Der Börsen-Tag Wall Street hat Konjunktursorgen
05.07.2023, 12:32 UhrNach der Feiertagspause belasten Konjunktursorgen und geopolitische Spannungen die Wall Street. Der Aktienterminmarkt deutet auf einen leichteren Handelsbeginn am Kassamarkt hin. Die Hoffnungen einer Konjunkturlokomotive aus China bekommen immer mehr Risse. Auf der Stimmung lastet ein schwächer als erhofft ausgefallener Caixin-Einkaufsmanagerindex für den chinesischen Dienstleistungssektor, der neuerliche Zweifel an der Erholung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt weckt. Ohne wirtschaftliche Stimuli dürfte das von der KP Chinas ausgerufene Wachstumsziel kaum erreichbar sein, warnen Marktteilnehmer. Dazu steht die für diese Woche geplante China-Reise von US-Finanzministerin Janet Yellen unter keinem guten Stern, nachdem die chinesische Regierung am Montag den Export zweier für die Halbleiterindustrie bedeutenden Rohstoffe eingeschränkt hat. Vorbörslich stehen die Sektorwerte daher etwas deutlicher unter Druck.
Die Daten aus dem chinesischen Dienstleistungssektor zeigen, wie lau die Erholung nach der Pandemie ist, während die Handelsspannungen zwischen Peking und Washington zunehmen", fasst Chefmarktstrategin Susannah Streeter von Hargreaves Lansdown die Sorgen am Markt zusammen. Hoffnungen, Yellen könne die Spannungen mit China eindämmen, hält sie für Wunschdenken. Während sich die Konjunkturaussichten Chinas immer weiter eintrüben, dürfte das im späten Handel erwartete Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung von Mitte Juni Einblicke über den künftigen Zinspfad, aber auch die konjunkturelle Dynamik in den USA liefern. Dabei ist die Entwicklung ein zweischneidiges Schwert: einerseits hoffen Anleger auf eine weiche Landung der US-Konjunktur ohne Rezession, andererseits öffnete eine zu robuste Wirtschaftsentwicklung die Tür für weitere Zinsanhebungen.
Quelle: ntv.de