Reicht die Wohngebäudeversicherung? Sturmschäden richtig absichern
01.11.2012, 15:02 UhrSchutz vor Feuerschäden ist unverzichtbar. Hausbesitzer sollten sich aber auch gegen die Risiken durch Sturm und Hagel ausreichend absichern. Und unbedingt darauf achten, dass die Versicherungssumme hoch genug ist.

Hurrikans wie "Sandy" müssen die Deutschen nicht fürchten, doch heftige Stürme, Windhosen und Starkregen führen auch hierzulande immer wieder zu großen Schäden. Und die Zeit der Herbst- und Winterstürme hat gerade erst begonnen. "Klug ist, wer rechtzeitig seinen Versicherungsschutz auf Tauglichkeit überprüft", sagt Andrea Heyer, Finanzexpertin der Verbraucherzentrale Sachsen. Die Verbraucherzentrale bietet dazu ausführliche Beratung mit Erstellung von Versicherungsvergleichen an.
Jeder Hauseigentümer sollte eine Wohngebäudeversicherung haben, die neben Feuer- auch Sturm- und Hagelschäden abdeckt. Darauf weist die Verbraucherzentrale Sachsen hin. Grundsätzlich komme diese Versicherung für Schäden auf, die durch einen Sturm mit mindestens Windstärke 8 entstanden sind. Wichtig sei, dass die vereinbarte Versicherungssumme dem tatsächlichen Wert des Gebäudes entspricht. Doch mitunter bekommen die Geschädigten weniger Geld vom Versicherer als erwartet. Nicht selten ist Unterversicherung dafür der Grund. Diese liegt vor, wenn die vereinbarte Versicherungssumme niedriger als der tatsächliche Wert des Gebäudes ist. In diesem Fall kürzt der Versicherer seine Entschädigungszahlung und zwar nicht nur bei Totalschaden, sondern auch bei Teilschäden.
Daher sollten Hausbesitzer den Betrag nicht nur einmal bei Vertragsabschluss ermitteln, sondern immer wieder anpassen, wenn der Wert des Gebäudes steigt. Das sei zum Beispiel der Fall, wenn das Haus um einen Wintergarten erweitert oder hochwertiger Fußbodenbelag wie Parkett neu verlegt wird, erläutert die Verbraucherschützerin Heyer. Sonst kürze der Versicherer seine Entschädigungszahlung sowohl bei einem Teil- wie auch bei einem Totalschaden.
Vor dramatischen Folgen von Starkregen schützt die Wohngebäudeversicherung allerdings nicht - sie kommt nur für Schäden durch Wasser aus den Rohrleitungen auf. Hausbesitzer schließen daher am besten eine zusätzliche Elementarschadenversicherung ab, auch wenn sie nicht in Bach- oder Flussnähe wohnen, rät Heyer. Denn Starkregen kann auch in anderen Regionen Keller meterhoch fluten. Die Reparaturkosten liegen schnell im fünfstelligen Bereich.
Quelle: ntv.de, awi/dpa