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Leder, Chrom und nackte Haut Aufsitzen, Gasgeben!

Man kann die Freiheit und das Abenteuer riechen ...

Man kann die Freiheit und das Abenteuer riechen ...

(Foto: Getty Images)

Brigitte Bardot lehnt lasziv an einer Harley. Steve McQueen sprengt mit einer Triumph alle Ketten, "007" fährt auf BMW ab und Peter Fonda und Dennis Hopper sind einfach nur die "Easy Rider": In "Stars & Bikes" sieht man, das Motorrad ist Sinnbild für Abenteuer und Freiheit - auch für Promis.

"Stars & Bikes" ist im Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag erschienen

"Stars & Bikes" ist im Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag erschienen

(Foto: Schwarzkopf & Schwarzkopf)

Ein endloser Highway, gleißendes Sonnenlicht auf dem Asphalt. Dazu bullig-knatternde Motoren und aufgewirbelter Staub. Steppenwolfs "Born To Be Wild" erklingt: Diese Szene aus dem Hollywood-Kultfilm "Easy Rider" ist der Inbegriff für Abenteuer, Freiheit und prominente harte Jungs auf ihren schweren Maschinen. Eine Kombination mit Tradition - wie der opulente Bildband "Stars & Bikes" beweist.

Der Bildband, erschienen im Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, zeigt auf 200 Seiten 132 Bilder Schwarz-Weiß-Aufnahmen und Farbfotografien von Kult-Stars mitsamt ihren Kult-Bikes. Der Glamour der Prominenten aus Film, Fernsehen und Gesellschaft wird zum Teil noch in den Schatten gestellt von der kraftvollen Ästhetik der Motorräder. Das macht das Werk nicht nur für Cineasten interessant, sondern auch für Motorradliebhaber. Auch Nostalgiker kommen voll auf ihre Kosten, denn "Stars & Bikes" umfasst einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten.

1950er und 1960er

Der junge Marlon Brando, wie er im Film "Der Wilde" (1954) lässig in Biker-Kluft auf einer Triumph Thunderbird sitzt; James Dean steht ihm da in nichts nach, auch er grinst von einer Triumph herab: In Jeans, Lederjacke und T-Shirt verkörpern sie das neue Nachkriegs-Amerika, die Lust am Abenteuer, am Ausbrechen aus den Konventionen. Sie waren die Ersten und ihre Triumphs gelten zu ihrer Zeit als das ultimative Motorrad: schnell, schwer und begehrt. Sie werden ob ihrer Beliebtheit weltweit exportiert.

Brigitte Bardot in jungen Jahren oder: ein heißer Feger auf einem heißen Bike.

Brigitte Bardot in jungen Jahren oder: ein heißer Feger auf einem heißen Bike.

(Foto: © Bettmann/CORBIS)

Die 1960er sind dagegen das Jahrzehnt von Harley-Davidson. Getragen von der Jugendrevolte und dem damit verbundenen neuen Geist, schwingen sich auch immer mehr Frauen auf die schweren Maschinen. Tauschen Vespas gegen Harleys: Brigitte Bardot beispielsweise. Sie besingt in Overknee-Stiefeln und mit Minirock bekleidet 1968 in Serge Gainsbourgs gleichnamigen Film die US-Kultmotorradmarke: "Je n’ai besoin de personne en Harley-Davidson ..."

Aber auch Männer können die Finger nicht von der Harley lassen. Die wohl berühmtesten Beispiele in der Traumfabrik sind Peter Fonda und Dennis Hopper, als sie 1969 mit ihren Bikes als "Easy Rider" über die endlosen US-amerikanischen Highways brettern. Einfach nur: "Born To Be Wild".

1970er und 1980er

Die Jackson Five mal nicht auf der Bühne, sondern auf zwei Rädern.

Die Jackson Five mal nicht auf der Bühne, sondern auf zwei Rädern.

(Foto: "Stars & Bikes: Prominente und ihre Motorräder")

"Geschwindigkeit für alle" lautet dann der Werbeslogan der Motorradbranche in den 1970ern. Renntechnik hält Einzug in die "Otto-Normal-Straßenmaschinen", deren Hubraum deutlich wächst. Das Maß der Dinge kommt zu dieser Zeit aus Japan: Honda CB 750 Four. Die Japaner schaffen es, Motorräder in Masse zu produzieren und so mit niedrigeren Preisen der Konkurrenz die Hölle heiß zu machen. Selbst die Kleinsten wollen bereits Honda fahren, wie Michael Jackson auf einer Z50 Mini Trail beweist.

Honda steht aber nicht nur in den USA hoch im Kurs, auch in Persien kommen die Japaner gut an. Die Familie des Shahs ist das beste Beispiel. Shah Reza fährt auf einer Honda CB 750 Four, neben ihm die persische Kaiserin Farah auf einer Honda ATC und sein Sohn, Prinz Reza, auf einer Honda Cub 50.

Lady Di mit ihren Söhnen William und Harry - und einer BMW R80.

Lady Di mit ihren Söhnen William und Harry - und einer BMW R80.

(Foto: Photoshot)

Hondas bleiben auch in den 1980ern begehrt. Allen voran ist es nun die Reisemaschine schlechthin, die Goldwing, die zum Traumobjekt vieler Menschen wird. Aber auch BMW kann punkten: Prinzessin Diana mit ihren beiden Söhnen William und Harry sind der Beweis. Nahezu jeder wünscht sich, ein Motorrad sein Eigen nennen zu können. Angefeuert wird dieses Verlangen von einer gut geschmierten Werbeindustrie. Motorräder werden im Fernsehserien positioniert: Erik Estrada und Larry Wilcox und die Serie "CHiPs" sind das beste Beispiel. Sie gehen mit Kawasakis Z1000 auf Verbrecherjagd.

1990er und 2000er

In den 1990ern erleben die Motorräder eine Renaissance auf der Leinwand. Während Ducati mit ihrer Monster ein Naked Bike auf die Welt loslässt, versucht BMW, das Cruiser-Segment aufzubrechen. In den USA teilen sich damals US-amerikanische und japanische Hersteller einen Marktanteil von 50 Prozent. Cruiser sind etwas für die Sonntags-Motorradfahrer, für den kleinen Ausritt am Wochenende. Sie sind zwar bequem, locken das Auge aber mit jeder Menge Chrom: In "Der Morgen stirbt nie" brettert Pierce Brosnan als Geheimagent 007 Ihrer Majestät durch die Kante und rettet als James Bond die Welt vor dem Medienmogul Elliott Carver (Jonathan Pryce).

"Hasta la vista, Baby!"

"Hasta la vista, Baby!"

(Foto: © Aaron Rapoport/Corbis)

Noch deutlicher im Gedächtnis von Millionen Fans als die perfekte Liaison von "Star & Bike" eingebrannt, ist eine "Maschine": In "Terminator 2 - Tag der Abrechnung" posiert Arnold Schwarzenegger als T-800 auf einer Harley-Davidson Fat Boy.

Im vergangenen ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends hält die Moderne in den Motorradbau Einzug. Der Leichtbau ist da, das Gewicht der schweren Maschinen sinkt - auch der Umwelt zuliebe. Aprilia bringt das erste Bike mit Automatikschaltung auf den Markt und auch das erste Motorrad mit "Drive by Wire"-Technik, einem elektronischen Gasgriff, inspiriert von den Systemen in Kampfflugzeugen. Ducati entwickelt dagegen ein System zur Traktionskontrolle, bisher nur aus Autos bekannt.

Die 2000er sind aber auch die Zeit, in der sich nahezu jeder Promi gern mit ihrem Traumbike ablichten lässt. Jeder bekannte Hollywoodstar oder anderweitig Prominente greift zu diesem Mittel, um klar zu machen: Ich bin cool, ich bin hip, ich liebe die Freiheit und das Abenteuer. Ganz nach dem Motto: Vier Räder bewegen den Körper, zwei Räder aber die Seele - egal ob Harley, Triumph, BMW, Aprilia, Ducati, Honda, Kawasaki, Indian, Ural …

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Quelle: ntv.de

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