Job auf Bewährung Die größten Fehler in der Probezeit
17.11.2014, 13:46 UhrEin unterschriebener Arbeitsvertrag bedeutet nicht, dass man die Stelle auch behält. Zunächst gilt es, unbeschadet durch die Probezeit zu kommen. Fünf typische Anfängerfehler - und eine Anleitung, wie man sich richtig verhält.
Die Bewerbung war erfolgreich, der Arbeitsvertrag ist unterschrieben. Doch wer glaubt, dass nun nichts mehr passieren kann, irrt sich. Rund jeder dritte Mitarbeiter übersteht die ersten Monate nicht, schätzt der Karriereberater Dierk Rommel. Manche Fehler verzeiht der Arbeitgeber, andere nicht. Worauf Einsteiger achten sollten:
Falsche Prioritäten
Was im Vorstellungsgespräch mit der Personalabteilung besprochen wurde, ist eine Sache. Eine andere ist, was Vorgesetzte und Kollegen in der Praxis erwarten. Da tauchen oft ganz andere Aufgaben und Prioritäten auf. Wer als Sachbearbeiter neu anfängt, darf zwar mit einem Einarbeitungsplan rechnen, doch das klappt nicht immer. Von Führungskräften wird erwartet, dass sie ihre Einarbeitung selbst managen.
Expertentipp: Unabhängig von der Position kann zu Beginn ein klärendes Gespräch mit Vorgesetzten nicht schaden, um herauszufinden, woran man ist.
Fehlende Beziehungen
Wer sich in der Probezeit nicht um Aufbau und Pflege von Netzwerken kümmert, schneidet sich selbst von wichtigen Informationsquellen ab, warnt Karriereberater Rommel. Mindestens ebenso gefährlich ist es allerdings, neu gewonnene Kontakte für zeitsparende Abkürzungen zu nutzen: "Wer sich in der Anfangszeit nicht an den Dienstweg hält, hat meist schon verspielt."
Expertentipp: Rommel rät zu einem möglichst großen Netzwerk. Die wichtigste Person sollte allerdings der Vorgesetzte sein, denn er entscheidet am Ende der Probezeit. Und was den Dienstweg angeht: Der lässt sich leicht erfragen.
Mangelnde Zurückhaltung
In der Probezeit will jeder gerne zeigen, was er kann. Doch wer es übertreibt, macht sich womöglich unbeliebt, warnt die Karriereberaterin Christina Tabernig. Auf jeden Fall sollten sich Neue bei Flurfunk und Tratsch zurückhalten: "Das kann schnell die Runde machen."
Expertentipp: In den ersten Monaten sollten neue Mitarbeiter auf forsche Verbesserungsvorschläge besser verzichten. "Ich würde erst einmal möglichst viel über die Hintergründe und Zusammenhänge in Erfahrung bringen, bevor ich mir eine Meinung bilde", rät Schaffner.
Schlechtes Image
Während der Probezeit baut man sich ein Image auf, das man nicht so schnell wieder los wird. Viele Menschen orientieren sich in Kleidung, Sprache und Benehmen an ihren Kollegen und vergessen dabei die Sicht des Vorgesetzten, erzählt Tabernig.
Expertentipp: Anfänger sollten sich klarmachen, für welche Position sie eingestellt wurden und was ihre eigenen Ziele sind. "Wer Karriere machen will, muss sich von Anfang an entsprechend kleiden, sonst kommt es nie dazu", sagt Tabernig.
Fehler aussitzen
Ob ein Fehler in der Probezeit wirklich das Aus bedeutet, hängt auch vom Mitarbeiter ab, beobachtet Rommel. Riskant ist es, Fehler unter den Teppich zu kehren.
Expertentipp: Wer einen Fehler macht, sollte dazu stehen und den eigenen Anteil nicht unterschlagen, rät Rommel. "Entscheidend ist es, den Vorgesetzten schnell zu informieren und möglichst gleich einen Lösungsvorschlag mitzuliefern."
Quelle: ntv.de, ino/dpa