Der Dax könnte sich auch in der neuen Woche als erstaunlich robust erweisen. In jüngster Zeit hat es zwar einige kurze Sommergewitter gegeben, die von steigender Nervosität zeugen, doch insgesamt bleiben Experten zuversichtlich. Der Dax "hält sich weiter mit erstaunlicher Präzision an seine im Juni etablierte Handelsspanne", stellte Analyst Andreas Büchler von Index Radar mit Blick auf den Chart fest.
Der deutsche Leitindex hatte sich zum Wochenschluss deutlich von seinem Rückschlag am Vortag erholt. Der Dax erzielte am Freitag ein Plus von 1,7 Prozent auf 15.687 Punkte. Im Wochenverlauf ergab sich ein Anstieg von 0,2 Prozent.
Da die Coronavirus-Pandemie trotz Massen-Impfungen noch nicht überwunden sei, müsse in den kommenden Monaten zudem mit Rückschlägen an der Börse gerechnet werden, warnt Carsten Mumm, Chef-Analyst der Privatbank Donner & Reuschel. "In vielen Schwellenländern ist die Lage weiterhin unübersichtlich. Dort steigt die Wahrscheinlichkeit für weitere Virusvarianten, die dann auch hierzulande für erneute (Teil-) Shutdowns sorgen könnten."
Analyst Frank Wohlgemuth von der National-Bank in Essen äußert sich optimistischer. "Natürlich ist zu erwarten, dass die Delta-Variante des Coronavirus Bremsspuren sowohl in den Volkswirtschaften als auch an den Aktienmärkten hinterlassen wird, dauerhafte Beeinträchtigungen erwarten wir jedoch nicht."
Die Finanzminister der Eurogruppe wollen heute mit ihrer US-Kollegin Janet Yellen über die wirtschaftliche Erholung von der Corona-Pandemie beraten. Außerdem soll es um Banken- und Finanzstabilität gehen. Kontrovers könnte eine Debatte um die Einführung einer europäischen Digitalabgabe für Unternehmen der Digitalwirtschaft werden, die die USA ablehnen.
Nach dem Treffen der Finanzminister der 20 führenden Wirtschaftsnationen kurz zuvor dürfte zudem die geplante globale Mindeststeuer zur Sprache kommen, auf die sich 130 Staaten verständigt haben. Innerhalb der EU sehen dies etwa Staaten wie Irland und Estland kritisch. Die Eurogruppe will außerdem die Bankenunion und den Euro als digitale Währung sowie die Haushaltslage und -aussichten für das gesamte Euro-Währungsgebiet erörtern.