Der Börsen-Tag EZB könnte es mit Zinssenkungen übertreiben
14.10.2024, 09:46 UhrDie Europäische Zentralbank (EZB) hat nach Aussage von Berenberg-Chefvolkswirt Holger Schmieding nach der Pandemie ihre Zinsen zu spät angehoben, ist dann aber zu weit gegangen, indem sie den Leitzins bis auf vier Prozent anhob. Schmieding sieht nun das Risiko, dass es die EZB mit ihren Zinssenkungen übertreibt. "2025 dürfte die Kern- und die Gesamtinflation wegen eines schwachen Wachstums und des nachlassenden Lohndrucks die 2-Prozent-Marke erreichen, aber 2026 und 2027 wird das nicht mehr der Fall sein", so Schmieding. Als verzögerte Reaktion auf die Rückkehr zu normalem Wachstum, welches er - ebenso wie die EZB - für das kommende Frühjahr erwarte, dürfte die Lohninflation 2026 wieder auf etwa 4 Prozent steigen, nachdem sie im nächsten Jahr unter 3,5 Prozent liegen werde. Schmieding nimmt daher an, dass die EZB ihren Einlagensatz Ende 2026 oder Anfang 2027 von 2,50 Prozent wieder auf 3,00 Prozent anheben muss.
Quelle: ntv.de