Zu viel Gegenwind zwingt Dax zum Rückzug
Für den deutschen Aktienmarkt gab es heute wenig zu holen. Belastend wirkten die gleichen Themen wie zuvor: Die russische Aggression gegen die Ukraine sowie die Politik der Notenbanken in Folge der galoppierenden Inflation. Dazu blicken immer mehr Unternehmen mit Sorge auf die Diskussion über ein Gas-Embargo, das die deutsche Wirtschaft träfe und eine schwere Rezession auslösen dürfte. Belastend wirkte auch die anhaltende Abriegelung von Shanghai im Rahmen der Null-Covid-Politik der chinesischen Regierung.
Mit Spannung wartet der Markt nun auf die EZB-Sitzung am Donnerstag. Maßnahmen im Rahmen ihres Auftrags für einen stabilen Euro erwarten Marktteilnehmer allerdings nicht. Auch prognostische Aussagen zur Inflationserwartung dürften wenig Wert haben, da die EZB seit fast einem Jahr mit ihren Schätzungen völlig danebenliege. In der verkürzten Handelswoche findet dazu noch der Verfall am Terminmarkt schon am Gründonnerstag statt, was für erhöhte Schwankungen spricht.
Der Dax ging mit einem Abschlag von 0,6 Prozent auf 14.193 Punkte aus dem Handel. Der EuroStoxx50 notierte ebenfalls 0,6 Prozent tiefer bei 3834 Stellen.
Bei den Einzelpositionen waren die Autowerte unter Druck. Der Rückgang der Verkäufe in China im März um mehr als zehn Prozent belastete die Aktien. BMW und Mercedes-Benz gaben je 1,3 Prozent nach. Die Volkswagen-Vorzüge verloren 0,9 Prozent.
Kräftig bergab ging es mit den volatilen Papieren mit Internet-Geschäftsmodell. Delivery Hero fielen um 5,7 Prozent und Zalando um 5,3 Prozent. Hellofresh sackten um 4,3 Prozent ab.
Positiv wurde an der Börse gewertet, dass Rheinmetall (plus vier Prozent) und Krauss-Maffei Wegmann weitere 100 Radpanzer an die britischer Armee liefern. Großbritannien zog nun eine entsprechende Option aus einem Liefervertrag aus dem Jahr 2019.
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