Ratgeber

Mineralwässer oft mineralstoffarm Nur jedes Fünfte ist rundum gut

Leitungswasser kommt nicht mit Kohlensäure aus dem Hahn. Wer Sprudel will, muss welchen kaufen. Allerdings sind nur die wenigsten Mineralwässer uneingeschränkt zu empfehlen, so die Stiftung Warentest.

Sportler profitieren von mineralstoffreichem Mineralwasser.

Sportler profitieren von mineralstoffreichem Mineralwasser.

(Foto: obs)

Wasser ist nicht gleich Wasser: Die Stiftung Warentest hat 30 Medium-Mineralwässer ins Labor geschickt. Nur sechs davon seien uneingeschränkt zu empfehlen, so das Fazit, das in der Zeitschrift "Test" nachzulesen ist. Handelsm arken für 13 Cent pro Liter waren ebenso im Test wie Markenware für bis zu 69 Cent.

Natürliches Mineralwasser stammt aus unterirdischen Wasservorkommen und soll laut Mineral- und Tafelwasserverordnung von ursprünglicher Reinheit sein. Im Test erfüllten aber nicht alle Wässer diese Bedingung: In zehn Sorten wiesen die Tester Verunreinigungen aus oberirdischen Schichten nach, vorrangig einen künstlichen Süßstoff und Abbauprodukte von Pestiziden. Ein Gesundheitsrisiko stellen sie zwar nicht dar. Fraglich sei aber, ob man hier noch von ursprünglicher Reinheit sprechen könne, so die Tester.

Nennenswerte Mengen an Mineralstoffen wie Kalzium, Magnesium oder Kalium fanden sich nur in sechs Wässern, etwa in Apollinaris, Gerolsteiner und dem etwas günstigeren Frische Brise-Sprudel. Für Sportler, die ihrem Körper nach viel Schwitzen ausgeschwemmte Mineralstoffe zurückgeben wollen, können solche Wässer eine gute Wahl sein. Bei Laktoseintoleranz eignet sich kalziumreiches Mineralwasser wie das aus der Markgrafenquelle oder der Real-Marke Tip. Schon ein Liter deckt bis zur Hälfte des täglichen Kalziumbedarfs.

Markgrafen und zwei weitere Wässer sind allerdings nicht für jeden zu empfehlen: Im Labor fanden sich Keime. Im Normalfall ist das unproblematisch, doch für Babys und Menschen mit Immunschwäche sollte man diese Wässer lieber abkochen. 

Zehn Wässer mit Verunreinigungen

Bei oberirdischen Verunreinigungen ist das nicht möglich. Die Pestizid-Abbauprodukte und der Süßstoff Acesulfam-K sind hartnäckig. Sie dringen über Flüsse, Seen und das Grundwasser bis zu Mineralquelle vor. Helfen könnte hier manchmal nur eine Brunnensanierung. Doch Grund zur Sorge besteht nicht, denn gesundheitsschädlich sind solche Stoffe in den gefundenen Dosierungen nicht.

Die Frage nach dem Geschmack dürfte für viele Käufer wichtiger sein. Beim letzten Test im Jahr 2008 schmeckten viele Wässer nach Acetaldehyd, das bei der Produktion von Kunststoff entsteht. Inzwischen kommen die meisten Wässer zwar immer noch aus PET-Flaschen, geschmacklich war das aber kaum zu merken.

Makellos im Geschmack, frei von Verunreinigungen, fehlerfrei deklariert und keimfrei – diese Bedingungen erfüllten nur sechs der getesteten Wässer. Die günstigsten kommen von den Eigenmarken von Lidl, Rewe und Kaufland und kosten 13 Cent pro Liter. Frische Brise ist das beste der mineralstoffreichen Wässer. Und wer sich nicht am Preis von 51 Cent stört, findet mit Vio auch ein gutes Markenprodukt.  

Quelle: ntv.de, ino

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