Marktberichte

Eskalation in der Ukraine Gold wechselt in den Krisenmodus

Fracking-Experten bei der Arbeit im Westen Colorados: Der Job-Bericht spricht für steigende Ölnachfrage, die Nachrichten aus der Ukraine deuten unsichere Zeiten an.

Fracking-Experten bei der Arbeit im Westen Colorados: Der Job-Bericht spricht für steigende Ölnachfrage, die Nachrichten aus der Ukraine deuten unsichere Zeiten an.

(Foto: AP)

An den Rohstoffmärkten herrscht vor dem Wochenende alles andere als gemütliche Brückentagsruhe. Die gewaltsamen Auseinandersetzungen im Osten der Ukraine schrecken Anleger auf. Der Preis für Gold zieht am Nachmittag steil an.

Die Gefechte zwischen Regierungstruppen und prorussischen Aktivisten im Osten der Ukraine verdüstern im Handel mit Rohstoffen die Perspektiven. Nach Meldungen über "viele Tote" in der Stadt Slawjansk und Berichten über ein Todesopfer bei Krawallen in der südukrainischen Hafenstadt Odessa wächst unter Investoren die Furcht vor weiteren kriegerischen Auseinandersetzungen und einem Bürgerkrieg in der Ukraine.

Hinweis: Den n-tv Live-Ticker zu den Entwicklungen in der Ukraine finden Sie hier

Sicherste Kennzeichen der neuen Risikobewertung sind die Ausschläge im Handel mit Gold: Der Preis für eine Feinunze des Edelmetalls zieht im Verlauf nach einem weitgehend unbewegten Kursverlauf steil an und springt am späten Nachmittag sogar über die Marke von 1300 Dollar. Die Feinunze Gold notiert damit 1,35 Prozent fester bei 1302,31 Dollar. Der Anstieg binnen weniger Minuten erstreckt sich über gut 17 Dollar.

Beim täglichen Fixing in London wurde die Feinunze Gold am Nachmittag noch mit 1281,25 Dollar festgelegt. Ein Kilogramm Gold kostete 29.310,00 (29.550,00) Euro. Das Edelmetall gilt unter Anlegern als vergleichsweise "sicherer Hafen" in Krisenzeiten. Sobald Ereignisse eintreten, die eine weitere Bewertung der Perspektiven in den übrigen Anlageklassen erschweren, verlagern Investoren freie Mittel in den Edelmetallmarkt.

Starke Daten aus den USA

Zuvor war der Goldpreis nach der Veröffentlichung des Monatsberichts zur Lage am US-Arbeitsmarkt zunächst noch unter Druck geraten. Die Job-Daten aus Washington deuten darauf hin, dass die US-Notenbank die Drosselung ihrer monatlichen Anleihekäufe weiter fortsetzen dürfte. Erst am Mittwoch wurden die Käufe um weitere 10 Milliarden Dollar auf nun 45 Milliarden Dollar reduziert. Dadurch verliert das Gold als potenzieller Schutz gegen Inflation für viele Akteure an Attraktivität. Der Goldpreis verharrte damit auf dem Stand des Vortages.

Der Preis für ein Barrel Rohöl der US-Referenzssorte West Texas Intermediate (WTI) machte einen Satz nach oben und kletterte wieder in Richtung der Marke von 100 Dollar. Am späten Nachmittag notiert WTI bei 99,81 Dollar je Barrel und damit 0,4 Prozent über dem Vortagesniveau. Die Daten schürten die Hoffnung auf eine steigende Nachfrage, hieß es. Der Preis für ein Fass zu 159 Litern Rohöl der Nordseesorte Brent stieg um 0,7 Prozent auf 108,51 Dollar.

Quelle: ntv.de, mmo/wne/DJ

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