Unterhaltung

Geschäftsbeziehung gesprengt Für Xavier Naidoo kommt es noch dicker

Xavier Naidoo fühlt sich missverstanden von denen, die ihm Rechtspopulismus vorwerfen.

Xavier Naidoo fühlt sich missverstanden von denen, die ihm Rechtspopulismus vorwerfen.

(Foto: picture alliance / Uwe Anspach/d)

Sieht aus, als hätte er den Bogen überspannt. Seit Jahren wird Xavier Naidoo immer wieder mit rechtem Gedankengut in Verbindung gebracht. Sein Song "Marionetten" brachte nun das Fass zum Überlaufen. Alte Geschäftspartner distanzieren sich.

Xavier Naidoo und die Söhne Mannheims bleiben ein Streitthema. Die Kombo und ihr kontroverser Song "Marionetten" haben nun auch den Radiosender NDR 2 aufgeschreckt - und letztlich eine jahrelange Geschäftsbeziehung gesprengt. Wie der NDR mitteilte, verzichtet NDR 2 kurzfristig darauf, das Hannoveraner Plaza-Festival zu präsentieren. Grund ist Naidoos Auftritt bei der Veranstaltung. Die Entscheidung kommt knapp zwei Wochen vor dem Festival und 17 Jahre nach Beginn der Kooperation.

"Einige Textpassagen des Songs 'Marionetten' aus dem neuen Album der Söhne Mannheims passen einfach nicht zu NDR 2. Die Erklärungen der Band hierzu haben uns nicht überzeugt", erklärte NDR-2-Programmchef Torsten Engel in einem Statement. Natürlich stehe es Künstlern frei, Songs und Texte nach ihrem Geschmack zu produzieren, betonte er. Auf der anderen Seite nehme sich NDR 2 aber die Freiheit, sich mit Texten wie "Marionetten" nicht durch eine Präsentation gemeinzumachen. Der Sender Bremen Vier hatte zuvor schon die Zusammenarbeit mit den Söhnen Mannheims beendet.

Naidoo fühlt sich missverstanden

Der Hauptausrichter des Festivals, Hannover Concerts, lehnt es unterdessen ab, die Band auszuladen. Naidoo und Kollegen hätten sich zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung bekannt und jeder Art von Gewalt eine Absage erteilt, zitiert die "Nordwest-Zeitung" die Veranstalter.

Naidoo selbst hatte auf Facebook unter anderem erklärt, der Text des Songs sei "missverständlich" und sein "Unterbewusstsein" habe starken Einfluss auf die Texte. Es handle sich "um eine zugespitzte Zustandsbeschreibung gesellschaftlicher Strömungen". Jeglicher "Instrumentalisierung meiner Musik und Texte" durch rechtspopulistische und rassistische Bewegungen widerspreche er, betonte Naidoo.

Im umstrittenen Song heißt es unter anderem: "Eure Parlamente erinnern mich stark an Puppentheater; Ihr wandelt an Fäden wie Marionetten; Bis wir euch mit scharfer Schere von der Nabelschnur Babylons trennen!" oder "Und wenn ich nur einen in die Finger bekomme; Dann zerreiß ich ihn in Fetzen; Und da hilft auch kein Verstecken hinter Paragraphen und Gesetzen." Auch die unter Rechtspopulisten verbreitete Verschwörungstheorie "#Pizzagate" erwähnt der Sänger in dem Text - augenscheinlich ohne jede kritische Konnotation.

Quelle: ntv.de, ame/spot

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