Insider: Saudis stoppen Aufträge für deutsche Firmen
Aus Verärgerung über die Nahost-Politik der Bundesregierung rasseln nicht nur die USA, sondern jetzt offenbar auch Saudi-Arabien mit den Säbeln.
Der neue Thronfolger Mohammed bin Salman habe einen internen Vergabestopp für Regierungsaufträge angeordnet, berichtet das Nachrichtenmagazin "Spiegel" unter Berufung auf Insider.
Davon seien Großkonzerne wie Siemens, Bayer und Boehringer betroffen, die seit Jahren intensiv mit dem Gesundheitsministerium in Riad zusammenarbeiteten. Auch der Autobauer Daimler, der Hunderte Mercedes-Busse für den neuen Nahverkehr in Riad und Dschidda liefern solle, soll demnach zu den Leidtragenden gehören. Ein Konzern-Sprecher wollte das nicht bestätigen.
Insgesamt sind etwa 800 deutsche Firmen im Königreich aktiv. 2017 summierten sich die deutschen Exporte nach Saudi-Arabien auf knapp 6,6 Milliarden Euro - mehr als doppelt so viel wie in den Iran geliefert werden.
Eine Erpressung geht um die Welt, so könnte man diese Geschichte auch erzählen ...
Bestätigt sich die Geschichte, versucht Riad Washingtons Ansage in Richtung EU, den Iran ebenfalls zu sanktionieren, auf diese Art und Weise Nachdruck zu verleihen. Donald Trump ist unzufrieden darüber, dass die EU an dem Iran-Deal, den er einseitig aufgekündigt hat, festhält.
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