Ratgeber

Finanzagentur macht ernst 40.000 Konten gekündigt

Die Finanzagentur des Bundes hat 40.000 Konten von Privatkunden gekündigt. Die betroffenen Besitzer von Bundesschatzbriefen und anderen Bundeswertpapieren hätten auch nach dem wiederholten Aufruf der Schuldenverwalter die angeforderten Unterlagen nicht eingereicht, teilte die Bundesrepublik Deutschland - Finanzagentur GmbH mit.

Viele Kunden der Finanzagentur haben vergessen, geforderte Unterlagen einzureichen. Die Konten sind nun gesperrt.

Viele Kunden der Finanzagentur haben vergessen, geforderte Unterlagen einzureichen. Die Konten sind nun gesperrt.

Weil das Geldwäschegesetz Ende April 2011 auf die Finanzagentur ausgedehnt worden war, hatte Finanzagentur des Bundes von ihren Privatkunden beglaubigte Kopien von Dokumenten angefordert, aus denen Informationen zu Geburtsort und Staatsangehörigkeit hervorgehen. Da zigtausende Anleger dieser Aufforderung nicht nachgekommen sind, wurden die Konten der Betreffenden gesperrt.

"Die Summe der nach Abschluss von zwei Kundenanschreiben nunmehr Geldwäschegesetz-konform bei der Finanzagentur geführten Konten beträgt rund 355.000", sagte ein Sprecher auf Anfrage. 40. 000 Konten seien wegen fehlender Angaben gekündigt worden.

Auf ein erstes Anschreiben hatten im August 2011 von rund 400 000 Gläubigern zunächst nur 100 000 reagiert und die Dokumente vollständig eingereicht. Die Schuldenmanager des Bundes hatten daraufhin noch einmal rund 300 000 Kunden angeschrieben.

Insgesamt hatten private Gläubiger Ende Januar 9,1 Milliarden Euro bei der Agentur angelegt, die die Schulden der Bundesrepublik verwaltet.

Sorgen um ihr Vermögen müssen sich die Besitzer der gekündigten Konten aber nicht machen: Die dort eingetragenen Bundeswertpapiere könnten bis zur Fälligkeit verwahrt oder im Rahmen der Emissionsbedingungen verkauft oder zurückgegeben werden, sagte der Sprecher. Die Konten seien gekündigt, aber nicht aufgelöst. "Der Kunde kommt jederzeit an sein Geld, kann dort aber keine neuen Wertpapiere einlagern." Spätestens nach Auszahlung von Zinsen und Nennwert zur Fälligkeit werde das Konto aber gelöscht.

Offiziell ist die Frist zur Einreichung der Dokumente damit abgelaufen. Wer dennoch weiterhin Interesse an der kostenfreien Kontoführung für Bundeswertpapiere hat, kann sich jederzeit legitimieren und erhält dann ein neues Konto - möglicherweise sogar mit der alten Nummer.

Quelle: ntv.de, dpa

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