Kräftiger Absturz: Dax holt sich Beulen und blaue Flecken
Für die Börsen war es heute überwiegend ein Abfahrtsrennen. Zeitweilig ging es mit den Kursen steil bergab. Die Ukraine-Krise und die Aussicht auf steigende Zinsen in den USA bildeten auch für den deutschen Aktienmarkt ein wahres Giftgemisch. Aktien aus dem Reise- und Tourismussektor, Technologietitel und Kryptowährungen wurden seitens der Anleger entsorgt, sie setzten auf die sicheren Häfen wie Bundesanleihen und Gold.
An der Frankfurter Börse stürzte der Dax am Nachmittag bis auf 14.953 Punkte ab - ein Minus von 650 Punkten im Vergleich zum Freitag und von fast 1000 Zählern in zwei Tagen. Am Ende schloss der deutsche Börsenleitindex 3,8 Prozent tiefer bei 15.011 Punkten. Der EuroStoxx50 fiel um 3,9 Prozent auf 4066 Stellen. MDax, SDax und TecDax gaben zwischen 4,2 und 5,9 Prozent nach.
Bei den Einzelwerten brachen Siemens Energy zeitweise um knapp sieben Prozent ein und markierten bei 17,805 Euro ein Rekordtief. Am Ende stand ein Minus von 5,7 Prozent auf 18,04 Euro.
Delivery Hero fielen auf das niedrigste Niveau seit April 2020 und sackten am Dax-Ende um 8,1 Prozent ab. Der Dax-Konzern leidet bereits seit längerem unter einem Ausverkauf der sogenannten Stay-at-Home-Aktien.
Commerzbank reagierten mit einem Kursabschlag von 3,7 Prozent auf die Nachricht, dass die Bank sich wegen der Unsicherheit rund um Fremdwährungskredite in Polen auf eine weitere Belastung einstellt.
Die Lufthansa könnte sich einem Pressebericht zufolge um eine 40-prozentige Beteiligung an der Alitalia-Nachfolgegesellschaft ITA Airways bemühen. Die im MDax notierten Papiere verloren 5,1 Prozent. Für die Titel von Hannover Rück ging es um 3,4 Prozent abwärts.
Aber es gab auch etwas Positives: In der Hoffnung auf frischen Wind bei Unilever stiegen Anleger bei dem Konsumgüter-Hersteller ein. Die Aktien des "Domestos"-Anbieters gewannen in London 7,2 Prozent und stiegen damit so stark wie seit anderthalb Jahren nicht mehr. Insidern zufolge hat sich der aktivistische Finanzinvestor Trian bei Unilever eingekauft.
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