So feiern die Europameisterinnen DFB-Frauen lassen es krachen
29.07.2013, 08:28 UhrTrainerin Silvia Neid fühlt sich zehn Jahre jünger und Torhüterin Nadine Angerer verrät das Geheimnis ihres Erfolges. Vor allem aber: Sie können nicht nur Fußballspielen, sondern auch feiern. Nach dem Gewinn des EM-Titels starten die DFB-Frauen einen Partymarathon.
Bei der Titelparty war auch DFB-Präsident Wolfgang Niersbach in Topform. Wo der Erfolg ist, fühlen sich auch Funktionäre wohl. Mit einer launigen Rede leitete er nach dem 1:0-Triumph der deutschen Fußballerinnen im EM-Finale gegen Norwegen im schwedischen Solna den Feiermarathon ein. "Danke, ihr habt das super gemacht und den DFB und das ganze Land hier toll vertreten. Mein Eindruck war, ihr seid eine echt verschworene Truppe. Ihr könnt stolz auf euch sein", lobte Niersbach das junge Team nach einem Essen im Radisson Blu Royal Park Hotel vor etwa 100 geladenen Gästen.
Dann nahm der ehemalige Journalist ein Mikro in die Hand und interviewte für das "DFB-Radio" Matchwinnerin Nadine Angerer, die in dem spannenden Endspiel gleich zwei Foulelfmeter von Trine Rønning in der 29. Minute und Solveig Gulbranden (61.) gehalten und so einen Riesenanteil am achten EM-Erfolg hatte. Das Siegtor vor 41.301 Zuschauern in der Friends Arena gelang der nach der Pause eingewechselten Anja Mittag in der 49. Spielminute.
"Das ist das Geheimnis des Erfolges"
"Ich bin total froh und glücklich, vor allem weil wir es mit einer so jungen Truppe geschafft haben, die einfach Spaß macht", sagte Trainerin Silvia Neid. Sie sei bei dem Turnier durch die reibungslose und fruchtbare Zusammenarbeit mit der "tollen Mannschaft" sogar "zehn Jahre jünger geworden".
Um 18.04 Uhr nahm Spielführerin Angerer den großen Silberpokal aus den Händen von Uefa-Präsident Michel Platini entgegen und reckte ihn in den Abendhimmel. "Ich freue mich total über unseren Sieg, aber realisiert habe ich das alles noch nicht", sagte die zur besten Spielerin des Finals gekürte 34 Jahre alte Torhüterin. Später fand sie ihre Schlagfertigkeit im Gespräch mit Niersbach wieder und erklärte zu ihren Elfmeter-Heldentaten: "Ich bin eben total beweglich, das ist das Geheimnis des Erfolges."
Unter dem Strich war der vierte EM-Finalerfolg nach 1989, 1991 und 2005 gegen die enttäuschten und teilweise weinenden Norwegerinnen verdient. Trainer Even Pellerud trug die Niederlage mit Gelassenheit und viel Stolz: "Deutschland ist ein absolut würdiger Champion. Wir haben vor allem in der 2. Hälfte über weite Strecken gegen die beste Mannschaft Europas dominiert", sagte Pellerud, der natürlich haderte mit den beiden vergebenen Elfmetern. "Es war sicher kein guter Zeitpunkt für uns, zwei Elfmeter zu verschießen." Nun geht der Flug zurück in die Heimat, wo heute am Römer in Frankfurt am Main gegen 15 Uhr die nächste Ehrung wartet. Dort geht die Party weiter.
Quelle: ntv.de, dpa