Ratgeber

Häuser aus Holz Einziehen und wohlfühlen

Holzhäuser – da denkt man zunächst einmal an Skandinavien oder Oberbayern. Aber was heute als Holzhaus errichtet wird, hat mit den romantisch verklärten Blockhäusern wenig zu tun. Holz ist ein Baustoff mit Zukunft.

Nässe von oben macht einem Holzhaus nichts aus: Schräge Oberflächen und Dachüberstände lassen den Regen gut ablaufen.

Nässe von oben macht einem Holzhaus nichts aus: Schräge Oberflächen und Dachüberstände lassen den Regen gut ablaufen.

Die Konstruktion hat sich in den vergangenen Jahren erheblich verändert, und auch bei der Gestaltung haben Architekten heute mehr Freiheiten. Hintergrund neuer Konstruktionsverfahren sind strengere Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV), erläutert Angelika Rösner vom Verband privater Bauherren. Neubauten müssen aus Wärmeschutzgründen luftdicht sein. Außen sieht man noch die Holzbohlen oder -bretter. Dahinter stecken aber oft mehrere Dämmungen. Konstruktionen mit Zusatzdämmung oder zweischalige Wände mit Kerndämmung können Holzhäuser sogar zum Effizienzhaus machen.


Haus steht an einem Tag

Errichtet werden Holzhäuser entweder in der sogenannten Blockbohlen- oder in der Ständerbauweise. Bei der ersten Variante bestehen die Wände aus übereinanderliegenden Bohlen. Bei der zweiten werden - ähnlich wie bei einem Fachwerkhaus - in regelmäßigen Abständen senkrechte Ständer aufgestellt und die Zwischenräume mit Dämmmaterial ausgefüllt. Schließlich kann ein Holzhaus auch als Fertighaus errichtet werden, bei dem ganze Bauteile - etwa Wände oder Decken - im Werk vorgefertigt und auf der Baustelle zusammengesetzt werden. Das hat den Vorteil, dass sich die Bauteile sehr präzise anfertigen lassen. Und es ist schnell errichtet: "Das steht an einem Tag", sagt die Sachverständige Rösner. Allerdings dauern die Vorbereitungen länger. Denn auf der Baustelle muss zunächst die Bodenplatte oder der Keller hergestellt sein. Und diese Betonarbeiten muss der Bauherr in der Regel separat in Auftrag geben, da sie nicht Sache des Holzhausherstellers sind.

Auch jenseits von Bullerbü machen sich Holzhäuser gut.

Auch jenseits von Bullerbü machen sich Holzhäuser gut.

Holzhäuser stehen nach wie vor für ein "Wohlfühlklima": Der organische Baustoff Holz besitzt die Fähigkeit, Wasser in der Zellstruktur zu puffern und so das Raumklima angenehm zu regulieren. Außerdem biete Holz eine angenehme Oberflächentemperatur. Ein weiterer Vorteil von Holzfertighäusern besteht in der "trockenen Bauweise": Während Bauherren, die ihren Neubau in Massivbauweise errichten lassen, oft noch längere Zeit mit Baufeuchte zu kämpfen haben, heißt es beim Holzfertighaus: "Haus bauen, einziehen und sofort gesund wohnen".

Schluderei beim Aufbau

Wer mit Holz baut, sollte allerdings bedenken, dass die Häuser Wärme schlechter speichern als Massivbauten. Auch der Schallschutz sei weniger gut, so die Holzbau-Expertin Rösner. Wenn das Haus neben einer vielbefahrenen Straße oder einem Spielplatz entsteht, kann das problematisch werden. Ein weiterer Nachteil, den sie bei ihrer Arbeit als Sachverständige immer wieder feststellt: "Es schleichen sich mehr Fehler ein." Holzhäuser wirklich luftdicht zu errichten, "geht am häufigsten schief". Der Holzschutz bereitet dagegen weniger Sorgen. Imprägnierung schützt vor Schädlingen und Pilzen. Und schräge Oberflächen, Dachüberstände oder eine Bodenschwelle schützen vor Regen.


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Quelle: ntv.de, dpa

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