Mittwoch, 30. März 2022Der Börsen-Tag

Heute mit Jan Gänger und Thomas Badtke
17:42 Uhr

"Unübersichtlich": Dax schließt 215 Punkte tiefer

Der Dax ist zur Wochenmitte wieder in sein altes Muster verfallen und hat nach deutlichen Gewinnen im Dienstagsgeschäft klare Verluste eingefahren: Der deutsche Börsenleitindex verabschiedet sich mit einem Abschlag von … Prozent oder knapp … Punkten und einem Stand von … Zählern. Der Index war bereits mit einem negativen Vorzeichen gestartet und hatte im Verlauf ein Tagestief von 14.559 Punkten markiert. Das Tageshoch steht dagegen bei 14.745 Stellen.

"Nach zwei extrem guten Handelstagen ging dem Dax die Puste aus", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Frank Meyer. "Die 14.800er-Marke war in den letzten Monaten eine starke Unterstützung und entpuppt sich nun als robuster Widerstand", erläutert Meyer. "Gegen den Dax sprechen die wirtschaftlichen Auswirkungen der Sanktionen. Einerseits besteht die real mögliche Gefahr einer Rezession wegen des zunehmendem Drucks in den Lieferketten und extrem gestiegenen Rohstoffpreisen. Auch die Sorge, dass mangels Gas Teile der Industrie abschalten müssten", so Meyer. "Auf der stützenden Seite für die Börsen spricht, dass viel Geld aus Inflationssorgen in die Aktienmärkte wandert. Die Lage bleibt unübersichtlich mit großen Schwankungen auch in den kommenden Wochen", unterstreicht Meyer.

Bei den Einzelwerten zeigen sich Siemens Healthineers an der Spitze der Dax-Gewinnerliste. Die Papiere verteuern sich um mehr als zwei Prozent. Mehr als ein Prozent legen Hellofresh zu. Auf der Gegenseite büßen Continental am deutlichsten ein, verlieren mehr als sechs Prozent. Gleichzeitig geben Heidelbergcement und BASF mehr als fünf Prozent ab.

DAX
DAX 23.830,99

Siemens Healthineers
Siemens Healthineers 47,78
Continental
Continental 60,80

 


17:28 Uhr

Energie-Embargo: Industrie warnt vor drastischen Folgen

Der Vorstandsvorsitzende des Evonik-Konzerns, Christian Kullmann, hat vor drastischen Folgen eines möglichen russischen Energielieferstopps für die deutsche Volkswirtschaft gewarnt. "Die Situation ist ernst", sagte der Präsident des Verbandes der chemischen Industrie (VCI). Die deutsche Industrie und besonders die chemische Industrie müssten sich im Fall eines russischen Energie-Embargos "auf ein drastisches, auf ein dramatisches Szenario" vorbereiten. Dann könne die Volkswirtschaft "nicht überleben", sagte Kullmann.

Gerade die chemische Industrie sei sehr energieintensiv. "Wenn wir von der Energieversorgung abgeklemmt werden sollten, dann stehen wir hier innerhalb von wenigen Tagen still", sagte Kullmann. In der Folge würden weitere Branche wie die Bau-, Auto - und Verpackungsindustrie nicht mehr produzieren können.

Im äußersten Fall, also wenn die dritte Stufe des Notfallszenarios der Bundesregierung eintrete, müssten die großen Werke innerhalb von drei Stunden abgestellt werden, sagte Kullmann. Das würde bedeuten, dass Hunderttausende oder sogar Millionen Beschäftigte innerhalb kürzester Zeit "auf Kurzarbeit Null" gesetzt werden müssten. Es gäbe dann zum Beispiel keine Dämmstoffe, keine Autolacke und keine Verpackungen mehr für Medikamente.

17:12 Uhr

Euroraum-Inflation steigt Richtung acht Prozent

Commerzbank-Volkswirt Marco Wagner fühlt sich durch den überraschend starken Anstieg der deutschen Verbraucherpreise im März in seiner Prognose bestätigt, dass die Inflation im Euroraum auf 7,7 (Februar: 5,9) Prozent angezogen hat. Die von Dow Jones Newswires befragten Ökonomen erwarteten Ende vergangener Woche eine Inflationsrate von 6,9 Prozent. Wagner zufolge gewinnt der Inflationsdruck in Deutschland an Breite, die noch nicht veröffentlichte Kernteuerungsrate sieht er bei 3,3 (3,0) Prozent. "Die hohen Energiepreise und die Verteuerung der Waren infolge der Lieferengpässe fressen sich mehr und mehr in die Kernteuerungsrate", schreibt Wagner in einem Kommentar. Dies dürfte auf absehbare Zeit anhalten und zu einem weiteren unterliegenden Preisdruck führen. Zudem deuteten jüngste Tarifrunden darauf hin, dass sich die derzeit hohen Inflationsraten auch in den Lohnabschlüssen widerspiegeln würden.

16:49 Uhr

Experten: EZB muss straffere Geldpolitik signalisieren

Dekabank-Chefvolkswirt Ulrich Kater erwartet nach dem überraschend deutlichen Anstieg der deutschen Verbraucherpreise im März, dass die Inflationsrate das gesamte Jahr hindurch im Bereich von 6 Prozent liegen wird. "Bei allen Unterschieden zur Stagflation in den 70er Jahren bleibt doch die Erkenntnis, dass das Prinzip Hoffnung nicht ausreicht, um eine weitere Verstetigung der Inflation zu verhindern", schreibt Kater in einem Kommentar und fügt hinzu: "Hierzu bedarf es klarer Signale der EZB zu einer strafferen Geldpolitik."

16:31 Uhr

Biontech erwirtschaftet zweistelligen Milliardengewinn

Der Corona-Impfstoffhersteller Biontech hat im vergangenen Jahr einen Nettogewinn von rund 10,3 Milliarden Euro erwirtschaftet. Der Umsatz lag bei knapp 19,0 Milliarden Euro, wie das Mainzer Unternehmen mitteilt. Biontech bekräftigte bei der Vorlage seiner Geschäftszahlen für das Jahr 2021 die Umsatzprognose für seinen Covid-19-Impfstoff von 13 bis 17 Milliarden Euro im laufenden Jahr.

Das Unternehmen geht nach eigenen Angaben davon aus, im April erste Daten der klinischen Studie zur Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit eines auf die Omikron-Variante zugeschnittenen Impfstoffs zu veröffentlichen, die mögliche Zulassungsanträge unterstützen sollen. Zudem sollen weitere Impfstoffkandidaten geprüft werden. Die Papiere klettern gut fünf Prozent.

Biontech
Biontech 90,10

16:17 Uhr

Wall Street startet schwächer

Schwindende Hoffnung auf ein rasches Ende der Kämpfe in der Ukraine verderben US-Anlegern die Laune. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P-500 fallen zunächst jeweils ein knappes halbes Prozent.

Russland hatte bei den jüngsten Verhandlungen über eine Waffenruhe zwar eine Reduzierung der Angriffe auf Kiew und Tschernihiw angekündigt. Ukrainischen Angaben zufolge verstärkte Russland inzwischen aber seine Attacken in der Ost-Ukraine. "Der Weg zum Frieden scheint lang und steinig zu sein", sagte Analyst Christian Henke vom Brokerhaus IG.

Auf die Anlegerstimmung schlugen außerdem die Rezessionssignale, die der US-Anleihemarkt aussendete. Dort warfen die zweijährigen Bonds zeitweise mehr ab als die zehnjährigen. Experten bezeichnen dies als "inverse Renditekurve" und sehen es als zuverlässigen Indikator für einen nahenden Abschwung.

15:48 Uhr

US-Firmen bauen weiter kräftig Stellen auf

Inmitten der abklingenden Corona-Welle haben die Firmen in den USA einer Umfrage zufolge im März kräftig Stellen aufgebaut. Unter dem Strich wurden 455.000 Jobs geschaffen, wie der Personaldienstleister ADP unter Berufung auf seine monatliche Unternehmensumfrage mitteilte. Experten hatten mit einem Jobaufbau von lediglich 450.000 gerechnet nach revidiert 486.000 im Februar. Die Zahlen lassen nicht darauf schließen, dass der seit über einem Monat tobende Krieg in der Ukraine den rund laufenden US-Jobmotor bremst.

Die Zahlen sind ein gutes Omen für den am Freitag anstehenden Arbeitsmarktbericht der Regierung, der neben Jobs in der Privatwirtschaft auch Stellen im öffentlichen Dienst umfasst. Hierfür erwarten Experten einen Zuwachs von 490.000 Jobs.

15:15 Uhr

US-Wirtschaft wächst deutlich

Die US-Wirtschaft ist Ende 2021 kräftig gewachsen, aber einen Tick weniger als zuletzt gedacht. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im vierten Quartal aufs Jahr hochgerechnet um 6,9 Prozent, wie das Handelsministerium zu endgültigen Berechnungen mitteilte. Ende Februar war bei der zweiten Schätzung noch von 7,0 Prozent die Rede. Experten hatten sogar mit der Aufwärtsrevision auf 7,1 gerechnet. Im Gesamtjahr 2021 legte die US-Wirtschaft um 5,7 Prozent zu - das kräftigste Wachstum seit 1984. Vorausgegangen war das konjunkturell verheerende Corona-Jahr 2020, in dem die Wirtschaft um 3,4 Prozent eingebrochen war.

14:54 Uhr

Rheinmetall sackt Munitionsauftrag ein

Ungarn setzt bei der Modernisierung seiner Streitkräfte auf den Rüstungskonzern Rheinmetall. Das Verteidigungsministerium habe ein Munitionspaket im Wert von mehreren hundert Millionen Euro in Auftrag gegeben, teilte Rheinmetall mit. Es gehe um Munition für Schützenpanzer, Kampfpanzer, Artillerie und Täuschkörpersysteme. Die Auslieferungen sollen 2023 beginnen. Der überwiegende Teil der Bestellung wird in Ungarn gefertigt. Gerade entsteht im ungarischen Zalaegerszeg eine Produktionsstätte. Rheinmetall bereitet sich angesichts wachsender Wehretats in Deutschland und anderen Ländern auf einen Auftragsboom vor.

Rheinmetall
Rheinmetall 1.673,00

14:41 Uhr

TUI verringert Kreditlinien

Der Tourismuskonzern TUI kann dank der Erholung des Reisegeschäfts einen Teil seiner Corona-Finanzhilfen zurückgeben. Zum 1. April werde der erste Teil der von der Bundesregierung und von privaten Banken gewährten Kreditlinien um rund 700 Millionen Euro verringert, teilt das Unternehmen mit. Der Großteil entfalle auf Kreditfazilitäten der staatlichen Bank KfW. "Dieser 'Rettungsschirm' war während der Pandemie und der damit verbundenen massiven Beschränkungen auf unser Geschäft wichtig. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, erste Kreditlinien zu reduzieren", erklärte TUI. Der Staat hatte TUI in der Corona-Krise mit insgesamt 4,3 Milliarden Euro Finanzhilfe vor der Pleite bewahrt.

Nach der weitgehenden Aufhebung von Reisebeschränkungen, die weltweit zur Eindämmung der Pandemie galten, steige die Nachfrage nach Urlaubsreisen stark, teilte TUI weiter mit. Mit den Buchungen fließen dem Reiseunternehmen wieder Mittel zu. Die liquiden Mittel des Konzerns seien mit 3,4 Milliarden Euro auch nach Rückführung der Kreditlinien hoch.

Tui
Tui 7,44

14:22 Uhr

Konkurrent drängt mit Power auf Tesla-Heimatmarkt

Die Autosparte von Vietnams größtem Mischkonzern Vingroup, Vinfast, will für zunächst zwei Milliarden Dollar eine E-Autofabrik in den USA errichten. Der Bau der Fabrik für Elektrobusse, Elektro-SUVs und E-Auto-Batterien in North Carolina solle noch dieses Jahr beginnen und voraussichtlich 2024 abgeschlossen sein, teilte Vinfast mit.

 

14:07 Uhr

Deutsche Inflationsrate knackt Sieben-Prozent-Marke

Die Inflation in Deutschland ist infolge des Ukraine-Kriegs und anziehender Energiepreise im März auf 7,3 Prozent gestiegen. Dies ist der höchste Stand seit Herbst 1981, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Im Februar lag die Teuerung noch bei 5,1 Prozent. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Anstieg auf 6,3 Prozent gerechnet.

Allein im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen kletterte die Teuerungsrate im März auf 7,6 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit 1973. In Hessen stieg die Inflation mit 8,0 Prozent auf dem höchsten Wert seit 48 Jahren.

Der russische Einmarsch in die Ukraine sorgt für drastisch steigende Energie- und Rohstoffpreise. Dies ist beim Tanken und Heizen zu spüren, auch Firmen macht dies zu schaffen.

13:50 Uhr

Einzelhandel Hauptverlierer nach EU-Vertrauenseinbruch

Hauptverlierer in Europa mit bis zu 2,3 Minus sind die Sektoren Einzelhandel und Reise. "Der Markt reagiert damit korrekt auf den Einbruch im Eurozone-Verbrauchervertrauen", so ein Händler. Die Inflation sorge für eine immer stärkere Kaufzurückhaltung bei den Verbrauchern, der Ukraine-Krieg verstärke diese Tendenz nur.

13:40 Uhr

Deutsche Inflation entsetzt mit bis zu acht Prozent

Ungebremst weiter geht es mit den Inflationsängsten. Nachdem in Europa die spanische Inflation fast 10 Prozent im März erreichte, werden nun auch die deutschen Verbraucherpreise (CPI) drastisch höher erwartet. "Die bisherige Prognose von 6,2 Prozent zum Vorjahr dürfte wohl in sich zusammenfallen", sagt ein Händler. Denn darauf würden die aktuellen Daten der Bundesländer für März hindeuten: Von Bayern über Hessen und Brandenburg bis Nordrhein-Westfalen sprang die Inflation zwischen 7,3 und 8,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr an. Die gesamtdeutschen Daten werden am Nachmittag veröffentlicht. Der Dax notiert 1,3 Prozent schwächer bei etwa 14.620 Punkten.

13:35 Uhr

Preismacht lässt Knaus-Tabbert-Kurs hochschnellen

Gut kommen die Jahreszahlen von Knaus Tabbert und vor allem der Ausblick auf 2022 an. "Der Trend zum Mikro-Urlaub während Corona scheint sich ungebrochen fortzusetzen", meint ein Händler. Daraus resultiere genau die Art Preissetzungsmacht, die der Markt sehen wolle. So plant der Campingwagen-Hersteller Preiserhöhungen von 6 bis acht Prozent durchzusetzen. Hohe Einkaufskosten dürfte man zudem durch angepasste Einkaufsstrategien bei Chassis in den Griff bekommen, weshalb die Profitabilität weiter steigend erwartet wird. Knaus-Tabbert-Papiere legen mehr als 13 Prozent zu.

Knaus Tabbert
Knaus Tabbert 16,18

13:16 Uhr

Hier greifen Anleger vor dem Wall-Street-Start zu

Micron-Aktien werden vorbörslich fast vier Prozent fester gestellt, nachdem der Chiphersteller überzeugende Geschäftszahlen vorgelegt hat. Der Ausblick überraschte ebenfalls positiv.

Besser als erwartet hat auch PVH abgeschnitten. Die Mutter von Modemarken wie Calvin Klein und Tommy Hilfiger kehrte im vierten Quartal in die Gewinnzone zurück. Die Aktie gibt vorbörslich jedoch um 1,6 Prozent nach, was an der negativen Stimmung im Luxusgütersektor liegen dürfte. Auch die europäischen Branchenvertreter werden am Mittwoch verkauft.

12:51 Uhr

Wall Street vor Gewinnmitnahmen

Zur Wochenmitte zeichnen sich an den US-Börsen kleinere Gewinnmitnahmen ab. Die Futures auf die großen Aktienindizes liegen vorbörslich im Schnitt etwa 0,3 Prozent im Minus. Berichte über Fortschritte bei den Waffenstillstandsverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine hatten die Kurse an der Wall Street am Dienstag kräftig nach oben getrieben. Gleichzeitig gaben die Ölpreise weiter nach, was am Aktienmarkt ebenfalls mit Erleichterung aufgenommen wurde. Am Mittwoch legen die Preise am Ölmarkt allerdings wieder deutlicher zu. Russland hat dem am Dienstag bekundeten Willen zur Deeskalation bislang noch keine Tagen folgen lassen.

Im Blick stehen neben der Lage im Ukrainekrieg einige wichtige Konjunkturdaten. Veröffentlicht wird zum einen der ADP-Arbeitsmarktbericht, der einen Vorgeschmack auf die offiziellen Daten für den Monat März geben dürfte, die am Freitag anstehen. Zum anderen wird das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des vierten Quartals in dritter Lesung veröffentlicht.

12:25 Uhr

Takkt peilt zwei Milliarden Euro Umsatz an

Der Stuttgarter Büromöbel-Versender Takkt will den Umsatz bis 2025 - auch mit Zukäufen - um 70 Prozent auf zwei Milliarden Euro steigern. Aus eigener Kraft soll der Umsatz im Schnitt um zehn Prozent pro Jahr wachsen, wie Takkt mitteilte. Das operative Ergebnis (Ebitda) will Takkt-Chefin Maria Zesch bis 2025 auf 240 (2021: 112,6) Millionen Euro mehr als verdoppeln. Für das laufende Jahr rechnet Takkt mit einem hohen prozentual einstelligen Umsatzwachstum und einem Ebitda von 110 bis 130 Millionen Euro. "Takkt ist erfolgreich in das neue Jahr gestartet und kann bislang an das gute Wachstum vom Jahresende 2021 anknüpfen." Der Umbau des Konzerns - unter anderem der Ausbau des E-Commerce - kosteten rund 20 Millionen Euro.

Takkt
Takkt 4,96

12:06 Uhr

Finanzvorstand geht: Aktienkurs bricht ein

Der Verlust seines Finanzchefs zieht die Aktien des belgischen Kinobetreibers Kinepolis nach unten. Die Titel verlieren mehr als vier Prozent. Chief Financial Officer Nicolas De Clercq wird den Konzern Ende Mai nach zehn Jahren im Amt für einen neuen Job verlassen. Das scheine ein normaler Vorgang zu sein, es werde aber darauf ankommen, wie der Posten neu besetzt werde, sagen die Analysten von ING.

11:47 Uhr

Stratecs Erfgebnisausblick verschreckt

Der Laborzulieferer Stratec geht wegen steigender Kosten im Zusammenhang mit knappen Transportkapazitäten und Rohstoffen sowie einem ungünstigeren Produktmix von einem Ergebnisrückgang im laufenden Jahr aus. Bei stagnierenden Erlösen werde mit einer Ebit-Marge von etwa 16,5 bis 18,5 Prozent gerechnet, teilte das Unternehmen aus Birkenfeld mit. Im vergangenen Jahr hatte es zu 18,9 Prozent gereicht. Das Ebit war um rund 30 Prozent auf 54,3 Millionen geklettert. Der Umsatz war währungsbereinigt um 16,7 Prozent auf 287,3 Millionen Euro gestiegen. Stratec hat zuletzt stark von der Nachfrage nach Produkten profitiert, die im Zusammenhang mit der Corona-Krise in Labors benötigt werden. Das Unternehmen geht davon aus, dass die hohen weltweiten Testvolumina nun auf ein deutlich niedrigeres Niveau zurückfallen.

Stratec
Stratec 27,20

11:30 Uhr

"Crystal City": Evergrande steigt aus Bauprojekt aus

Der hochverschuldete Immobilienkonzern Evergrande verkauft seine Rechte am Bauprojekt "Crystal City". Mit dem Erlös von umgerechnet 520 Millionen Euro will Evergrande Baukosten für Crystal City und andere Projekte in der Provinz Hangzhou bestreiten, wie es in einem Börsendokument heißt. Das Unternehmen hat seinen Gläubigern bis Ende Juli Vorschläge für eine Umschuldung versprochen.

11:16 Uhr

Lockdown in Schanghai ausgeweitet

Die chinesischen Behörden haben den Lockdown in der Wirtschaftsmetropole Schanghai angesichts rekordhoher Corona-Neuinfektionen zwei Tage früher als geplant ausgeweitet. Während damit in den östlichen Gebieten des Huangpu-Flusses bereits am Montag begonnen wurde, folgten nun erste westliche Stadtteile, die eigentlich erst ab Freitag abgeriegelt werden sollten. Dort erhielten Shanghaier von ihren Wohnungskomitees die Mitteilung, dass sie ihre Häuser für die nächsten sieben Tage nicht verlassen dürfen. Zuvor war die Rekordzahl von rund 6000 positiven Corona-Tests in der 26 Millionen Einwohner zählenden Metropole gemeldet worden.

11:01 Uhr

China plant neue Restriktionen im Live-Streaming-Sektor

China plant Informanten zufolge neue Beschränkungen für die 30 Milliarden Dollar schwere Live-Streaming-Industrie des Landes. Damit erneuert die chinesische Regierung eine Regulierungsinitiative, die darauf abzielt, Technologieunternehmen zu kontrollieren und einen größeren Einfluss auf von der Jugend konsumierte Inhalte auszuüben.

Wie mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen sagten, arbeiten die chinesischen Behörden an neuen Vorschriften, um die täglichen Ausgaben der Internetnutzer für digitale Trinkgelder zu begrenzen. Die Behörden planen auch eine tägliche Obergrenze für die Summe, die Live-Streamer von ihren Fans erhalten dürfen, und erwägen eine strengere Zensur der Inhalte, sagten einige der Personen.

Chinas wichtigste Internet-Regulierungsbehörde, die Cyberspace Administration of China, reagierte nicht auf Anfragen um eine Stellungnahme.

Live-Streaming-Apps, die nutzergenerierte Inhalte von Influencern und normalen Bürgern zu einer Reihe von Themen wie Spiele, Musik, Essen und Einkaufen präsentieren, haben in den letzten Jahren in China stark an Popularität gewonnen. Die Zahl der mobilen Internetnutzer in China steigt stark an, und die Nachfrage nach neuen Inhalten wächst. Die China Association of Performing Arts schätzt die Live-Streaming-Industrie des Landes auf umgerechnet etwa 30 Milliarden Dollar im Jahr 2020.

10:49 Uhr

Conti unter Druck

Die Aussicht auf mögliche Wettbewerbsverstöße auf dem indischen Markt lasten auf den Aktien des Reifenherstellers Conti. Die Titel sind mit einem Minus von 3,5 Prozent schwächster Dax-Wert. Wie Reuters von Personen mit direktem Einblick in die Situation erfuhr, durchsuchte die indische Kartellbehörde Büros des deutschen Konzerns und der Hersteller Ceat und Apollo Tyres. Dabei gehe es unter anderem um den Verdacht unlauterer Geschäftspraktiken.

Continental
Continental 60,80

10:17 Uhr

Verunsicherung: Dax-Anleger nehmen Gewinne mit

Der Dax notiert am Vormittag deutlich im Minus: Der deutsche Börsenleitindex gibt 1,5 Prozent auf 14.600 Punkte ab. "Der Dax hat an den vergangenen Tagen zum Teil deutlich zugelegt. Da nehmen sicher einige Anleger Gewinne mit", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Katja Dofel. "Andererseits sind auch viele Anleger nach wie vor verunsichert, was ein mögliches Gas-Embargo angeht und wie schwerwiegend die daraus möglichen Folgen für die deutsche Wirtschaft und auch die Verbraucher ausfallen", erklärt Dofel.

DAX
DAX 23.830,99

10:03 Uhr

UBS will viele Milliarden für eigene Aktien ausgeben

Die Schweizer Großbank UBS hat im Rahmen ihres Aktienrückkaufprogramms 2021 bis gestern eigene Titel im Wert von 3,8 Milliarden Dollar zurückgekauft. Das entspreche 6,5 Prozent des Aktienkapitals, wie das Unternehmen mitteilt. Unter dem neuen Rückkaufprogramm, das bei der Veröffentlichung der Jahresbilanz in Aussicht gestellt wurde, sollen eigene Aktien für bis zu sechs Milliarden Dollar erworben werden. UBS will dabei höchstens zehn Prozent des Aktienkapitals zurückkaufen.

UBS
UBS 30,28

09:41 Uhr

Nintendo-Aktie rauscht wegen "Legend of Zelda" in die Tiefe

Der Verschiebung der mit Spannung erwarteten Veröffentlichung der Fortsetzung des Erfolgsspiels "Legend of Zelda" schickt die Nintendo-Aktie auf Talfahrt, sie fällt um 6 Prozent. Eigentlich wollte der japanische Spielekonzern das neue Videospiel noch in diesem Jahr auf den Markt bringen. Das soll jetzt erst im Frühjahr 2023 der Fall sein. Die Nintendo-Aktie gehörte in diesem Jahr bisher zu den Aufsteigern und hat 25 Prozent zugelegt - unter anderem, weil sich die Switch-Spielekonsole nach einer Hardware-Auffrischung gut verkauft und das neue "Pokemon"-Spiel gut ankommt.

Nintendo
Nintendo 71,94

09:08 Uhr

"Aktuelle Risikolage" holt Dax ein

Mehr als 400 Punkte hat der Dax im Dienstagsgeschäft zugelegt. Dieser Kurssprung von 2,8 Prozent auf 14.820 Zähler muss nun erst einmal verdaut werden. Der deutsche Börsenleitindex startet mit Abschlägen in den Handel zur Wochenmitte, verliert 0,7 Prozent und notiert um 14.715 Punkte. Zwar hatten am Dienstag auch die Kurse an der Wall Street zugelegt. Allerdings: Am Dienstag seien schon zu viele Vorschusslorbeeren vergeben worden an das Ukraine-Russland-Treffen in der Türkei. "Das man spricht ist gut, aber dass die Börsen schon wieder auf Vorkriegsniveau notieren, spiegelt nicht die aktuelle Risikolage wider", so ein Händler. Dazu hänge als Damoklesschwert über den Märkten die russische Forderung nach der Zahlung von Öl und Gas in Rubel. Hier drohe das nächste Kräftemessen.

Fundamental müsse sich der Markt damit auseinandersetzen, dass Deutschland 2022 wohl in eine massive Stagflation rutschen dürfte. So legt der Sachverständigenrat der "Wirtschaftsweisen" im Tagesverlauf seine Prognosen vor. Wie das "Handelsblatt" berichtet, bricht das deutsche Wachstum auf 1,8 Prozent ein und liegt damit zwei Drittel unter der Erwartung. Die Inflation dürfte nach oben schießen auf 6,1 Prozent.

09:24 Uhr

Basler trotzt Unsicherheiten

Basker, Hersteller von Bildverarbeitungs-Systemen, ist trotz der Unsicherheiten durch den Ukraine-Krieg und die Chipknappheit optimistisch. Der Umsatz solle im laufenden Jahr auf 235 bis 265 Millionen Euro zulegen, teilte das Unternehmen aus Ahrensburg mit. Damit würde sich das Wachstum abschwächen. Im vergangenen Jahr waren die Erlöse noch um 26 Prozent auf zuvor nie erreichte 214,7 Millionen Euro gestiegen. Das Betriebsergebnis (Ebitda) legte um 29 Prozent auf 44,5 Millionen Euro zu.

Basler
Basler 17,96

 

08:50 Uhr

Ölpreise legen zu

Die Ölpreise steigen leicht. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostet 110,98 US-Dollar. Das sind 75 Cent mehr als gestern. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) steigt um 65 Cent auf 104,89 Dollar.

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 61,34

Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine dominiert nach wie vor den Rohölmarkt. Zuletzt hatten Annäherungssignale zwischen den Kriegsparteien für deutlich fallende Erdölpreise gesorgt. Allerdings trifft die russische Ankündigung, die Kampfhandlungen bei Kiew zu reduzieren, in der Ukraine und im Westen auf Skepsis.

Für Druck am Ölmarkt sorgt auch das weiterhin rigorose Vorgehen Chinas gegen die Corona-Pandemie. In dieser Woche hat die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt die Finanzmetropole Shanghai in einen Teil-Lockdown geschickt, was die ohnehin fragile Binnenkonjunktur zusätzlich belastet. China ist eines der weltweit größten Energieverbrauchsländer.

08:45 Uhr

Habeck: Gasversorgung trotz Frühwarnstufe gesichert

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat wegen einer drohenden Verschlechterung der Versorgungslage die Frühwarnstufe des sogenannten Notfallplans Gas ausgerufen. Der Grünen-Politiker unterstrich zugleich, dass die Versorgungssicherheit gewährleistet sei. "Es gibt aktuell keine Versorgungsengpässe", sagte Habeck. "Dennoch müssen wir die Vorsorgemaßnahmen erhöhen, um für den Fall einer Eskalation seitens Russlands gewappnet zu sein." Die Frühwarnstufe ist die erste von drei Krisenstufen. Sie sieht noch keine staatlichen Versorgungseinschränkungen vor, sondern verstärkt vor allem die Zusammenarbeit von Behörden und Gasversorgern, um für einen möglichen Gasmangel gewappnet zu sein. Erst in der dritten Stufe müsste die Industrie mit staatlichen Beschränkungen rechnen.

Hintergrund sind die Sanktionen nach dem russischen Angriff auf die Ukraine und die russische Ankündigung, dass Gas- und Ölexporte künftig in Rubel bezahlt werden müssen. EU-Staaten wie Deutschland verweisen darauf, dass die Verträge eine Bezahlung in Euro und Dollar vorsehen. "Es gibt mehrere Äußerungen von russischer Seite, dass wenn das nicht passiert, dass dann die Lieferungen eingestellt werden", sagte Habeck. "Um für diese Situation vorbereitet zu sein, habe ich heute Morgen die Warnstufe nach der Gasverordnung ausgerufen." Es werde ein Krisenteam eingerichtet, das die Lage täglich bewerte.

08:25 Uhr

Banken kündigen mehr Kunden wegen Negativzinsen

Die Erhebung von Negativzinsen führt vermehrt zu Kontokündigungen. Die Postbank hat einigen Kunden, die Verwahrentgelten nicht zustimmten, Konten gekündigt. Die Postbank, die zur Deutschen Bank gehört, bestätigte entsprechende "Handelsblatt"-Informationen. Die Direktbank ING avisiert Kündigungen für April. Die Stadtsparkasse Düsseldorf war den Schritt bereits gegangen.

07:52 Uhr

Wirtschaftsforscher sagen heftige Inflation voraus

Immer mehr Firmen planen, ihre Preise in den kommenden drei Monaten zu erhöhen. Das geht aus einer aktuellen Befragung des ifo Instituts hervor. Vor allem in den konsumnahen Branchen müssen Verbraucher mit stark steigenden Preisen rechnen. "Der Angriff Russlands auf die Ukraine treibt nicht nur die Energiekosten in die Höhe, sondern auch die Preise vieler Agrarrohstoffe", sagt Timo Wollmershäuser, Leiter der ifo-Konjunkturprognosen. "Damit dürfte die Inflationsrate in diesem Jahr auf deutlich über 5 Prozent steigen." Das gab es in Deutschland zuletzt vor über 40 Jahren, als die Inflationsrate nach der zweiten Ölpreiskrise im Jahr 1981 auf 6,3 Prozent kletterte.

07:44 Uhr

Euro gewinnt an Wert

Der Euro tendiert im frühen Handel über der Marke von 1,11 Dollar. Die Gemeinschaftswährung kostet 1,111 Dollar und damit etwas mehr als gestern Abend. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag auf 1,1085 Dollar festgesetzt. Der Euro hat zuletzt von der besseren Stimmung auf den Aktienmärkten profitiert.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

07:37 Uhr

Gewinne im Dax erwartet 

Angesichts zahlreicher Konjunkturdaten wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge heute höher starten. Gestern hatte der Leitindex dank ermutigender Aussagen zum Verlauf der Gespräche zwischen Russland und der Ukraine über eine Waffenruhe 2,8 Prozent auf 14.820 Punkte zugelegt.

07:29 Uhr

Rückschlag für die Smartphone-Bank N26

Die italienische Finanzaufsicht hat dem Berliner Institut N26 bis auf Weiteres untersagt, neue Kunden aufzunehmen. Die italienische Zentralbank habe Verbesserungen bei der Geldwäschebekämpfung für den italienischen Markt gefordert, so das Unternehmen. Bereits seit Ende 2021 darf N26 auf Anweisung der deutschen Finanzaufsicht Bafin europaweit nur noch 50.000 Neukunden pro Monat aufnehmen.

07:14 Uhr

Gas-Zoff mit Russland könnte dieser Aktie helfen

Mit steigenden Kursen bei Encavis rechnen Händler. Der Ausblick sei positiv, erwartet wird ein Wachstum von 14 Prozent beim Umsatz. Auch der Gewinn soll weiter zulegen. Der Rückenwind für den Solar- und Windparkbetreiber sei fundamental und langfristig angesichts des Trends zu Erneuerbaren Energien. Dazu komme nun auch noch der Versuch, von Russland unabhängig zu werden. "Die Aktie stagniert seit Anfang März, der Ausblick könnte Auslöser für einen neuen Aufwärtsschub geben", sagt ein Händler.

Encavis
Encavis 20,10

07:01 Uhr

Verluste in Tokio

Während es an den chinesischen Börsen um bis zu 1,3 Prozent nach oben geht und in Sydney bereits der siebte Tag in Folge mit Aufschlägen verzeichnet wird, ist die Tendenz an der Tokioter Börse schwach. Der Nikkei-Index verliert 1,3 Prozent auf 27.893 Punkte. Hier kommt Gegenwind vom sich weiter erholenden Yen.

Teilnehmer weisen außerdem darauf hin, dass in Tokio viele Aktie ex Dividende gehandelt würden, was sich negativ auf das Marktbarometer auswirke.

Nikkei
Nikkei 47.582,15

06:30 Uhr

Das wird für den Dax heute wichtig

Aufwärts ist es am Donnerstag am deutschen Aktienmarkt gegangen. Der Dax legte kräftig zu. Die russisch-ukrainischen Verhandlungen in der Türkei waren es, Anleger setzten auf positive Nachrichten. Allerdings, heißt es einschränkend im Handel, sei der wichtigste Faktor mit Blick auf den Krieg in der Ukraine wohl ein gewisser Gewöhnungseffekt. Der Krieg habe bereits einiges von seinem Schrecken aus Anlegersicht verloren, heißt es. In der Tat: In jüngster Zeit waren die Ausschläge in beiden Richtungen deutlich geringer geworden.

DAX
DAX 23.830,99

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Bereitschaft signalisiert, die Frage der Neutralität seines Landes zu prüfen. Russland beharrt derweil offenbar nicht länger auf einem Regierungswechsel in der Ukraine. Russland will seine militärischen Aktivitäten bei Kiew "radikal reduzieren". Dies kam am Markt gut an.

Der heutige Tag steht ganz im Zeichen der Inflation. Um 14.00 Uhr werden die deutschen Verbraucherpreise für März beleuchtet. Experten prognostizieren plus 6,2 Prozent zum Vorjahrszeitraum. Im Februar betrug die deutsche Inflationsrate 5,1 Prozent, aber da waren die Preise im Zusammenhang mit dem Krieg in Osteuropa noch nicht eingepreist.

Was gibt es sonst so? Am späten Vormittag gibt es den EU-Wirtschaftsstimmungsindex sowie den Eurozonen-Geschäftsklimaindex - jeweils für März. In den USA gibt es den dritten Aufguss zum BIP im vierten Quartal 2021 und den ADP-Arbeitsmarktbericht für März.

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