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Olympiasiegerin: "Eine traumhafte Karriere" Skikönigin Maria Höfl-Riesch tritt ab

Es ist vorbei: Maria Höfl-Riesch.

Es ist vorbei: Maria Höfl-Riesch.

(Foto: dpa)

Mit Tränen in den Augen verkündet Maria Höfl-Riesch: Jetzt ist Schluss. Nach zehn Medaillen bei Großereignissen beendet die dreimalige Olympiasiegerin ihre großartige Karriere. Für den Deutschen Skiverband ist das "ein einschneidendes Erlebnis".

Beim Abschied kämpfte Maria Höfl-Riesch mit den Tränen. Die dreimalige Olympiasiegerin hat ihre Laufbahn als Skirennfahrerin beendet. "Meine Entscheidung ist so gefallen", sagte die 29-Jährige in München. Gekleidet in einen violetten Blazer und eine dunkle Hose hatte sie zuvor von DOSB-Präsident Alfons Hörmann die kleine Kugel für die beste Abfahrerin des Winters überreicht bekommen - die insgesamt fünfte ihrer herausragenden Laufbahn. 2011 gewann sie zudem den Gesamtweltcup. Den zweiten Gesamtsieg verhinderte ihr Sturz beim Weltcupfinale in der Schweiz vor einer Woche.

Während in Lenzerheide die deutsche Nationalhymne gespielt wurde, war Höfl-Riesch auf dem Weg ins Krankenhaus. Für diese von vielen als unsensibel empfundene Aktion des Skiweltverbands entschuldigte sich Hörmann im Namen des Weltverbandes FIS. Verletzungen im Oberschenkel, an der Schulter und dem Ellenbogen setzten 13 Jahre und einen Monat nach ihrem ersten Weltcuprennen den bitteren Schlusspunkt unter die großartige Laufbahn. So mochte auch Maria Höfl-Riesch zuallererst das Schöne sehen: "Das war eine traumhafte Karriere, ich war in allen Disziplinen über Jahre vorne dabei."

Nun verabschiedete sie sich im Beisein ihrer Eltern in einem Sponsoren-Raum am Flughafen München. "Maria war eines der wenigen herausragenden Gesichter für das Image und die Wahrnehmung des Alpinsports und des deutschen Sports", sagte Hörmann und nannte den Rücktritt "ein einschneidendes Erlebnis". Er habe mit "kaum einer Athletin so mitgefiebert und mitgelitten". 2010 wurde Maria Höfl-Riesch in Kanada Doppel-Olympiasiegerin, holte dazu Gold in der Super-Kombi und Silber im Super-G bei den Winterspielen in Sotschi. "Der größte Traum hat sich für mich noch mal erfüllt, man soll aufhören, wenn es am schönsten ist, und das war das Schönste, was ich mir vorstellen konnte."

"Ich werde erstmal den Urlaub genießen"

Noch vor Katja Seizinger und Rosi Mittermaier ist sie die beste deutsche Alpine bei Olympischen Winterspielen. Bei fünf WM-Teilnahmen sammelte sie insgesamt sechs Medaillen und wurde zweimal Weltmeisterin. Die kleinen Kugeln in Slalom (2009, 2010), Super-G (2008) und Kombination (2008) hat sie auch gewonnen. Bis der Deutsche Verband erneut ähnliche Erfolge feiern kann, dürfte viel Zeit vergehen. Außer Viktoria Rebensburg, Olympiasiegerin in Vancouver, gibt es im Team nun keine Siegfahrerin mehr. Die Ski-WM in Vail und Beaver Creek im Februar 2015 kommt für den Nachwuchs wohl zu früh.

"Es werden sicher mal ein, zwei Jahre ins Land ziehen, besonders dann, wenn die Maria aufhört, wo die Ergebnisse nicht in der gewohnten Art und Weise abgeliefert werden", sagte Alpindirektor Wolfgang Maier noch in der Schweiz. "Auch das gehört mal dazu." Ziel sei es, in vier Jahren für die Spiele in Südkorea wieder auf einem guten Niveau zu sein. Das hatte Maria Höfl-Riesch im Olympia-Winter zweifellos. Neun ihrer insgesamt 81 Podestplätze im Weltcup holte sie in den vergangenen Monaten. Auf mindestens 25 Top-3-Resultate in Abfahrt und Slalom hat es vor ihr noch niemand im alpinen Skisport geschafft. 27 Mal gewann sie ein Weltcuprennen, mehr Siege einer Deutschen schaffte nur Seizinger (36).

Dass Maria Höfl-Riesch nicht an ihr einstiges Idol heranreichte, lag auch an ihrem Verletzungspech. Im Januar 2005 stürzte sie in Cortina d'Ampezzo und zog sich einen Kreuzbandriss im rechten Knie zu. Im Dezember 2005 riss das vordere Kreuzband im linken Knie. Doch Höfl-Riesch, die mit ihrem Manager Marcus verheiratet ist, kämpfte sich immer wieder zurück. Das ist nun vorbei. "Ich werde erstmal den Urlaub genießen und das Gefühl, nicht an die nächste Saison denken zu müssen", sagte sie.

Quelle: ntv.de, Christian Kunz und Maximilian Haupt, dpa

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