BayernLB-Verlust größer WestLB vor Aufspaltung
23.01.2009, 13:04 UhrIm Zuge der Neuordnung der Landesbanken wird die Westdeutsche Landesbank über die Gründung einer neuen Gesellschaft wohl aufgespalten. Ein Sprecher der Bank in Düsseldorf bestätigte entsprechende Überlegungen. Die attraktiven Teile der WestLB - etwa die Mittelstandsfinanzierung und das Privatkundengeschäft - sollen dann mit der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) und der Deka-Bank verschmolzen werden.
Die WestLB befinde sich in Überlegungen, die Landesbanken-Konsolidierung voranzutreiben. Dafür wolle sie Vermögensteile herauslösen, die "nicht strategiekonform" seien, sagte der Unternehmenssprecher. Bei diesen Vermögensteilen handelt es sich nach Informationen von AFP um risikoreiche Wertpapiere im Wert von rund 80 Mrd. Euro.
Die Einzelheiten möglicher Strukturen befänden sich in der Abstimmung, sagte der Sprecher. Hierzu befinde sich die Bank in Gesprächen mit ihren Eigentümern - das sind die Sparkassenverbände im Rheinland und in Westfalen-Lippe, das Land Nordrhein-Westfalen und zwei Landschaftsverbände.
Nur noch drei Landesbanken
Die Sparkassen als Miteigentümer der Landesbanken wollen statt den bislang sieben Instituten nur noch drei - eine im Norden, eine im Süden und eine in der Mitte. Zuvor sollen die Landesbanken ihre risikoreichen Wertpapierbestände aber möglichst abbauen.
Bei der WestLB drängt zudem die EU-Kommission darauf, dass die bisherigen Eigentümer ihre Mehrheit abgeben. Dies ist eine der Auflagen aus Brüssel für das milliardenschwere Rettungspaket, dass die WestLB vor knapp einem Jahr vom Land Nordrhein-Westfalen bekommen hatte. Bereits damals hatte die WestLB Wertpapiere im Volumen von rund 23 Mrd. Euro ausgelagert. Diese Papiere könnten ebenfalls in der geplanten neuen Gesellschaft gelagert werden.
Für den gesunden Teil des Unternehmens hofft die WestLB auf Unterstützung vom Bankenrettungsfonds SoFFin. Sie verhandelt seit November über eine staatliche Hilfe. "Wir erwarten, dass der SoFFin auch die Konsolidierung unter den Landesbanken endlich forciert", zitierte das "Handelsblatt" aus Bankenkreisen.
Noch höherer BayernLB-Verlust
Unterdessen hat die BayernLB 2008 einen operativen Verlust von etwa fünf Mrd. Euro verbucht, deutlich mehr als zunächst erwartet. Vorstandschef Michael Kemmer sagte der "Börsen-Zeitung", der höhere Verlust sei unter anderem durch weitere Belastungen bei Asset Backed Securities und durch die Entwicklung in Island zustande gekommen.
Im Oktober hatte die Bank von drei Mrd. Jahresverlust gesprochen, im November hatte Kemmer angedeutet, dass die Landesbank noch tiefer in die roten Zahlen rutschen könnte. Die Bank wird vom Land Bayern mit zehn Mrd. Euro gestützt.
Quelle: ntv.de