Fußball

Heim-Bonus? Setzlisten? Freilose? DFB bestreitet Pokal-Reformpläne

(Foto: imago sportfotodienst)

Die Hoffnung, der deutsche Fußball könnte sich nach der Verweigerung technischer Hilfen zumindest beim Thema DFB-Pokal reformbereit zeigen, ist wohl vergebens. Gedankenspiele über revolutionäre Neuerungen weist der DFB jedenfalls weit von sich.

Der Pokal ist der Pokal ist der Pokal: Nach diesem Motto will der Deutsche Fußball-Bund (DFB) auch künftig verfahren und den Modus seines Premium-Wettbewerbs deshalb unverändert lassen. Die "Sport Bild" hatte zuvor vermeldet, die für den Spielbetrieb zuständige Abteilung von DFB-Direktor Ulf Schott beschäftige sich mit dem Vorschlag, im Pokal den Zweitligisten wie den Amateurvereinen ein grundsätzliches Heimrecht einzuräumen - und damit den umstrittenen Artenschutz für Erstligisten abzuschaffen.

Für DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock ist der Pokal ein Erfolgsmodell.

Für DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock ist der Pokal ein Erfolgsmodell.

(Foto: picture alliance / dpa)

Stimmt nicht, erklärte DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock wenig später. Er verwies den Bericht über eine Pokal-Reform ins Reich der Fabeln - und zwar kategorisch. "Bei uns im DFB kursieren eine Menge interner Notizen und Ideensammlungen, weil wir uns ständig Gedanken machen, aber in Sachen DFB-Pokal haben wir unter dem Strich einen klaren Standpunkt", stellte er klar: "Wir sehen keinen Grund, den Modus unseres erfolgreichen, etablierten Formats zu verändern."

Eine derartige Reform wird bereits seit Jahren immer wieder diskutiert. Zuletzt hatte Stefan Kuntz, Vorstandsvorsitzender des Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern, für diese Modusänderung plädiert. Der FCK trifft im Pokal-Halbfinale auf März-Meister FC Bayern und ist damit ohnehin krasser Außenseiter. Zusätzlich muss der Zweitligist am 16. April aber auch noch in München antreten.

Freilos für Europacup-Starter

Die "Sport Bild" berichtete weiterhin, der DFB erwäge, ab dem Viertelfinale die vier stärksten Teams bei der Auslosung zu setzen, um direkte Duelle der Top-Vereine in der Runde der letzten Acht zu verhindern. So solle der DFB-Pokal für Fans, TV-Sender und Sponsoren attraktiver gemacht und ein stark besetztes Endspiel garantiert werden.

Auch die Liga erwartet Änderungen nach dem Auslaufen der TV-Verträge 2016. "Die international tätigen Klubs haben bei uns ihre große Sorge hinterlegt, was das Thema Regenerationszeit für die Spieler gerade nach einer WM oder EM betrifft. Darüber sind wir mit dem DFB im Gespräch", sagte DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig: "Diese Sorge wird möglicherweise durch die neu geschaffene Nations League noch verschärft."

Vorstellbar sei demnach, den sechs Europacup-Teilnehmern in der ersten Pokalrunde vor dem Bundesliga-Start ein Freilos zu erteilen. Dieser Modus wurde bereits in der Saison 1999/2000 praktiziert, aber aufgrund harscher Kritik der Amateurvereine nach einem Jahr bereits wieder rückgängig gemacht. Auch stellt die Liga die Frage, warum das DFB-Pokalfinale und nicht der 34. Bundesliga-Spieltag den Saisonabschluss bildet.

Quelle: ntv.de, cwo/sid

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