"Smaugs Einöde" Intimer Einblick in "Der Hobbit 2"
25.03.2013, 12:36 Uhr
"Der Hobbit" geht weiter - im Dezember 2013.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der erste Teil der "Hobbit"-Trilogie von Regisseur Peter Jackson sorgte bei vielen Fans und Kritikern für gemischte Gefühle. Dennoch: Die Faszination für das Geschehen in Mittelerde ist ungebrochen. Um für die Fortsetzung der Geschichte die Werbetrommel zu rühren, geht Jackson nun auch ungewöhnliche Wege.
Es war ein bisschen wie bei der Gemeinschaft des Ringes. Jedenfalls durfte nur ein erlauchter Kreis dabei sein, als Regisseur Peter Jackson am Sonntagabend um 20 Uhr mitteleuropäischer Zeit exklusive Einblicke in den Produktionsprozess des zweiten Teils der "Hobbit"-Trilogie gewährte. Um den Online-Livestream verfolgen zu können, bedurfte es eines Codes. Den bekam nur, wer in jüngster Zeit bei einem bestimmten Videoverleih einen Film gekauft oder bei einem Online-Händler einen Silberling von "Der Hobbit: Eine unerwartete Reise" erstanden hatte.
Natürlich war dies in erster Linie ein Reklame- und Marketing-Coup. Das sind die großspurig inszenierten Präsentationen der neuesten Artikel von Elektronikriesen wie Apple oder Samsung jedoch selbstredend auch. Dass ein Filmschaffender wie Jackson und ein Studio wie Warner Brothers einen weltweiten "Web Event" ins Leben rufen, um für ihr Produkt die Werbetrommel zu rühren, ist indes bis dato doch eher ungewöhnlich. Und vermutlich bedarf es für so eine Maßnahme schon einer Fangemeinde wie der der J.R.R.-Tolkien-Erzählungen. Mit rund 6,5 Millionen Kinobesuchern des ersten "Hobbit"-Teils allein in Deutschland ist ihre Schar schließlich noch um einiges größer als etwa die der iPhone-Besitzer hierzulande.
Wer sich in den Livestream einklinken konnte, erhielt von Jackson und Schauspieler Jed Brophy - Darsteller des Zwergs Nuri in "Der Hobbit" - zunächst eine Führung durch das Produktionsareal im neuseeländischen Wellington. Barfuß und mit einer Tasse Tee in der Hand schlenderte der Regisseur an sogenannten Blue Screens entlang, vor denen sich diverse Akteure in Motion-Capture-Anzügen ins Zeug legten. Weiter ging es an zahlreichen Filmplakaten vorbei bis in den Schnitt. Hier begrüßten nicht nur diverse Mitwirkende aus den "Der Herr der Ringe"- und "Hobbit"-Trilogien - wie etwa Orlando Bloom, Billy Boyd oder Evangeline Lilly - Jackson und die Zuschauer in mehreren Einspielfilmen. Der Regisseur stellte sich auch via Twitter oder per YouTube-Video gestellten Fan-Fragen.
Szene mit Gandalf
So verriet Jackson etwa, dass die Szene, auf die er sich am meisten auf der Kinoleinwand freut, die des Zusammentreffens von Hobbit Bilbo Beutlin mit dem Drachen Smaug ist. Zu erfahren war auch, dass mit Evangeline Lilly als Elbin Tauriel eine weitere weibliche Figur in die Geschichte eingeführt wird, die in der Romanvorlage Tolkiens nicht vorkommt. Hoffnung machte Jackson Kritikern, die die Eindimensionalität der Handlung im ersten Teil der Film-Trilogie bemängelt hatten. Da die Geschichte nun in mehrere Stränge zerfalle, sei ein weniger linearer Aufbau der Erzählung möglich. Nun könne man die Erlebnisse verschiedener Charaktere getrennt voneinander verfolgen.
Schließlich präsentierte Jackson auch eine erste Sequenz aus "Smaugs Einöde", wie der Untertitel des zweiten Teils lautet. Zu sehen waren darin die Zauberer Gandalf (Ian McKellen) und Radagast (Sylvester McCoy), die sich in der gar schauerlichen Gruft der Ringgeister Nazgul begegnen. Ob es dem Regisseur gelingt, die Leidenschaft der Fans für die Geschehnisse in Mittelerde wach zu halten, wird sich im kommenden Dezember zeigen. Dann startet "Der Hobbit: Smaugs Einöde" in den Kinos.
Quelle: ntv.de, vpr