Ratgeber

Frust im Job Gleich kündigen oder auf neuen Job warten?

Unzufriedenheit auf der Arbeit kann krank machen. Doch wie sollte der Angestellte vorgehen? Gleich kündigen oder erst dann, wenn er eine neue Stelle gefunden hat? Eine Hilfestellung.

Unzufriedenheit kann krank machen.

Unzufriedenheit kann krank machen.

(Foto: dpa)

Wer mit seiner Stelle sehr unzufrieden ist, sitzt häufig in der Zwickmühle. Sollen Beschäftigte ausharren, bis sie etwas Neues haben? Oder kündigen Sie gleich und suchen dann?

Wofür sie sich entscheiden, sollten sie auch davon abhängig machen, wie nervös sie die Jobsuche macht, sagt Svenja Hofert, Karriereberaterin in Hamburg. Wer eine Lücke im Lebenslauf nur schwer erklären kann und ungern zugibt, dass er arbeitslos ist, sollte die Zähne zusammenbeißen. Wer dagegen keine Schwierigkeiten hat, eine Phase zu überbrücken, in der er ein paar Wochen in der Luft hängt, kann kündigen.

Wegen der dann entstehenden Lücke im Lebenslauf machen Berufstätige sich besser keine schlaflosen Nächte: "Zwei oder drei Monate bis hin zu einem Jahr sind relativ normal", sagt Hofert. Auch die Verhandlungsposition sieht sie durch die Kündigung nicht unbedingt beschränkt. Im Gegenteil sei es in vielen Fällen eher ein Vorteil, kurzfristig verfügbar zu sein. Bevor Beschäftigte kündigen, sollten sie sich aber im Klaren sein: Auf was für einem Markt bewege ich mich? Bin ich als Arbeitnehmer gefragt, oder gibt es in meinen Jobs eher ein Überangebot an Bewerbern?

Sind Mitarbeiter nah dran an der innerlichen Kündigung, ist es häufig nicht so leicht festzustellen, ob tatsächlich der konkrete Job das Problem ist oder Mitarbeiter zu hohe Erwartungen haben. Hier ist es sinnvoll das Gespräch mit Freunden und Kollegen zu suchen. Für viele wird es überraschend sein, wie Dritte die eigene Situation einschätzen.

Wer auch nach der Befragung von Freunden und Kollegen der Auffassung ist, dass der Job der falsche ist, dem bleibt nur, sich nach einem neuen umzusehen. Vor einem Wechsel hilft es häufig, sich über mehrere Tage hinweg möglichst konkret vorzustellen, wie sich der Alltag durch den neuen Job konkret verändern würde. Wie ist dann der Weg zur Arbeit? Wie sieht dann der Tagesablauf aus? Das hilft, vorzufühlen, ob man sich in der neuen Situation tatsächlich besser fühlen würde.

Wer in der Zwickmühle steckt, hat häufig neben der Frage der Kündigung noch ein anderes Problem: Wie verhält man sich bei der Arbeit? Dem Arbeitgeber mehr oder weniger direkt zu sagen, dass man nur noch dort ist, bis man etwas Besseres hat, ist häufig keine gute Idee. "Er kann einem deswegen zwar nicht kündigen", sagt Hofert. Aber solche Aussagen wirken sich am Ende häufig negativ auf das Arbeitszeugnis aus. Und oft gilt das alte Sprichwort: Man sieht sich immer zweimal im Leben. Deshalb ist es besser, den Abschied mit Anstand über die Bühne zu bringen.

Quelle: ntv.de, awi/dpa

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