Der Capitano geht nicht ganz Ballack will Trainerschein machen
08.10.2012, 21:31 Uhr
Über 370 Liga-Spiele in Deutschland und England: In der vergangenen Woche beendete Michael Ballack seine Profi-Karriere.
(Foto: picture alliance / dpa)
Michael Ballack will dem Fußball offensichtlich nicht völlig den Rücken kehren. Eine Woche nach seinem Rücktritt meldet sich der frühere Nationalspieler erneut zu Wort: Er wolle sich nun vor allem um seine Familie kümmern. Aber in absehbarer Zeit zieht es Ballack auf die Trainerbank.
Michael Ballack will nach dem Ende seiner aktiven Karriere "in absehbarer Zeit" den Trainerschein machen. Das kündigte der frühere Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in mehreren Zeitungen an. Dies geschehe "unabhängig davon, ob ich später auch einmal als Trainer arbeiten werde", sagte der 36-Jährige der "Sport Bild". "Für mich ist interessant, den Fußball von der Trainer-Seite zu sehen, die Ausbildung zu machen. Wann ich damit beginnen werde, ist aber noch offen."
Ballacks Vertrag beim Bundesligisten Bayer Leverkusen war im Sommer nicht verlängert worden. Zunächst war ein Wechsel nach Australien im Gespräch gewesen, doch am vergangenen Dienstag hängte der 98-malige Nationalspieler seine Fußballschuhe endgültig an den Nagel.
Er werde sich nun vielen anderen Interessen neben dem Fußball widmen, kündigte Ballack im Interview des "Express" an. "Unabhängig davon, wird der Fußball natürlich weiterhin Teil meines Lebens sein." Auf die Anmerkung, dass er nach bestandener Trainerprüfung Joachim Löw als Bundestrainer beerben könne, meinte Ballack lachend: "Ich denke, dass das eine Aufgabe für Jürgen Klopp wäre. Es sei denn, er landet zuvor bei Bayern München."
Bereits zuvor hatten mehrere Weggefährten ihre Hoffnungen auf eine weitere Karriere Ballacks im Sport geäußert. "Es wäre schön, wenn Michael mit seiner großen Erfahrung dem Fußball erhalten bleibt, in welcher Funktion auch immer", sagte Wolfgang Niersbach, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes. Der einstige Bundestrainer Berti Vogts denkt ähnlich. "Ich hoffe, dass Michael dem deutschen Fußball erhalten bleibt - als Manager oder Trainer. Das traue ich ihm zu. Es wäre schade, wenn der deutsche Fußball ihn verliert."
Mit seiner Ankündigung, den Trainerschein machen zu wollen, folgt Ballack auch einem Rat von Rudi Völler. Der Sportdirektor von Bayer Leverkusen, der als Teamchef der Nationalmannschaft gemeinsam mit Ballack 2002 Vize-Weltmeister geworden war, hatte seinem ehemaligen Schützling ausdrücklich ans Herz gelegt, den Trainerschein zu machen: "Die Fähigkeit und den Intellekt für den Trainerjob hat er."
Quelle: ntv.de, dpa/sid