Auch unter Vergleichsportalen lohnt Vergleich Wie Verbraucher den optimalen Tarif finden
10.06.2013, 17:12 UhrGoogle will seinen Nutzern künftig wohl auch Tarifvergleiche ermöglichen. Den Einstieg will der Konzern bei der Auswahl von Kfz-Versicherungen machen. Die "Stiftung Warentest" untersuchte kürzlich die Qualität von Vergleichsportalen bei Stromtarifen. Ergebnis: Die Portale sind nicht immer besonders nutzerfreundlich - und zeigen nicht immer den wirklich günstigsten Tarif.
Nicht verwirren lassen: Wer sich ausreichend Zeit nimmt und auf seriöse Anbieter achtet, kann mit Hilfe von Vergleichsportalen durchaus Schnäppchen machen.
Google will Nutzern in Deutschland künftig auch Tarifvergleiche ermöglichen. Zunächst sollen Verbraucher über den Dienst Google Compare, der womöglich bis zum Jahresende startet, die Tarife für Autoversicherungen vergleichen können, wie am Montag eine mit den Vorgängen vertraute Person aus Kreisen der deutschen Versicherungswirtschaft sagte. Google Deutschland wollte die Angaben nicht bestätigen.
Die Internet-Vergleichsportale holen regelmäßig Tarifkonditionen bei Versicherern, Energieanbietern oder Mobilfunkunternehmen ein. Die Tarifrechner sortieren bei Anfragen von Nutzern diese Angebote in der Regel nach ihrem Preis von günstig nach teuer. Es arbeiten allerdings nicht alle Anbieter mit allen Tarifrechnern zusammen, so dass ein Internetportal nicht zwingend alle möglichen Angebote zeigt. Schließt ein Kunde über ein Vergleichsportal einen Vertrag ab, etwa mit einer Versicherung, fließen pro vermitteltem Vertrag Provisionen.
Worauf sollten Verbraucher bei Vergleichsportalen achten?
Bei jedem Tarifrechner sollte der Kunde auf die voreingestellten Suchoptionen achten. Sitzt ein Häkchen an der falschen Stelle, sucht der Kunde - ohne es womöglich zu bemerken - nach Angeboten, die unter Umständen nicht seinen Anforderungen entsprechen. Oder es werden auch Angebote mit möglicherweise ungewünschten Konditionen angezeigt, wie Tarife mit Vorkasse oder langen Anschlusslaufzeiten.
Eine Falle sind laut Stiftung Warentest im Bereich von Energietarifen oft Neukundenboni, die häufig letztlich gar nicht ausgezahlt werden. Verbraucher sollten deshalb bei Angeboten genau das Kleingedruckte lesen. Auch sollten vor der Unterschrift unter den Vertrag alle angeführten Konditionen nochmals geprüft werden, ob sie den persönlichen Wünschen tatsächlich entsprechen.
Wie lassen sich mit Vergleichsportalen die besten Tarife finden?
Verbraucherschützer raten dazu, Vergleichsportale auch untereinander zu vergleichen. Wer auf verschiedenen Internetseiten sucht, erhöht die Chance, auf einen möglichst optimalen Tarif zu stoßen. Außerdem bekommt der Verbraucher so ein Gefühl dafür, wie hoch der Preis für eine bestimmte Leistung sein sollte. Etwaigen Lockvogel-Angeboten geht der Kunde dann womöglich nicht so schnell auf den Leim. In den Vergleich einbeziehen sollten Verbraucher auch direkt die Internetseiten von Unternehmen, die Tarife für bestimmte Dienstleistungen anbieten.
Wer kontrolliert Vergleichsportale?
Eine behördliche Überwachung gibt es nicht. Die Stiftung Warentest nahm kürzlich erneut Vergleichsrechner unter die Lupe und stellte ihnen für den Anbietervergleich im Bereich Strom mit Noten zwischen "befriedigend" und "mangelhaft" kein gutes Zeugnis aus. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) schlägt vor, die Kompetenzen der Bundesnetzagentur auszuweiten: von der Überwachung der Energieversorger auch auf Energie-Vergleichsportale. Auch der TÜV testet und zertifiziert die Servicequalität von Onlineportalen. Datengrundlage sind hier allerdings keine eigenen Untersuchungen, sondern Kundenbefragungen.
Quelle: ntv.de, AFP