19 Prozent für Verbraucherzentralen Werden Beratungen teurer?
12.11.2011, 15:23 UhrAb 2012 gilt für entgeltliche Beratungsangebote der Verbraucherzentralen der volle Mehrwertsteuersatz. Leidtragende könnten die Verbraucher sein, die künftig wohl mehr für eine Beratung berappen müssen. Die Zentralen fordern deshalb mehr Zuschüsse von der Politik.

Die Beratungsangebote der Verbraucherzentralen könnten unter dem neuen Steuersatz leiden.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die deutschen Verbraucherzentralen müssen im kommenden Jahr nach eigenen Angaben ihr Beratungsangebot reduzieren und teils höhere Gebühren dafür verlangen. "Die Verbraucherzentralen müssen ab 2012 für ihre kostenpflichtigen Beratungen 19 Prozent Mehrwertsteuer bezahlen", sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv), Gerd Billen, der "Passauer Neuen Presse". Bislang war demnach nur der ermäßigte Steuersatz von sieben Prozent fällig. Die Verbraucherschützer würden durch die Steuererhöhung mit etwa 850.000 Euro zusätzlich belastet.
"Manche Verbraucherzentralen werden die Beratungsangebote zurückfahren müssen", sagte Billen. Andere seien dann gezwungen, die Entgelte für ihre Beratung zu erhöhen. "Leidtragende sind am Ende, so oder so, die Verbraucher", kritisierte der vzbv-Chef. Billen forderte deshalb Bund und Länder zum Handeln auf: "Soll die Mehrwertsteuererhöhung für das Gros der Verbraucherzentralen ab 2012 nicht zu massiven Verwerfungen führen, muss gegengesteuert werden." Er appellierte an die Politik, im Gegenzug zu den Steuererhöhungen die Zuschüsse des Staates zu erhöhen. Dies hätten bislang nur drei Bundesländer zugesagt.
Quelle: ntv.de, AFP