
ING Groep 21,95

Vergangene Woche war die ING von den heimischen Behörden wegen Geldwäsche-Verfehlungen zu einer Rekordstrafe von 775 Millionen Euro verdonnert worden. Die niederländischen Ermittler sind zu der Auffassung gelangt, dass die Vorkehrungen der ING "deutlich unzureichend" gewesen seien.

 Während des fraglichen Zeitraums war Timmermans Mitglied des Vorstands und jahrelang letztlich der Verantwortliche für das Niederlande-Geschäft der Bank. Timmermans bleibe aber zunächst im Amt, bis der Nachfolgeprozess abgeschlossen ist, so die ING.

11:14 Uhr

"Der Weg nach unten ist leichter für den Dax"

DAX
DAX 24.378,80

Im Ringen um die psychologisch wichtige Marke von 12.000 Punkten zieht aktuell der Dax wieder den Kürzeren.

  • Zwar lugte er zum Handelsstart kurz darüber, gab dann seine Gewinne aber wieder ab und notierte 0,2 Prozent schwächer bei 11.956 Punkten. "Für eine Entwarnung ist es zu früh", sagte Marktanalyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. "Der Weg nach unten dürfte leichter sein für den Dax."
  • Auch europaweit standen die Ampeln auf Rot: Der EuroStoxx50 verlor 0,1 Prozent auf 3304 Zähler. Den Hauptgrund für die Zurückhaltung der Anleger sehen Experten in dem seit Monaten schwelenden Handelstreit zwischen den USA und China. Hier gebe es die Gefahr einer neuen Eskalationsstufe
  • Auch der Euro belastete den Dax. Die Gemeinschaftswährung verteuerte sich zeitweise um knapp ein halbes Prozent auf 1,1643 Dollar.
11:07 Uhr

"Harter Knochen" verschafft Pfund "Verschnaufpause"

Hoffnungen auf eine baldige Einigung auf die Modalitäten des Brexit haben das Pfund am Montag kräftig nach oben getrieben.

  • EU-Chefunterhändler Michel Barnier hatte verlauten lassen, eine Einigung mit Großbritannien sei realistischerweise binnen sechs bis acht Wochen möglich - auch wenn noch einige Fragen offen seien. Von Kursen um 1,2950 Dollar stieg die britische Währung daraufhin um etwa 1 US-Cent. Am Morgen legt das Pfund nochmals leicht zu auf rund 1,3060 Dollar.
  • Die Commerzbank will die Äußerungen Barniers derweil nicht überbewerten. Es sei nicht das erste Mal, dass der "harte Knochen" Barnier Hoffnungen am Markt aufkeimen lasse, dass alles noch ein gutes Ende finden könnte. Zugegebenermaßen häuften sich jetzt aber Aussagen seinerseits in diese Richtung, nachdem zuvor eher kategorische Kommentare von ihm zu hören gewesen seien, die den Anschein harter Fronten und unnachgiebiger Positionen vermittelt hätten. Vielleicht habe die EU ihm ja neue Anweisungen gegeben, "endlich zu Potte zu kommen und sich konzilianter zu zeigen", vermutet Analystin Antje Praefcke.
    Euro / Britisches Pfund
    Euro / Britisches Pfund 1,15
  • Trotz allem seien es auch diesmal wieder nicht wirklich große Neuigkeiten, denn es sei ja sowieso geplant gewesen, bis Ende Oktober-Anfang November eine Einigung zu erzielen. Aber eine willkommene Verschnaufpause für das Pfund seien Barniers Aussagen allemal.
10:10 Uhr

Übernahme unter deutschen Banken begeistert Anleger

Positiv reagieren die Anleger bei der Aareal Bank nach dem Kauf der Düsseldorfer Hypothekenbank AG für rund 162 Millionen Euro. "Der Betrag ist mini und die Verbindung der beiden schon lange erwartet worden", sagt ein Händler.

Positiv sei jedoch, dass die Bank damit ihren unternehmerisch "ruhigen aber stetigen" Wachstumskurs fortsetze. Dies dürfte von langfristigen Anlegern sehr positiv honoriert werden.

Aareal steigen im MDax mehr als 2 Prozent.

09:22 Uhr

Dax kann Skepsis trotz Sprung über die 12.000 nicht vertreiben

Mit Rückenwind aus Japan und den USA hat der deutsche Aktienmarkt zum Handelsstart am Dienstag Gewinne verzeichnet. Der Dax legte um 0,2 Prozent auf 12.011 Punkte zu.

Analysten warnten aber vor zu viel Euphorie. Im Handelsstreit zwischen den USA und China wachse die Gefahr vor einer neuen Eskalationsstufe, sagte Analyst Christian Schmidt von der Landesbank Helaba. Auch Japan rücke als potenzielles Ziel für höhere US-Zölle in den Fokus. Die Frage sei, wann auch die Wall Street damit beginne, höhere Risiken einzupreisen.

Der Technologie-Index TecDax rückte um 0,52 Prozent vor auf 2924,24 Punkte. Um 0,21 Prozent ging es für den EuroStoxx 50 nach oben. Der Leitindex der Eurozone erreichte damit einen Stande von 3316,08 Punkten.

09:07 Uhr

Neue Diesel-Gate-Dokumente erschüttern Position der Autobauer

In zahlreichen Prozessen stemmt sich Volkswagen immer noch gegen Milliardenforderungen der Anleger und Kunden infolge des Dieselskandals. Auch Daimler und BMW sehen sich Vorwürfen ausgesetzt. Eine wichtige Verteidigungslinie bisher: Die Konzernführung wusste angeblich von nichts und handelte entschlossen, sobald sie von den Manipulationen erfuhr.

Neue Dokumente der Staatsanwaltschaft Braunschweig, über die das "Handelsblatt" berichtet, legen nun nahe. Dass bei VW und seinen Töchtern die Führungsetagen eingeweiht waren und es zudem Absprachen über ein gemeinsames Vorgehen mit den Konkurrenten gab.

VW Vorzüge
VW Vorzüge 93,28

Es gebe einen "Vorstandsauftrag zur Kostenreduzierung" bei der Abgasreinigung, heißt es demzufolge in einer internen Mail bei Audi. In den Dokumenten geht es offenbar vor allem um die Größte der Tanks für den Harnstoffzusatz. Dass die so schnell leer waren, war ja ein Hauptgrund, die Abgasreinigung zu manipulieren.

Gegenüber deutschen Autowerten dürften Händler an der Börse heute Vorsicht walten lassen. "Der Bericht über frühe Absprachen beim Thema Abgasreinigung dürfte das Sentiment belasten", sagt ein Händler.

08:50 Uhr

Dax setzt zum Angriff auf die 12.000 an

Brokerhäuser und Banken sehen gute Chancen für den Dax, die 12.000 Punkte Marke zurückzuerobern. Der Leitindex wird ihren Berechnungen zufolge höher in den Handel starten. Am Montag hatte er unter anderem dank Spekulationen auf einen EU-konformen italienischen Staatshaushalt 0,2 Prozent im Plus bei 11.986,34 Punkten geschlossen.

  • Anleger warten unter anderem auf den ZEW-Index. Von ihm erhoffen sie sich Hinweise, wie stark sich der Handelsstreit zwischen den USA und China sowie die Kursturbulenzen der türkischen Lira auf die Stimmung der Börsenprofis ausgewirkt haben.
  • An der Wall Street rutschte der Dow Jones Index nach Börsenschluss in Europa ins Minus. Er schloss 0,2 Prozent tiefer bei 25.857 Punkten. Der S&P-500 legte 0,2 Prozent auf 2877 Zähler zu und der Index der Nasdaq kletterte um 0,3 Prozent auf 7924 Stellen.
  • In Tokio zog der Nikkei-Index am Dienstag um 1,1 Prozent auf 22.630 Zähler an. Der chinesische Shanghai Composite stieg um 0,1 Prozent auf 2672 Punkte.
08:28 Uhr

Hurrikan "Florence" lässt Ölpreise steigen

Die Ölpreise sind am Dienstag leicht gestiegen. Eine Rolle dabei spiele die Sorge vor den Folgen eines starken tropischen Wirbelsturms in den USA, hieß es von Marktbeobachtern. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 77,54 US-Dollar. Das waren 17 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Oktober-Lieferung stieg um vier Cent auf 67,58 Dollar.

WTI Oil
WTI Oil 60,88

Nach Einschätzung von Experten dürfte der Hurrikan "Florence" die Ölanlagen an der Südküste der USA nicht treffen. Allerdings wird der Wirbelsturm als vergleichsweise stark eingeschätzt, und es könnte in den betroffenen Gebieten zu Engpässen bei Treibstoff-Lieferungen kommen. In der Vergangenheit hatten starke Wirbelstürme bereits einen massiven Anstieg der Benzinpreise in den USA ausgelöst.

07:54 Uhr

Euro profitiert weiter von möglicher Brexit-Einigung

Der Euro hat die Gewinne vom Wochenauftakt gehalten. Am Dienstagmorgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,16 US-Dollar gehandelt und damit etwa zum gleichen Kurs wie am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Montagnachmittag auf 1,1571 Dollar festgesetzt.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,17

Am Montag hatte der Euro von Hinweisen profitiert, die auf eine Einigung bei den Austrittsverhandlungen zwischen der Europäischen Union und Großbritannien hingedeutet haben. Zeitweise war der Kurs der Gemeinschaftswährung um etwa ein halbes Prozent gestiegen. Am späten Vormittag könnte der Konjunkturindikator des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) etwas mehr Bewegung in den Handel mit dem Euro bringen.

07:22 Uhr

Handelsstreit bremst Asiens Börsen aus

Der amerikanisch-chinesische Handelsstreit trübt weiter die Stimmung an Asiens Aktienmärkten. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans sank am Dienstag 0,3 Prozent. Im Zollkonflikt zwischen den beiden größten Wirtschaftsmächten der Welt ist keine Entspannung absehbar. Zu Wochenbeginn hatte die chinesische Führung mit Vergeltungsmaßnahmen für jeden weiteren Eskalationsschritt der USA gedroht.

Nikkei
Nikkei 45.769,50

In Tokio stieg der 225 Werte umfassende Nikkei-Index um ein Prozent auf 22.596 Punkte. Er wurde gestützt von Kursverlusten des Yen, von denen die exportorientierten japanischen Unternehmen profitieren. Im Fokus stand der japanische Chiphersteller Renesas Electronics, dessen Kurs um sechs Prozent anzog. Der Konzern kauft für 6,7 Milliarden Dollar den US-Rivalen Integrated Device Technology (IDT).

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