Der Börsen-TagDie 13.000 ist wieder da - trotz DAX-Schwergewicht Linde
Der DAX hat sich im Dienstagsgeschäft erneut über der 13.000er-Marke gezeigt, nachdem er schon zum Wochenstart kurzzeitig die psychologisch und charttechnisch wichtige Schwelle überwunden hatte, jedoch den Handel darunter beendete. Heute schließt der deutsche Börsenleitindex mit einem Kurs von 13.053 Punkten 0,9 Prozent im Plus.
Der Ifo-Index sinkt im Oktober nur minimal und spielt deshalb keine große Rolle im heutigen Handel. Die Stimmung in den Führungsetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im Oktober zudem weniger als erwartet eingetrübt, der Ifo-Geschäftsklimaindex sank auf 84,3 von revidiert 84,4 Punkten im September. Dass das Ifo-Geschäftsklima im Oktober faktisch nicht weiter gefallen ist, stellt aus Sicht von Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer keine Entwarnung dar. "Trotz der Stagnation liegt das Ifo-Geschäftsklima weiter in einem Bereich, in dem das Bruttoinlandsprodukt in der Vergangenheit geschrumpft war, es also zu einer Rezession gekommen war", schreibt Krämer in einem Kommentar. Ein solches Rezessionssignal sende auch der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor im Euroraum, der als recht zuverlässiger Indikator gelte.
Als Hauptbelastungsfaktor im heutigen Geschäft erweist sich dagegen das DAX-Schwergewicht Linde. Das amerikanisch-deutsche Unternehmen will sich von der Frankfurter Börse zurückziehen und die Aktien nur noch an der Wall Street notieren lassen. Linde-Titel stürzten daraufhin zeitweise deutlich ab und verlieren am Ende mehr als vier Prozent.
"Der DAX-Index verliert sein wertvollstes Unternehmen. Kein Wunder, dass der Index heute erst spät auf die Beine gekommen ist", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Frank Meyer. Er verweist aber auch darauf, dass der DAX zum Wochenstart 200 Punkte zugelegt hat. "Einmal Durchschnaufen ist da durchaus erlaubt."
Neben Linde lassen im DAX auch Adidas-Papiere deutlich Federn. Der Sportartikelkonzern kündigt die Partnerschaft mit dem umstrittenen US-Rapper Kanye West auf. Das dürfte eine dreistellige Millionensumme kosten. Die Aktien verlieren mehr als vier Prozent.
Covestro geben nach der Veröffentlichung von Quartalszahlen mehr als vier Prozent ab. Der Umsatz war zwar gestiegen, das Ergebnis aber eingebrochen und die Prognose am unteren Rand präzisiert. Zudem hatte Covestro in diesem Jahr schon zwei Gewinnwarnungen veröffentlicht.
Besser macht es SAP. Europas größtes Softwarehaus "kann überzeugen", so Meyer. Die Papiere des nach Linde zweitwertvollsten DAX-Unternehmens legen fast sieben Prozent zu.
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