Erst auf Straßen, nun in Gebäuden Apple kauft Startup für Ortung
25.03.2013, 10:16 Uhr
Apple kauft sich Knowhow ein.
(Foto: picture alliance / dpa)
Unter freiem Himmel eine Karten-App benutzen, das gehört zum Alltag. Jetzt soll auch die Ortung in Gebäuden besser werden. Apple kauft sich nun mit dem Startup "Wifislam" Spezialwissen ein. Konkurrent Nokia kann indes bereits auf eine schlagkräftige Allianz zurückgreifen.
Apple will seine Kartendienste mit Hilfe eines Spezialisten für die Orientierung in Gebäuden verbessern. Der iPhone-Konzern gab am Wochenende den Kauf des Startups Wifislam bekannt. Wifislam analysiert die W-LAN-Signale in Gebäuden, um den Aufenthaltsort von Nutzern zu ermitteln. Apple zahlte für das rund zwei Jahre alte Unternehmen Informationen des "Wall Street Journal" zufolge rund 20 Millionen Dollar. Ein Apple-Sprecher bestätigte der den Kauf.
"Die Indoor-Ortungsdienste sind derzeit ein großer Trend", sagte die Analystin Annette Zimmermann. Es geht dabei zum Beispiel um das Orientieren in Museen oder großen Läden. Besonders viel Bewegung gebe es in den USA, wo rund 50 kleine Unternehmen wie etwa Wifislam in dem Geschäft aktiv seien. "Große Supermärkte oder Kaufhäuser bieten mittlerweile eigene Apps an, die Kunden an den gesuchten Ort leiten", erläuterte Zimmermann. Die Idee sei, dass solche Dienste einem Kunden zum Beispiel die kürzeste Route für das Abhaken seiner Einkaufsliste errechnen. Oder ihm passende Rabattangebote schicken, wenn er direkt vor dem Milchregal steht.
Verschiedene Lösungen
Nokia ist in dem Bereich besonders aktiv und gründete eine Industrie-Allianz mit inzwischen 50 Mitgliedern wie Sony und Chip-Herstellern wie Qualcomm. Diese Allianz will einen Standard für Innen-Navigation auf Basis der Bluetooth-Funktechnik entwickeln. "Im Moment sind dutzende verschiedener Lösungen auf dem Markt", sagte die Analystin. Auch Google bietet auf seinen Maps Karten von großen öffentlichen Gebäuden oder Kaufhäusern an.
Apple hatte im vergangenen Herbst die zuvor standardmäßig genutzten Google-Karten auf seinen iPhones und iPads durch einen eigenen Dienst ersetzt. Der Konzern kaufte dafür mehrere Spezialanbieter und warb unter anderem mit detaillierten 3D-Bildern in Städten. Doch das neue Angebot strotzte jedoch zunächst vor Fehlern und Ungenauigkeiten. Apple-Chef Tim Cook musste sich bei den unzufriedenen Nutzern entschuldigen. Inzwischen veröffentlichten unter anderem Google und Nokia alternative Karten-Apps für Apple-Geräte.
Quelle: ntv.de, dpa