Dax schließt auf Rekordhoch
Auch im Sommerloch können Rekorde fallen:
Müde hat der Dax heute losgelegt, aber in Folge neuer Rekordhochs an der Wall Street trotz des weitgehend impulslosen Handels an Fahrt gewonnen und am Ende ein neues Allzeithoch erreicht.
Der Frankfurter Leitindex schließt bei 15.790,51 Punkten. Das ist ein Plus von 0,7 Prozent. Der MDax macht 0,5 Prozent auf 34.957,22 Punkte gut. Der TecDax gewinnt 0,7 Prozent und beendet den Handel bei 3.633,88 Punkten.
Delta und Opec halten Ölpreis in Schach
Der Ölpreis leidet unter der Sorge wegen neuer pandemiebedingter Restriktionen angesichts der globalen Delta-Welle. Auch ist nicht klar, in welche Richtung sich die Förderpolitik der Opec+ in den kommenden Monaten entwickeln wird.
Brent und WTI werden 0,7 Prozent leichter gehandelt als am Vortag bei 75,09 beziehungsweise 73,69 US-Cent pro Fass.
Euro gleicht Schwäche wieder aus
Der Kurs des Euro hat zwischenzeitliche Kursverluste wettgemacht. Zuletzt kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,1868 US-Dollar. Sie notierte damit ungefähr auf dem Niveau vom Morgen.
Am Mittag war der Euro zeitweise bis auf 1,1840 Dollar gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1852 (Freitag: 1,1858) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8437 (0,8433) Euro. Belastet wurde der Euro zwischenzeitlich durch die vorübergehend trübere Stimmung an den europäischen Aktienmärkten. Mit deren Erholung, dank des letztlich positiven US-Börsenauftakts, festigte sich auch der Eurokurs wieder. Der Handel verlief zugleich in ruhigen Bahnen, da keine wichtigen Konjunkturdaten veröffentlicht wurden.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85570 (0,85758) britische Pfund, 130,55 (130,46) japanische Yen und 1,0852 (1,0852) Schweizer Franken fest.
Krypto-Handel bricht im Juni weltweit ein
Zeichnet sich das Ende des jüngsten Kryptobooms ab? Den Analysten von CryptoCompare zufolge fiel das Handelsvolumen an den größten Plattformen im Juni weltweit um mehr als 40 Prozent gegenüber Mai.
Die Experten machen dafür unter anderem Chinas rigoroses Vorgehen gegen Bitcoin-Miner verantwortlich. Im Mai sanken zudem die Kurse der bedeutenden Kryptowährungen nach dem Rekord und Einbruch von Bitcoin im April und Mai in moderatem Tempo weiter.
Vor allem dürfte aber die Krise der weltgrößten Kryptobörse Binance zum Rückgang des Handels geführt haben. Aufsichtsbehörden weltweit haben Binance in Visier genommen und teilweise die Tätigkeit in ihrem jeweiligen Land unterbunden. Der Umsatz auf Binance ging 56 Prozent zurück. Dennoch blieb die Börse die weltweit größte Krypto-Handelsplattform.
Auf Bransons Höhenflug folgt Kurssturz für Virgin Galactic
Eine geplante Kapitalerhöhung bei Virgin Galactic dämpft die Freude über den erfolgreichen Testflug vom Wochenende.
Die Aktien der Weltraumfirma fallen um zwölf Prozent auf 43,35 Dollar. Das Unternehmen will neue Anteilsscheine im Volumen von 500 Millionen Dollar ausgeben. Vorbörslich waren sie vor Bekanntgabe der Pläne noch auf knapp 54 Dollar gestiegen.
Gold rutscht unter 1800er Marke
Gold kann die jüngsten Gewinne nicht halten, belastet auch vom festeren Dollar. Aktuell bewegt sich die Feinunze knapp unter der Marke von 1.800 Dollar, rund 9 Dollar leichter.
Wall Street stellt erneut Rekorde auf
Die Wall Street setzt ihre Rekordjagd - in Trippelschritten - fort.
Der breit gefasste S&P 500- und der technologielastige Nasdaq-Index gewinnen leicht und markieren mit 4372,41 beziehungsweise 14.761,08 Punkten neue Rekordhochs. Für den S&P ist es die zwölfte Bestmarke in 13 Handelstagen. Dagegen geben die Standardwerte im Dow leicht nach.
Die Spannung vor der morgen beginnenden Berichtssaison lähmt den Handel. Die Investoren halten sich zunächst zurück. Marktstratege Gregory Perdon von der Privatbank Arbuthnot Latham zeigt sich zuversichtlich: "Es fällt schwer, bearish zu sein. Unternehmen haben Zugang zu Kapital, die Finanzierungsbedingungen sind weiter gut und der Investorenappetit ist sehr groß." Allerdings verweisen Teilnehmer auch auf die anhaltenden Sorgen wegen der weiter grassierenden Covid-19-Pandemie.
In Frankfurt schafft es der Dax unterdessen so gerade über die Gewinnschwelle. Am Nachmittag schleppt er sich moderat mit 0,14 Prozent ins Plus auf 15.709,93 Punkte.
VW hängen lahme Konkurrenz ab
Auf einem guten Weg ist heute, im Gegensatz zu anderen Autowerten, die Volkswagen-Aktie, die sich mit plus 2,3 Prozent weiter von ihrem Tief seit Mitte März erholte.
Am Freitag war sie dank starker Eckdaten schon um sechs Prozent angezogen. Nach Börsenschluss war dann noch bekannt geworden, dass Konzernchef Herbert Diess einen neuen Vertrag bis Herbst 2025 erhält. Laut einem Börsianer weicht damit etwas Unsicherheit um die Unternehmensführung.
Bei anderen Autoaktien war die Tendenz anders. Daimler etwa waren mit gut einem Prozent unter den Dax-Verlierern. Der Autobauer setzte wegen der Lieferengpässe bei Halbleitern die Produktion im Werk Sindelfingen erneut aus. In dieser Hinsicht konnte Volkswagen punkten, auf die Halbjahreszahlen der Wolfsburger hatte die Chip-Knappheit überraschend wenig Einfluss gehabt.
Tiktok-Mutter muss Mega-Börsengang absagen
Die Investoren hatten Bytedance, das Mutterunternehmen von Tiktok, bei ihrer letzten Finanzierungsrund schon mit 180 Milliarden Euro beworben. Im Zuge eines Börsengang sollten noch einige Milliarden oben drauf kommen. Doch aus der Börsen-Party wird zunächst einmal nichts. Der Widerstand der chinesisischen Regulierungsbehörden ist zu groß.
Bytedance hat Pläne für einen Börsengang nach Insiderangaben vor Monaten auf unbestimmte Zeit ad Acta gelegt. Der in Peking ansässige Social-Media-Gigant hatte nach Angaben von Personen, die mit den Plänen des Unternehmens vertraut sind, einen Börsengang aller oder einiger seiner Geschäftsbereiche in den USA oder in Hongkong ins Auge gefasst.
Ende März, so sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen es dem Wall Street Journal, habe Unternehmensgründer Zhang Yiming jedoch entschieden, dass es klüger wäre, die Pläne zunächst zu stoppen. Ausschlaggebend dafür waren offenbar Treffen mit Vertretern von Datenschutzbehörden und der Wertpapieraufsicht. Sie hätten das Unternehmen aufgefordert, sich auf die Bewältigung von Risiken der Datensicherheit sowie andere Probleme zu konzentrieren, so die Insider.
Deutscher Weltmarktführer nach Thailand verkauft
In acht Jahren hat Finanzinvestor Advent den Wert des Chemie-Spezialisten Allnex rund vervierfacht - jetzt macht er Kasse:
Der Frankfurter Kunstharz-Hersteller Allnex wird für rund vier Milliarden Euro nach Thailand verkauft. Der Petrochemie-Konzern PTT Global Chemical aus Bangkok übernimmt den Weltmarktführer bei Bindemitteln für die Farben- und die Lack- Industrie, wie der Verkäufer Advent mitteilte.
Advent International war vor mehr als acht Jahren für knapp eine Milliarde Euro bei Allnex eingestiegen und war mit der Übernahme des neuseeländischen Rivalen Nuplex für einen ähnlichen Betrag zum Marktführer aufgestiegen. "Wir haben ein sehr gutes Resultat erzielt. Das ist eine der erfolgreichsten Transaktionen von Advent, auch im Chemiesektor", sagte Ronald Ayles, der die Branche für den Investor betreut.
Allnex geht auf eine Sparte des ehemaligen Chemiekonzerns Hoechst zurück. In dem Unternehmen sind auch Teile von Akzo Nobel, Bayer und UCB aufgegangen. Vor dem Einstieg von Advent gehörte Allnex zur amerikanischen Cytec, die heute Teil von Solvay ist. Das Unternehmen setzt mit rund 4000 Mitarbeitern heute zwei Milliarden Euro um
EU legt Plan für Digitalsteuer auf Eis
Aufatmen bei den globalen Digitalkonzernen und ihren Anlegern:
Die EU-Kommission hat die geplante Digitalabgabe für Hunderte von Firmen vorerst auf Eis gelegt. Dies teilte ein Kommissionssprecher am Montag in Brüssel mit. Ursprünglich wollte die Kommission im Laufe dieses Monats Vorschläge zur Ausgestaltung einer solchen Abgabe vorlegen, die im Rahmen des EU-Corona-Wiederaufbaufonds vereinbart worden war.
Die Abgabe sollte zu eigenen Finanzmitteln der Europäischen Union (EU) beitragen, um die für den Wiederaufbaufonds vorgesehene Kreditaufnahme gegenzufinanzieren. Hintergrund der Entscheidung der EU-Kommission dürfte die OECD-Einigung auf eine weltweite Mindestbesteuerung von Unternehmen sein und damit in Zusammenhang stehender Druck der USA, nationale Vorhaben für Digitalabgaben oder -steuern zurückzustellen.
Covestro erhöht Gewinnziel - Anleger greifen zu
Börsen-Tag
Covestro reagieren positiv auf das angehobene Ebitda-Ziel für das laufende Jahr und liegen nun 0,5 Prozent vorne.
Der Kunststoffhersteller legt die Messlatte für das laufende Geschäftsjahr nochmal höher. Für 2021 rechnet Covestro nun mit einem Betriebsgewinn (Ebitda) von 2,7 bis 3,1 Milliarden Euro, wie das Leverkusener Unternehmen mitteilte. Covestro hatte bereits im Frühjahr seine Ziele angehoben und ein Ergebnis zwischen 2,2 und 2,7 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Analysten rechneten im Schnitt zuletzt mit gut 2,6 Milliarden. Im zweiten Quartal erhöhte sich das Ergebnis nach vorläufigen Zahlen auf rund 815 Millionen Euro von 125 Millionen vor Jahresfrist.
Ryanair mit großen Plänen: 2000 neue Piloten gesucht
200 Millionen Passagiere
2000 neue Piloten
200 neue Maschinen
Nach dem Einbruch des Luftverkehrs durch die Corona-Pandemie will die irische Fluggesellschaft Ryanair in den kommenden drei Jahren 2000 Piloten einstellen.
Gesucht werden vor allem Nachwuchskräfte, wie das Unternehmen mitteilte. Freie Kapitänsposten würden vor allem intern vergeben. Noch in diesem Jahr sollen dafür Trainingskurse beginnen. Hintergrund der Neueinstellungen ist die Anschaffung von mehr als 200 Boeing 737 der neuesten Generation.
Die Erholung von der Corona-Krise will Ryanair bis 2024 abgeschlossen haben. Bis dahin will der Billigflieger die Marke von 200 Millionen Passagiere jährlich knacken.
Zurückhaltung an Wall Street vor Beginn der Berichtssaison
Wenig verändert dürfte die Wall Street in die neue Woche starten. Während die Terminkontrakte auf den S&P-500 leicht nachgeben, liegen die auf die Nasdaq-Indizes etwas im Plus. Damit könnte sich die Rekordjagd bei Technologiewerten fortsetzen.
Allerdings dürfte zunächst Zurückhaltung dominieren, da die Berichtssaison am Dienstag beginnt. Dann werden die Investoren Aufschluss erhalten, ob die hochgelaufenen Bewertungen der Aktien berechtigt sind. Als erste Unternehmen werden am Dienstag JP Morgan und Goldman Sachs ihre Zahlenwerke vorlegen, am Mittwoch folgen Bank of America, Citigroup und Blackrock.
Virgin Galactic springen vorbörslich um neun Prozent nach oben, nachdem das Unternehmen seinem Gründer Richard Branson am Wochenende einen Weltraumflug ermöglicht hat.
Devisenexperte sieht Ungemach für türkische Lira
Der US-Dollar hat am Vormittag um 0,3 Prozent auf 8,6384 türkische Lira nachgegeben. Damit hält sich der Greenback aber weiter in der Nähe des Allzeithochs von 8,8024 Lira von Ende Juni.
Commerzbank-Devisenanalyst Tatha Ghose macht denn auch weitere schlechte Neuigkeiten für die türkische Währung aus. Die Handelsdaten bestätigten eine weitere Verschlechterung der türkischen Handelsbedingungen. Zudem habe die Zahlungsbilanz höhere saldierte Nettodevisenverbindlichkeiten der Unternehmen erkennen lassen. Und schließlich habe die jüngste Umfrage der türkischen Zentralbank einen neuerlichen Anstieg der Inflationserwartungen präsentiert.
Gewinnplus von 90 Prozent für Stoxx-600 erwartet
Während es an den US-Börsen hoch hergeht, befindet sich der Dax im Wartemodus. Das könnte sich bald ändern: Die Berichtssaison der Unternehmen für das zweite Quartal bricht an. Über die hohen Erwartungen berichtet ntv-Börsenreporterin Katja Dofel.
Störung bei Comdirect
Eine IT-Panne hat Kunden der Online-Bank Comdirect heute zu schaffen gemacht. Der Zugriff auf die Konto- und Depotübersicht war zeitweise nicht möglich, wie eine Sprecherin des zur Commerzbank gehörenden Instituts bestätigte. "Wir sind dabei die Störung zu beheben, wir arbeiten mit Hochdruck daran."
Überweisungen und Wertpapieraufträge seien trotz der Störung weiter möglich. Die Comdirect mit Sitz in Quickborn (Schleswig-Holstein) hat nach Commerzbank-Angaben knapp zwei Millionen Kunden, inklusive Comdirect zählt die im Index MDax notierte Commerzbank derzeit etwa elf Millionen Privatkunden.
Wieder mehr Optimismus in deutscher Wirtschaft
Angesichts deutlich gesunkener Corona-Inzidenzzahlen und steigender Impfquoten wächst der Optimismus in der deutschen Wirtschaft. Erstmals seit Beginn der Pandemie schauten die meisten Unternehmen richtig zuversichtlich auf das laufende Jahr, fasste das Kölner Institut der deutschen Wirtschaft (IW) das Ergebnis seiner jüngsten Konjunkturumfrage zusammen.
"Aktuell verliert die Pandemie ihre Schrecken", sagte IW-Konjunkturchef Michael Grömling.
Gut die Hälfte (51 Prozent) der 2000 befragten Unternehmen rechnet demnach für das laufende Jahr mit einer höheren Produktion als im Krisenjahr 2020. Nur noch 15 Prozent erwarten schwächere Geschäfte. Rund 43 Prozent der Unternehmen wollen mehr Beschäftigte einstellen als im vergangenen Jahr, rund 42 Prozent wollen mehr investieren. Im Vergleich zur Befragung im Frühjahr hat sich die Stimmung damit deutlich aufgehellt.
Geht die US-Techwerte-Rally trotz Schwankungen weiter?
Auch wenn die Technologieaktien immer wieder Rücksetzer verkraften müssen, wollen sie sich längerfristig nicht von Delta-Angst, teuren Rohstoffen und der Zinspolitik der US-Notenbank verunsichern lassen. Alte Bewertungsmuster für den Preis einer Aktie scheinen kaum noch eine Rolle zu spielen. Das sei nicht unbedingt ein Alarmzeichen, sagen Experten. Im Gegenteil: Es gibt gute Gründe, warum die Rekordjagd weitergehen könnte. Anleger sollten dennoch nicht allzu sorglos sein. Über die Aussichten für Techwerte und passende Anlegerstrategien spricht Bianca Thomas mit Nicolai Tietze von Morgan Stanley und Daniel Saurenz von Feingold Research.
Atos-Kurs geht in den Keller
Einen Kurseinbruch von 13 Prozent musste die Aktie des Softwareunternehmens Atos in Paris hinnehmen. Zur Überraschung der Marktteilnehmer hat das IT-Unternehmen die Prognosen für das laufende Jahr gestrichen und zwar bei Umsatz, Cashflow und Profitabilität.
"Das spiegelt den Wechsel der Kunden von klassischen Softwarelösungen in Richtung Cloud wider", sagt ein Händler. Insofern seien dies "umgekehrt eher gute Nachrichten" für Cloud-Anbieter wie SAP und Cancom, die bis zu 0,4 Prozent zulegen.
Ende der Ölpreis-"Herrlichkeit"? - Corona fährt in die Parade
Wachsende Konjunktursorgen machen den Preisen für Öl und Kupfer zu schaffen. Börsianern zufolge fürchten Anleger, dass die Verbreitung neuer Coronavirus-Varianten und der ungleiche Zugang zu den Impfstoffen eine rasche und stabile Erholung der Wirtschaft verhindern könnten.
Die Ölpreise für die Nordsee-Sorte Brent und die US-Sorte WTI fielen jeweils um 0,7 Prozent auf 75 und 74,06 Dollar je Fass. Kupfer wurde mit 9422 Dollar je Tonne ein Prozent billiger gehandelt.
Sydney-Lockdown bedroht Australiens Wachstum massiv
Großes Bangen in Australien: Dort ist nämlich der kräftige Wirtschaftsaufschwung zunehmend von dem erneuten Corona-Ausbruch in Sydney bedroht. Die täglichen Neuansteckungen in Sydney, einer Stadt, die 32 Prozent der australischen Wirtschaftsleistung ausmacht, sind auf den höchsten Stand seit März 2020 gestiegen, während die Behörden darum kämpfen, die Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante aufzuhalten.
"Die Abriegelung im Großraum Sydney wird die wirtschaftliche Aktivität erheblich belasten, solange sie anhält", sagte Paul Bloxham, Chefökonom bei HSBC Australia.
Ökonomen wägen nun den möglichen Schaden für die nationale Wirtschaft ab, wenn die Wirtschaftsaktivitäten in Sydney langfristig eingeschränkt werden, was die Arbeitslosigkeit erhöht und das Vertrauen schwächt. Eine niedrige Impfquote verschlimmert die Situation zusätzlich. Nur 8,5 Prozent der Australier sind vollständig geimpft, so dass Kontrollen des Personenverkehrs das wichtigste Instrument zur Eindämmung der Virusausbreitung sind.
Bransons Flug lässt Virgin-Kurs vorbörslich nach oben düsen
Kräftig aufwärts wird es wohl heute mit der Aktie von Virgin Galactic gehen. Das in New York notierte Papier zog vorbörslich um mehr als elf Prozent an.
Unternehmensgründer Richard Branson hatte am Sonntag an Bord des Raumfliegers "VSS Unity" zusammen mit anderen Passagieren den Weltraum erreicht. Virgin Galactic will ab dem kommenden Jahr zahlende Weltraumtouristen ins All bringen. Branson steht damit in Konkurrenz zum privaten Raumfahrtunternehmen Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos, dem er nun einen Schritt voraus ist.
Teamviewer-Aktie erholt sich etwas vom Absturz
Nach dem jüngsten Kursrutsch arbeiten sich die Aktien des Softwareanbieters Teamviewer langsam wieder nach oben. Die Titel sind mit einem Plus von zeitweise 4,6 Prozent Spitzenreiter im MDax.
Am Donnerstag waren die Titel mehr als 14 Prozent nach unten gerauscht, weil sich das Wachstum im April und Mai so deutlich verlangsamt hatte, dass die Firma aus dem baden-württembergischen Göppingen die Erwartungen für das Gesamtjahr drosseln musste.
Daimler will zügig weg von Verbrennern
Daimler nimmt Tempo auf. Konzernchef Ola Källenius drückt offenbar bei der Umstellung auf die E-Mobilität deutlich auf die Tube und will noch vor Ende des Jahrzehnts weitgehend auf Verbrenner verzichten.
"Wir wechseln von EV first zu EV only", sagte ein hochrangiger Daimler-Manager der "Automobilwoche".
Dies bedeutet, dass jede Baureihe eine vollelektrische Version hat und Produktion, Vertrieb und Strukturen auf ein hoch profitables Geschäft ohne Diesel und Benziner umgestellt wird. Auch Plug-In-Hybride könnten nach 2030 keine Rolle mehr spielen. Ein konkretes Datum für den Abschied vom Verbrenner wird es zunächst nicht geben, da der Antrieb in einigen Märkten auch nach 2030 noch gefragt sein dürfte und die entsprechenden Modelle länger laufen.
G20-Einigung bei globaler Mindeststeuer stößt auf Kritik
Seit Jahren unterbieten sich Staaten weltweit bei den Unternehmenssteuern. Digitalkonzerne zahlen in einigen Ländern, in denen sie Gewinne machen, sogar gar nichts. Damit soll jetzt Schluss sein: Die G20-Länder einigen sich auf eine Mindeststeuer von 15 Prozent. Kritik lässt nicht lange auf sich warten.
Stärkster Anstieg der Großhandelspreise seit fast 40 Jahren
Die Preise im deutschen Großhandel sind im Juni um 10,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, ist das die höchste Steigerungsrate seit Oktober 1981. Damals waren die Großhandelspreise wegen der zweiten Ölkrise kräftig in die Höhe geschossen. Im Mai waren die Großhandelspreise um 9,7 Prozent und im April um 7,2 Prozent gestiegen.
Die hohen Steigerungsraten begründen sich zum Teil durch den Basiseffekt, eine Folge des sehr niedrigen Preisniveaus der Vorjahresmonate im Zusammenhang mit der Corona-Krise. Im Vormonatsvergleich stiegen die Großhandelsverkaufspreise im Juni um 1,5 Prozent. Den größten Einfluss auf die Steigerungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat hatte im Juni der Preisanstieg im Großhandel mit Mineralölerzeugnissen um 37,7 Prozent.
Autoindustrie macht bei Ladeinfrastruktur Druck auf Politik
Die Autoindustrie warnt die EU vor einer von unzureichenden Infrastrukturinvestitionen begleiteten Verschärfung von Kohlendioxid-Grenzwerten. Für jeden weiteren Prozentpunkt der Zielverschärfung benötige man zusätzlich mindestens 200.000 weitere öffentliche Ladepunkte für Elektrofahrzeuge - über die bereits erforderlichen drei Millionen Stück im Jahr 2030 hinaus, sagte der BMW-Chef und Präsident des europäischen Autoherstellerverbands Acea, Oliver Zipse.
So würde nach Berechnungen der EU-Kommission zum Beispiel eine weitere Verringerung der CO2-Emissionen bis 2030 um minus 50 Prozent bereits rund sechs Millionen öffentliche Ladepunkte erfordern. "Mit heute weniger als 225.000 Stück müsste das einer Steigerung um den Faktor 27 in weniger als zehn Jahren entsprechen", sagte Zipse.
Dax startet mit kleinem Verlust
Der deutsche Aktienmarkt ist mit geringen Veränderungen in den Handel gestartet. Der Dax verlor in den ersten Handelsminuten 0,2 Prozent auf 15.660 Punkte. Der MDax präsentierte 0,1 Prozent leichter bei 34.767 Zählern. Der TecDax wies 3606 Stellen auf und notierte damit auf dem Stand vom Freitag.
An die Dax-Spitze setzten sich RWE mit plus 1,2 Prozent. Gut liefen auch VW, die um 1,0 Prozent stiegen.
Nikkei verzeichnet starken Wocheneinstieg
Die japanische Börse ist zu Wochenbeginn deutlich auf Erholungskurs gegangen. Der Nikkei gewann 2,2 Prozent und schloss bei 28.547 Punkten, der breiter gefasste Topix-Index stieg um 2,1 Prozent und lag bei 1953 Punkten. Die Börse in Shanghai rückte um 0,6 Prozent vor. Neue Bestmarken an der Wall Street und die Hoffnung auf eine globale Konjunkturerholung lockten die Anleger an die Aktienmärkte. In der vergangenen Woche hatte der Nikkei-Index knapp drei Prozent an Wert eingebüßt.
Für gute Laune sorgte zum Wochenauftakt auch der Maschinenbau- und Robotikkonzern Yaskawa Electric, der seine Gewinnprognose anhob. Der Yaskawa-Kurs stieg um mehr als sechs Prozent.
EZB-Chefin kündigt "einige interessante Veränderungen" an
Die EZB wird ihrer Präsidentin Christine Lagarde zufolge auf der kommenden Juli-Zinssitzung ihren geldpolitischen Ausblick im Lichte der geänderten Strategie anpassen. Es werde "eine Prüfung der Forward Guidance geben", sagte die Französin bei Bloomberg TV. Denn diese müsse an den gerade abgeschlossenen Strategiecheck angeglichen werden.
"Mein Gefühl sagt mir, dass wir uns weiter danach richten werden, günstige Finanzierungsbedingungen in unseren Volkswirtschaften zu bewahren", fügte Lagarde hinzu. Die EZB wolle die konjunkturelle Erholung unterstützen, die im Gange sei.
"Ja, es wird einige interessante Variationen und Veränderungen geben", merkte sie an.
Unter "Forward Guidance" wird der geldpolitische Ausblick einer Notenbank verstanden. Bei der EZB enthält er unter anderem Aussagen zum voraussichtlichen Ende der billionenschweren Notfall-Anleihenkäufe und Angaben dazu, unter welchen Bedingungen die Leitzinsen künftig wieder steigen werden. Die nächste Zinssitzung ist am 22. Juli.
Ölpreise sacken leicht ab
Die Ölpreise haben im frühen Handel leicht nachgegeben. Starke Impulse gab es zunächst nicht. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Morgen 75,19 US-Dollar. Das waren 36 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI fiel um 34 Cent auf 74,22 Dollar.
Nach Abschlägen in der vergangenen Woche notieren die Erdölpreise etwa drei Dollar unter ihren Anfang Juli erreichten mehrjährigen Höchstständen. Für Verunsicherung hat zuletzt zum einen ein Streit über die künftige Förderpolitik des mächtigen Ölverbunds Opec+ gesorgt. Zum anderen wurden die Erdölpreise durch die sich rasch ausbreitende Delta-Variante des Coronavirus belastet.
Euro ist etwas schwach auf der Brust
Euro / DollarDagegen ist der Euro etwas holprig in die neue Woche gestartet. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,1870 US-Dollar und damit etwas weniger als in der Nacht zuvor. Die EZB hatte den Referenzkurs am Freitagnachmittag auf 1,1858 Dollar festgesetzt.
Zu Wochenbeginn stehen keine nennenswerten Konjunkturdaten mit größerer Marktrelevanz auf dem Programm. Allerdings wollen sich einige hochrangige Notenbanker zu Wort melden, darunter EZB-Vizepräsident Luis de Guindos. EZB-Präsidentin Christine Lagarde wies in einem Interview auf die hohe Bedeutung der nächsten Zinssitzung in etwa eineinhalb Wochen hin.
Dax wird wohl Niveau beibehalten
Mit einem gut behaupteten Start des Dax in die neue Handelswoche rechnen Händler. Zum Tagesbeginn gebe es sehr wenig handelbare Nachrichten, dazu gehe der Markt vor Beginn der Berichtssaison schon in den Wartemodus, hieß es in Frankfurt. Im Wochenverlauf startet die Saison in den USA mit den Großbanken.
Gute Nachrichten für die Konjunktur gibt es aus Japan, wo die Maschinenbauaufträge im Mai um mehr als zwölf Prozent gegenüber Vorjahr gestiegen sind. Allerdings sprangen auch die Industriepreise um fünf Prozent und schürfen damit die Sorgen vor einem weltweiten Inflationssprung. In Europa stehen zur Konjunktur nur die OECD-Frühindikatoren an, deren Komponenten jedoch zumeist schon bekannt sind.
Der i3 von BMW hat bald ausgedient
BMW will sein erstes Elektroauto i3 nach Informationen der "Automobilwoche" spätestens 2023 aus dem Programm nehmen. Denkbar sei auch eine Einstellung bereits im kommenden Jahr. Ursprünglich sollte der i3 bis 2024 gebaut werden.
In den USA droht das Aus sogar schon in diesem Jahr. Grund ist die wachsende Konkurrenz auch aus dem eigenen Haus. So übernimmt Mini beim Cooper SE den E-Antrieb aus dem i3, bietet aber ansonsten deutlich neuere Technik. Und aktuelle Modelle wie der ID.3 von VW oder der im November startende BMW i4 haben eine wesentlich größere Reichweite als der inzwischen acht Jahre alte i3.
Starke Auftragseingänge in Japan bei steigender Inflation
Gute Nachrichten für eine funktionierende Konjunkturerholung samt Investitionsneigung zeigen die Aufträge der Maschinenbauer in Japan. Dort stiegen die Aufträge im Mai in der Kernrate um 12,2 Prozent zum Vorjahr. Zum Vormonat war dies mit 7,8 Prozent Plus deutlich mehr als die erwarteten 2,6 Prozent.
"Aber überall zeigen sich die gleichen Muster", kommentiert ein Händler die Daten: Denn dies gehe einher mit einem deutlich stärkeren Anstieg der Inflation. So sprangen die Erzeugerpreise um fünf Prozent stärker als erwartet an. Der Markt werde sich daher weiter in dem Spannungsfeld zwischen Wirtschaftswachstum und Inflation bewegen, meint der Händler.
Beim Mobilitätsdienstleister Now wird zusammengerückt
Der gemeinsame Mobilitätsdienstleister von BMW und Daimler, Now, verzahnt zwei seiner Angebote besser. Das Carsharing-Angebot Share Now und der Taxi- und Fahrdienstvermittler Free Now kündigten eine Partnerschaft an. Ab Ende Juli könne die Kurzzeitmiete eines Autos über die App von Free Now gebucht werden. In Deutschland gingen als erste Städte Frankfurt am Main und Stuttgart an den Start.
Auch in Frankreich, Spanien und Italien gebe es die technische Integration. Kunden können sich dann auf einer App zwischen einem Taxi und dem Mietauto oder buchbaren Zweirädern entscheiden.
Wachstumswarnung in China
Keine guten Nachrichten kommen aus China. Das Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt hat sich im zweiten Quartal wahrscheinlich auf etwa 8,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr verlangsamt und könnte sich im letzten Quartal 2021 auf bis zu 5,0 Prozent abschwächen. Das erwartet jedenfalls Wang Yiming, ein Mitglied des geldpolitischen Ausschusses der People's Bank of China (PBoC). In einem Interview mit staatlichen Medien sagte Wang, dass sich Chinas Wirtschaft im dritten Quartal auf etwas über 6,0 Prozent und im vierten Quartal auf 5,0 bis 6,0 Prozent verlangsamen könnte.
Wang sagte auch, dass die Entscheidung der Zentralbank, die Menge an Bargeld, die Banken als Reserven halten müssen, zu reduzieren, eine routinemäßige Liquiditätsoperation sei. Sie spiegle keine Änderungen in der aktuellen Geldpolitik des Landes wider. Chinas Wirtschaft wuchs im ersten Quartal um mehr als 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal, als die Pandemie einen Einbruch der Aktivität verursacht hatte.
Erholungsrally an Asien-Märkten - Nikkei steigt kräftig
Die asiatischen Aktienmärkte sind zu Wochenbeginn auf Erholungskurs gegangen. Die Rekordmarken an der Wall Street und die fiskalischen Lockerungen in China tragen dazu bei, einige der jüngsten Befürchtungen in Bezug auf das globale Wachstum zu beruhigen. Dennoch liegen in dieser Woche viele potenzielle Fallstricke vor den Investoren: In den USA könnten die Inflationsdaten für Aufregung sorgen und die Märkte achten genau auf Hinweise in der Rede des Vorsitzenden der US-Notenbank, Jerome Powell, am Mittwoch und Donnerstag auf ein frühes Tapering. China veröffentlicht Zahlen zum Wirtschaftswachstum, zum Handel, zu den Einzelhandelsumsätzen und zur Industrieproduktion.
In Tokio lag der Nikkei 2,2 Prozent höher bei 28.556 Punkten. Der breiter gefasste Topix stieg um 2,0 Prozent und lag bei 1951 Punkten. Die Börse in Shanghai lag 0,9 Prozent im Plus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen gewann 1,6 Prozent.
Im asiatischen Devisenhandel blieb der US-Dollar fast unverändert bei 110,14 Yen und gab 0,1 Prozent auf 6,4729 Yuan nach. Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent höher bei 0,9145 Franken. Parallel dazu fiel der Euro um 0,1 Prozent auf 1,1866 Dollar und zog um 0,1 Prozent auf 1,0856 Franken an. Das Pfund Sterling verlor 0,1 Prozent auf 1,3886 Dollar.
Das wird heute wichtig für den Dax
Der Dax könnte sich auch in der neuen Woche als erstaunlich robust erweisen. In jüngster Zeit hat es zwar einige kurze Sommergewitter gegeben, die von steigender Nervosität zeugen, doch insgesamt bleiben Experten zuversichtlich. Der Dax "hält sich weiter mit erstaunlicher Präzision an seine im Juni etablierte Handelsspanne", stellte Analyst Andreas Büchler von Index Radar mit Blick auf den Chart fest.
Der deutsche Leitindex hatte sich zum Wochenschluss deutlich von seinem Rückschlag am Vortag erholt. Der Dax erzielte am Freitag ein Plus von 1,7 Prozent auf 15.687 Punkte. Im Wochenverlauf ergab sich ein Anstieg von 0,2 Prozent.
Da die Coronavirus-Pandemie trotz Massen-Impfungen noch nicht überwunden sei, müsse in den kommenden Monaten zudem mit Rückschlägen an der Börse gerechnet werden, warnt Carsten Mumm, Chef-Analyst der Privatbank Donner & Reuschel. "In vielen Schwellenländern ist die Lage weiterhin unübersichtlich. Dort steigt die Wahrscheinlichkeit für weitere Virusvarianten, die dann auch hierzulande für erneute (Teil-) Shutdowns sorgen könnten."
Analyst Frank Wohlgemuth von der National-Bank in Essen äußert sich optimistischer. "Natürlich ist zu erwarten, dass die Delta-Variante des Coronavirus Bremsspuren sowohl in den Volkswirtschaften als auch an den Aktienmärkten hinterlassen wird, dauerhafte Beeinträchtigungen erwarten wir jedoch nicht."
Die Finanzminister der Eurogruppe wollen heute mit ihrer US-Kollegin Janet Yellen über die wirtschaftliche Erholung von der Corona-Pandemie beraten. Außerdem soll es um Banken- und Finanzstabilität gehen. Kontrovers könnte eine Debatte um die Einführung einer europäischen Digitalabgabe für Unternehmen der Digitalwirtschaft werden, die die USA ablehnen.
Nach dem Treffen der Finanzminister der 20 führenden Wirtschaftsnationen kurz zuvor dürfte zudem die geplante globale Mindeststeuer zur Sprache kommen, auf die sich 130 Staaten verständigt haben. Innerhalb der EU sehen dies etwa Staaten wie Irland und Estland kritisch. Die Eurogruppe will außerdem die Bankenunion und den Euro als digitale Währung sowie die Haushaltslage und -aussichten für das gesamte Euro-Währungsgebiet erörtern.