Der Börsen-TagEZB-Chefin Lagarde: Noch mehr Daten nötig zur Bestimmung der Inflation

Die jüngsten Wirtschaftsdaten deuten laut Christine Lagarde auf eine Rückkehr der Inflation im Euroraum zum Zwei-Prozent-Ziel der Notenbank hin. Aber bevor die Währungshüter sicher sein könnten, benötigten sie noch weitere Daten, sagte die Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB) im Wirtschafts- und Währungsausschuss des EU-Parlaments in Brüssel.
"Der derzeitige Disinflationsprozess wird sich voraussichtlich fortsetzen, aber der EZB-Rat muss zuversichtlich sein, dass er uns nachhaltig zu unserem Zwei-Prozent-Ziel führen wird", führte sie aus. Die EZB werde weiter datengestützt vorgehen, um das angemessene Niveau und die Dauer des restriktiven Kurses zu bestimmen.
"Die Kerninflation ohne Energie und Nahrungsmittel geht allmählich zurück, aber ihre Dienstleistungskomponente zeigt Anzeichen von Persistenz", sagte Lagarde. Das hierfür entscheidende Lohnwachstum sei nach wie vor stark und dürfte in den kommenden Quartalen zu einer immer wichtigeren Triebkraft der Inflationsdynamik werden, was auf die angespannten Arbeitsmärkte und die Forderungen der Arbeitnehmer nach einem Inflationsausgleich zurückzuführen sei. Lagarde sah aber auch Anzeichen dafür, dass die Unternehmen höhere Löhne nicht mehr vollständig an ihre Kunden weitergeben können.