DAX kämpft sich in "Woche der Entscheidung"
Der DAX ist zum Wochenstart zunächst auf Konsolidierungskurs gegangen, hat sich dann aber wieder zurückgekämpft. Der deutsche Börsenleitindex schließt mit einem Abschlag von 0,2 Prozent bei einem Stand von 15.126 Punkten. Das Tagestief markiert er bei 14.989 Zählern, die nächste charttechnische Unterstützung wäre damit um 14.800 entstanden. Im Nachmittagsgeschäft reduziert der DAX dann seine Verluste, teilweise mit Hilfe der Wall Street.
Die Anleger halten sich bedeckt. Im Wochenverlauf stehen die Zinsentscheidungen der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank auf der Agenda, daneben tagt auch die Bank of England. Von der Fed wird eine Zinserhöhung um einen viertel Prozentpunkt, von der EZB um einen halben Prozentpunkt fest erwartet. Beide gelten somit als eingepreist. Nicht hilfreich ist das deutsche BIP: dieses ist im vierten Quartal um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal gesunken.
"Der Markt ist in den vergangenen Wochen bereits sehr, sehr weit gelaufen", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Corinna Wohlfeil. Sie macht vereinzelt Gewinnmitnahmen aus. "Die schwächer, als erwartet ausgefallenen deutschen BIP-Daten - die Wirtschaft steht mit einem Bein in einer Rezession - belasten dagegen kaum. Die Börse war darauf vorbereitet", erläutert sie. "Entscheidend ist nun, dass die deutsche Wirtschaft im Frühjahr wieder rauskommt, zulegen kann. Das hängt nun vor allem von der Kauflaune der Verbraucher ab."
Bei den Einzelwerten steht die Linde-Nachfolge im DAX im Mittelpunkt: Rheinmetall fällt knapp 0,5 Prozent. Sie waren lange als erster Nachrücker für Linde gehandelt worden, nun hat aber die Commerzbank mit dem Vorziehen der Zahlen und darin einem operativ positiven Ergebnis als Kriterium für einen Aufstieg in den DAX einen Strich durch die Rechnung gemacht. Allerdings haben Rheinmetall nun eine Aufstiegschance für die reguläre DAX-Überprüfung im März. Coba-Titel gewinnen rund ein Prozent.