Freitag, 25. Mai 2018Der Börsen-Tag

Heute mit Diana Dittmer
18:05 Uhr

Insider: Saudis stoppen Aufträge für deutsche Firmen

Aus Verärgerung über die Nahost-Politik der Bundesregierung rasseln nicht nur die USA, sondern jetzt offenbar auch Saudi-Arabien mit den Säbeln.

Der neue Thronfolger Mohammed bin Salman habe einen internen Vergabestopp für Regierungsaufträge angeordnet, berichtet das Nachrichtenmagazin "Spiegel" unter Berufung auf Insider.

Davon seien Großkonzerne wie Siemens, Bayer und Boehringer betroffen, die seit Jahren intensiv mit dem Gesundheitsministerium in Riad zusammenarbeiteten. Auch der Autobauer Daimler, der Hunderte Mercedes-Busse für den neuen Nahverkehr in Riad und Dschidda liefern solle, soll demnach zu den Leidtragenden gehören. Ein Konzern-Sprecher wollte das nicht bestätigen.

Insgesamt sind etwa 800 deutsche Firmen im Königreich aktiv. 2017 summierten sich die deutschen Exporte nach Saudi-Arabien auf knapp 6,6 Milliarden Euro - mehr als doppelt so viel wie in den Iran geliefert werden.

Eine Erpressung geht um die Welt, so könnte man diese Geschichte auch erzählen ...

Bestätigt sich die Geschichte, versucht Riad Washingtons Ansage in Richtung EU, den Iran ebenfalls zu sanktionieren, auf diese Art und Weise Nachdruck zu verleihen. Donald Trump ist unzufrieden darüber, dass die EU an dem Iran-Deal, den er einseitig aufgekündigt hat, festhält.

Hier mehr zum Thema

Das war der Börsen-Tag für heute und für diese Woche. Kommende Woche melden wir uns an dieser Stelle zurück. Flaute in der Berichterstattung herrscht bei n-tv.de deshalb nicht. Ab jetzt informieren Sie meine Kollegen von der Spätschicht.

Ein schönes Wochenende!

17:44 Uhr

Dax zeigt Stärke: Lufthansa startet durch

Lufthansa profitieren von den fallenden Ölpreisen.

Lufthansa profitieren von den fallenden Ölpreisen.

picture alliance / Matthias Balk

Auch wenn es für die 13.000 Punkte nicht ausreichte, der deutsche Aktienmarkt hat sich nach zwei verlustreichen Tagen zumindest wieder gefangen.

DAX
DAX 23.739,47

Für positive Unterstützung sorgte die besonnene Reaktion Nordkoreas auf die Absage des Atomgipfels durch US-Präsident Donald Trump. Zudem fielen aktuelle Konjunkturdaten besser als befürchtet aus.

Der Dax schloss am Ende 0,6 Prozent höher bei 12.933 Punkten.

Größere Gewinne verhinderte der Misstrauensantrag in Spanien: Einige Anleger zogen es doch vor aus Aktien in so genannte sichere Häfen zu flüchten. Der Goldpreis stieg in Euro gerechnet auf den höchsten Stand seit September. Der Euro fiel gegen den Dollar auf neue Jahrestiefs und stand auch gegen die Fluchtwährungen Yen und Schweizer Franken stark unter Druck.

Am deutschen Anleihenmarkt gingen die Renditen in den freien Fall über, zehnjährige Bundesanleihen notierten nur noch mit 0,40 Prozent, am Donnerstag waren es noch etwa 0,5 Prozent gewesen.

Lufthansa
Lufthansa 7,81

Der MDax gewann ebenfalls 0,6 Prozent auf 26.700 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax legte um 0,8 Prozent auf 2824 Punkte zu. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es hingegen um 0,2 Prozent abwärts.

Die Stimmung in den deutschen Unternehmen hat sich im Mai überraschend nicht weiter eingetrübt. Das Geschäftsklima verharrte wie im Vormonat auf 102,2 Punkten, wie das Ifo-Institut mitteilte. 

Zu den Top-Gewinnern im Dax gehörten Lufthansa.

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 68,78

Mit den fallenden Ölpreisen zogen die Titel knapp 1,8 Prozent an.

Auf der Verliererseite standen Daimler mit einem Abschlag von 0,2 Prozent. Händler verwiesen auf Berichte, nach denen ein umfangreicher Rückruf wegen Manipulationen bei Diesel-Fahrzeugen drohe. Bayer stiegen am Tag der HV um 0,7 Prozent, obwohl der Konzern die Synergieerwartungen aus der Monsanto-Übernahme leicht reduziert hat.

17:11 Uhr

Wall Street steckt "Korea-Schreck" gut weg

Knapp 200 Punkte waren gestern in zwei Stunden futsch, als die Nachricht die Runde machte, Trump werde Kim nicht treffen.

Knapp 200 Punkte waren gestern in zwei Stunden futsch, als die Nachricht die Runde machte, Trump werde Kim nicht treffen.

AP

Der "Korea-Schreck" mit der Absage des Gipfeltreffens mit Nordkoreas Diktator Kim Jong Un durch US-Präsident Donald Trump scheint an der Wall Street halbwegs verdaut.

Bereits am Vortag konnte man erkennen, dass Anleger nur kurz die Luft anhielten - zumal das nordkoreanische Regime am Willen zu einem Gipfeltreffen festhielt. Trumps jüngste Volte: Er ist auch nicht abgeneigt, das Treffen doch noch stattfinden zu lassen. Nun denn ...

Abseits von diesem Hickhack gilt die Aufmerksamkeit heute der US-Konjunktur. Und da sieht es beim Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter nicht so rosig aus.

Die Bestellungen fielen im April gegenüber dem Vormonat deutlicher als befürchtet. Im Verlauf steht die Revision der Verbraucherstimmung an. Darüber hinaus äußern sich auch mehrere Vertreter der Federal Reserve. US-Notenbankgouverneur Jerome Powell hat sich derweil bereits zu Wort gemeldet, aber keine Aussagen zur unmittelbaren Geldpolitik gemacht.

Der Dow-Jones-Index macht im frühen Geschäft Verluste größtenteils wieder gut, der Index notiert auf 24.799 Punkten. Während der S&P-500 noch leicht im Minus liegt, hat der Nasdaq-Composite ein Plus von 0,3 Prozent vorzuweisen.

Händler erwarten jedoch kein signifikantes Anspringen der Kauflaune, denn mit dem Feiertag am Montag wartet ein langes Wochenende auf die Anleger.

16:29 Uhr

Misstrauensantrag in Spanien: Euro und Bonds taumeln

Ein Misstrauensantrag gegen die Regierung in Spanien sorgt an den Finanzmärkten für hohe Nervosität und weckt Erinnerungen an die Euro-Schuldenkrise.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,17

Kurz vor dem Wochenende gerät der Euro-Kurs unter Druck und rutscht auf ein neues Tief seit vergangenem November. Starke Kursverluste gibt es auch bei spanischen Staatsanleihen, während die Renditen im Gegenzug deutlich zulegen.

Außerdem werden auch Staatsanleihen aus Italien und Portugal verstärkt verkauft. Dafür setzen die Anleger zunehmend auf sichere deutsche Bundesanleihen.

Nachdem zuletzt die Regierungsbildung in Italien für Verunsicherung an den Finanzmärkten sorgte, kommen nun auch politische Turbulenzen in Spanien hinzu.

10-jährige italienische Staatsanleihen
10-jährige italienische Staatsanleihen 99,43

Im Zuge der Korruptionsaffäre der spanischen Regierungspartei PP stellte die Sozialistische Partei (PSOE), die größte Oppositionspartei des Landes, am Vormittag einen Misstrauensantrag gegen Ministerpräsident Mariano Rajoy.

Die Rendite spanischer Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren stieg daraufhin in der Spitze bis auf 1,49 Prozent. Zum Vergleich: Am Morgen hatte der Zinssatz nur bei 1,35 Prozent gelegen.

Einen ähnlich starken Anstieg der Renditen gab es auch bei italienischen Staatspapieren, obwohl es am Freitag keine neue Entwicklung bei der geplanten Regierungsbildung aus der Fünf-Sterne-Bewegung und der rechtspopulistischen Lega gab. 

16:10 Uhr

Solarworld in Arnstadt stoppt Produktion

Schon in einigen Tagen will der insolvente Solarzellenhersteller Solarworld seine Produktion im thüringischen Arnstadt stoppen. Das Unternehmen habe sich zu dem Schritt entschlossen, um weitere Kosten im Materialankauf zu vermeiden, wie ein Unternehmenssprecher mitteilte.

Solarworld
Solarworld ,07

Aktuell laufende Arbeiten würden noch beendet. Die Maschinen in dem Werk zur Zellherstellung sollen dann so lange stillstehen, bis neue Investoren gefunden sind. Im sächsischen Freiberg, wo etwa 300 Mitarbeiter Module herstellen, werde die Produktion vorerst weiterlaufen.

Die rund 200 Mitarbeiter in Arnstadt erhielten trotz Produktionsstopp weiter Gehalt - jedenfalls bis es eine Entscheidung bei der Investorenssuche gebe, sagte der Sprecher.

Auch wenn das Werk im Stand-By-Modus sei, gebe es noch genug Arbeit. 

Solarworld mit Sitz in Bonn hatte Ende März einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Bonn gestellt, nachdem das Unternehmen im Mai vergangenen Jahres schon einmal pleite war. Die weltweite Investorensuche läuft nach Einschätzung des Insolvenzverwalters gut.

15:14 Uhr

US-Autozölle: "Trump bedroht Jobs in USA"

Die Pläne der Regierung von US-Präsident Donald Trump für eine Erhöhung der Einfuhrzölle auf Autos sorgt in der deutschen Wirtschaft weiter für scharfe Kritik.

Volkswagen setzt darauf, dass der Handelskonflikt mit den USA durch konstruktive Diskussionen entschärft werden kann.

Volkswagen setzt darauf, dass der Handelskonflikt mit den USA durch konstruktive Diskussionen entschärft werden kann.

(Foto: picture alliance / Karl-Josef Hi)

"Autoimporte gefährden nicht die nationale Sicherheit der USA", sagt der Präsident des Bundesverbandes der deutschen Industrie (BDI), Dieter Kempf, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) vom Freitag. Stattdessen entstünden den USA nur Nachteile durch ihre eigene Politik.

"US-Präsident Trump bedroht mit seiner Politik Arbeitsplätze im eigenen Land", so  Kempf. Viele deutsche Hersteller produzierten in den USA und sicherten dadurch dort zahlreiche Stellen, erklärte der BDI-Präsident.

Es nütze den US-Herstellern "langfristig nichts", wenn Trump sie vor ausländischer Konkurrenz schütze. "Dadurch gewinnt die US-Industrie kein Quäntchen an Wettbewerbsfähigkeit."

14:28 Uhr

IG Metall droht im Opel-Konflikt mit Eskalation

Im Streit um die Zukunft des Autobauers Opel wird die IG Metall ungeduldig. Der Chef des Gewerkschaftsbezirks Mitte, Jörg Köhlinger, wirft dem Opel-Management die bewusste Verunsicherung der Belegschaft vor.

Entgegen aller Ankündigungen durch den neuen Mutterkonzern PSA spielten die Manager auf Zeit und bauten mit verweigerten Investitionen "erpresserischen Druck" auf, erklärte der Gewerkschafter in Frankfurt. Die IG Metall habe immer stärker den Eindruck, für das Management sei es am wichtigsten, so viele Beschäftigte wie eben möglich über Altersteilzeit und andere Abfindungsprogramme loszuwerden.

PSA hatte Opel im vergangenen August vom früheren Besitzer General Motors übernommen und später betriebsbedingte Entlassungen und Werkschließungen ausgeschlossen. In der kommenden Woche findet die 16. Sitzung der internen Einigungsstelle mit dem Betriebsrat statt, die den Sanierungsprozess begleiten soll. 

"Wenn es kommende Woche zu keinem Fortschritt kommt, kann der Konflikt rasch eskalieren", drohte der Bezirksleiter.

14:00 Uhr

Regierungspläne in Rom sind für Italiens Banken kritisch

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picture alliance / Lena Klimkeit

Die Kapitaldecke von Italiens Banken droht durch die Pläne der designierten Regierung nach einer Studie der US-Investmentbank Goldman Sachs deutlich dünner zu werden.

Intesa Sanpaolo
Intesa Sanpaolo 5,59

Die harte Kernkapitalquote (CET-1) der Geldhäuser würde um bis zu 0,6 Prozentpunkte geschmälert, haben die Analysten errechnet. Die Großbanken Intesa Sanpaolo und Unicredit seien dabei noch in einer besseren Lage, kleinere Banken stärker betroffen.

Goldman Sachs erwartet infolge der Politik der Koalition

  • ein höheres Staatsdefizit und einen größeren Schuldenberg.
  • Das führe dazu, dass die Banken den Marktwert der Staatsanleihen in den Büchern niedriger ansetzen müssten.
  • Zudem drohten sie Steuergutschriften zu verlieren, wenn die Regierung wie geplant die Körperschaftssteuer senke.
  • Außerdem drohten den Instituten Abschreibungen auf faule Kredite, die sie verkaufen wollen, wenn sich die Marktbedingungen verschlechtern sollten.
13:27 Uhr

Siemens beteiligt sich an schwedischer Batteriefabrik

Siemens will beim Aufbau einer großangelegten Produktion von Lithium-Ionen-Batterien in Europa helfen. Der Münchner Industriekonzern beteiligt sich dafür mit zehn Millionen Euro an dem schwedischen Start-up-Unternehmen Northvolt, das dort in den nächsten Jahren eine Batteriefabrik bauen will, wie beide Firmen mitteilen.

Siemens
Siemens 228,80

Die Siemens-Sparte "Digital Factory" soll auch beim Bau der milliardenteuren Fabrik helfen. Northvolt wiederum soll die Bayern mit Lithium-Ionen-Batterien beliefern.

Mit einer Batterie-Kapazität von 32 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr reicht das Northvolt-Projekt an die geplante "Gigafactory" des US-Elektroautobauers Tesla heran.

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12:23 Uhr

BMW und VW sind weltweit am erfolgreichsten

Bei allem Ärger mit Zöllen und Abgasprüfeinrichtungen: BMW und Volkswagen belegen im weltweiten Vergleich der Autokonzerne auch zu Jahresbeginn 2018 wieder Spitzenplätze.

BMW
BMW 85,74

Bei Absatz und Umsatz schnitt im ersten Quartal kein Autobauer besser ab als VW!

BMW verteidigte derweil den Titel als profitabelster Konzern, wie aus einem Vergleich der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young (EY) unter den 16 führenden Autokonzernen weltweit hervorgeht.

Zwar habe der starke Euro für einen holprigen Start ins Jahr gesorgt, insgesamt aber sei die operative Entwicklung der deutschen Konzerne zufriedenstellend, analysierte EY-Autoexperte Peter Fuß.

"Gewinn und Margen liegen auf hohem Niveau, das Absatzwachstum zeigt, dass die Richtung stimmt", sagte er. Mit einer Marge, also dem Verhältnis von Umsatz zu operativem Ergebnis, von 12,0 Prozent platzierte sich BMW der Erhebung zufolge vor Suzuki (11,0) und Daimler (8,4).

VW als Absatz- und Umsatz-Spitzenreiter war vor allem Toyota dicht auf den Fersen. Beim operativen Ergebnis schafften es VW, Daimler und BMW auf die Plätze zwei, drei und vier - hinter Toyota.

Wichtigster Wachstumsmotor war laut EY-Studie erneut das Geschäft in China, wo alle deutschen Hersteller zusammen stärker zulegten als der Markt insgesamt.

12:05 Uhr

Massenrückruf: Daimler-Chef muss zum Rapport nach Berlin

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat wegen der vermuteten illegalen Abschalteinrichtung beim Diesel-Transporter Mercedes Vito Daimler-Chef Dieter Zetsche für kommenden Montag nach Berlin beordert.

Daimler
Daimler 53,11

Eine Sprecherin des Bundesverkehrsministeriums bestätigt einen entsprechenden Medienbericht. Er habe sein Kommen auch zugesagt. Daimler wollte sich dazu nicht äußern.

Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat den Autobauer zum Rückruf von weltweit rund 4900 Fahrzeugen des Modells Vito mit Diesel-Motor der Abgasnorm Euro 6 verpflichtet. Grund ist laut KBA eine illegale Abschalteinrichtung bei der Abgasreinigung, durch die es zu erhöhten Stickoxid-Emissionen (NOx) kommt.

Lustig war's gestern.

Lustig war's gestern.

(Foto: picture alliance / Bernd Thissen)

Daimler ist zu dem Rückruf, bei dem ein Software-Update für die Motorsteuerung vorgenommen werden soll, bereit. Die genaue Zahl der betroffenen Vito-Fahrzeuge ist aber noch nicht geklärt. Gegen die Feststellung des KBA, es handele sich um eine unzulässige Abschalteinrichtung, kündigte der Konzern jedoch Widerspruch an. Notfalls will der Autobauer auch vor Gericht ziehen.

UPDATE!!!

Wie Spiegel Online meldet könnte Daimler zudem zum Rückruf von insgesamt 600.00 Dieselfahrzeugen verdonnert werden. Das KBA gehe dem Verdacht nach, dass bei diesen Modellen unzulässige Abschalteinrichtungen die Wirkung der Abgasreinigung manipulierten, berichtet das Magazin. Prüfungen an den betreffenden Autos, unter anderem der Mercedes-Baureihen C und G, fänden bereits statt.

Hier mehr dazu.

11:38 Uhr

Saudis und Russen greifen nach der Ölschraube

Wenn wieder mehr Öl gefördert wird, dürfte auch der Preis zurückkommen.

Wenn wieder mehr Öl gefördert wird, dürfte auch der Preis zurückkommen.

REUTERS

Saudi-Arabien und Russland machen sich laut Insidern für höhere Öl-Fördermengen stark. Die seit eineinhalb Jahren dauernden Produktionseinschränkungen sollen aufgeweicht werden.

Geplant sei, die von den Opec- und den Nicht-Opec-Mitgliedern täglich hergestellte Ölmenge um eine Million Barrel zu erhöhen, berichten die Insider. Minister aus Saudi-Arabien, Russland und der Vereinigten Arabischen Emirate, ebenfalls ein großer Ölexporteur, hätten sich hierzu zu Gesprächen in St. Petersburg getroffen.

Der Preis für ein Fass der Nordsee-Ölsorte Brent notierte zuletzt 1,4 Prozent niedriger bei 77,96 Dollar ab. US-Leichtöl WTI verbilligte sich um 1,0 Prozent auf 70,23 Dollar.

Experten gehen davon aus, dass bei einer Erhöhung der Ölmengen die 80-Dollar-Marke, die Brent in der vergangenen Woche erstmals seit November 2014 übersprungen hatte, nicht mehr so leicht zu knacken sein wird.

Hintergrund für die Überlegungen sind Produktionsausfälle in Venezuela und im Iran. In Venezuela setzt eine Wirtschaftskrise der Herstellung des Rohstoffs zu, während dem Iran US-Sanktionen drohen. Eine finale Entscheidung über die Erhöhung der Öl-Fördermenge soll Insidern zufolge beim nächsten Treffen der Opec-Mitglieder und der Nicht-Mitglieder wie Russland am 22. und 23. Juni in Wien fallen.

Hier mehr zum Thema Engpässe beim Öl und möglichem Preisschock.

11:12 Uhr

Trick 17 gegen US-Importzölle: Digitalsteuer als Waffe

Um der Strafzollpolitik von US-Präsident Donald Trump wirksam etwas entgegenzusetzen, rät das Münchner Ifo-Institut den Europäern zur Einführung einer Digitalsteuer für Internetkonzerne.

Im Streit um US-Zölle auf Stahl und Aluminium hat die EU bei der WTO eine Liste mit geplanten Vergeltungszöllen vorgelegt. Der Umfang beläuft sich auf 1,6 Milliarden Dollar.

Im Streit um US-Zölle auf Stahl und Aluminium hat die EU bei der WTO eine Liste mit geplanten Vergeltungszöllen vorgelegt. Der Umfang beläuft sich auf 1,6 Milliarden Dollar.

(Foto: imago/Newscast)

"Eskaliert Trump den Konflikt trotzdem, darf die EU nicht mit lächerlichen Symbolzöllen auf Orangensaft oder Whiskey antworten. Sie muss dort ansetzen, wo die Amerikaner das Geld verdienen", schreibt der Ifo-Außenhandelsexperte Gabriel Felbermayr in einem Gastbeitrag für das Handelsblatt.

Der Wirtschaftsprofessor meint damit Internetriesen wie Facebook, Google oder Amazon, die digitale Dienstleistungen anbieten. Sie beziehen meist über ihre Tochterfirmen in Irland oder den Niederlanden erhebliche Gewinne, die zurück nach Amerika fließen.

Hier verfügt Europa nach Einschätzung Felbermayrs über einen Hebel und könnte Washington glaubhaft mit Vergeltung drohen. Auf die Profite in Europa zahlen die US-Digitalunternehmen bisher nur geringe Steuersätze.

Erfahren Sie hier mehr über Donald Trumps rücksichtsloses Poker im Handelsstreit. Wir haben Gabriel Felbermayr gefragt, ob ein Handelskrieg noch abzuwenden ist.

10:09 Uhr

Trumps Schulden-Turbo: US-Defizit sprengt Erwartungen

Das künftige Defizit der USA könnte doppelt so groß sein wie derzeit von der US-Regierung prognostiziert.

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(Foto: imago stock&people)

Eine unabhängige Überprüfung des Haushaltsentwurfs für 2019 ergab, dass das Defizit 2027 bei 965 Milliarden Dollar liegen und 2028 auf 1,1 Billionen wachsen könnte. Die Schätzung stammt vom Congressional Budget Office. Der CBO ist gewissermaßen der Finanzausschuss des Kongresses.

Das Weiße Haus rechnet bislang für 2027 mit einem Defizit von 450 Milliarden Dollar und von 445 Milliarden Dollar für 2028.

Zuletzt hatte der Internationale Währungsfonds (IWF) vor dieser dramatischen Entwicklung gewarnt.

Der Schulden-Turbo geht aufs Konto von Doanld Trump und seiner Steuerreform. Offensichtlich ist der US-Präsident der Überzeugung die USA könne unbegrenzt viele Schulden machen.

Die US-Schulden sind ein Dauerbrenner. Hier eine Bilderserie zum Thema. Die Zahlen sind nicht mehr ganz frisch, aber das Problem ist dasselbe geblieben:

 

09:33 Uhr

Boom bei Gelbgold: Harry und Meghan sind schuld

Die Hochzeit von Prinz Harry mit der US-Schauspielerin Meghan Markle hat die Nachfrage nach dem etwas in Vergessenheit geratenen Gelbgold angekurbelt.

Gold in USD
Gold in USD 3.794,68

In den ersten drei Monaten des Jahres wurde laut World Gold Council in den USA so viel Gold verkauft wie seit 2009 nicht mehr. Vor allem die Nachfrage nach dem gelb aussehenden Edelmetall - Meghans Lieblingsgold - habe seit der Verlobung von Harry und Meghan im November 2017 deutlich angezogen, erklärten US-Schmuckhändler.

"Seit Anfang 2018 haben wir 30 Prozent mehr Schmuck in Gelbgold verkauft als sonst", berichtet ein New Yorker Juwelenhändler. Normalerweise entfielen 20 bis 30 Prozent der Gold-Verkäufe auf Gelbgold.

Laut World Gold Council lassen sich rund ein Viertel aller US-Frauen beim Schmuckkauf von Modemagazinen und Zeitschriften anregen.

Laut World Gold Council lassen sich rund ein Viertel aller US-Frauen beim Schmuckkauf von Modemagazinen und Zeitschriften anregen.

(Foto: dpa)

Die US-Schauspielerin und der britische Prinz hatten im britischen Fernsehen erklärt, für den Verlobungsring Gelbgold verwendet zu haben. Am vergangenen Wochenende hatten sie sich das Ja-Wort gegeben.

Schmuckhändler empfehlen angeblich Eheringe aus Weißgold, Rotgold, Silber und Platin.

Guten Morgen, mein Name ist Diana Dittmer. Ich begleite Sie heute durch einen weiteren Börsen-Tag. Und ich freue mich, zum Auftakt mit so einem goldigen Eintrag aufwarten zu können.

09:19 Uhr

Dax tastet sich in den grünen Bereich vor

Anleger bleiben skeptisch ....

Anleger bleiben skeptisch ....

picture alliance / dpa

Nach den deutlichen Abschlägen der vergangenen Handelstage macht die Börse kehrt und probiert es in die andere Richtung. Für Entspannung sorgt, dass Nordkorea trotz der Absage von US-Präsident Donald Trump an ein Treffen mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un noch immer an Verhandlungen interessiert ist.

Der Dax klettert 0,5 Prozent auf 12.922 Punkte.

Nach den Erfahrungen der vergangenen Tage spricht jedoch vieles dafür, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen werden.

Denn die mögliche Implementierung von Strafzöllen auf Autoimporte in die USA, die politische Lage in Italien wie auch die jüngst schwächelnden Konjunkturdaten aus Europa dürften einige Investoren in der Meinung bestärken, dass sich die guten Zeiten für europäische Aktien dem Ende neigen könnten.

Konjunkturseitig steht vor diesem Hintergrund zum Wochenausklang der deutsche Ifo-Geschäftsklimaindex im Fokus. Er wird das sechste Mal in Folge niedriger erwartet mit 101,9 nach 102,1.

Zuvor waren bereits die Einkaufsmanagerindizes des Euroraums und Deutschlands im Mai zum vierten Mal hintereinander gefallen. "Wir erleben hier gerade das Ende eines Zyklus", so ein Marktteilnehmer. Dies dürfte den Investoren nicht entgehen, die sich vorsichtiger positionieren dürften.

08:17 Uhr

Luxuskonzern Richemont schließt Milliarden-Übernahme ab

Richemont
Richemont 160,10

Der Luxusgüterhersteller Richemont kann die Übernahme der italienischen Yoox-Net-A-Porter abschließen. Nach Ablauf der Angebotsfrist sei die Mindestschwelle von 95 Prozent an der Internethandelsfirma überschritten worden, teilte der Genfer Konzern mit. Damit ist die fast drei Milliarden Euro schwere Transaktion unter Dach und Fach. Die Aktien von Yoox-Net-A-Porter sollen per 20. Juni 2018 von der Mailänder Börse genommen werden.

Die Aktionäre, die nicht verkauft hätten, können ihre Titel in der bis zum 8. Juni dauernden Sell out-Periode noch andienen. Für die danach noch ausstehenden Aktien beabsichtigt Richemont, das Squeeze out-Verfahren einzuleiten.

07:35 Uhr

Nordkorea-Thematik lässt Asiens Märkte kalt

Mit nur leichten Abgaben reagieren die Börsen in Asien am Freitag auf die neuesten Entwicklungen um Nordkorea. US-Präsident Donald Trump hat das geplante Gipfeltreffen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong-Un überraschend abgesagt.

Der Nikkei-225 zeigt sich kaum verändert bei 22.438 Punkten, nachdem der Index an den vergangenen beiden Handelstage deutliche Abschläge verzeichnet hatte. Relativ unbeeindruckt von den Nordkorea-Entwicklungen zeigt sich auch der Kospi in Seoul, der lediglich um 0,2 Prozent nachgibt und bei 2462 schließt.

In Hongkong gibt der Hang-Seng-Index um 0,3 Prozent nach auf 30.681 Punkte, in Sydney fällt der S&P/ASX 200 um 0,2 Prozent auf 6028 Punkte, belastet von Abgaben bei den Energiewerten im Zuge nachgebender Ölpreise.

Zwischenzeitlich belastete eine erneute Yen-Stärke, der Dollar fiel bis auf 109,12 Yen. Aktuell kann sich der Dollar allerdings wieder etwas erholen und liegt mit 109,53 Yen auf dem Niveau des Vortages.

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