Altersvorsorge Viele machen kapitale Fehler
07.10.2010, 10:56 UhrViele Deutsche machen bei der privaten Altersvorsorge schwerwiegende Fehler. Bestehende Verträge werden mit Verlusten gekündigt und oft wird der gesamte verfügbare Vorsorgebetrag in nur ein Produkt gesteckt.

Wer auf mehrere Optionen für die private Altersvorsorge setzt, minimiert Verlustrisiken.
(Foto: dpa)
Die Finanzkrise verbreitet Unsicherheit bei den Deutschen und spaltet das Gewissen. Auf der einen Seite sind sich die meisten bewusst, dass sie mit der gesetzlichen Altersvorsorge den Lebensstandard im Alter nicht werden halten können. Auf der anderen Seite haben viele Angst, dass die Ersparnisse bei einer weiteren Finanzkrise verloren gehen könnten. Aktuell hat bereits jeder fünfte Arbeitnehmer in Deutschland seine private Altersvorsorge gekappt. Das ist das Ergebnis einer Studie des Instituts für Allensbach, die im Auftrag der Postbank erstellt wurde.
Die Kündigung von Verträgen kann aber auch nach hinten losgehen, wenn dann im Alter ein finanzieller Engpass entsteht. Um Verlustrisiken zu minimieren, sollte man nicht nur auf eine Karte setzen. Diese Regel wird allerdings von den meisten nicht beachtet.
Zu wenig Streuung
Die überwiegende Mehrheit der Deutschen setzt bei ihrer privaten Altersvorsorge auf ein oder maximal zwei Produkte. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie des Meinungsforschungsinstituts YouGovPsychonomics, die der britische Lebensversicherer Standard Life in Auftrag gegeben hat. Dabei sprechen in erster Linie finanzielle Gründe gegen die Streuung der Vorsorge.
Insgesamt haben 59 Prozent der Deutschen bereits Geld für ihre private Altersvorsorge angelegt. Rund die Hälfte (48 Prozent) aller Bundesbürger, die in eigener Regie für das Alter vorsorgen, hat dabei nur ein Finanzprodukt abgeschlossen. Zwei Vorsorgeprodukte haben 38 Prozent, mehr als zwei nutzen nur noch 14 Prozent. Bevorzugte Finanzprodukte sind dabei die Kapitallebensversicherung, die von 35 Prozent der Befragten mit privater Vorsorge abgeschlossen wurde, die private Rentenversicherung (30 Prozent) und die fondsgebundene Rentenversicherung (22 Prozent). Renditeorientierte Anlagen wie Aktien- und Rentenfonds (neun Prozent), Aktien (acht Prozent) oder Immobilienfonds (vier Prozent) landeten am unteren Ende der Skala.
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Das Haupthindernis für die Gruppe, die ihre Altersvorsorge bisher nicht gestreut hat, lautet: "zu wenig Geld" (45 Prozent). Knapp ein Viertel (24 Prozent) derer, die alles auf eine Karte setzen, sehen auch gar keinen Grund, ihre private Vorsorge zu verteilen. 15 Prozent geben an, sie hätten zwar eine Streuung geplant, aber noch nicht umgesetzt.
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Quelle: ntv.de