Zurück an alter Wirkungsstätte Bayer-Trainer Herrlich setzt auf Kießling
14.06.2017, 17:48 Uhr
Heiko Herrlich überspringt als Trainer die 2. Liga und heuert bei Bayer Leverkusen an.
(Foto: imago/Agentur 54 Grad)
Nach 24 Jahren ist Heiko Herrlich zurück bei Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen. Als Trainer ist er in die Planungen für die kommende Saison eingebunden. Daher verhandelt er bereits mit Klub-Urgestein Stefan Kießling.
Die ersten Arbeitsstunden des neuen Cheftrainers von Bayer Leverkusen waren intensiv und mit alten Erinnerungen verbunden. Seit Wochenbeginn hat Fußball-Lehrer Heiko Herrlich seine ersten Gespräche beim Bundesligisten geführt und die Saisonvorbereitung geplant. "Hier hat sich viel verändert, seit ich 1993 den Klub verlassen habe", sagte der neue Bayer-Coach.
Die Kritik, er habe seinen alten Klub Jahn Regensburg trotz Treuebekenntnis verlassen, lässt der 45-Jährige nicht gelten. "Ich habe ein reines Gewissen und habe mich hundertprozentig mit dem Klub identifiziert. Ich war vertragslos. Darauf habe ich den Klub auch aufmerksam gemacht. Und manchmal ist es eben so. Über die Gründe möchte ich nicht sprechen", erklärte Herrlich, der am vergangenen Freitag als neuer Trainer in Leverkusen vorgestellt wurde.
In der Leverkusener Offensive waren Kirsten und Thom gesetzt
Erste Personalentscheidungen sind angedacht, aber noch nicht offiziell. So soll neben seinem bisherigen Regensburger Co-Trainer Nico Schneck auch der aktuelle Bayer-Assistenzcoach Xaver Zembrod zum zukünftigen Team zählen. Der offizielle Trainingsauftakt ist auf den 5. Juli datiert, die beiden Tage zuvor sind der Leistungsdiagnostik vorbehalten.
Mit Torjäger Stefan Kießling hat sich Herrlich schon ausgetauscht. Kießling, der in der abgelaufenen Saison seltener eingesetzt wurde, hatte die Erfüllung seines letzten Vertragsjahres in Leverkusen auch von dem neuen Trainer abhängig gemacht. Herrlich ist zuversichtlich, dass Kießling an Bord bleibt. "Davon gehe ich aus", sagte er.
In der neuen Umgebung der BayArena kamen auch alte Erinnerungen an den Beginn seiner Profizeit auf. Herrlich kam als 17-Jähriger zum Klub und hatte im Angriff gestandene Spieler wie Andreas Thom, Ulf Kirsten und auch Marek Lesniak vor sich. "Ich bin dankbar für die ersten Jahre hier. Auch wenn sie hart waren. Das hat mich sehr geprägt", meinte der Coach. Und schließlich kann er seiner neuen Mannschaft auch davon erzählen, wie das war, als Bayer vor 24 Jahren den bislang letzten Titel gewonnen hat - den DFB-Pokal 1993. Allerdings kam der junge Torjäger damals nicht zum Einsatz. Auch auf solche Situationen soll er seine zukünftigen Spieler einstellen.
Quelle: ntv.de, Morten Ritter, dpa