Dax schaukelt sich ins Minus
Um die Nulllinie herum schaukelt der Dax am vorletzten Handelstag der Woche. Am Ende steht ein kleines Minus von 0,1 Prozent, das den Dax auf 12.811 Punkte sinken lässt.
"Ein Schritt vor, einer zurück - und umgekehrt: die Märkte dürften zunächst insgesamt weiter seitwärts tendieren", kommentiert Thomas Metzger vom Bankhaus Bauer das Geschehen. Eingekeilt blieben die Börsen zwischen der an sich guten Wirtschaftslage und den mittlerweile zum Teil altbekannten Störfaktoren wie etwa dem Handelsstreit zwischen den USA und China sowie Europa oder der politischen Situation in Italien.
"Da momentan noch keine gravierenden direkten Auswirkungen dieser Mixtur aus geoplitischen Risiken auf das ordentliche weltweite Wachstum sowie die Steigerung der Unternehmensgewinne auszumachen ist, hält sich allerdings der Verkaufsdruck in Grenzen", so Metzger.
Im Dax halten sich Gewinner und Verlierer die Waage. An der Spitze schließen Commerzbank mit einem Plus von 1,3 Prozent. Dahinter folgen Fresenius und die Deutsche Bank. Größter Verlierer im Dax sind die Papiere von Adidas, die 2,6 Prozent nachgeben.
Euro weiter im Aufwind - nächst Marke fällt
Der Euro legt heute erneut zu und steigt trotz enttäuschender Konjunkturdaten aus Deutschland über die Marke von 1,18 US-Dollar. Damit setzt er seine seit Tagen andauerende Erholung fort. Vor anderhalb Wochen war er weniger als 1,16 Dollar wert.
Nach wie vor stützt die Erwartung, dass die EZB auf ihrer nächsten Sitzung am kommenden Donnerstag Hinweise auf ein Ende der Anleihekäufe zum Jahresende geben könnte. Ein absehbares Ende der sehr lockeren Geldpolitik würde den Euro stützen.
In diesem Umfeld wurde der Euro nicht durch schwache Industriedaten aus Deutschland belastet. Die Auftragseingänge sind im April den vierten Monat in Folge gefallen, während Volkswirte mit einer Erholung gerechnet hatten.
"England eher Weltmeister als EU-Aus für Italien"
Die Wahrscheinlichkeit, dass Italien die Europäische Union verlässt, ist geringer, als dass England bei der Fußball WM in Russland den Titel holt - behauptet die britische Bank Barclays. Will Hobbs, Topmanager im Investmentbanking bei dem Geldinstitut, sieht die Chance auf einen Italexit zwar nicht bei null, aber immer noch als "wesentlich geringer, als dass Englang den Pokal holt", sagte er laut "Bloomberg".
Barclays liefert auch eine Begründung: Die italienische Verfassung, welche die die politische Entscheidungsfindung schwierig mache, mache auch einen möglichen EU-Ausstieg des Landes "herausfordernd". Die Anlageberater rechnen zwar mit politischen Risiken in Italien über den Sommer, dennoch sollten Anleger sich davon nicht verunsichern lassen.
Deutscher Bank droht Demütigung
Rote Zahlen, Chefwechsel, Jobabbau, Stresstest in den USA. Es läuft derzeit wirklich nicht für die Deutsche Bank. Und die Aktie? Seit Anfang des Jahres ging es fast 40 Prozent nach unten - erst kurz vor dem historischen Tiefstands bremste sie den Fall.
An der Börse ist die Bank damit nur noch rund 19 Milliarden Euro wert - und wird bald womöglich von dem Zahlungsabwickler Wirecard eingeholt. Das TecDax-Unternehmen bringt derzeit immerhin etwas mehr als 17 Milliarden Euro auf die Waage.
Für die einst so stolze Bank kommt diese Entwicklung einer regelrechten Demütigung gleich:
Die Commerzbank hat Wirecard schon hinter sich gelassen. In der Öffentlichkeit sind die Münchener zwar nicht sehr bekannt, an der Börse ist Wirecard allerdings ein Rockstar und mittlerweile auch Dax-Kandidat: In diesem Jahr schoss der Aktienkurs um fast 50 Prozent nach oben.
Der Finanzdienstleister wickelt die Zahlungen zwischen Unternehmen und Kunden ab, beispielsweise für die Fluggesellschaft KLM oder den Tourismus-Konzern Tui. Fintechs nutzen Wirecard, um Kreditkarten herauszugeben.
Amazon sichert sich Rechte an Premier League
Fußball-Fans kommen künftig auch bei Amazon auf ihre Kosten: Der US-Konzern zeigt erstmals Spiele der Premier League und macht damit in Großbritannien den Bezahlsendern Sky und BT Konkurrenz. "Die Premier League ist die am häufigsten gesehene Sportliga der Welt", sagte der zuständige Amazon-Manager Jay Marine.
Der weltgrößte Onlinehändler, der mit Prime Video auch einen Streamingdienst betreibt, erwarb bei einer Auktion die Rechte, um ab der Saison 2019/2020 für drei Jahre jeweils 20 Fußball-Spiele der englischen ersten Liga zeigen zu können.
Sponsoring - Adidas wird weniger wahrgenommen
Größter Verlierer im Dax sind am Nachmittag die Aktien des Sportartikelherstellers Adidas, die um 2,2 Prozent nachgeben. Ein Händler verweist auf eine Fußball-Studie der Universität Hohenheim. Dort heiße es, dass das kostspielige Sponsoring an Wirkung verloren habe.
Mittlerweile würden Marken wie Coca-Cola oder Adidas nur noch von 40 Prozent der Befragten als Sponsor wahrgenommen, vor vier Jahren seien es bei Adidas noch über 60 Prozent gewesen, heißt es in der Studie. Außerdem verweist der Händler auf technische Faktoren für die Adidas-Kursschwäche.
"Probleme" legen Londoner Börse lahm
Anleger in London mussten sich heute in Geduld üben: Der Handel an der Börse konnte am Morgen erst nach einer Stunde Verspätung um 10 Uhr deutscher Zeit starten. Die Eröffnungsauktion, die zehn Minuten vor Beginn des Handels stattfindet, hatte sich wegen "technischer Probleme" verzögert, wie die London Stock Exchange mitteilte.
Geschadet hat es offenbar nicht wirklich: Der Leitindex FTSE-100 liegt mittlerweile 0,3 Prozent im Plus bei 7735 Punkten.
Türkische Notenbank stützt, Lira springt
In der Türkei stemmt sich die Notenbank mit einer weiteren Zinserhöhung gegen den Kursverfall der Landeswährung. Der geldpolitische Schlüsselsatz wurde um 1,25 Punkte auf 17,75 Prozent erhöht, wie die Währungshüter mitteilten.
Die Straffung löst einen Kurssprung der Währung des Landes aus: Der Dollar verbilligt sich im Gegenzug binnen Minuten auf 4,464 von zuvor 4,578 Lira. Um den freien Fall der Lira zu stoppen, hatten sich die Währungshüter bereits im vorigen Monat auf einer Krisensitzung zu einer kräftigen Zinserhöhung um drei Prozentpunkte durchgerungen.
Studie: Erdöl könnte bis 2050 überflüssig werden
Damit die Klimaziele erreicht werden, dürfen flüssige Energieträger wie Benzin, Diesel, Kerosin und Heizöl einer Untersuchung zufolge künftig nicht mehr aus Erdöl hergestellt werden. Die Umstellung von Treib- und Kraftstoffen auf erneuerbare Energie sei zu vertretbaren Kosten und wettbewerbsfähigen Preisen bis 2050 möglich, heißt es in einer Studie der Prognos AG. Man müsse jedoch umgehend damit beginnen. Auftraggeber der Analyse sind Verbände der Mineralölwirtschaft.
Ein Verfahren besteht etwa darin, Wasserstoff und Kohlenstoff mit Hilfe von Strom aus erneuerbaren Quellen in einen flüssigen Energieträger umzuwandeln - ohne Rohöl als Ausgangsstoff zu benutzen. Synthetische Kraftstoffe können zudem CO2-ärmer verbrennen als herkömmlicher Sprit.
Italiens Wirtschaft sendet Warnzeichen
Die italienische Wirtschaft wird einer Prognose des Statistikamtes zufolge in den kommenden Monaten einen Gang zurückschalten. Die jüngsten Konjunkturdaten "signalisieren ein langsameres Wachstum", erklärte Istat.
So fiel der Umsatz im Einzelhandel im April das vierte Mal binnen fünf Monaten, wobei der Rückgang im Vergleich zum Vorjahresmonat der stärkste seit mehr als fünf Jahren war. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs im ersten Quartal um 0,3 Prozent und damit langsamer als im Schnitt der Eurozone von 0,4 Prozent.
Die inzwischen abgelöste Regierung prognostizierte für dieses Jahr ein Plus von 1,5 Prozent. Das wäre genauso viel wie 2017, als das beste Ergebnis seit 2010 erreicht wurde. Allerdings würde Italien damit eine der am langsamsten wachsenden Volkswirtschaften in Europa bleiben.
Franzosen landen alkoholischen Verkaufshit in China
Die Chinesen scheinen offenbar ein Faible für teuren Cognac zu haben: Der französische Spirituosen-Hersteller Remy Cointreau jedenfalls konnte vVor allem dank guter Geschäfte in der Volksrepublik seinen operativen Gewinn im Geschäftsjahr 2017/2018 um gut 14 Prozent auf fast 237 Millionen Euro steigern. Dabei scheint die Strategie des Unternehmens aufzugehen, in China vor allem vergleichsweise teure Cognac-Marken ab etwa 50 Dollar pro Flasche anzubieten.
Der Aktie scheint die Party allerdings nicht gut zu bekommen: In Paris rutscht sie um fast 6 Prozent ab. Allerdings gilt sie auch als sehr teuer und hatte zuletzt Allzeithochs markiert. Gewinnmitnahmen sind daher wahrscheinlich.
Türkische Lira sinkt vor wichtiger Entscheidung
Nachdem es gestern wieder aufwärts ging mit der angeschlagenen türkischen Lira, büßt sie heute wieder an Wert ein - und das im Vorfeld der Zinsentscheidung der türkischen Notenbank. Der Dollar steigt auf 4,5720 Lira von einem Tagestief bei 4,5400. Im Hoch hatte er gestern noch über 4,62 gekostet.
Die Zentralbank müsse Farbe bekennen, sagt Lira-Experte Tatha Ghose von der Commerzbank. Die Frage sei, ob sie nach der jüngsten Zinserhöhung im Rahmen einer außerordentlichen Sitzung nun nachlege auf der regulären Sitzung, um die Krise der Lira abschließend zu beenden, oder ob sie der Meinung ist, alles Notwendige getan zu haben und sich deswegen höchstens zu einer geringfügigen Anpassung durchringe.
Steinhoff-Aktie startet mit irren Kursgewinnen
Wir haben es ja bereits angekündigt: Bei der Aktie des in einen Bilanzskandal verwickelten Möbelhändlers Steinhoff geht es heute turbulent zu. Und so kommt es auch: Das Papier startet mit einem Fabel-Gewinn von mehr als 50 Prozent auf bis zu 12 Cent - ja, Cent - in den Handelstag. In den folgenden Minuten verringert sich das Plus etwas, die Aktie legt an der SDax-Spitze immer noch fast 30 Prozent zu.
Grund für die Euphorie der Anleger: Der angeschlagene Möbelkonzern hat sich in Europa den Rückhalt seiner wichtigsten Kreditgeber gesichert. Wie Steinhoff gestern mitteilte, haben die Gläubiger formal zugesagt, die Umsetzung des am 18. Mai vorgestellten Restrukturierungsplans des Unternehmens zu unterstützen.
Dax steigt in Richtung 13.000
Mit einem guten Plus startet der Dax in den vorletzten Handelstag der Woche. Der deutsche Leitindex legt um 0,6 Prozent auf 12.913 Zähler zu. Börsianer gehen aber davon aus, dass der Dax keine allzu großen Sprünge machen dürfte. Der eskalierende Handelsstreit zwischen den USA und Europa stimmt die Investoren vorsichtig.
Zudem blicken die Anleger weiter mit Argusaugen Richtung Italien, wo die neue Regierung von Ministerpräsident Giuseppe Conte vom Parlament bestätigt worden ist. Conte hat einen einwanderungs- und eurokritischen Regierungskurs ausgegeben, der an den Märkten mit Sorge verfolgt wird.
[kein Linktext vorhanden]Guten Morgen, mein Name ist Kai Stoppel und ich begleite Sie heute durch den "Börsen-Tag". Bei Fragen, Anregungen und Kritik schreiben Sie mir doch einfach eine Nachricht an kai.stoppel(at)nachrichtenmanufaktur.de.
Auftragseingang enttäuscht Börsianer
Die deutsche Industrie setzt ihre Negativserie fort: Der Auftragseingang bricht im April - ganz anders als erwartet - deutlich ein.
Die Unternehmen sammelten 2,5 Prozent weniger Bestellungen ein als im Vormonat, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Morgen mitteilte.
Ökonomen hatten im Vorfeld mit einem Wachstum von 0,6 Prozent gerechnet, nachdem es bereits in den drei Vormonaten nach unten gegangen war.
Grund für den unerwarteten Rückgang sei die abgeschwächte Nachfrage aus Deutschland und der Eurozone, hieß es. "Inwieweit hierbei Verunsicherungen insbesondere aus dem außenwirtschaftlichen Umfeld eine Rolle spielen, ist schwer einzuschätzen", erklärte das Ministerium.
Die Auslandsnachfrage schrumpfte im April insgesamt um 0,8 Prozent. Dabei gingen die Bestellungen aus der Eurozone um 9,9 Prozent zurück, während die aus dem Rest der Welt um 5,4 Prozent zunahmen. Die Inlandsnachfrage schrumpfte um 4,8 Prozent.
Ökonomen schauen auf die Fußball-WM
Dax schiebt die Nase in den Aufwind
An der Frankfurter Börse gehen die Daumen nach oben: Beobachter in Banken und Brokerhäusern rechnen mit einem freundlichen Start in den Donnerstagshandel.
Der deutsche Leitindex Dax wird auf Teleboerse.de zum Auftakt in den regulären Xetra-Handel bei 12.918,50 Punkten gesehen, was einem soliden Plus von 0,7 Prozent entspricht.
Am Vorabend war das prominenteste Kursbarometer Deutschlands 0,3 Prozent fester bei 12.830,07 Zählern aus dem Handel gegangen.
Von Konjunkturseite werden am Morgen Daten aus Deutschland zum Auftragseingang erwartet. Am frühen Nachmittag folgen die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe aus den USA.
Händler rechnen mit Kurssprung bei Steinhoff
Am deutschen Aktienmarkt bereiten sich Marktbeobachter auf einen kräftige Kursbewegungen weit hinter der ersten Reihe vor: Bereits vorbörslich stehen die Aktien des taumelnden Handelskonzerns Steinhoff unter verschärfter Beobachtung.
Auf dem mittlerweile erreichten niedrigen Niveau dürften die Steinhoff-Papiere mit einem Kurssprung zur Handelseröffnung am Donnerstag erwartet.
Im späten Spezialistenhandel des Vorabends hatte der SDax-Titel bereits am Vorabend von 8 auf 12 Cent angezogen, nachdem die wichtigsten Kreditgeber Unterstützung für die Restrukturierung des in Schwierigkeiten steckenden Möbel-Konzerns signalisiert hatten.
Damit dürfte dem Unternehmen ausreichend Zeit zur Verfügung stehen, um den Umbau weiter voranzutreiben, heißt es. Die Rückendeckung der Geldgeber dürfte weitere Investoren ermutigen.
Für Altaktionäre des Konzerns dürfte die Aussicht auf prozentual starke Kursbewegungen nur wenig Trost bieten: Im vergangenen Herbst hatte sich die Steinhoff-Aktie noch in Bereichen knapp unterhalb der Marke von 4,00 Euro bewegt.
Euro steigt mit Blick auf die EZB
Im Devisenhandel beginnt der Tag für Anleger in Europa mit einer anhaltenden Aufwärtsbewegung der europäischen Gemeinschaftswährung.
Am Morgen notiert der Euro bei 1,1797 Dollar und damit knapp 0,2 Prozent über dem Niveau des Vorabends.
Im asiatisch geprägten Geschäft war der Euro in der Nacht in der Spitze bis auf 1,1800 Dollar gestiegen.
Für den US-Dollar waren im Verhältnis zur japanischen Währung 109,88 Yen fällig. Der Schweizer Franken wurde in Asien zum Dollar mit 0,9856 und zum Euro mit 1,1620 bewertet.
Der jüngste Aufwärtstrend beim Euro geht Beobachtern zufolge auf die Erwartungshaltung vieler Investoren am Markt zurück, die Europäische Zentralbank (EZB) könnte ihre ultralockere Geldpolitik schon bald einschränken und die Zinsen im Euroraum anheben.
Kupfer-Hausse schiebt den Nikkei an
Mit freundlichen US-Vorgaben im Rücken steigen die Kurse an der japanische Börse am vorletzten Handelstag der Woche auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Wochen.
Bis zur Mittagspause legt der Nikkei-Index um 0,95 Prozent auf 22.839 Punkte zu.
Der breiter aufgestellte Topix rückt um 0,7 Prozent auf 1789 Zähler vor.
Besonders gefragt seien Unternehmen, heißt es aus dem Tokioter Handel, die von der Hausse auf dem Kupfermarkt profitieren könnten. So steigen die Papiere von Sumitomo Metal Mining um 3,6 Prozent und die von Mitsui Mining & Smelting um 2,6 Prozent. Hintergrund ist ein Tarifstreit im weltgrößten Kupferbergwerk in Chile.
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