Ratgeber

Vorsicht beim Anbieterwechsel So gibt es sicher billigeren Strom

Viele Verbraucher beziehen ihren Strom nach wie vor vom Grundversorger und zahlen zum Teil unnötig drauf. Durch einen Anbieterwechsel kann viel Geld gespart werden. Doch es lauern auch Risiken.

Geldfresser Steckdose: Vergleichsrechner können helfen, einen günstigeren Stromanbieter zu finden.

Geldfresser Steckdose: Vergleichsrechner können helfen, einen günstigeren Stromanbieter zu finden.

(Foto: dpa-tmn)

Bei der Suche nach dem günstigsten Strom-Tarif, etwa auf Vergleichsportalen im Netz, ist auch Vorsicht geboten. Dort lauern einige Fallstricke - und es gibt schwarze Schafe in der Branche, wie der nun begonnene Betrugsprozess gegen frühere Verantwortliche des insolventen Billigstromanbieters Teldafax zeigt.

Wie finde ich den günstigsten Anbieter?

Bekannte Vergleichsportale wie verivox.de, check24.de und toptarif. de finden sich im Internet. Sie werden auch von der Stiftung Warentest empfohlen. Die Portale errechnen aus Angaben wie dem eigenen Jahresverbrauch in Kilowattstunden und dem Postleitzahlenbereich die jeweils günstigsten Tarife.

Was ist bei der Suche über Internetportale zu beachten?

Die Suche über Vergleichsportale ist nicht ganz unproblematisch und erfordert vom Nutzer durchaus Vorsichtsmaßnahmen, damit er nicht in auf den ersten Blick verlockenden, für ihn aber ungünstigen Tarifen landet. Generell gilt: Die Suchergebnisse werden bei allen Portalen durch die gewählten Suchkriterien gefiltert. Sie haben entscheidenden Einfluss auf die Rangfolge der angezeigten Preismodelle und sollten daher vorher unbedingt richtig eingestellt werden, um etwaige unseriöse Billigstrom-Anbieter auszuschließen.

Wer verbraucherfreundliche und flexible Angebote finden will, sollte seine Suche nur auf Tarife mit monatlicher Zahlungsweise, kurzer Kündigungsfrist, kurzer Anschlusslaufzeit und einer Preisgarantie eingrenzen, die mindestens so lange dauert wie die Vertragslaufzeit. Anhänger von Ökostrom sollten auf Siegel wie Ok-Power oder Grüner Strom Label achten. Das Problem: Nutzer müssen diese Einstellungen aktiv vornehmen, die Standardsuche macht diese Unterschiede nicht. Verbraucherschützer kritisieren die Portale daher als zu wenig kundenfreundlich.

Welche Modelle sind für Verbraucher nachteilig?

Verzichten sollten Stromkunden laut Verbraucherschützern auf Vorkasse-Modelle, bei denen sie im Voraus etwa für ein gesamtes Jahr bezahlen. Denn im Falle einer Insolvenz erhalten sie möglicherweise weder die bezahlte Leistung noch ihr Geld zurück. Das war bei Teldafax der Fall. Vorkasse-Modelle können demnach ein Hinweis auf ein nicht tragfähiges Geschäftsmodell sein, bei dem Anbieter mit einem steten Zustrom an neuem Kapital ihre nicht kostendeckenden Preise querfinanzieren.

Äußerst vorsichtig sein sollten Verbraucher auch bei Tarifen mit sogenannten Neukundenboni. Werden sie bei der Portalsuche nicht ausgeschlossen, verfälscht die in Aussicht gestellte Einmalprämie die wahren Kosten eines neuen Tarifs und lässt ihn billiger erscheinen. Derartige Boni werden oft aber nur unter bestimmten, nicht immer klar erkennbaren Bedingungen gezahlt. Die Portale weisen laut Verbraucherschützern darauf nicht unbedingt hin. Nachteilig für Verbraucher sind auch Pakettarife für eine ganz bestimmte Strommenge. Wird weniger verbraucht, bekommt der Nutzer trotzdem kein Geld zurück.

Worauf sollten Stromkunden beim Vergleich noch achten?

Verbraucherschützer raten generell dazu, gerade im Fall von unbekannten Anbietern weitere Informationen einzuholen. Angaben zu den Firmen finden sich etwa auf deren Homepages, auch Kundenbewertungen im Internet sollten einbezogen werden. Ein umfangreiches Forum unterhält etwa der Bund der Energieverbraucher. Dort können sich Interessierte über Anbieter austauschen und dabei auf die Erfahrungen anderer zurückgreifen.

Quelle: ntv.de, awi/AFP

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