Klassiker für die Altersvorsorge Lebensversicherungen begehrt
18.04.2012, 16:15 Uhr
Viele sparen mit einer Kapitallebensversicherung für das Alter - vor der Unterschrift unter eine Police sollten aber Alternativen geprüft werden.
Die niedrigen Zinsen drücken auch die Rendite bei der Lebensversicherung. Dennoch greifen die Kunden zu - anderswo ist in vielen Fällen auch nicht mehr zu holen.
Die Deutschen stecken trotz sinkender Renditen mehr Geld in Lebensversicherungen. Im vergangenen Jahr schlossen sie Neuverträge mit einer Beitragssumme von insgesamt 173,8 Milliarden Euro ab, 6,9 Prozent mehr als im Vorjahr. "Das gibt es sonst nur, wenn wieder irgendwelche steuerlichen Verschlechterungen drohen", sagte Maximilian Zimmerer, der Lebensversicherungsexperte des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
Im vergangenen Jahr hatte die Verzinsung noch 4,2 Prozent betragen. "Sie wird sicherlich in absehbarer Zeit unter vier Prozent fallen", sagte Zimmerer. Er verwies darauf, dass andere Anlageformen wie etwa Bundesanleihen weniger Rendite bringen.
Bei Vertragsabschluss garantieren die Versicherer ihren Kunden einen bestimmten Zinssatz. Diesen legt regelmäßig die Bundesregierung fest. In den 90er Jahren lag der Garantiezins noch bei vier Prozent, im Moment sind es noch 2,25 Prozent. Für Verträge, die ab 2012 abgeschlossen werden, sinkt er auf 1,75 Prozent. Zudem erhält der Kunde eine Überschussbeteiligung. Diese ist umso höher, je mehr Zinsen die Versicherer erwirtschaften. Diese legen das Geld ihrer Kunden möglichst sicher an, etwa in Bundesanleihen.
Die Branche drängt die Europäische Zentralbank zu einem raschen Ende ihrer Niedrigzinspolitik. Die Kosten dieser Strategie trügen die Altersvorsorgesparer, denn die Rendite sinke, während die Inflation steige, sagte GDV-Präsident Rolf-Peter Hoenen.
Autofahrer und Hausbesitzer müssen in diesem Jahr mit höheren Kosten rechnen, sagte GDV-Fachmann Robert Pohlhausen. Bei der Kraftfahrtversicherung sei ein Aufschlag von mehr als zwei Prozent möglich. Viele Stürme, Hagelschauer und häufiges Glatteis sowie höhere Fahrleistungen bei Dienstwagen hatten das Ergebnis der Versicherer in dieser Sparte 2011 ins Minus gedrückt.
Quelle: ntv.de, dpa