Mittwoch, 16. März 2022Der Börsen-Tag

Heute mit Max Borowski und Thomas Badtke
17:44 Uhr

Fed, Ukraine, Hexen: Dax gewinnt fast vier Prozent

Mit 13.917 Punkten hat der Dax den Dienstagshandel beendet, mit 14.441 Zählern verabschiedet sich der deutsche Börsenleitindex aus dem Geschäft zur Wochenmitte. So etwas nennt man Kurssprung, das Plus beläuft sich auf 3,8 Prozent. Im Tageshoch notiert der Dax sogar bei 14.553 Stellen. Auch die Kurse an der Wall Street verbessern sich zunächst. Das Marktumfeld habe sich weltweit aufgehellt, heißt es von Händlerseite. Die nachbörslich anstehende Zinsentscheidung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) sei eingepreist. Mit einem Anstieg von 25 Basispunkten wird gerechnet.

"Der Dax ist sehr stark unterwegs gewesen. Nachmittags hat er nochmal etwas zugelegt in der Hoffnung auf erfolgreiche Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Katja Dofel. "Es gibt aber noch andere Stützen für die Aktienkurse: Der Ölpreis notiert seit dem Hoch am vergangenen Dienstag deutlich niedriger, bei rund 100 Dollar je Barrel. Das bringt große Erleichterung", erläutert Dofel. "Außerdem ist am Freitag großer Verfallstag. Es verfallen Wetten auf Indizes und Einzelaktien, die deutlich vor Kriegsbeginn abgeschlossen wurden. Man hat damals mit höheren Kursen gerechnet, daher gibt es großes Interesse, zumindest bis Freitagnachmittag, den Dax über der Marke von 14.000 Punkten zu halten", unterstreicht Dofel. "Auch Hilfszusagen der chinesischen Regierung in der vergangenen Nacht für die angeschlagenen Technologiekonzerne des Landes waren ein Kurstreiber."

DAX
DAX 23.830,99

Am deutschen Aktienmarkt weisen vor allem die Verliereraktien der letzten Handelstage große Kursbewegungen auf und sind gefragt. Schnäppchenjäger vermutet Marktbeobachter Andreas Lipkow von der Comdirect dahinter. Im Dax stehen die seit Wochen gebeutelten Anteile des Kochboxenversenders Hellofresh mit mehr als elf Prozent an der Spitze. Delivery Hero ziehen mehr als neun Prozent an. Banken schlugen sich vor der erwarteten Zinswende auch gut, Deutsche-Bank-Aktien verteuern sich um knapp sieben Prozent. Leichte Verluste gibt es lediglich bei den Versorgern Eon und RWE.

Delivery Hero
Delivery Hero 23,18
Hellofresh
Hellofresh 7,11

 

17:33 Uhr

Commerzbank reduziert Russland-Risiko

Die Commerzbank hat ihr Risiko im Russland-Geschäft angesichts des Ukraine-Kriegs eingedämmt. Das Engagement sei mit Unterstützung der jeweiligen Geschäftspartner um etwa 600 Millionen auf 1,3 Milliarden Euro gesenkt worden, sagt Finanzchefin Bettina Orlopp. Die Commerzbank arbeite daran, ihr Russland-Risiko weiter zu verringern. Möglicherweise komme sie damit aber nicht im selben Tempo voran wie bisher.

Am 1. März hatte die Commerzbank ihr Russland-Risiko auf 1,9 Milliarden Euro netto beziffert - einschließlich Risiken mit Russland-Bezug von rund 600 Millionen Euro, vor allem durch Vorfinanzierungen für Rohstoffexporte.

17:22 Uhr

Steigende Spritpreise rufen Kartellamt auf den Plan

Das Bundeskartellamt beobachtet die Entwicklung der stark gestiegenen Benzin- und Dieselpreise genau. "Aufgrund der geopolitischen Lage sind die Preise flächendeckend schockartig gestiegen", sagte der Präsident der Bonner Behörde, Andreas Mundt. "Wenn die Rohölpreise jetzt wieder sinken und die Tankstellenpreise dem nicht folgen oder sogar weiter steigen sollten, muss man sich das genau ansehen." Das gelte vom Rohölmarkt über die Raffinerien und den Großhandel bis zu den Tankstellenbetreibern.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hatte die Bonner Kartellwächter gebeten, die Entwicklung der Preise unter die Lupe zu nehmen und zu schauen, ob dabei missbräuchliches Verhalten vorliege. "Es darf nicht sein, dass Unternehmen aus der jetzigen Situation unangemessene Gewinne schlagen", betonte er. Wenn es dafür Hinweise geben sollte, "werden wir gesetzgeberische Maßnahmen vorbereiten, um dem Bundeskartellamt eine bessere Marktüberwachung bei den Kraftstoffen zu ermöglichen."

17:11 Uhr

Krebsmittel treibt Aktien von deutscher Biotechfirma

Positive Nachrichten aus den USA treiben die Titel von Morphosys an. Die Aktien der Biotechfirma steigen rund zwei Prozent, nachdem der Verband der US-Krebszentren NCCN das Krebsmittel Monjuvi unter bestimmten Voraussetzungen bei B-Zell-Lymphomen nun als bevorzugte Therapie einstuft.

16:53 Uhr

Hoffnung auf Lösung in Ukraine drückt Dollar

Der Dollar gibt etwas nach. Ursächlich sind positive Nachrichten zum Ukraine-Konflikt, die die voraussichtlich am Abend anstehende Fed-Zinserhöhung in den Hintergrund drängen, wie Swissquote-Analystin Ipek Ozkardeskaya sagt.

Die Ukraine sehe nach eigenen Angaben Spielraum für Kompromisse in den Verhandlungen mit Russland. Damit sei der Dollar als Fluchtwährung in Krisenzeiten weniger gefragt, so die Analystin. Sie rechnet im Fall einer diplomatischen Lösung mit einer raschen Korrektur des Dollar nach unten, selbst wenn die Fed die Zinsen erhöhe. Sollte es aber nicht zu einer Beilegung des Konflikts kommen, dürfte die US-Währung wieder Auftrieb bekommen.

Der Dollarindex sinkt um 0,3 Prozent. Der Euro steigt auf 1,0993 Dollar, auch gestützt von der sehr festen Eröffnung der europäischen Aktienmärkte und steigenden Anleiherenditen in Europa.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,17
US-Dollar / Euro
US-Dollar / Euro ,86

 

16:20 Uhr

Hoffnung dominiert Wall Street

Hinweise auf Bewegung bei den Waffenstillstandsverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine ermuntern Anleger zum Einstieg in den US-Aktienmarkt. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P-500 steigen zunächst um bis zu zwei Prozent. Die Stimmung wird auch durch das Versprechen Chinas gehoben, mehr Konjunkturimpulse zu geben und die Märkte stabil zu halten, was eine Rally bei in den USA notierten chinesischen Aktien befeuerte.

Börsianer fieberten daneben dem Zinsentscheid der US-Notenbank entgegen. Allgemein werde damit gerechnet, dass die Fed bei der ersten Zinserhöhung seit 2018 den Schlüsselsatz um einen Viertel Prozentpunkt anheben werde, sagte Analyst Ricardo Evangelista vom Brokerhaus ActivTrades. Daher liege das Hauptaugenmerk auf der anschließenden Pressekonferenz des Notenbankchefs Jerome Powell. "Anleger werden nach Hinweisen zum Timing und Tempo weiterer Zinserhöhungen suchen. Die Fed muss mit der Inflation fertig werden, aber auch mit der gestiegenen geopolitischen Instabilität und einer drohenden Energiekrise, die das Wachstum gefährden."

16:13 Uhr

Dax weitet Gewinne aus - erneut

Ein optimistischer Zeitungsbericht zu den Verhandlungen über eine Waffenruhe in der Ukraine gibt Europas Börsen Zusatzschub. Dax und EuroStoxx50 weiten ihre Gewinne aus und steigen um 4,6 Prozent auf 14.553 Punkte beziehungsweise um rund fünf Prozent auf 3929 Zähler. Börsianer verweisen auf einen Bericht der "Financial Times", dem zufolge die Kriegsparteien deutliche Fortschritte bei den Gesprächen über einen Friedensplan erzielt haben.

DAX
DAX 23.830,99
EUROSTOXX50
EUROSTOXX50 5.607,39

 

15:58 Uhr

US-Rohöllagerbestände unerwartet gestiegen

Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 11. März wider Erwarten ausgeweitet. Sie stiegen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 4,345 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Rückgang um 1,8 Millionen Barrel vorhergesagt.

In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 1,863 Millionen Barrel reduziert. Bei den bereits am Vortag veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) war mit 3,8 Millionen Barrel eine Zunahme registriert worden.

Die Benzinbestände nahmen nach EIA-Angaben um 3,615 Millionen Barrel ab. Analysten hatten ein Minus von 1,5 Millionen Barrel erwartet, nachdem die Vorräte in der vorangegangenen Woche um 1,405 Millionen gesunken waren. Die API-Daten hatten einen Rückgang von 3,8 Millionen Barrel angezeigt.

15:37 Uhr

Anleger strafen Ölkonzern ab

Der Wiener OMV-Konzern kann die Anleger mit den vorgestellten Umbauplänen nicht überzeugen. Die Aktie rutscht an der Börse in Wien in der Spitze um 7,5 Prozent ab, nachdem OMV den Strategieschwenk weg von Öl und Gas und hin zu mehr Chemie und nachhaltigen Kraftstoffen vorgestellt hat. Die strategische Ausrichtung sei zwar nicht überraschend, beurteilen die Analysten von Jefferies. Als Enttäuschung bezeichnet das Brokerhaus aber die fehlende Änderung des Renditerahmens und den strukturellen Anstieg der Investitionen in Richtung 3,5 Milliarden Euro.

OMV
OMV 44,02

15:07 Uhr

Nur Öl- und Gas-Index im Minus

Unter den großen europäischen Stoxx-Branchen-Indizes liegt nur der Index der Öl- und Gaswerte im Minus, er fällt um 0,9 Prozent auf 295,56 Punkte. Damit hat er in diesem Jahr zwar immer noch 8 Prozent gewonnen, er liegt aber auch deutlich unter dem jüngsten Mehrjahreshoch. "Aus technischer Sicht dürfte ein erneuter Anlauf an das Jahreshoch bei 320 Punkten nun schwierig werden, denn mit dem jüngsten Spike ist ein Fehlausbruch entstanden". Zudem deute der Spike im Öl selbst darauf hin, dass der Ölpreis sein Jahreshoch hinter sich habe.

14:48 Uhr

Dudenhöffer: BMW-Ergebnisse "enttäuschend"

"Im Vergleich mit anderen Premiumherstellern sind die 2021er Geschäftsergebnisse von BMW enttäuschend", sagt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer ntv.de. "So schafft etwa Audi eine Ebit-Marge von 10,5 Prozent und BMW im reinen Autogeschäft nur von 10,3 Prozent. Dabei hat die BMW-Gruppe mit 2,5 Millionen verkauften Fahrzeugen fast 50 Prozent mehr verkauft als Audi", erläutert er. "Durch den hohen Absatz hat BMW einen sehr großen Skalierungs- und damit Kostenvorsprung und dennoch eine schlechtere Gewinn-Marge pro Fahrzeug als Audi. Noch größer ist der Abstand zu Mercedes-Benz, die 12,4 Prozent Ebit-Marge pro Fahrzeug erwirtschaftet haben. Ähnliches gilt für Tesla", hebt Dudenhöffer hervor. "Dort lag die Gewinn-Marge pro Fahrzeug bei 12,1 Prozent - und das bei 100 Prozent Elektroautos."

BMW
BMW 80,22

14:33 Uhr

Diese US-Aktie ist vorbörslich gesucht

Bei den Einzelwerten geht es für die Aktie von Eastman Kodak vorbörslich um 3,8 Prozent nach oben. Hier werden die Geschäftszahlen positiv aufgenommen. Das Unternehmen hatte für 2021 eine Umsatzsteigerung und die Rückkehr in die Gewinnzone vermeldet.

14:17 Uhr

US-Einzelhändler steigern Umsätze kaum

Die Einzelhändler in den USA haben vor der anstehenden Zinswende nur ein mageres Umsatzplus erzielt. Die Erlöse legten im Februar um 0,3 Prozent zum Vormonat zu, wie das Handelsministerium mitteilt. Ökonomen hatten mit einem Plus von 0,4 Prozent gerechnet. Im Januar hatte es noch einen kräftigen Zuwachs von revidiert 4,9 Prozent gegeben. Die stark anziehende Inflation nagt an der Kaufkraft der US-Bürger. Die Teuerungsrate war im Februar mit 7,9 Prozent so hoch wie seit 40 Jahren nicht mehr. Angesichts des starken Preisauftriebs hat die Notenbank Fed für die am Abend (19.00 MEZ) anstehende geldpolitische Entscheidung eine Zinswende signalisiert, der eine Serie von Erhöhungen folgen dürfte.

14:02 Uhr

US-Pharmakonzern will Russland weiterhin versorgen

Der US-Pharmakonzern Merck wird trotz des Ukraine-Kriegs Russland weiterhin mit lebenswichtigen Medikamenten und Impfstoffen beliefern. Allerdings werde auf weitere Investitionen in dem Land verzichtet, kündigte Merck an. Das Unternehmen schließt sich damit Wettbewerbern wie Pfizer, Eli Lilly, Novartis und Abbvie an. Arzneien wie auch medizinische Geräte sind aus humanitären Gründen von Sanktionen ausgenommen.

MerckCo
MerckCo 72,60

13:36 Uhr

TecDax bricht Abwärtstrend

Der TecDax bricht den seit Anfang Januar ausgebildeten Abwärtstrend. Damit rücken nun die Zwischenhochs bei 3.230 bis 3.242 Punkte in den Blick. Darüber könnte der TecDAX aus technischer Sicht die 200-Tage-Linie anlaufen, wie ein Marktteilnehmer sagt. Sie verläuft aktuell bei knapp 3.662 Punkten. Der TecDax notiert 3,4 Prozent fester bei 3.220 Zählern.

TECDAX
TECDAX 3.656,37

13:11 Uhr

Tesla-Produktion in Shanghai gestoppt

Der US-Elektroautobauer Tesla hat im Zuge verschärfter Corona-Restriktionen in China die Produktion in seinem Werk in Shanghai einer internen Mitteilung zufolge für zwei Tage eingestellt. Das gelte für Mittwoch und Donnerstag, wie aus der Reuters vorliegenden Information an Beschäftigte und Lieferanten hervorging. Eine Begründung wurde nicht angeführt. In Shanghai und vielen anderen Städten in China wird die Bewegungsfreiheit der Menschen derzeit stark eingeschränkt, da die Covid-Infektionszahlen auf den höchsten Stand seit Ausbruch der Pandemie vor zwei Jahren stiegen. In Shanghai muss die Bevölkerung zwei bis 14 Tage zu Hause bleiben, um sie auf Corona zu testen und Kontakte nachzuverfolgen. Etliche Fabriken im Land wurden geschlossen.

Tesla
Tesla 377,35

In einer weiteren Mitteilung an Lieferanten forderte Tesla diese auf, Vorkehrungen zu treffen für ein so genanntes "closed-loop-management". Nach dem Konzept, das dem Apple-Zulieferer Foxconn die Aufnahme der Produktion in Shenzhen ermöglichte, dürfen die Arbeitskräfte den Betrieb nicht verlassen und müssen dort schlafen und essen. Tesla äußerte sich dazu nicht.

In Teslas "Gigafactory 3" werden rund um die Uhr das Model 3 und das SUV Model Y hergestellt. Nach Daten des chinesischen Automobilverbandes rollen täglich rund 2000 Fahrzeuge vom Band. Von den 56.515 im Februar produzierten Wagen gingen fast 60 Prozent in den Export, zum Beispiel nach Japan und Deutschland.

12:58 Uhr

Steigende Kurse an Wall Street erwartet

Mit einem kräftigen Plus dürfte die Wall Street zur Wochenmitte in den Handel starten. Für Entspannung dürften vor allem Aussagen zu den Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland sorgen, die ein Ende der andauernden Kampfhandlungen ermöglichen könnten. Bei den Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew wird nach Angaben des Kremls derzeit über eine Neutralität der Ukraine nach dem Vorbild Schwedens oder Österreichs gesprochen. "Das ist die derzeit diskutierte Option", so Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Dieses Neutralitäts-Modell könne als "ein Kompromiss" betrachtet werden. Auch der russische Außenminister Sergej Lawrow habe von einer Annäherung der Positionen bei den Verhandlungen gesprochen, heißt es im Handel.

Einen positiven Impuls geben zudem Aussagen der chinesischen Regierung. Diese hatte sich zu stabilen Finanzmärkten bekannt, was an den asiatischen Börsen kräftige Kursgewinne Folge gesorgt hatte - allen voran an den zuletzt gebeutelten Aktienmärkten in Hongkong und Schanghai. Außerdem kündigte der für Finanzstabilität und Entwicklung zuständige Ausschuss des chinesischen Staatsrats Maßnahmen zur Unterstützung der heimischen Wirtschaft im ersten Quartal an, wie die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua meldete. Für den Future auf den S&P-500 geht es aktuell um 1,1 Prozent aufwärts.

Daneben rückt die Zinsentscheidung der US-Notenbank am Abend fast etwas in den Hintergrund. "Im Grunde ist die heutige Zinsentscheidung der Fed wahrscheinlich die einfachste, die sie in diesem Jahr zu treffen hat", sagt Michael Hewson, Analyst bei CMC Markets. "Angesichts einer Gesamtinflation von 7,9 Prozent, die wahrscheinlich noch weiter steigen wird, ist es so gut wie sicher, dass wir eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte sehen werden", ergänzt der Teilnehmer. Das größere Problem der Fed bestehe darin, wie sie ihre Botschaften für künftige Zinserhöhungen vor dem Hintergrund steigender Rohstoffpreise, die die US-Wirtschaft im weiteren Verlauf des Jahres bremsen dürften, formuliere.

Die jüngsten Aussagen zu den Verhandlungen um einen Frieden in der Ukraine lassen auch die Ölpreise wieder nachgeben, nachdem diese zwischenzeitlich wieder leicht im Plus gelegen hatten.

12:40 Uhr

Größere offene Puts bei 14.000 und 14.500

Bei 14.000 und 14.500 Punkten sind vor dem Verfall größere offene Postionen zu sehen, beide auf der Put-Seite. Insgesamt scheinen die offenen Puts die offenene Calls deutlich zu übertreffen. Dax plus 2,6 Prozent auf 14.274 Punkte.

DAX
DAX 23.830,99

12:21 Uhr

Bereiten Alibaba und Tencent Massenentlassungen vor?

Die chinesischen Technologieriesen Alibaba und Tencent reagieren Insidern zufolge mit Massenentlassungen auf die schärfere Regulierung in der Volksrepublik. Onlinehändler Alibaba könne letztlich mehr als 15 Prozent seiner Belegschaft - und damit rund 39.000 Mitarbeiter - vor die Tür setzen, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen. Erste Stellenstreichungen habe es bereits gegeben. Beim WeChat-Eigner Tencent seien ebenfalls Entlassungen geplant. Es könnten zehn bis 15 Prozent der Mitarbeiter betroffen sein, die für die Internetsuche und das Videostreaming verantwortlich sind. Auch Chinas größter Fahrdienstanbieter Didi soll Insidern zufolge einen Jobabbau planen.

Alibaba
Alibaba 17,79
Tencent Holdings
Tencent Holdings 68,70

 

11:57 Uhr

Samsung erwartet starkes Jahr

Der Co-Vorstandschef des südkoreanischen Technologieriesen Samsung Electronics, Kyung Kye Hyun, hat hohe Erwartungen an das Chipgeschäft. Er rechne damit, dass die Sparte, zu der auch die Komponenten gehören, besser als der Gesamtmarkt abschneide, sagte Kyung. Der globale Chipmarkt soll laut Kyung um neun Prozent wachsen. Samsung Electronics rechne vor allem in China mit neuen Kunden. Durch begrenzte Kapazitäten ausgelöste Chipengpässe treiben derzeit Elektronik- und Autokonzerne um und haben die Investitionen in den Sektor in die Höhe schnellen lassen. Erst am Dienstag hatte Intel angekündigt, für zunächst 17 Milliarden Euro ein neues Mega-Chip-Areal in Magdeburg hochzuziehen und weitere Milliarden in Europa zu investieren.

Samsung Electronics
Samsung Electronics 97.900,00

11:46 Uhr

Anschlusskäufe treiben Dax Richtung 14.500

Der Dax steigt auf neue Tageshochs. "Damit ist der Rücksetzer bis knapp 14.200 zum Kauf genutzt worden", so ein Händler. "Nächstes Ziel ist nun die 14.500er Marke, möglicherweise schon wegen des Verfalls erreichbar", sagt er. Der Dax notiert 3,1 Prozent im Plus bei 14.349 Zählern.

DAX
DAX 23.830,99

11:26 Uhr

Ukraine-Krieg kann Weltwirtschaftsordnung fundamental ändern

Der Ukraine-Konflikt kann dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zufolge die globale Wirtschaftsordnung grundlegend verändern. Neben kurzfristigen Folgen wie einer steigenden Inflation bei nachlassendem Wachstum seien längerfristige Auswirkungen denkbar, erklärt die in Washington ansässige Organisation. "Der Krieg kann die weltweite wirtschaftliche und geopolitische Ordnung grundlegend verändern, wenn sich der Energiehandel verschiebt, sich Lieferketten verändern, Zahlungsnetzwerke zerfallen und Länder neu über ihre Währungsreserven nachdenken", erklärte der IWF. Nach dem Einmarsch in die Ukraine haben westliche Länder Russland unter anderem vom internationalen Zahlungsnetzwerk Swift abgeklemmt, Währungsreserven der Zentralbank eingefroren und angekündigt, künftig weniger Öl und Gas von dort beziehen zu wollen.

Neben dem menschlichen Leid und großen Flüchtlingsströmen habe der Krieg auch ökonomische Folgen. "Der Konflikt ist ein schwerer Schlag für die Weltwirtschaft, der das Wachstum beeinträchtigen und die Preise in die Höhe treiben wird", so der IWF. Auch eine Verunsicherung der Investoren, sinkende Vermögenswerten, schlechtere Finanzierungsbedingungen und Kapitalabflüsse aus den Schwellenländern könnten dadurch ausgelöst werden.

11:10 Uhr

Zara-Mutter verfehlt Prognosen

Aktien der Zara-Mutter Inditex steigen um knapp ein Prozent. "Sowohl der Umsatz als auch der Gewinn haben die Prognosen verfehlt", heißt es zu dem Textileinzelhändler. Andererseits sei der Margenausblick in Ordnu

Inditex
Inditex 48,57

10:56 Uhr

Norwegen will mehr Erdgas nach Europa liefern

Norwegen will die Erdgasförderung in den kommenden Monaten erhöhen und im Sommer mehr nach Europa liefern. Durch angepasste Genehmigungen der Regierung für das Oseberg-Feld könnten die Gasexporte bis zum 30. September um etwa eine Milliarde Kubikmeter (bcm) gesteigert werden, wie der Betreiber Equinor mitteilt. "1,4 Milliarden Kubikmeter Gas decken den Gasbedarf von rund 1,4 Millionen europäischen Haushalten in einem Jahr." Zudem könnte der Ausstoß im Heidrun-Feld in diesem Jahr um 0,4 bcm hochgefahren werden.

Darüber hinaus könne mit dem Troll-Feld auch die größte Gasquelle in der Nordsee noch mehr fördern, erklärte Equinor. Durch den Aufschub einiger Wartungsarbeiten und andere Anpassungen kann Norwegen die europäischen Länder unterstützen. Dort haben sich die Speicher wegen verringerter russischer Gasexporte geleert. Norwegen ist nach Russland der zweitgrößte Erdölproduzent Europas und fördert täglich rund vier Millionen Barrel Öläquivalent, die sich fast gleichmäßig auf Erdöl und Erdgas verteilen. Nach Angaben von Equinor deckt Norwegen fast ein Viertel des Gasbedarfs in der Europäischen Union.

10:40 Uhr

Diese Aktie geht durch die Decke

Von der Erholungshausse bei Technikaktien in Hongkong profitieren besonders Prosus mit einem Aufschlag von 19 Prozent. Die Aktie des Beteiligungsunternehmens mit rund 30 Prozent an Tencent war zuletzt im Sog des sehr schwachen Tencent-Kurses eingeknickt. Tencent schossen in Hongkong um über 20 Prozent nach oben.

10:17 Uhr

Das war der einzige Dax-Verlierer

Bei den Einzelwerten lagen Eon-Aktien als einziger Dax-Wert zunächst im Minus, gaben etwa 1,5 Prozent ab. Die Papiere drehen aber im weiteren Verlauf ins Plus und notieren knapp ein Prozent fester. In Bezug auf den Russland-Ukraine-Konflikt habe Eon auf hohe Unsicherheiten bei der Einschätzung der Folgen auf den Geschäftsverlauf hingewiesen, konstatierten die Analysten von Jefferies. Risiken gebe es sowohl für die Rohstoffmärkte als auch für die Bewertung von Investitionen einschließlich der Gaspipeline Nord Stream 1. (

Eon
Eon 16,34

 

10:02 Uhr

Geschäft mit Corona-Tests sorgt für Rekordjahr bei Synlab

Das milliardenschwere Geschäft mit Tests auf das Corona-Virus hat Europas größter Laborkette Synlab zu einem Rekordjahr verholfen. Der Umsatz schnellte 2021 um 44 Prozent auf 3,76 Milliarden Euro, weil der Börsenneuling allein mit 35 Millionen Corona-Tests 1,56 Milliarden Euro erwirtschaftete, wie Synlab mitteilt. Ohne das Geschäft mit der Pandemie wäre der Umsatz um zehn Prozent gewachsen. Die Tests waren für die Labore auch außergewöhnlich lukrativ: Das operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) stieg um 78 Prozent auf 1,21 Milliarden Euro. Beide Kennziffern lagen deutlich über den im November zum wiederholten Mal angehobenen Prognosen von 3,5 Milliarden Euro Umsatz und gut einer Milliarde Euro operativem Gewinn.

Der bereinigte Nettogewinn nach Anteilen Dritter hat sich auch wegen der gesunkenen Schuldenlast auf 676,0 (2020: 214,9) Milliarden Euro mehr als verdreifacht. Die Aktionäre sollen eine erste Dividende von 33 Cent je Aktie bekommen.

Die Omikron-Welle hält Synlab auch im laufenden Jahr noch in Atem. Vorstandschef Mathieu Floreani hob die Umsatzerwartung für 2022 auf 3,0 von 2,9 Milliarden Euro an, weil das Geschäft mit den PCR-Tests langsamer abebbt als geplant. Allerdings bröckeln die Renditen: Wurden 2020 für einen PCR-Test im Schnitt noch 65 Euro gezahlt, waren es im vergangenen Jahr noch 49 Euro. Synlab hatte auf Covid-19 spezialisierte Labore eingerichtet, die 10.000 Tests pro Tag und mehr verarbeiten konnten. Die operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) soll sich im neuen Jahr auf 23 bis 25 (32) Prozent normalisieren.

09:22 Uhr

Staus vor chinesischen Häfen werden länger

Die Staus von Containerschiffen vor großen chinesischen Handelshäfen werden nach den neuen Corona-Ausbrüchen in der Volksrepublik von Tag zu Tag länger. Die wichtigsten Häfen seien zwar geöffnet und würden auch Ladungen löschen, sagten Schiffseigner, Analysten und Lieferkettenmanager. Aber die Schlangen würden immer länger, weshalb einige Containerschiffe bereits ihre Routen änderten, um die erwarteten Verzögerungen zu vermeiden. Höhere Transportkosten dürften die Folge sein.

Grund ist der rapide Anstieg der Corona-Infektionen in China, die so stark ausfielen wie zu Beginn der Pandemie vor zwei Jahren nicht mehr. Die Beladung im Yantian-Hafen von Shenzhen, dem viertgrößten Containerterminal der Welt, gehe bereits "massiv zurück", sagte die Asien-Pazifik-Managerin beim Transportunternehmen Seko Logistics, Jasmine Wall. Lastwagenfahrer und Fabrikarbeiter müssten zu Hause blieben. "Das bedeutet, dass es schwierig werden wird, Fracht zu und von den Häfen zu transportieren", bestätigte Lars Jensen, Chef von Vespucci Maritime, einer Beratungsfirma für die Container-Schifffahrt. "Das wird sich störend auf die Lieferkette auswirken - und damit die ohnehin vorhandene Krise der Lieferketten verlängern."

Die Ausbreitung der hochinfektiösen Omikron-Variante des Coronavirus in China hat in diesem Monat wichtige Produktionszentren wie Shenzhen und Dongguan getroffen. Dort standen in vielen Werken die Bänder still - von Fabriken für den Bau von Computer-Zubehör wie Flash-Laufwerken bis hin zu Autoteilen. Nach Angaben des Finanzdatenanbieters Refinitiv warten derzeit allein 34 Schiffe vor Shenzhen auf ihren Liegeplatz. Vor einem Jahr waren es durchschnittlich nur sieben. In der ostchinesischen Hafenstadt Qingdao warten rund 30 Schiffe auf das Anlegen.

09:06 Uhr

Dax schafft erstes Zwischenziel

Der Mini-Abschlag des Dax' aus dem Dienstagsgeschäft ist bereits zum Start in den Mittwochshandel ausgemerzt. Der deutsche Börsenleitindex legt deutlich zu und überspringt die 14.000er-Marke. Er gewinnt 2,2 Prozent auf 14.231 Zähler, nachdem er am Dienstag 0,1 Prozent oder zwölf Punkte auf 13.917 Stellen verloren hatte. Zwar steigen die Ölpreise im frühen Geschäft wieder, die Asien-Börsen klettern dennoch. Das stütze, heißt es aus dem Handel.

08:50 Uhr

Fitch: Rubelzahlung gleichbedeutend mit Russlands Staatspleite

Ein Zahlungsausfall Russlands könnte Fitch zufolge in Kürze drohen.

Die wichtigste Frage für die Ratinagentur heute: Falls Russland zwei heute fällige Dollar-Anleihen bedient, mit welcher Währung zahlt es: wie vorgesehen mit US-Dollar oder mit dem stark abgewerteten heimischen Rubel. Letzteres würde die Agentur nach dem Ablauf einer 30-tägigen Gnadenfrist als Staatspleite werten. Russland müsse die fällig werdenden Zinszahlungen von 117 Millionen Dollar in Dollar und nicht in Rubel vornehmen, so Fitch. Mehrere Ratingagenturen hatten ihre Bewertung für die Kreditwürdigkeit Russlands zuletzt tief in den Ramsch-Bereich gedrückt.

08:35 Uhr

Ukrainekrieg schlägt bei BMW aufs Geschäft durch

BMW rechnet wegen des Kriegs in der Ukraine mit einem spürbaren Dämpfer im Geschäft.

BMW
BMW 80,22

Für das laufende Jahr sagte der Münchner Autobauer eine Gewinnmarge im Autogeschäft von sieben bis neun Prozent voraus nach 10,3 Prozent 2021 - ohne den Krieg wären es acht bis zehn Prozent gewesen. Dabei werde unterstellt, dass es in den kommenden Wochen zu Produktionsunterbrechungen kommt. BMW nutze seine Flexibilität in der Produktion, um die Einschränkungen so gering wie möglich zu halten. Weiterhin würden zudem Teile aus dem Westen der Ukraine bezogen.

Die Situation bleibe extrem dynamisch, was eine genauere Prognose erschwere, hieß es. Zudem bleibe die Chipkrise ein Thema für die Autobranche.

2021 hatte BMW seinen Gewinn mehr als verdreifacht, der Umsatz legte trotz der Chipkrise in der Autobranche zu. Auch für das laufende Jahr sei mit einem deutlichen Plus beim Vorsteuergewinn zu rechnen, sagten die Münchner voraus: Grund dafür ist die Vollkonsolidierung von BMW Brilliance in China, wo BMW zuletzt die Mehrheit übernommen hatte. Auch der Umsatz dürfte deswegen zulegen.

08:24 Uhr

Der Euro steckt unterhalb der 1,10-Dollar-Marke fest

Der Euro hat im frühen Handel weiter unter der Marke von 1,10 US-Dollar notiert. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,0970 Dollar und damit etwas mehr als am späten Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag noch etwas höher auf 1,0991 Dollar festgesetzt.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,17

Der Ukraine-Krieg dominiert weiterhin die Finanzmärkte. Am Mittwoch sollen Gespräche zwischen den Kriegsparteien Russland und Ukraine fortgesetzt werden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte sich zuletzt vorsichtig optimistisch geäußert.

Am Mittwochabend rückt die amerikanische Geldpolitik in den Fokus. Die US-Notenbank Federal Reserve gibt nach ihrer Zinssitzung neue Entscheidungen bekannt. Es wird mit der ersten Zinsanhebung der Fed seit dem Jahr 2018 gerechnet. Im Jahresverlauf werden weitere Anhebungen erwartet. Hintergrund ist die hohe Inflation, die zuletzt mit fast acht Prozent den höchsten Stand seit 40 Jahren erreicht hatte.

08:04 Uhr

Inflation und Nachzahlungen: Steuereinnahmen steigen extrem

Die Steuereinnahmen haben sich einer Studie zufolge vom Corona-Absturz weit schneller erholt als von der Finanzkrise.

In beiden Krisen brachen die Steuereinnahmen im jeweils ersten Jahr - 2009 und 2020 - um 5,2 beziehungsweise 6,5 Prozent ein, wie eine Auswertung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zeigt, die Reuters vorlag. Während in der Finanzkrise die Steuereinnahmen im zweiten Krisenjahr 2010 nur um 0,4 Prozent zulegten, sei das Plus 2021 mit knapp 13 Prozent dagegen sehr stark gewesen.

"Dass sich die Steuereinnahmen in der Pandemie so viel dynamischer entwickelt haben als in der Finanzkrise, liegt zum einen an den unterschiedlichen Ursachen der Krisen", sagte Studienautorin Kristina van Deuverden. "Zum anderen aber auch an den Reaktionen der Politik, die in der Pandemie sehr viel entschlossener umfangreichere Maßnahmen ergriffen hat."

Offensichtlich hätten die Unternehmen nicht damit gerechnet, dass diese Maßnahmen die Wirtschaft so gut stabilisieren. "Und das führt jetzt zu Nachzahlungen."

Hinzu kämen noch Mehreinnahmen durch deutlich steigende Preise. "Inflation ist ein weiterer Faktor, der die Steuereinnahmen seit dem vergangenen Sommer getrieben hat", sagte van Deuverden.

07:55 Uhr

Chipkrise und Chinas Corona-Welle setzen Foxconn zu

Die weltweiten Chipengpässe haben dem Apple-Zulieferer Foxconn im vierten Quartal zu schaffen gemacht. Der Gewinn fiel um 3,4 Prozent auf 44,4 Milliarden Taiwan-Dollar (umgerechnet 1,42 Milliarden Euro), wie der weltgrößte Auftragselektronikhersteller mitteilte. Das war ein geringeres Minus als von Analysten erwartet. Der Umsatz gab um sechs Prozent nach. Im November hatte das taiwanische Unternehmen einen Rückgang um bis zu 15 Prozent prognostiziert und dies mit der Chipkrise, aber auch mit Problemen in der Lieferkette, Inflationsdruck und der Corona-Pandemie begründet.

Letzteres schlug nun erneut zu. Am Montag wurden alle Aktivitäten in der chinesischen Technologiemetropole Shenzhen wegen eines Omikron-Ausbruchs gestoppt. Inzwischen wurden einige Bänder wieder hochgefahren. Für das erste Quartal prognostiziert Foxconn eine Umsatzentwicklung zwischen minus drei und plus drei Prozent.

07:44 Uhr

Warten auf die Fed: Dax dürfte mit Plus starten

Vor dem mit Spannung erwarteten US-Zinsentscheid wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge höher starten. Am Dienstag hatte er knapp im Minus bei 13.917,27 Punkten geschlossen.

An der Börse gilt eine Zinserhöhung der US-Notenbank um einen viertel Prozentpunkt als ausgemacht. Daher sei entscheidend, welchen Ton Fed-Chef Jerome Powell in seiner Pressekonferenz anschlage, sagte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. Investoren warten vor allem auf Signale für möglicherweise drastischere Schritte in den kommenden Monaten und für den Ziel-Zins zum Ende des aktuellen Erhöhungszyklus.

Weitere Hinweise hierauf versprechen sie sich von den anstehenden US-Einzelhandelsumsätzen. Experten erwarten für Februar ein Plus von 0,4 Prozent, nachdem die Umsätze im Vormonat noch 3,8 Prozent zugelegt hatten. Der private Konsum gilt als Hauptstütze der weltgrößten Volkswirtschaft.

Daneben verfolgten Anleger weiterhin die Entwicklung des Ukraine-Kriegs aufmerksam. In diesem Zusammenhang rücken russische Anleihen ins Rampenlicht. Im Tagesverlauf werden Zinsen für zwei Dollar-Bonds im Volumen von insgesamt 117 Millionen Dollar fällig. Wegen der westlichen Sanktionen als Reaktion auf den Einmarsch in die Ukraine ist allerdings unklar, ob Russland die Zahlungen leistet und ob dies in Dollar oder Rubel geschieht.

07:40 Uhr

Ölpreise ziehen wieder deutlich an

Nach den Einbußen zum Wochenanfang zieht der Ölpreis wieder an.

Rohöl der Sorte Brent aus der Nordsee verteuert sich um knapp drei Prozent auf 102,75 Dollar pro Barrel. Der Preis für US-Öl WTI steigt über zwei Prozent auf 98,58 Dollar pro Barrel. "Nach dem zweitägigen Ausverkauf an den Ölmärkten warten die Händler auf weitere Hinweise aus den Waffenstillstandsgesprächen", sagte Tina Teng, Analystin beim Online-Broker CMC Markets mit Blick auf die Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine. Da sich die hohe Inflation letztlich auf das Wirtschaftswachstum auswirken und die Nachfrage schwächen werde, könnten die Rohölpreise aber erneut unter Druck geraten.

07:36 Uhr

Asien-Börsen legen kräftig zu

Vor der erwarteten Zinswende in den USA und mithilfe erholter Kurse in China haben die Asien-Börsen am Morgen zugelegt. Der breit gefasste MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans gewann 2,1 Prozent, der Hang-Seng-Index in Hongkong 2,6 Prozent und der chinesische CSI300 0,5 Prozent. Der japanische Nikkei-Index gewann 1,3 Prozent.

07:30 Uhr

Bidens umstrittene Fed-Kandidatin gibt auf

Eine umstrittene Kandidatin von US-Präsident Joe Biden für das Direktorium der US-Notenbank Fed hat ihre Bewerbung zurückgezogen. Sarah Bloom Raskin sei "unbegründeten Angriffen vonseiten der Industrie und konservativer Interessengruppen" ausgesetzt worden, erklärte der Demokrat. In einem Brief an das Präsidialamt schrieb Raskin, bei ihrer "offen und öffentlich geführten Diskussion über den Klimawandel und den damit zusammenhängenden wirtschaftlichen Kosten" sei ihre Haltung "weder neu noch radikal". Die Fed müsse entsprechende Risiken bewerten, um die Stabilität des Finanzwesens und der Wirtschaft zu sichern.

Genau diese Einstellung war jedoch in den vergangenen Wochen vor allem von Republikanern kritisiert worden. Ihr ranghöchster Vertreter im Bankenausschuss des Senats, Pat Toomey, erklärte, Raskins Niederlage zeige der Finanzaufsicht "dass es nicht ihre Aufgabe ist, Kapital bereitzustellen oder von ihrem Mandat abzuweichen, um irrelevante oder politisch aufgeladene Kampagnen zu verfolgen". Bidens Parteikollege, Senator Joe Manchin, hatte erklärt, er werde Raskin wegen ihrer Position in der Energiepolitik nicht unterstützen. Angesichts der Mehrheitsverhältnisse im Senat wie auch im Ausschuss sind die Demokraten auf die Unterstützung aller Parteimitglieder angewiesen.

Raskins Rückzug macht den Weg frei für die Bestätigung von vier anderen Fed-Bankern, die Biden nominiert hat. Darunter ist auch der Chef der Notenbank, Jerome Powell, der ebenfalls noch die Zustimmung des Ausschusses für eine weitere Amtszeit benötigt.

07:21 Uhr

Ölpreisanstieg drückt Japans Handelsbilanz tief ins Minus

Japan hat auch im Februar eine rote Handelsbilanz ausgewiesen.

Das Defizit der vor Deutschland drittgrößten Volkswirtschaft der Welt belief sich auf 668,3 Milliarden Yen (5,2 Milliarden Euro), wie das Finanzministerium auf Basis vorläufiger Daten bekanntgab.

Damit verzeichnete das rohstoffarme Inselreich angesichts der weiter steigenden Kosten für Energieimporte im nunmehr siebten Monat in Folge ein Handelsbilanzdefizit. Der Wert der Einfuhren stieg um 34 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 7,9 Billionen Yen. Die Rohölimporte zogen dabei vor dem Hintergrund des Invasionskrieges Russland in die Ukraine und dem schwachen Yen um 93,2 Prozent auf 808,6 Mrd Yen an.

Während einige westliche Staaten in Reaktion auf den Krieg die Energieimporte aus Russland reduzieren, nimmt Japan wegen seiner Importabhängigkeit diesbezüglich eine vorsichtige Haltung ein. Japans Selbstversorgungsrate bei Energie lag im vergangenen Fiskaljahr, das bis März 2021 lief, nach amtlichen Angaben bei nur 11,2 Prozent. Russland trug im vergangenen Jahr zu 3,6 Prozent zu Japans Ölimporten bei und zu 8,8 Prozent zu den Gasimporten.

Unterdessen erhöhten sich Japans Exporte insgesamt um 19,1 Prozent auf 7,2 Billionen Yen und damit im zwölften Monat in Folge,

07:09 Uhr

Eon meldet milliardenschweres Gewinnplus

Der Energiekonzern Eon hat im Geschäftsjahr 2021 seinen Gewinn gesteigert. Das bereinigte Ebitda sei um eine Milliarde Euro auf 7,9 Milliarden Euro gestiegen, teilte das Unternehmen mit. Dabei habe Eon vor allem im Geschäft mit Kundenlösungen zulegen können. Die Aktionäre sollen eine Dividende von 49 Cent je Aktie erhalten. Für 2022 peilt Eon ein bereinigtes Ebitda von 7,6 bis 7,8 Milliarden Euro an.

06:30 Uhr

Das wird für den Dax heute wichtig

Der deutsche Aktienmarkt hat nach einem starken Wochenbeginn am Dienstag wieder zurückgesetzt. Der Dax, der am Montag zeitweise oberhalb der 14.000er-Marke notiert hatte, erreichte diese gestern nicht. Der Markt bleibe angesichts des Krieges in der Ukraine weiterhin sehr schwankungsanfällig, hieß es von Marktteilnehmern.

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Zudem hielten sich die Anleger vor der anstehenden Leitzinsentscheidung der US-Notenbank Fed zurück. Auch schwache Vorgaben bei Techwerten an den Börsen in China belasteten. Zudem wecken Corona-Lockdowns in China zusätzliche Konjunktursorgen, die sich auch in stark fallenden Ölpreisen niederschlugen.

Was bringt der heutige Tag? Eigentlich kommt das Wichtigste erst nach Schluss des regulären Handels in Frankfurt. Um 19 Uhr MEZ gibt die Fed nämlich ihre Zinsentscheidung bekannt. Seit Wochen pfeifen die Spatzen von den Dächern, dass es erstmals seit einer gefühlten Ewigkeit zu einer Zinsanhebung kommen wird. Eine Erhöhung von 25 Basispunkten ist an den Märkten bereits eingepreist, 50 Basispunkte wären doch eine Überraschung.

Natürlich geht der Blick erneut nach Osteuropa in die von Russland angegriffene Ukraine. Aber das Covid-Geschehen in der Wirtschafts-Supermacht China interessiert die Börsianer dann doch mehr.

Jahreszahlen gibt es am Morgen von Eon und BMW. Am Nachmittag führt die VW-Nutzfahrzeugtochter Traton eine Jahres-Pressekonferenz durch.  

 Konjunkturmäßig tut sich neben der Fed eigentlich nicht allzu viel. Die USA vermelden noch Daten zum Einzelhandelsumsatz sowie zu den Import- und Exportpreisen - jeweils für Februar.

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