Dax geht wegen Hongkong-Krise geschwächt in die Feiertage
Der heutige Tag war an den europäischen Börsen überwiegend von Gewinnmitnahmen geprägt. "Die Anleger sind vorsichtig und warten auf die Maßnahmen, die US-Präsident Trump als Reaktion auf die Hongkong-Politik Pekings bekannt geben will", sagte ein Händler in Frankfurt.
Kritik am Griff Chinas auf die Sonderverwaltungszone regt sich aber nicht nur in den USA. Auch der UN-Sicherheitsrat wird sich am Freitag mit der Thematik befassen. Für die Finanzmärkte könnte die Aberkennung des US-Sonderstatus für Hongkong weitreichende Folgen haben: Denn Hongkong könnte auf den Status eines Schwellenlandmarktes abgestuft werden. Das bringt viele Fonds in Schwierigkeiten, weil sie nur in Industrieländern anlegen dürfen.
Belastet wurde die Stimmung auch von unerwartet schwachen US-Konjunkturdaten. Während der weitere Rückgang des Einkaufsmanagerindex in Chicago wegen des starken Einflusses der dort ansässigen Corona-anfälligen Fleischindustrie noch einigermaßen weggesteckt wurde, drückte ein enttäuschender Michigan-Index für die Verbraucherstimmung auf die Kurse.
So ging der Dax mit einem Minus von 1,6 Prozent auf 11.587 Punkte ins verlängerte Wochenende. Der MDax verlor 0,9 Prozent auf 25.394 Zähler. Der TecDax gewann dagegen 0,4 Prozent auf 3186 Stellen. Der EuroStoxx50 sackte um 1,4 Prozent auf 3053 Punkte ab.
Unter Druck standen heute die Zykliker und unter diesen die Autowerte, bei denen es am Vortag wegen ihrer China-Abhängigkeit schon zu kräftigen Verkäufen gekommen war. VW und Daimler verloren 3,4 beziehungsweise 4,8 Prozent, BMW kamen mit einem Abschlag von 2,6 Prozent davon.
Mies lief es nach schlechten Meldungen für Lufthansa, die mit minus 6,4 Prozent das Dax-Ende zierten. Der Abstieg aus dem Leitindex lässt sich für die Airline wohl nicht mehr vermeiden. Deutsche Wohnen wird nach Lage der Dinge wohl in die erste Börsenliga aufsteigen.
Ich wünsche Ihnen erholsame Feiertage. Den nächsten Börsen-Tag gibt es dann am Dienstag.