Der Börsen-TagWährungskrimi im Iran: Teheran löst Zentralbankchef ab
Die Türkei ist bei weitem nicht die einzige Nation, die Probleme mit ihrer Währung hat. Auch Iran stemmt sich gegen eine enorme Inflation - und reagiert: Inmitten der dramatischen Währungskrise entscheidet die Regierung in Teheran den Zentralbank-Chef auszutauschen.
Auf Waliollah Seif, der die Zentralbank seit dem Amtsantritt von Präsident Hassan Ruhani 2013 geleitet hatte, folgt Abdolnasser Hemati, wie die amtliche Nachrichtenagentur Irna meldet. Seif war es nicht gelungen, den Verfall des Rial aufzuhalten. Die Landeswärhung verlor binnen eines Jahres rund die Hälfte ihres Werts.
Seif hatte im April versucht, einen festen Wechselkurs für den Rial gegen den Dollar einzuführen, doch hatte er die Entscheidung zurücknehmen müssen, nachdem der Handel auf dem Schwarzmarkt explodiert war und die Währung massiv an Wert verloren hatte.
Die Währung geriet im Mai zusätzlich unter Druck durch die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran auszusteigen und neue Finanz- und Handelssanktionen gegen die Islamische Republik zu verhängen. Die USA beschlossen im Mai zudem Sanktionen gegen Seif, dem sie vorwarfen, den iranischen Revolutionsgarden beim Transfer von Geld an die libanesische Hisbollah zu helfen.