Mittwoch, 10. Mai 2023Der Börsen-Tag

Heute mit Max Borowski und Thomas Badtke
17:40 Uhr

DAX lauert lange - und koppt dann ab

Auch die US-Inflationsdaten haben dem deutschen Aktienmarkt zur Wochenmitte nur vorübergehend ein klein wenig Schwung verliehen: Der DAX schließt dann aber deutlich unter der 16.000-Punkte-Marke. Zum Ende steht ein Kurs von 15.896 Punkten und damit ein Minus von 0,4 Prozent in den heutigen Handelsbüchern. Die Inflationsentwicklung in den USA entsprach im April den Erwartungen, die Jahresteuerung sank leicht auf 4,9 Prozent. Auch an der Wall Street halten sich die Anleger nach der Veröffentlichung bedeckt, gesucht sind vor allem Technologiewerte.

DAX
DAX 16.051,23

"Der DAX liegt die meiste Zeit des Tages in Lauerstellung: Warten war angesagt", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Nancy Lanzendörfer und verweist auf die neuesten Verbraucherpreisdaten aus den USA: "Die konnten aber nur kurzzeitig für Erleichterung am Markt sorgen", erläutert sie. "Kursimpulse gab es bei einzelnen Werten – durch veröffentlichte Quartalsergebnisse und Gesamtjahresausblicke."

Unter den Einzelwerten standen gleich mehrere Dax-Konzerne mit Quartalsberichten im Blick, so etwa Eon, Continental oder Siemens Healthineers. Kosten für den Umbau der Diagnostik sowie für eine Neuaufstellung des Robotikgeschäfts belasten den Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers im zweiten Geschäftsquartal, was die Aktie mit einem Abschlag von knapp sieben Prozent an das Index-Ende drückt.

Siemens Healthineers
Siemens Healthineers 53,80

Das Papier des Autozulieferers Conti dagegen nimmt nach einem stärkeren Jahresstart, als erwartet die Indexspitze ein, mit einem Plus von mehr als drei Prozent.

Der Chemiekonzern Lanxess wird nach einem Gewinnrückgang zum Jahresstart etwas vorsichtiger für den um Sondereffekte bereinigten operativen Jahresgewinn. Hier geht es fast ein Prozent abwärts.

Als generell unspektakulär bis leicht positiv werden Eon gesehen. Die Daten liegen über den Prognosen, der Ausblick wurde aber auch hier nur bekräftigt. Versorgertitel stehen derzeit vor allem mit dem Ausbau neuer Energien und dem Kostendruck von der Zinsseite im Fokus. Die Aktie schließt mehr als ein Prozent tiefer.

17:31 Uhr

US-Mieten steigen nahezu ungebremst

Der Anstieg der US-Verbraucherpreise hat im April wie erwartet etwas nachgelassen, aber Thomas Gitzel, der Chefvolkswirt der liechtensteinischen VP Bank, bemängelt den ungebremsten Anstieg der Mieten. "Die Mieten sind im direkten Monatsvergleich um 0,6 (März: 0,5) Prozent gestiegen. Im Jahresvergleich blieb die Mietpreisentwicklung damit bei unveränderten 8,8 Prozent", schrieb Gitzel in einem Kommentar. Der Anstieg der Mietpreise und der kalkulatorischen Eigenmieten sei der Hauptverantwortliche für die noch immer hohen Inflationsraten. "Schwächt sich der Auftrieb der Mieten und kalkulatorische Eigenmieten in den kommenden Monaten ab, wird die Kerninflationsrate deutlicher fallen", prognostiziert der Ökonom.

17:20 Uhr

Biotechfirma schreckt Anleger mit US-Kaufofferte

Die Biotechfirma Swedish Orphan Biovitrum (Sobi) vergrault ihre Anleger mit einem 1,7 Milliarden Dollar schweren Übernahme-Angebot für die US-Firma CTI BioPharma. Sobi-Aktien brechen in Stockholm um 14 Prozent ein und nehmen damit Kurs auf den größten Kursrutsch seit Dezember 2021. Mit 9,10 Dollar pro CTI-Aktie bietet Sobi einen Aufschlag von 89 Prozent auf den Schlusskurs von Dienstag. Die Kaufprämie sei beträchtlich, konstatierten die RBC-Analysten. Bei der umworbenen Biopharmafirma CTI kam die Offerte dagegen gut an: Die Titel schnellten im vorbörslichen US-Handel um mehr als 80 Prozent auf 8,84 Dollar nach oben.

17:09 Uhr

"2023 wird das erwartet harte Jahr für die Chemieindustrie"

Der Spezialchemiekonzern Lanxess grenzt nach einem deutlichen Ergebnisrückgang im ersten Quartal seine Jahresziele ein. Für 2023 werde nun mit einem bereinigten operativen Gewinn (Ebitda) zwischen 850 und 950 Millionen Euro gerechnet, teilt das Unternehmen mit. Bislang war Lanxess von einem Ergebnis auf dem Niveau des Vorjahres ausgegangen. 2022 war der bereinigte operative Gewinn noch um gut 14 Prozent auf 930 Millionen Euro gestiegen. "2023 wird das erwartet harte Jahr für die Chemieindustrie und für Lanxess. Das zeigen unsere Zahlen im ersten Quartal sehr deutlich", sagt Vorstandschef Matthias Zachert. "Ich gehe aber davon aus, dass sich die wirtschaftliche Lage im zweiten Halbjahr deutlich aufhellen und sich dies dann auch in unseren Ergebnissen widerspiegeln wird."

Lanxess
Lanxess 34,53

Im ersten Quartal brach der bereinigte operative Gewinn um fast 28 Prozent auf 189 Millionen Euro ein. Damit lag das Ergebnis am unteren Ende der von Lanxess prognostizierten Spanne, traf aber die Analystenerwartungen. Vor allem die schwache Nachfrage in einigen Kundenindustrien, etwa aus der Baubranche, sowie ein anhaltender Lagerabbau bei vielen Kunden drückten auf das Ergebnis. Das Kölner Unternehmen setzte 1,89 Milliarden Euro um, 1,7 Prozent weniger als vor Jahresfrist. Dabei unterstützten auch positive Währungseffekte. Für das zweite Quartal erwartet Zachert ein Ergebnis, das in etwa dem des ersten Quartals entspricht.

16:55 Uhr

Deal mit Pharmakonzern katapultiert Evotec-Kurs nach oben

Eine Partnerschaft mit dem Schweizer Pharmariesen Sandoz beflügelt Evotec. Die Papiere der deutschen Biotech-Firma springen um mehr als 14 Prozent in die Höhe. Ziel der Partnerschaft sei die Entwicklung und Produktion von Nachahmermedikamenten von biotechnologisch hergestellten Präparaten mit Hilfe der Technik von Evotec, teilte das Hamburger Unternehmen am Dienstag mit. Seine US-Tochter Just-Evotec Biologics bekomme dabei einen zweistelligen Millionenbetrag von der Novartis-Tochter vorab. Abhängig von den Fortschritten bei der Entwicklung kämen nach und nach weitere 640 Millionen Dollar dazu. "Der Deal ist eine wichtige Anerkennung von Evotecs Produktionsplattform", schreiben die Experten der US-Investmentbank Jefferies.

Evotec
Evotec 21,71

16:39 Uhr

Experte erwartet beschleunigten Inflationsrückgang in zweiter Jahreshälfte

Der Chef des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Sebastian Dullien, hat die Details der Inflationsdaten für April als "erfreulich" bezeichnet. Zwar seien Nahrungsmittel in der im Jahresvergleich gemessenen Inflationsrate immer noch der größte Inflationstreiber gewesen, doch zum ersten Mal seit rund zwei Jahren seien im Monatsvergleich die Verbraucherpreise für Nahrungsmittel saisonbereinigt gefallen. "Das macht Hoffnung, dass auch bei der Lebensmittelinflation der Höhepunkt jetzt klar hinter uns liegt", sagte er.

Der Rückgang der Lebensmittelpreise mache auch Hoffnung, dass sich der Unterschied in der Belastung durch die Inflation zwischen Haushalten mit mittleren und geringen und solchen mit hohen Einkommen in den kommenden Monaten zurückbilde. "Die deutsche Inflation insgesamt dürfte nun in den kommenden Monaten im Trend weiter fallen, mit einem beschleunigten Rückgang in der zweiten Jahreshälfte", sagte der Ökonom voraus.

Für das Gesamtjahr rechne das IMK mit einer Inflationsrate von im Schnitt 5,3 Prozent. Im kommenden Jahr dürfte die Inflation demnach mit 2,4 Prozent wieder in der Nähe des Inflationsziels der Europäischen Zentralbank von 2,0 Prozent liegen. Beim Anstieg der Inflation im vergangenen Jahr habe die Kerninflation nur mit Verzögerung nachgezogen, von daher sei auch zu erwarten, "dass der Rückgang bei der Kerninflation jenem bei der Inflation insgesamt mit Verzögerung folgt".

16:25 Uhr

Aktie von Lithium-Firma steigt nach Übernahmeofferte

Die Übernahmeofferte des australischen Rivalen Allkem treibt die Aktie von Livent. Die Papiere des US-Konzerns, der Autobauer wie General Motors, Tesla und BMW mit Lithium für E-Auto-Batterien beliefert, gewinnen mehr als vier Prozent. Die Titel von Rivalen wie Albemarle, Lithium Americas und Chile's Sociedad Quimica rücken in ihrem Kielwasser um 0,8 bis zwei Prozent vor. Durch die Übernahme, die nach Angaben von Livent bis Ende 2023 abgeschlossen werden soll, wird ein 10,6 Milliarden Dollar schwerer und damit weltweit fünftgrößter Lithium-Produzent entstehen. Experten erwarten, dass sich die globale Nachfrage nach dem Leichtmetall bis 2030 mehr als verfünffachen wird.

16:13 Uhr

US-Anleger hoffen auf Zinspause

Die Hoffnung auf eine Zinspause der US-Notenbank angesichts rückläufiger Inflationsraten hat die US-Aktienanleger ermutigt. Der Index der Technologiebörse Nasdaq klettert bis zu 1,2 Prozent auf 12.322 Punkte und steht damit so hoch wie seit knapp neun Monaten nicht mehr. Der Dow-Jones-Index tritt dagegen bei 33.540 Zählern auf der Stelle, während der S&P-500 0,3 Prozent auf 4133 Punkte zulegt.

Die US-Teuerungsrate für Waren und Dienstleistungen legte im April nur noch um 4,9 nach 5,0 Prozent im März zu. Experten hatten mit einem unveränderten Wert gerechnet, nachdem die Inflationsrate im März um einen vollen Punkt gesunken war. Händler sahen nach den Daten eine 90-prozentige Chance, dass die US-Notenbank die Zinsen in der kommenden Sitzung bei den aktuellen 5,00 bis 5,25 Prozent belassen wird.

15:52 Uhr

Vestas dreht sich überraschend in schwarze Zahlen

Der dänische Windturbinenbauer Vestas hat im ersten Quartal unerwartet einen Gewinn erzielt. Gleichwohl blieb der Vorstand vorsichtig und behielt seine Jahresziele bei. "Die Windindustrie bleibt weiterhin durch politische Unsicherheit, langsame Genehmigungsverfahren und eine hohe Inflation herausfordernd, was unserer Meinung nach das ganze Jahr 2023 anhalten wird", erklärt Firmenchef Henrik Andersen.

In den ersten drei Monaten erzielte Vestas ein Betriebsergebnis vor Sonderposten von 40 Millionen Euro nach einem Verlust von 329 Millionen vor Jahresfrist. Analysten hatten mit einem Minus von 70 Millionen Euro gerechnet. 2023 peilt der Vorstand einen Umsatz zwischen 14,0 und 15,5 Milliarden Euro an und eine Betriebsgewinnmarge (EBIT) vor Sondereffekten zwischen minus zwei und plus drei Prozent. Projektverzögerungen und Wertminderungen hatten dem Nordex-Konkurrenten 2022 zugesetzt.

Vestas
Vestas 27,57
Nordex
Nordex 11,60

15:35 Uhr

Airbus winkt Milliardenauftrag

Philippine Airlines will bei Airbus neun A350-1000-Langstreckenflugzeuge bestellen. Die Maschinen sollen auf Non-stop-Überseeflügen von Manila nach Nordamerika eingesetzt werden, wie die philippinische Fluggesellschaft bestätigt. Zum Listenpreis für die längste Version des Airbus A350 hat der Auftrag einen Wert von rund 3,3 Milliarden Dollar, die Flugzeugbauer gewähren bei Großbestellungen jedoch Rabatte. Die Detailverhandlungen sind noch nicht abgeschlossen. Die erste Maschine soll Ende 2025 an Philippine ausgeliefert werden, die weiteren sollen bis 2027 folgen.

Die Fluggesellschaft hatte in der Corona-Pandemie in einem Insolvenzverfahren nach US-Recht (Chapter 11) zwei Milliarden Dollar Schulden erlassen bekommen. Seit Anfang 2022 ist sie in geschrumpfter Form wieder am Start.

Airbus
Airbus 31,00

15:02 Uhr

DAX-Neuling meldet Gewinnrückgang

Der Chemikalienhändler Brenntag hat zum Jahresauftakt weniger verdient. Bei einem Umsatzminus von einem Prozent auf 4,5 Milliarden Euro sank das operative Ergebnis (Ebita) im ersten Quartal um 13,1 Prozent auf 345,1 Millionen Euro. "Das operative Ebita hat sich entsprechend unseren Erwartungen und Prognosen normalisiert", betont Firmenchef Christian Kohlpaintner. Die Nachfrage ziehe stetig an und weise damit auf eine positive Mengenentwicklung im zweiten Quartal hin.

Brenntag
Brenntag 75,36

14:42 Uhr

US-Inflationsrate sinkt überraschend weiter

Die Inflation in den USA ist überraschend weiter gesunken. Die Teuerungsrate für Waren und Dienstleistungen legte im April nur noch um 4,9 nach 5,0 Prozent im März zu, wie das Arbeitsministerium mitteilt. Experten hatten mit einem unveränderten Wert gerechnet, nachdem die Inflationsrate im März um einen vollen Punkt gesunken war.

14:26 Uhr

Experte: Fed senkt Zinsen ab Jahresende

Die geldpolitischen Wege der Europäischen Zentralbank (EZB) werden sich nach Einschätzung von Berenberg-Chefvolkswirt Holger Schmieding über kurz oder lang von denen der Fed und der Bank of England trennen. Schmieding schreibt in einem Kommentar: "Während die US-Notenbank jetzt wahrscheinlich die Zinsen stabil halten wird, erwarten wir, dass die EZB und die BoE die Zinsen in nächster Zeit weiter anheben werden. Die Fed und die BoE werden ihre Zinsen Schmieding zufolge wahrscheinlich ab Ende 2023 senken, die EZB ihre dagegen über das Jahr 2024 beibehalten. "Lohnzuwächse dürften die Inflation oberhalb des EZB-Ziels von 2 Prozent halten", begründet der Ökonom seine Prognose.

Ende 2024 werden sich die Zinsen von Fed und EZB nach Schmiedings Einschätzung bei 3,50 Prozent treffen. "Das sollte eine weitere Erholung des Euro-Kurses unterstützen."

13:52 Uhr

Stahlkonzern Salzgitter hat ein Ergebnisproblem

Der zweitgrößte deutsche Stahlkonzern Salzgitter hat im ersten Quartal weniger verdient. Der Vorsteuergewinn sei auf 184 Millionen Euro nach 465 Millionen Euro vor Jahresfrist gesunken, teilt das Unternehmen mit. Der Konzern erwarte für 2023 weiterhin einen Vorsteuergewinn zwischen 300 und 400 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sei auch wegen niedriger Stahlpreise im Quartal auf 290 Millionen Euro von 548 Millionen Euro vor Jahresfrist gefallen.

Salzgitter
Salzgitter 31,88

13:36 Uhr

Um diese Aktie machen Anleger einen Bogen

Nach einem Verlust im Halbjahr lassen Anleger Asos links liegen. Die Titel des Online-Modehändlers brechen in London um bis zu 10,3 Prozent ein. Asos haben in den vergangenen Monaten verstärkte Retouren sowie die Kaufzurückhaltung wegen knapper Haushaltskassen zu schaffen gemacht. Asos habe das Pech, dass die Inflation seine Zielgruppe, die modebewussten 20-Jährigen, härter getroffen habe als jede andere Altersgruppe, sagt Adam Vettese, Analyst beim Social-Investing-Netzwerk eToro.

Asos
Asos 3,89

13:15 Uhr

Europas größter Laborkette bricht Test-Geschäft weg

Bei Europas größter Laborkette Synlab normalisiert sich das Geschäft nach dem Ende der Corona-Pandemie. Im ersten Quartal sanken die Umsätze um 34 Prozent auf 702 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilt. Das Geschäft mit Corona-Tests brach erwartungsgemäß ein, auf 26 Millionen Euro von 450 Millionen Euro im Vorjahresquartal, das noch von der Omikron-Welle mit einem Spitzenvolumen an Tests geprägt gewesen sei.

Synlab
Synlab 9,09

12:44 Uhr

Credit Agricole profitiert von schlingernden Börsen

Die französische Großbank Credit Agricole hat dank eines starken Handelsgeschäfts den Gewinn mehr als verdoppelt. Der Überschuss stieg im ersten Quartal auf 1,23 Milliarden Euro von 571 Millionen im Vorjahreszeitraum, wie die zweitgrößte börsennotierte französische Bank mitteilt. Wegen der Turbulenzen an den Börsen stiegen die Erträge im Handel mit Anleihen, Devisen und Rohstoffen um 42 Prozent. Insgesamt legten die Konzernerträge zum Jahresauftakt um 9,6 Prozent auf 6,12 Milliarden Euro zu.

Credit Agricole
Credit Agricole 10,97

12:27 Uhr

US-Anleger auf Vorsicht gepolt

Die Kaufzurückhaltung der vergangenen Tage könnte eine Fortsetzung finden. Allerdings dürften die noch vor Handelsbeginn erwarteten Verbraucherpreisdaten darüber entscheiden. Aktuell deutet der Aktienterminmarkt eine knapp behauptete Eröffnungstendenz am Kassamarkt an. Die Inflationsdaten dürften zumindest etwas an Erkenntniszuwachs liefern, ob die von der US-Notenbank angedeutete Zinspause Wirklichkeit werden könnte. Im Handel ist von negativem Überraschungspotenzial die Rede, sollte die Teuerung höher als gedacht ausfallen - in diesem Fall dürften risikoreiche Vermögenswerte wie Aktien verkauft werden.

Der Präsident der New Yorker Notenbankfiliale, John Williams, betonte, dass es zu früh sei, schon vom Ende des Zinserhöhungszyklus auszugehen. Auch die Analysten von JP Morgan sprechen eine deutliche Warnung aus: der Markt liege mit seinem Wunsch nach Zinssenkungen falsch. "Das Ausmaß des Preisdrucks, der immer noch auf der amerikanischen Wirtschaft lastet, steht heute im Mittelpunkt des Interesses der Anleger, die auf den neuesten Inflationsbericht warten. Dies ist ein wichtiges Puzzleteil für die Entscheidungsträger der Zentralbank und wird ihnen bei der Entscheidung helfen, ob sie im Juni auf eine Pause bei den Zinserhöhungen drängen werden", verdeutlicht Marktstrategin Susannah Streeter von Hargreaves Lansdown die Bedeutung der Daten.

Gegen den Kauf von Aktien spricht auch die Hängepartie bei den Verhandlungen zur Schuldenobergrenze in den USA. US-Präsident Joe Biden und die Kongressführer hatten am Vortag keinen Durchbruch errungen. Die Republikaner im Repräsentantenhaus fordern tiefe Ausgabenkürzungen als Gegenleistung für die Anhebung der Schuldenobergrenze. Am Freitag soll es erneut Gespräche geben.

11:51 Uhr

Continental bekräftigt Prognose

Der Autozulieferer Continental hat nach deutlichen Zuwächsen im ersten Quartal seine Jahresziele bekräftigt. Der Umsatz legte um 11,1 Prozent auf 10,3 Milliarden Euro zu, wie der DAX-Konzern mitteilt. Nach dem schwachen Vorjahresquartal kletterte der Betriebsgewinn (bereinigtes EBIT) um 35 Prozent auf 578 Millionen Euro, was einer Marge von 5,6 Prozent entspricht. Der Nettogewinn stieg um 59,6 Prozent auf 382 Millionen Euro.

Continental bekräftigte seine Prognose für das laufende Jahr. Demnach rechnet der Vorstand mit einem Umsatz von 42 bis 45 Milliarden Euro und einer Marge von 5,5 bis 6,5 Prozent.

Continental
Continental 65,86

11:29 Uhr

Toyota überrascht mit starkem Gewinnsprung

Der weltgrößte Autobauer Toyota hat dank einer höheren Produktion und vorteilhaften Wechselkursen im vierten Quartal seines Geschäftsjahres 2022/23 einen Gewinnsprung verzeichnet. Das operative Ergebnis stieg um 35 Prozent auf 627 Milliarden Yen - etwa 4,2 Milliarden Euro, wie der japanische VW-Konkurrent mitteilt. Das lag auch deutlich über den 553 Milliarden Yen, die Analysten im Schnitt erwartet hatten. Der schwache Yen, der japanische Autos im Ausland verbilligt, und höhere Produktionszahlen glichen die gestiegenen Material- und Rohstoffpreise aus.

Für das laufende Geschäftsjahr 2023/24 erwartet Toyota einen Gewinnanstieg um 10 Prozent auf 3,0 Billionen Yen. Der Aktienkurs sprang nach der Veröffentlichung der Zahlen um zwei Prozent nach oben.

VW Vorzüge
VW Vorzüge 121,54
Toyota Motor
Toyota Motor 13,45

11:09 Uhr

Viele Neuaufträge bei ICE-Konkurrent Alstom

Dank vieler Neuaufträge und einer positiven Marktdynamik rechnet der französische Zughersteller Alstom im laufenden Geschäftsjahr mit höheren Margen. Die bereinigte Betriebsgewinnmarge (EBIT) soll auf sechs von 5,2 Prozent im Vorjahr steigen, wie der Konzern mitteilt. Im Laufe des Jahres habe das Unternehmen, das auch mit Siemens und dessen ICE konkurriert, neue Aufträge im Wert von 20,7 Milliarden Euro erhalten. Zwar werden Zughersteller wie Alstom von der Dekarbonisierung des Verkehrs profitieren, doch die durch den Ukraine-Krieg ausgelöste steigende Inflation hat die Kosten in die Höhe getrieben und Lieferkettenprobleme verschärft. Seine Mittelfristziele verschob das Unternehmen deshalb auf das Geschäftsjahr 2025/26 - ein Jahr später als bisher geplant.

Alstom
Alstom 26,78
Siemens
Siemens 159,28

10:52 Uhr

Gewinn von Deutsche-Bank-Rivalin schnellt um 77 Prozent in die Höhe

Die niederländische Großbank ABN Amro hat von höheren Zinsen und Kostensenkungen profitiert. Der Gewinn schoss im ersten Quartal um 77 Prozent auf 523 Millionen Euro in die Höhe, wie ABN Amro mitteilt. Analysten hatten im Schnitt nur 370 Millionen Euro erwartet. Wie die Konkurrenz profitierte auch ABN Amro von den kräftigen Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank und anderer großen Notenbanken, die den Zinsüberschuss um 24 Prozent in die Höhe schnellen ließen. Banken können derzeit die Zinsen, die sie für Kredite in Rechnung stellen, schneller anheben als die Einlagenzinsen, die sie ihren Kunden zahlen müssen. Da sich die niederländische Wirtschaft trotz der hohen Inflation robust zeigt, fielen die Rückstellungen für faule Kredite auf 14 Millionen Dollar. Die Kosten drückte ABN Amro um 2,5 Prozent, etwa indem sie wenige externe Berater nutzte.

Deutsche Bank
Deutsche Bank 9,86

 

10:21 Uhr

Tui rechnet fest mit Reise-Boom

Die wachsende Reiselust nach der Corona-Krise stimmt den Touristikkonzern Tui zuversichtlich für den bevorstehenden Sommer. Im zweiten Geschäftsquartal bis Ende März lag der Umsatz mit 3,2 Milliarden Euro rund anderthalbmal so hoch wie im pandemiegeprägten Vorjahreszeitraum, wie Tui mitteilte.

Der saisontypische operative Verlust vor Sondereffekten (bereinigtes Ebit) verringerte sich um gut ein Viertel auf rund 242 Millionen Euro. Der auf die Aktionäre entfallende Nettoverlust vergrößerte sich dennoch um knapp neun Prozent auf 364 Millionen Euro.

Angesichts einer "starken Buchungsentwicklung" vor allem in den vergangenen Wochen sieht sich Tui-Chef Sebastian Ebel in seiner Erwartung bestätigt, den bereinigten operativen Gewinn in diesem Jahr wie geplant "signifikant" zu steigern. So zählt der Konzern für den Sommer bisher 8,3 Millionen Buchungen. Dies seien 13 Prozent mehr als im Vorjahr und fast doppelt so viel wie im Vor-Corona-Jahr 2019. Dabei geben die Menschen mehr für ihren Urlaub aus: Derzeit liege der durchschnittliche Preis der verkauften Reisen 5 Prozent höher als im Vorjahr und 26 Prozent höher als im Sommer 2019.

10:04 Uhr

Roboter-Deal geht für Siemens Healthineers nach hinten los

Bis zur Marktreife der Corindus-Roboter für Gefäßoperationen bei Schlaganfällen werden nach den Erwartungen von Siemens-Healthineers-Chef Bernd Montag mehrere Jahre vergehen. "Das wird eine Weile dauern", räumt Montag ein. Der Einsatz der Roboter bei Schlaganfällen sei aber der Hauptgrund für die eine Milliarde Euro teure Übernahme von Corindus gewesen. Mit dem Einsatz bei Herzinfarkt-Operationen sollte die Zeit überbrückt werden, doch Ärzte hatten die Roboter dafür kaum verwendet. "Die Nutzung hat unsere Erwartungen nicht erfüllt", sagte Montag. Rückblickend habe man von daher zu viel für Corindus bezahlt.

Siemens Healthineers zieht sich aus dem Geschäft zurück und schreibt 329 Millionen Euro darauf ab. Die Kosten für das Angebot an die Kunden, die Geräte zurückzunehmen, seien darin bereits enthalten, so der Vorstandschef.

Siemens Healthineers
Siemens Healthineers 53,80

09:42 Uhr

"Wir sind mit den Zinserhöhungen noch nicht am Ende"

Bundesbankpräsident Joachim Nagel sieht die EZB bei ihrer Zinspolitik auf dem richtigen Weg. "Wir halten Kurs bei der Geldpolitik", sagt er. "In der Tat kommen wir möglicherweise auf die Zielgerade, in dem Sinne, indem wir den Bereich erreichen in der Geldpolitik, der als restriktiv bezeichnet werden kann." Damit bezieht er sich auf das Niveau der Zinsen, das eine Wirtschaft bremst. Er sei zuversichtlich, dass die Geldpolitik mit Blick auf die Inflation Wirkung zeige. Erste Anzeichen dafür seien aus der Kreditvergabe, bei der wirtschaftlichen Aktivität und dem Rückgang der Gesamtinflation abzulesen.

"Wir sind mit den Zinserhöhungen noch nicht am Ende, da gibt es noch was zu tun", sagte Nagel. Die Geldpolitik müsse hartnäckig bleiben, denn die Inflation erweise sich oft als ein sperriges Phänomen.

09:09 Uhr

Greift der DAX die 16.000 endlich an?

Im bisherigen Wochenverlauf hat sich der DAX kaum bewegt: Am Montag ein paar Punkte abwärts, am Dienstag ein paar Zähler nach oben. Dieser Trend scheint sich auch zur Wochenmitte fortzusetzen. Aktuell notiert der deutsche Börsenleitindex mit Kursen um 15.960 Punkte leicht im Plus. Am Dienstag war er mit einem Stand von 15.955 in den Feierabend gegangen.

"Im vorbörslichen Handel lag der DAX schon im Plus, drehte dann ins Minus. Beides aber nur leicht", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Raimund Brichta. "Man darf gespannt sein, ob er heute mal einen Anlauf in Richtung 16.000-Punkte-Marke macht."

DAX
DAX 16.051,23

08:40 Uhr

Lebensmittelpreise sinken erstmals seit zwei Jahren wieder

Erstmals wieder sinkende Lebensmittelpreise haben die deutsche Inflationsrate im April auf den niedrigsten Stand seit über einem halben Jahr gedrückt. Waren und Dienstleistungen kosteten im Schnitt 7,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt bestätigte. Das ist niedrigste Teuerungsrate seit August 2022. Im März lag sie noch bei 7,4 Prozent, im Januar und Februar bei je 8,7 Prozent.

Von März auf April zogen die Preise um 0,4 Prozent an. Für Entspannung sorgte die Entwicklung bei Nahrungsmitteln: Diese verteuerten sich im Vergleich zum Vorjahresmonat zwar noch um 17,2 Prozent. Im Monatsvergleich von März 2023 auf April 2023 sanken die Lebensmittelpreise allerdings um 0,8 Prozent und damit erstmals seit rund zwei Jahren, wie der wissenschaftliche Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Sebastian Dullien, betonte. "Das macht Hoffnung, dass auch bei der Lebensmittelinflation der Höhepunkt jetzt klar hinter uns liegt."

08:24 Uhr

Immobilienkrise: Konzern muss Wohnungsbestand abwerten

LEG Immobilien bekommt nach der Streichung der Dividende im vergangenen Jahr auch im laufenden Jahr die Folgen der Krise am Immobilienmarkt zu spüren. Die LEG rechne "für das erste Halbjahr 2023 mit einem Rückgang des Wertes des Immobilienvermögens im mittleren einstelligen Prozentbereich", teilte das Unternehmen mit. Eine Neubewertung des Bestands solle im zweiten Quartal vorgenommen werden. Zentrale Kennzahlen lägen aber auf Kurs, an der Prognose werde festgehalten, teilte die LEG weiter mit.

Die Branche ächzt unter den Folgen des geänderten Zinsumfelds, explodierender Baukosten und der hohen Inflation. Branchenprimus Vonvia hatte die Dividende für 2022 gekürzt und war mit einem sinkenden operativen Ertrag (Group FFO) ins Jahr gestartet. Bei der LEG gab der FFO I im Auftaktquartal um 15 Prozent nach. Den Verkehrswert seines Immobilien-Portfolios hatte Vonovia um über drei Milliarden Euro abwerten müssen, unter dem Strich schrieben die Bochumer deshalb einen Verlust von rund zwei Milliarden Euro.

08:19 Uhr

Neukunden lassen Umsatz und Gewinn bei Telefonica steigen

Mobilfunkkunden haben vor einer angekündigten Preiserhöhung noch einmal bei den Tarifen von Telefónica Deutschland (O2) zugegriffen und dem Unternehmen einen Umsatzsprung beschert. In den Monaten Januar bis März hätten sich nach Abzug von Kündigungen 368.000 neue Kunden für einen Mobilfunkvertrag entschieden, teilte das Münchner Unternehmenh mit. Der Konzernumsatz kletterte um acht Prozent auf 2,1 Milliarden Euro und stieg damit stärker als von Experten erwartet.

Den überwiegenden Umsatz erwirtschaftet die Tochter des spanischen Telefónica-Konzerns mit werthaltigeren Mobilfunkerlösen - diese legten um 4,2 Prozent zu. Damit sind Umsätze mit Telefonie und Daten gemeint, an denen Anbieter tatsächlich etwas verdienen. Denn am Verkauf von Endgeräten wie Smartphones und Tablets bleibt nur wenig hängen.

Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) des ersten Quartals legte um 1,7 Prozent auf 612 Millionen Euro zu. Unter dem Strich verdiente Telefónica Deutschland 30 Millionen Euro - rund elf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

08:07 Uhr

Ölpreise fallen weiter

Die Ölpreise fallen im frühen Handel leicht. Am Morgen kostet ein Fass der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli 76,89 Dollar. Das sind 55 Cent weniger als am Vortag. Der Preis der US-Sorte WTI zur Juni-Lieferung fällt um 49 Cent auf 73,22 Dollar.

Brent Rohöl
Brent Rohöl 76,14

Die Blicke richten sich zur Wochenmitte auf Inflationszahlen aus den USA. Die Daten dürften den kurzfristigen Kurs der US-Notenbank Fed mitbestimmen. Die starken Zinsanhebungen seit März 2022 haben auf den Ölmärkten ihre Wirkung nicht verfehlt. Sie gelten als einer der wichtigsten Gründe für die teils deutlichen Preisabschläge in den vergangenen Wochen und Monaten.

07:41 Uhr

Strompreiserhöhungen tragen zu Gewinnsprung bei Eon bei

Ein Ergebnissprung im ersten Quartal lässt den Eon-Vorstand etwas optimistischer auf das Gesamtjahr blicken. Aktuell erwarte er, das obere Ende der Prognosespanne für das bereinigte operative Ergebnis, den bereinigten Konzernüberschuss und das Ergebnis je Aktie zu erreichen, teilte der Energieversorger bei der Vorlage der Quartalszahlen mit.

Finanzchef Marc Spieker rechnet aber mit weiter schwankenden Einflüssen auf das Geschäft. Die Prognose berücksichtige im Vergleich zum aktuellen Marktumfeld deshalb auch die Möglichkeit einer erneuten Verschlechterung im weiteren Jahresverlauf, sagte er laut Mitteilung.

In den ersten drei Monaten des Jahres profitierte Eon unter anderem von den an seine Kunden weitergegebenen höheren Strompreisen. Das um nicht-operative Effekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stieg im ersten Quartal um 30 Prozent auf knapp 2,72 Milliarden Euro und damit stärker als von Analysten erwartet. Größter Gewinnbringer im Quartal war erneut das Netzgeschäft. Dies konnte sein bereinigtes Ebitda um gut ein Drittel auf rund 1,9 Milliarden Euro verbessern. Das Geschäft mit Kundenlösungen verdoppelte sich auf mehr als 800 Millionen Euro

07:35 Uhr

DAX-Anleger warten ersteinmal ab

Der DAX dürfte Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge kaum verändert starten. Gestern hatte er ebenfalls weitgehend unverändert bei 15.955,48 Punkten geschlossen. Im Mittelpunkt stehen heute die US-Inflationsdaten.

DAX
DAX 16.051,23

Die Jahresteuerungsrate sank im März um einen vollen Prozentpunkt auf 5,0 Prozent. Die Notenbank Fed kann dies als Etappensieg verbuchen. Analysten rechnen damit, dass die Rate im April stabil auf diesem Niveau bleibt. Laut Fed-Chef Jerome Powell dürfte es jedoch noch ein langer Weg sein, bis das Ziel einer Inflationsrate von 2,0 Prozent erreicht wird. Die Zentralbank hob ihren Leitzins jüngst auf die neue Spanne von 5,0 bis 5,25 Prozent an und wird wohl demnächst pausieren - vorausgesetzt, die Inflation macht ihr keinen Strich durch die Rechnung.

Bei den Unternehmen legt Europas größter Energienetzbetreiber, E.ON, seine Zahlen zum ersten Quartal vor. Zudem lädt Volkswagen seine Aktionäre zur ersten regulären Hauptversammlung in Präsenz seit der Corona-Krise ein. Kritische Fragen von Aktionären werden zur Softwaretochter Cariad erwartet, deren Vorstand Volkswagen jüngst ausgetauscht hat.

07:31 Uhr

Euro legt leicht zu

Der Euro steigt im frühen Handel leicht. Am Morgen kostet die Gemeinschaftswährung 1,0970 Dollar und damit etwas mehr als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag auf 1,0959 Dollar festgesetzt.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,07

Zur Wochenmitte richtet sich die Aufmerksamkeit auf US-Konjunkturdaten. Die Regierung veröffentlicht am Nachmittag Inflationsdaten. Von der Entwicklung hängt der kurzfristige Kurs der amerikanischen Notenbank Federal Reserve mit ab.

07:28 Uhr

Deutsche Exporte nach China brechen ein

Die Hoffnungen der deutschen Exporteure auf ein Comeback ihres China-Geschäfts nach der Abkehr von der dortigen Null-Covid-Politik haben sich bislang nicht erfüllt. Im Gegenteil: Im ersten Quartal brachen die Ausfuhren in die Volksrepublik um 12,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 24,1 Milliarden Euro ein.

Das geht aus vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes hervor, die der Nachrichtenagentur Reuters vorlagen. Zum Vergleich: Die gesamten deutschen Exporte legten von Januar bis März um 7,4 Prozent auf mehr als 398 Milliarden Euro zu. Dabei ist Chinas Wirtschaft stark gewachsen: Das Bruttoinlandsprodukt stieg von Januar bis März um 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum - der stärkste Quartalszuwachs seit einem Jahr.

"Chinas Wirtschaft mag sich erholen, aber die Auswirkungen auf die deutschen Exporte werden ganz anders sein als bei der Überwindung der globalen Finanzkrise im Jahr 2009", sagte der Chefvolkswirt des Mercator Institute for China Studies (Merics), Max Zenglein. "Das Post-Corona-Wachstum wird vom Konsum befeuert", sagte Zenglein. "Das geht also an Deutschland vorbei." Hinzu kommen noch Bestrebungen der Regierung nach mehr Autarkie, also einer geringeren Abhängigkeit von westlicher Hochtechnologie durch eigene Produktion. Der Anteil der Ausfuhren in die Volksrepublik an den deutschen Gesamtexporten dürfte sich "auf einem niedrigeren Niveau einpendeln". Schon jetzt liege er nur noch bei rund sechs Prozent, nachdem er zeitweise bei etwa acht Prozent gelegen habe, sagte Merics-Chefvolkswirt Zenglein.

07:18 Uhr

Software AG wird zum Spielball von Finanzinvestoren

Der US-Finanzinvestor Silver Lake bekommt bei der geplanten Übernahme der Software AG Konkurrenz. Der Rivale Bain Capital machte über seine Beteiligung Rocket Software ein als unverbindlich bezeichnetes Angebot für das Darmstädter Unternehmen öffentlich, das mindestens zwei Euro je Aktie über der bereits aufgestockten Offerte von Silver Lake liegt. Bain Capital will 34 Euro je Aktie auf den Tisch legen, das sind insgesamt gut 2,5 Milliarden Euro. Wenn Silver Lake und die Software-AG-Stiftung von Firmengründer Peter Schnell bereit seien, ihre Anteile von zusammen 34 Prozent zu verkaufen, böte der Investor sogar 36 Euro je Aktie.

Bain und Rocket Software haben sich einem Insider zufolge direkt und indirekt schon gut zehn Prozent an der Software AG gesichert. Bain will die beiden Unternehmen fusionieren. Die Software AG hatte allerdings bereits beim ersten Anlauf von Bain - der noch hinter den Kulissen stattfand - klargemacht, dass man unter der Ägide von Silver Lake selbstständig bleiben wolle. Sie erachtet das Konkurrenzangebot Unternehmenskreisen zufolge als feindlich.

07:12 Uhr

An Asiens Börsen fallen die Kurse

Abwärts geht es an den Aktienmärkten in Ostasien und auch in Australien. Mit Ausnahme von Schanghai (-1,4%) fallen die Verluste dabei aber eher moderat und ähnlich wie gestern an der Wall Street aus. In Tokio geht es für den Nikkei-Index um 0,5 Prozent nach unten auf 29.088 Punkte, in Hongkong um 0,7 Prozent. Für Vorsicht sorgt zum einen, dass es in Sachen drohender Zahlungsausfall wegen des im Juni drohenden Erreichens der Schuldenobergrenze der USA keinen Fortschritt gibt, nachdem sich US-Präsident Joe Biden am Vortag mit den Kongressführern dazu ausgetauscht hatte.

Nikkei
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Zum anderen stehen im späteren Tagesverlauf die US-Verbraucherpreise für April zur Veröffentlichung an. Sie werden im Hinblick auf das jüngste Signal einer Zinserhöhungspause der US-Notenbank und eines noch stärker datenabhängigen Vorgehens besonders gespannt erwartet. Am Vortag betonte der Präsident der Fed von New York, John Williams, erst wieder, dass es zu früh sei, schon vom Ende des Zinserhöhungszyklus auszugehen.

06:30 Uhr

Das wird für den DAX heute wichtig

Im Vorfeld der für heute geplanten US-Inflationsdaten haben sich die Anleger an den Aktienmärkten am Dienstag weiter zurückgezogen. Der DAX notierte zum Handelsschluss kaum verändert bei 15.955 Punkten. Der EUROSTOXX50 bröckelte um 0,7 Prozent auf 4318 Zähler ab.

Was liegt am heutigen Handelstag an? Das Statistische Bundesamt veröffentlich die endgültigen Daten zu den deutschen Verbraucherpreisen im April. Vorläufigen Zahlen zufolge kosteten Waren und Dienstleistungen im Schnitt 7,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das ist die niedrigste Teuerungsrate seit August 2022.

Um 14.30 Uhr MESZ dann legt das US-Arbeitsministerium die Verbraucherpreisdaten für April vor. Die Jahresteuerungsrate sank im März um einen vollen Prozentpunkt auf 5,0 Prozent. Analysten rechnen damit, dass die Rate im April stabil auf diesem Niveau bleibt. Laut Fed-Chef Jerome Powell dürfte es jedoch noch ein langer Weg sein, bis das Ziel einer Inflationsrate von 2,0 Prozent erreicht wird. Dazu gibt es noch Angaben zu den viel beachten US-Realeinkommen für den Monat April.

Dazu ist noch die Berichtssaison in vollem Gange. Mit Brenntag, Heidelbergcement, Eon, Continental, Lanxess und Siemens Healthineers kommen gleich sechs DAX-Unternehmen mit Zahlen um die Ecke. In der zweiten und dritten Reihe öffnen LEG Immobilien, TUI, Synlab, Salzgitter, United Internet und Telefonica Deutschland die Bücher. Dazu kommen noch Hauptversammlungen bei Volkswagen, K+S und Symrise. In den USA läuft die Berichtssaison langsam aus. Nachbörslich wartet Walt Disney mit Quartalsergebnissen auf.

Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.

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