Ratgeber

Recycling von Kühlgeräten mangelhaft Umweltverband greift Industrie an

Die Deutsche Umwelthilfe wirft den Herstellern von Kühlgeräten vor, durch mangelhaftes Recycling die Umwelt zu schädigen. Sie würden weniger klimaschädliches FCKW aus Altgeräten rückgewinnen als vorgegeben, teilt die DUH mit - und fordert eine gesetzliche Regelung. Die Industrie legt dagegen eigene - und positivere - Zahlen vor.

Was vor mehr als 20 Jahren produziert wurde, schädigt noch heute die Umwelt.

Was vor mehr als 20 Jahren produziert wurde, schädigt noch heute die Umwelt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nach Ansicht von Umweltschützern wird durch das mangelhafte Recycling von Kühlgeräten in Deutschland die Atmosphäre unnötig belastet. Führende Kühlgerätehersteller würden seit Jahren die gesetzlichen Vorgaben zur umweltgerechten Entsorgung umweltschädlicher Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) aus Altkühlschränken unterlaufen, erklärte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) in Berlin. Nach Berechnungen der Organisation entstehen durch die unsachgemäße Entsorgung der Altgeräte allein in Deutschland vermeidbare Klimagasemissionen in Höhe von fast sechs Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten.

Zwar sind FCKW als Kälte- und Isoliermittel in Kühlgeräten bereits seit den 1990er Jahren verboten. Doch enthalten derzeit noch mehr als drei von vier der ausrangierten Haushaltskühlgeräte FCKW. Diese Gase sind bis über 10.000 Mal klimaschädlicher als CO2 und hauptverantwortlich für die Zerstörung der Ozonschicht. Die Standards schreiben daher eine Rückgewinnung von mindestens 90 Prozent der FCKW vor, die laut DUH in Deutschland jedoch nicht annähernd erreicht werden.

Sparen auf Kosten der Umwelt

Laut Berechnungen des Umweltverbandes auf Basis von Informationen der Landesumweltministerien und statistischen Landesämter wurden in den vergangenen Jahren in deutschen Kühlgeräterecyclinganlagen im Schnitt nur 40 bis 60 Prozent der FCKW zurückgewonnen und ordnungsgemäß entsorgt.

DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch sprach von einem "Skandal". Im Ergebnis würden die Hersteller auf Kosten der Umwelt jährlich 16 bis 20 Millionen Euro einsparen. Die DUH dringt daher auf die Einführung obligatorischer Stoffstrombilanzen bei der Entsorgung von Haushaltkühlgeräten und die parallele gesetzliche Festlegung von FCKW-Mindestrückgewinnungsquoten.

Nach Ansicht des Branchenverbandes der Kühlgerätehersteller ist die Verwertung von Kältegeräten in Deutschland hingegen deutlich besser als dargestellt. Laut einer vor wenigen Tagen vom Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) vorgelegten Untersuchung an fünf Verwertungsanlagen lag die durchschnittliche Rückgewinnungsquote von FCKW bei mehr als 81 Prozent.

Quelle: ntv.de, dpa

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