Der Börsen-Tag

Der Börsen-TagWie einst 1951? Das wird für den DAX heute wichtig

27.07.2022, 06:30 Uhr

Die relative Ruhe der vergangenen beiden Handelstage dieser Woche dürfte heute am deutschen Aktienmarkt für den DAX vorbei sein. Der Grund liegt zum einen hierzulande, aber auch in den USA. Den leichten Abgaben vom Montag ließ der deutsche Börsenleitindex im Dienstagsgeschäft ein weiteres Minus von … Prozent folgen. Er hatte bei einem Stand von … Punkten geschlossen. Die Themen Gas und Rezession bestimmten den Handel, vereinzelt sorgten auch Unternehmensberichte für Kursbewegungen.

Die Berichtssaison läuft zur Wochenmitte nun auf Hochtouren. Aus dem DAX öffnen bereits am Morgen Airbus, BASF, Mercedes-Benz, Deutsche Bank, Puma und MTU ihre Bücher. Vor allem auf den Berichten von BASF (wegen der gasintensiven Produktion) und der Deutschen Bank (die US-Konkurrenz enttäuschte) dürfte dabei das Augenmerk der Anleger liegen. Aus der deutschen zweiten Reihe veröffentlichen etwa Software AG und die DWS ihre Quartalsergebnisse.

Daneben legen aber auch internationale Großkonzerne wie Holcim, Credit Suisse, Lloyds, Unicredit, Iberdrola, Rio Tinto, British American Tobacco und KPN Geschäftszahlen vor. Am Mittag setzt sich der Zahlenreigen dann in den USA fort. Dort präsentieren unter anderem Spotify, Kraft Heinz und der Airbus-Konkurrent Boeing ihre Zahlen. Nach Börsenschluss in Deutschland stehen Saint-Gobain, Kering sowie mit Qiagen ein weiterer DAX-Konzern auf der Agenda, ehe dann nach US-Börsenschluss die Schwergewichte Qualcomm, Meta und Ford die Berichtssaison für diesen Mittwoch beenden.

Aber auch die Konjunkturseite hat einiges zu bieten heute. Hierzulande steht am Morgen bereits der Gfk-Konsumklimaindex an. Aus den USA folgen am Nachmittag noch Daten zu den Auftragseingängen langlebiger Güter sowie zu den wöchentlichen Rohöllagerbeständen der staatlichen Energy Information Administration (EIA).

Das Konjunkturhighlight wartet dann am Abend, um 20.00 Uhr MESZ: Mit ihrer Zinsentscheidung wird die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) Experten zufolge dann das Börsengeschehen der kommenden Wochen prägen. Dass die Federal Reserve den Schlüsselsatz um 0,75 Prozentpunkte anhebt, gelte als sicher, sagt Stephen Innes, Geschäftsführer beim Vermögensverwalter SPI. Daher werde der Ausblick entscheidend. Sollte die Fed ein langsameres Zinserhöhungstempo signalisieren, wären das gute Nachrichten für das Wachstum der Weltwirtschaft.

Denn Experten befürchten, dass eine zu starke Straffung der Geldpolitik die Konjunktur abwürgt. "Das letzte Mal, dass es den politischen Entscheidungsträgern in den USA gelang, die Inflation von einem so hohen Niveau aus zu senken und gleichzeitig eine Rezession zu vermeiden, war 1951", gibt Shamik Dhar, Chefvolkswirt des Vermögensberaters BNY Mellon, zu bedenken.