"Kochbuch der toten Prominenten" Wie Sinatra sein Lamm grillte
16.03.2012, 16:12 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Wahre Fans sammeln von ihren Stars alles, was sie bekommen können. Ein akribischer Sammler bringt in den USA jetzt ein Buch mit Kochrezepten von berühmten Schauspielern und Sängern heraus. Darin zeigt sich, dass die Stars in Sachen Essgewohnheiten ganz normale Sterbliche sind.

Ob den King of Pop jemals jemand etwas essen gesehen hat? Jedenfalls ist ein Rezept von ihm überliefert.
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Viele können sich noch an als sittenstrenge Missionarin in "African Queen" erinnern, doch bisher wussten nur ganz wenige Fans, dass sie Brownies zum Anhimmeln backte. Auch wird vermutlich eher wegen seines Moonwalks gerühmt als für seine Tarte aus Süßkartoffeln.
Das könnte sich mit Hilfe des ehemaligen US-Filmkritikers Frank deCaro und seinem "Kochbuch der toten Prominenten" bald ändern. 15 Jahre lang hat er Rezepte verstorbener Stars aus Film- und Musikbranche zusammengetragen und die 140 besten in seinem ungewöhnlichen Werk veröffentlicht.

Katharine Hepburn war unter Kennern bekannt für ihre Brownies.
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"Ich suchte auf Flohmärkten, auf Ebay, ich durchforstete alte Anleitungen für Mikrowellen und Supermarkt-Broschüren aus den 60er Jahren", erzählt DeCaro, wie er zu seiner Ausbeute kam. Vorsichtig fügt er hinzu: "Ich glaube und hoffe, dass es wirklich ihre Rezepte sind". Nach seinen Angaben wurden Stars in der Vergangenheit "ständig um Rezepte gebeten", die dann in Artikeln von Illustrierten oder in zu wohltätigen Zwecken zusammengestellten Kochbüchern erschienen.
Unsterblich durch Rezepte gegen das Vergessen
"Das war noch zu Zeiten, als wir nicht alles über jeden Star wussten", sagte DeCaro, der früher als Filmkritiker für das US-Fernsehen arbeitete. "Sie konnten ihr öffentliches Image besser kontrollieren, Kochrezepte waren Teil ihrer PR. Das Rezept, das sie schließlich auswählten, sagte viel über sie aus". Warum sich Frank Sinatra für Lamm vom Grill und für Hühnerpastete entschieden, verriet DeCaro allerdings nicht.
Dass er sich ausschließlich auf Rezepte von bereits verstorbenen Berühmtheiten entschied, hat vor allem damit zu tun, dass heutige Stars nur noch selten über ihre Lieblingsspeisen sprechen. Auch hofft er nach eigenen Angaben, die Stars von gestern mit Hilfe ihrer Rezepte vor dem Vergessen zu bewahren. Und schließlich, sagt DeCaro, seien die kochenden Stars inzwischen schon längst von den Sterne-Köchen mit ihren Kochbüchern und -Shows im Fernsehen abgelöst worden.
Quelle: ntv.de, AFP