Ratgeber

Alternativen warten Tschüss 75-Watt-Birne

Viele Verbraucher sind verwirrt, wenn sie herkömmliche Glühbirnen gegen Energiesparlampen im Haus austauschen wollen. Doch am 1. September ist endgültig Schluss mit Standardglühlampen mit mehr als 60 Watt.

Ab 1. September werden die 75-Watt-Birnen schrittweise aus dem Verkehr gezogen.

Ab 1. September werden die 75-Watt-Birnen schrittweise aus dem Verkehr gezogen.

(Foto: dpa)

Seit 1.9.2009 gilt das Verbot für herkömmliche Mattglas-Glühbirnen und Glühbirnen mit einer Leistung von 100 Watt. Ab 1.9.2010 folgen Birnen mit mehr als 60 Watt, ein Jahr später solche mit mehr als 40 Watt und ab September 2012 Standard-Glühlampen mit einer Leistung von mehr als 10 Watt. Von 2016 an ist auch ein Großteil der Halogenlampen betroffen, die nicht so sparsam wie Leuchtstofflampen sind.

Im Haushalt muss mittelfristig aus der 75-Watt- eine energiesparende 15-Watt-Lampe werden. Doch wie gut sind die Alternativen? Viele Billig-Energiesparlampen seien Wegwerfware, warnt Wolfgang Buttner, Berater beim Bund der Energieverbraucher. Sie würden manchmal nicht länger leben als herkömmliche Glühlampen. Zum Teil würden beispielsweise auch Lampen für Dimmer gekauft, die gar nicht dimmbar seien. "Die leben einige Stunden und sind dann hinüber", betont Buttner. Einen Garantie-Anspruch gebe es dann nicht.

Lichtstrom und Farbtemperatur

So sieht es auch der Chef des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen, Gerd Billen: "Im Moment kaufen viele Leute unpassende Lampen, die im Keller landen oder falsch entsorgt werden." Die Auswahl der richtigen Energiespar-Lampe - egal ob Kompaktleuchtstoff, Halogen oder LED - ist jedoch kein Kinderspiel: Die Symbole, etwa für den Hinweis "dimmbar" sind nicht immer auf den ersten Blick sofort verständlich. "Die Verbraucher müssen sich nun mit Produkteigenschaften wie Lichtstrom und Farbtemperatur beschäftigen, um die für ihren Bedarf jeweils richtige Lampe zu finden", empfehlen die Verbraucherschützer.

"Die herkömmliche 75-Watt-Glühlampe für den Haushalt tauscht man gegen eine energiesparende 15 Watt-Lampe ein", erklärt Buttner. Das sei der gleiche Lichtstrom. Der wiederum wird in Lumen angegeben. In diesem Fall seien es ungefähr 900 Lumen. Dann komme noch die Zahl der Farbwiedergabe dazu - hier "827". Die "8" steht für die Farbwiedergabe. Die "27" steht für den Rotanteil, ausgedrückt in der physikalischen Einheit 2700 Kelvin. Je höher der Kelvin-Wert, umso mehr Blauanteil hat das Licht und umso kälter wirkt es.

Kaltes Licht fürs Büro, warmes für das Wohnzimmer

"Am Schreibtisch würde man eine Lampe mit 4000 bis 6000 Kelvin wählen", erklärt Buttner. Für den Schlaf- und Wohnbereich mit warmem Licht sollte der Rotanteil überwiegen, die Kelvinzahl also niedrig sein. Die Angabe der Lebensdauer in Stunden oder Jahren sagt wenig über die tatsächliche Haltbarkeit aus. Es kommt auf den Gebrauch an. Dabei sei es wichtig, auf die Angabe der Schaltzyklen zu achten - beispielsweise bedeutet die Zahl 20.000, dass die Lampe so oft an- und ausgeschaltet werden kann. Buttner rät zu Warmstartlampen. Dabei wird die Glühlampe "vorgewärmt". Kaltstarter hätten eine deutlich geringere Lebensdauer.

Mittlerweile gebe es für jeden Bereich der herkömmlichen Lampen einen energiesparenden Ersatz, sagt Buttner. Gute Kompaktleuchtware - die klassischen Energiesparleuchten - gebe es schon für fünf Euro. Wer seine 45-Watt-Flurlampen durch LED-Lampen ersetzen will, sollte 40 bis 50 Euro anlegen.

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Quelle: ntv.de, dpa

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