Der Börsen-Tag Dudenhöffer: "Super-Deal für deutsche Autoindustrie!"
28.07.2025, 10:47 UhrAutoexperte Ferdinand Dudenhöffer hat erste Berechnungen zu den Auswirkungen des Zoll-Deals auf die deutsche Autobranche vorgenommen. Ergebnis: Die Hersteller haben nichts zu befürchten - die Arbeitnehmer schon.
"Der Deal ist ein Super-Deal für die deutsche Autoindustrie", schreibt Dudenhöffer. "Weniger gut für die Arbeitsplätze in der deutschen Autoindustrie. Die Beschäftigten in der Auto- und Zulieferindustrie sind die Verlierer. Es gibt keine Gegenzölle, damit können die Produktion-Hubs von BMW und Mercedes in USA weiter die SUV nach Europa ohne Zusatzkosten schicken."
Auch für Porsche sei der Deal gut. "15 Prozent kriegt man bei einem Exklusivhersteller immer unter", so Dudenhöffer. Dazu müsse man in Zuffenhausen an seinen Kosten arbeiten, die eher im Deutschland-Hoch liegen und damit Luft zur Verbesserung haben.
Schwierig werde es für die Produktionen in Mexiko. Das treffe VW und BMW. Beide werden wohl Mexiko "verkleinern" im Laufe der Zeit und dafür Ihre Produktion in den USA ausbauen. Unklar sei noch, ob es Verrechnungen gibt. "Sprich: Wenn BMW für 100 Millionen Euro US-Produktion nach Europa exportiert, werden dann auch 100 Millionen zollfreie Exporte aus Deutschland in die USA zugelassen? Wenn das der Fall sein sollte, ist der Deal für BMW und Mercedes eher 'Easy Going'".
Ohne Verrechnung werden die Autowerke in Deutschland und Europa-Werke kleiner. "Für die Marke VW dürften die Zölle nur Auswirkungen auf die Mexiko-Produktion haben. All das gilt auch für die Zulieferer. Also wir sehen eine Abwanderung von Jobs der Autoindustrie nach USA. Der Grad hängt von den möglichen Verrechnungen ab."
Sollten keine Verrechnungen stattfinden, rechnet Dudenhöffer mit einem mittelfristigen Arbeitsplatz-Export der Autoindustrie von bis zu 10 Prozent aus Deutschland in die USA aus. "In Zahlen bis zu 70.000 Jobs", warnt der Autoexperte. Das treffe Autobauer und Zulieferer.
Quelle: ntv.de